schmetterling

»Dann sterben wir! Hörst du?« – Dann? Lächerlich, so oder so! Vor uns
der geflügelte Alptraum, hinter uns der herandröhnende Portalhubwagen, der
uns zerquetschen wird, wir können uns wahlweise in Stücke reißen oder platt
wie Kakerlaken walzen lassen. Sollten wir uns kichernd darin fügen,
unfreiwillige Stars einer Truman Show, die uns von einem mächtig großen
Scheißhaufen in den nächstgrößeren schickt? Vielleicht lacht sich in diesem
Moment die halbe Welt scheckig, aber festzustellen bleibt:
Das – ist – nicht – witzig!
Es muss einen Ausweg geben: Im Korridor haben die Biester Jayden
angegriffen, wohl der Enge wegen. Aus Nervosität, weil sie sich bedroht
fühlten. Gleich nach der Explosion verlor das Kollektiv seinen
Zusammenhalt, wirkte desorientiert – inaktiv, wenn man sie nicht steuert.
Wie sich die Dinger vor ihnen verhalten werden, ist kaum einzuschätzen, was
vier Riesenreifen mit ihnen anstellen werden, hingegen schon.
»Ich will nicht sterben«, flüstert Jayden.
»Wirst du nicht. Kopf runter, ducken. Schau auf den Boden. Lauf, so
schnell du kannst, dann ab in den Quergang und raus. Klar? Nicht aufhören
zu laufen.« Falls wir es noch schaffen wegzukommen. Gewaltig,
ohrenbetäubend drängt der Portalhubwagen heran, schiebt einen Schwall
Gummi- und Schmierölgerüche vor sich her, tilgt alle verbliebene Helligkeit
im Korridor. Sie rennen los, Schulter an Schulter, und sosehr die Angst
Jayden eben noch gelähmt hat, treibt sie ihn nun voran.
Und plötzlich geht die Sonne auf.
Zwischen den Containerwänden erblüht eine Feuerknospe und verpufft.
Gefolgt von einer weiteren, vor der die Geschöpfe in chaotischer Flucht
durcheinanderschießen. Feuerstoß auf Feuerstoß faucht in den Gang, als
nähere sich ein mythischer Drache aus der Querverbindung, bis zu der es nur
wenige Schritte sind. Luther stoppt, schirmt sich und Jayden mit erhobenen
Armen ab. Wieder brennt die Luft. Gleich mehrere Monster erwischt es, ihre
Flammen schlagenden Leiber prallen gegen die Stahlwände, während sie im