schmetterling

(Martin Jones) #1

»Wieso?« Jaron sieht ihn an. »Was fürchtest du zu hören? Dass du es
vermasselt hast?«
»Was soll ich vermasselt haben?«
»Entschuldige, aber es ist ja wohl dein Computer, der gerade 453 zerlegt
hat. Und der wahrscheinlich für das hier verantwortlich ist.« Jaron zieht die
Lippen über die Zähne zurück. »Na, wenigstens steht in Grass Valley noch
das Kino. Gratuliere zu deiner schönen neuen Welt.«
»Ich sagte, halt’s Maul.«
»Hugo hatte ganz recht. Du bist und bleibst ein Egozentriker. Du wärst
imstande und –«
Weiter kommt er nicht. Elmar landet aus dem Stand eine Rechte in Jarons
Gebiss, schickt einen linken Haken hinterher und bringt etwas in der Gegend
des Wangenknochens zum Knirschen. Der andere ist so überrascht, dass er
noch einen Nachschlag kassiert, bevor er mit zum Schutz erhobenen Händen
zurückweicht.
»Hör auf.«
»Du willst über Hugo reden?« Elmar, rot angelaufen, schwingt erneut die
Fäuste. Luther springt zwischen die Kontrahenten und zwingt sie auf
Abstand. »Lass es, Elmar.«
»Schon gut.« Blut sammelt sich zwischen Jarons Zähnen. »Ich werde mich
nicht mit ihm schlagen.«
»Ich mich aber mit dir, du –«
Luther sieht keine andere Möglichkeit, als seine Finger in Elmars
Oberarme zu graben und ihn wegzuziehen wie einen störrischen Esel. Elmar
ist sportlich, an den Elite-Unis haben sie alle geboxt, aber wenn Jaron nur
wollte, würde sein Gegner keine zwei Sekunden mehr auf den Beinen stehen.
Also hält Luther den Firmenchef fest, während der Sirenengesang, was
immer ihn hervorbringt, zu beifälligem Johlen anschwillt. Enervierend
schrillen die Obertöne, ein Kollektivgeräusch ähnlich dem von Zikaden. Aus
dem Dickicht, aus den Wipfeln der Bäume erschallt es. Elmar reißt sich los.

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