Süddeutsche Zeitung - 07.09.2019 - 08.09.2019

(Rick Simeone) #1
von andreas glas

E


s ist Mittwoch in Unterflossing,
15.15 Uhr. Die Kirchenbänke ste-
hen kreuz und quer, Leitern leh-
nen an der Wand, auf dem Altar
stapeln sich Pappschachteln,
überall Werkzeug, Kabel und Holzab-
schnitte liegen herum. Drei Tage, eine
Stunde und 15 Minuten hat Otto Masszi
noch Zeit, um seine Kapelle aufzuräumen.
Für die Pilger, die an diesem Samstag kom-
men. Und für die Mutter Gottes, die ja der
Grund ist, warum die Leute zu Hunderten
nach Unterflossing pilgern. Um 16.30 Uhr
wird die Heilige Maria hier erscheinen,
pünktlich wie immer, davon ist Masszi
überzeugt. Dass ihn viele für einen Spin-
ner halten? „Ist mir wurscht“, sagt er, „ich
weiß, dass es echt ist.“

Jedes Mal die gleiche Prozedur, immer
im März und im September: Der pensio-
nierte Polizist und selbsternannte Seher
Salvatore Caputa reist aus Italien nach
Oberbayern, zur Sankt-Laurentius-Kapel-
le. Gegen 16.30 Uhr tritt Caputa vor die Ma-
rienstatue neben der Kapelle. Dort fällt er
auf die Knie, um die Botschaft der Mutter
Gottes zu empfangen – und den Pilgern
die Botschaft dann mitzuteilen. Fünfmal
hat Unterflossing (Kreis Mühldorf) das an-
gebliche Marienwunder bereits miterlebt.
Aber jetzt, beim sechsten Mal, geht es
nicht mehr nur um die Heilige Maria. Es
geht auch ums Geld. Und da glaubt man-
cher dann doch nicht an ein Wunder. Son-
dern an Gaunerei.
Es geht um umstrittene Kontobewegun-
gen. Und um zwei blecherne Milchkannen,
die jedes Mal bei der Kapelle stehen, wenn
die Mutter Gottes kommt. Die Kannen
sind Spendenbehälter, die Pilger sollen
Geld hineinwerfen. Offiziell kommt dieses
Geld dem Förderverein der Sankt-Lauren-
tius-Kapelle zugute, die der Ingenieur
Masszi aus dem oberbayerischen Ratten-
kirchen gekauft hat und seit ein paar Jah-
ren repariert und restauriert. Und inoffizi-
ell? Kommen die Spenden am Ende wirk-
lich beim Förderverein an? Diese Frage be-
schäftigt jetzt die Staatsanwaltschaft. Es
besteht der Anfangsverdacht der Untreue.
Das hat ein Sprecher der Justizbehörde am
Freitag bestätigt.
„Ein Witz“, sagt Otto Masszi, 59, Brille,
Jogginghose, freier Oberkörper. Er sitzt
jetzt auf einer Bierbank neben der Kapelle,
unter einer Ulme, hat die Arme über sei-
nem Bauch gekreuzt. Er habe „genauesten
Überblick, da hat kein Cent gefehlt“, weder
auf dem Konto des Fördervereins noch in
den Milchkannen. Und überhaupt, sagt
Masszi: „Der ist ja mein Freund, der würde
mich nicht bestehlen.“
Der Freund, den er meint, heißt Erich
Neumann. Gegen ihn richten sich die Er-
mittlungen. Neumann, 66, ist ein Unter-
nehmer aus Rheinland-Pfalz und war bis
Frühjahr 2018 der Vorsitzende des Vereins
„Förderer und Freunde der St. Laurentius-
Kapelle“. In dieser Funktion hatte er Zu-
griff auf das Vereinskonto. Im Vorstand
des Vereins war auch Anna Schubert, die ih-
ren echten Namen lieber nicht in der Zei-
tung lesen möchte. Sie sagt, sie habe sich
von Masszi und Neumann blenden lassen,
„mir ist das peinlich“.

Sie kennt Masszi aus dem Kirchenchor
in Bodenkirchen, Niederbayern, eine hal-
be Autostunde von Unterflossing entfernt.
Masszi ist dort Organist, Schubert war
Chorsängerin. Eines Tages habe Masszi
von seinem Plan erzählt, die Gottesmutter
in seine Kapelle nach Unterflossing einzu-
laden, sagt Anna Schubert. Sie habe das
von Anfang an sehr merkwürdig gefun-
den. Aber Schubert ist eine gottesfürchti-
ge Frau. Damals sei sie der Meinung gewe-
sen: „Wenn so viele Menschen sich fried-
lich versammeln und ernsthaft beten, soll-
te man das nicht belächeln, sondern unter-
stützen.“
Das tat sie dann auch, als Mitglied im
Förderverein. Sie habe beim Entrümpeln
der Laurentius-Kapelle geholfen und den
Verkehr geregelt, als die Pilger im März
2017 zum ersten Mal nach Unterflossing
kamen. „Die haben in der Wiese gekniet,
im Regen, in der Kälte. Aber die fühlten
sich getröstet und aufgehoben, das fand
ich gar nicht schlecht“, sagt Schubert. Also

half sie immer und immer wieder, wenn
Salvatore Caputa und die Pilger im Halb-
jahres-Rhythmus zur Kapelle kamen. Ir-
gendwann habe ihr dann der Kassierer des
Fördervereins die Auszüge des Vereinskon-
tos gezeigt, erzählt Schubert. Seitdem ha-
be sie einen anderen Eindruck von Otto
Masszi und Erich Neumann. „Er hat in
ganz Deutschland getankt, hat Zechen im
Wirtshaus gemacht“, sagt sie über Neu-
mann, der eine EC-Karte für das Vereins-
konto besaß. Um wie viel Geld es da insge-
samt geht? Ein paar Hundert Euro, sagt
Schubert. Aber es gebe ja auch noch die
Milchkannen mit den Spenden der Pilger.
Die Kannen, sagt sie, seien „immer still
und heimlich von Masszi und Neumann“
geleert worden.
Haben sich die beiden Männer heimlich
Spendengeld abgezweigt? Schmarrn, sagt
Otto Masszi, gegen den auch keine Ermitt-
lungen laufen. Im Gegensatz zu Erich Neu-
mann. Auch der sagt über den Verdacht
der Untreue: „Das ist nicht wahr.“ Dass er
Benzin und Wirtshausrechnungen mit der
EC-Karte des Vereins bezahlt hat, habe ei-
nen einfachen Grund: Es handle sich um
Spesen, die entstanden seien, als er zum
Zweck des Fördervereins unterwegs gewe-
sen sei. Und die Spenden in den Milchkan-
nen? „Ich habe nichts abgezweigt“, sagt
Neumann.
Es stimme, dass er einmal beim Spen-
denzählen mit Masszi allein gewesen sei.
Aber danach sei er „mit dem Geld nach Vils-
biburg gefahren und habe es cash bei der
Bank einbezahlt“. Zuletzt habe man die
Spenden zur Kontrolle von Pilgern zählen
lassen. Dass das Geld am Ende nicht auf
dem Vereinskonto landete, sei ebenfalls
leicht erklärbar. „Die Spendeneingänge“,
sagt Neumann, „waren immer etwas weni-
ger als die Bustransferkosten“, um Salvato-
re Caputa aus Italien nach Unterflossing
zu bringen. Der Busunternehmer habe
„das Geld cash haben“ wollen, also habe
man die Spenden direkt an den Unterneh-
mer weitergegeben. „Ich und Masszi ha-
ben sogar noch was draufgelegt“, sagt Neu-

mann. Schon deshalb sei es „hanebüchen“
zu glauben, er habe sich an den Spenden
bereichert.
Nach dem Zoff zwischen den Mitglie-
dern ist der Förderverein ohne Vorstand.
Doch obwohl es den Verein nur noch auf
dem Papier gibt, betitelt sich Neumann
auf den Flugblättern zum aktuellen „Ge-
betstag mit Marienvision“ als geschäfts-
führenden Vorstandsvorsitzenden des Ver-
eins. Dazu ist unter dem alten Vereinsna-
men ein neues Konto angegeben. Etiket-
tenschwindel, um weiter Spenden einstrei-
chen zu können? Nein, sagt er. Als die Flyer

gedruckt wurden, habe er sich noch Vor-
standsvorsitzender nennen dürfen. Sollte
eine „größere“ Spende auf das Konto ein-
gehen, werde das Geld zurücküberwiesen,
versichert Neumann, der bald einen neuen
Verein gründen will.
Hinter den Ermittlungen der Staatsan-
waltschaft vermutet Neumann „eine ge-
zielte Aktion“ des Erzbistums München
und Freising, das sich im vergangenen
Jahr von den angeblichen Marienerschei-
nungen in Unterflossing distanziert hat.
Auch Otto Masszi, der Kapellen-Eigentü-
mer, sagt: „Die wollen uns zerstören.“ Auf
den Besuch der Heiligen Mutter Gottes
freue er sich trotzdem. Das sagt auch Erich
Neumann: „Da lasse ich mir die Stimmung
nicht verderben.“

Es war wieder mal eine Woche derFoto-
grafien. Und der Gewinner ist – Überra-
schung – auch in dieser Woche Markus
Söder. Natürlich ist es nicht seine Erfin-
dung, auf der Zugspitze über Großes und
Wichtiges zu informieren. Das machten
die Vorgänger schon auch. Aber dieser
Sinn fürdas richtige Bild im genau rich-
tigen Moment, das
ging den anderen ein-
fach ab. Man muss nur
mal die Zeitungen aus
Bayern von dieser Wo-
che durchblättern. Am
eindrucksvollsten ist
die Titelseite der Cobur-
gerNeuen Pressevom
Donnerstag. Da steht
ein Mann vor Felswand
und blickt sinnierend ins Weite.Groß
und mächtigsind die Aufgaben, sagt
dieses ikonenhafte Bild – und so etwas
beherrschtnur einer mit Weitblick.
Tags darauf stellen sich in Nürnberg
drei Kabinettsmitglieder mit Banner zum
Fototermin. Auf demBanner mit vielen
bunten Blasenkann man etwas vom
„Zentrum Wasserstoff Bayern H2. B“ le-
sen. In besagtem „Zentrum“ soll es darum
gehen, auf der ehemaligen Industriebra-
che AEG eine zukunftweisende Technolo-
gie(FOTO: DPA)voranzubringen: alles für den


Wasserstoff!Handgezählte 19 Personen,
in der Mitte natürlich der Ministerpräsi-
dent, strahlen in die Kameras. Wer dieses
Bild sieht, hat gar keine andere Chance,
als zu glauben, dass da mit enorm viel –
wie heißt es so schön –Manpoweretwas
richtig Großes vorangetrieben wird. Auf
mehrmalige Nachfrage sagt aber der stell-
vertretende Ministerpräsident Hubert
Aiwanger (ebenfalls auf dem Bild), dass es
„drei bis vier Mitarbeiter“ sind, die künf-
tig für das „Zentrum“ arbeiten. In China
sind sie schon sehr weit mit der Wasser-
stoff-Foschung. EinDrei-bis-vier-Perso-
nen-Zentrum aus Bayerndürfte dort
nun für einiges Zähneklappern sorgen.
So machen’s die, die etwas von Bildspra-
che verstehen. Und dann gibt es jene, die
mit einem einzigen Schuss ihre Karriere
schon gleich am Anfang schwer ramponie-
ren. Auf Instagram war offenbar für kurze
Zeit ein Foto zu sehen, dasfünf junge
Bereitschaftspolizisten in voller Montur
zeigt, mit kugelsicheren Westen und Ma-
schinenpistolen im Anschlag. Warum und
wie dieses Bild vor Polizeibus im Wald
entstanden ist, warum es auf Instagram
landete, warum es mit dem Wort „Terror-
squad“ (also Terrortruppe) versehen wur-
de – alles noch offen. Aber die Debatte ist
natürlich schon erregt. Mein Gott, junge
Männer in der Ausbildung, sagen die ei-
nen. Skandal, finden die anderen. Ein
saublödes Bildgibt es allemal ab. prz

Das war


Wackersdorf–Damit das neue Schul-
jahr an der Grundschule Wackersdorf ru-
higer beginnt, als das alte zu Ende ging,
hat die Regierung der Oberpfalz eine Leh-
rerin aus der Schule abgezogen und in
den Innendienst versetzt. Vor den Som-
merferien hatten einige Eltern schwere
Vorwürfe gegen diese Lehrerin, Kollegen
und den mittlerweile pensionierten Rek-
tor erhoben. Die Eltern werfen der Päd-
agogin vor, Kinder zu drangsalieren. Der
frühere Schulleiter wird kritisiert, weil er
sie gewähren ließ. Mehrere Dienstauf-
sichtsbeschwerden laufen. Ein Ergebnis
ist noch nicht in Sicht, denn mittlerweile
ermittelt auch die Amberger Staatsan-
waltschaft. Die Berichterstattung der Me-
dien habe den begründeten Anfangsver-
dacht geliefert, deshalb habe man Ermitt-
lungen eingeleitet, sagte Oberstaatsan-
walt Stefan Täschner. Im Raum stehen
fahrlässige Körperverletzung und Kör-
perverletzung im Amt. Täschner geht da-
von aus, dass sich die Ermittlungen der
Kriminalpolizei hinziehen. Denn die Vor-
würfe in den Dienstaufsichtsbeschwer-
den müssen geprüft, Eltern, Lehrer, Ärz-
te und womöglich auch die Kinder ver-
nommen werden. Dazu kommt eine An-
zeige des Schulamts wegen Bedrohung,
Anlass war ein Bericht derBild. Die Regie-
rung der Oberpfalz will die Ermittlungser-
gebnisse abwarten, bevor über die Dienst-
aufsichtsbeschwerden entschieden wird,
teilte eine Sprecherin mit. angu, gla


Bamberg– Eine uralte Geschichte von
Flucht und Vertreibung zeigen Kinder
und Jugendliche mit und ohne Fluchter-
fahrungen in der „Asyloper“. Die Elf- bis
15-Jährigen spielen in Bamberg frei nach
Gioachino Rossinis „Moses in Ägypten“
den biblischen Auszug der Israeliten aus
Ägypten nach. Die Musik Rossinis erset-
zen sie dabei meistens durch Popsongs.
Bei einem Lied darf zwar die Original-Me-
lodie bleiben, bekommt aber einen selbst-
verfassten Text verpasst.


Viele ihrer acht jungen Darsteller hät-
ten von alltäglichem Rassismus und Mob-
bing erzählt, sagt Felix Forsbach, der das
Projekt zusammen mit Olga Seehafer
vom Verein Kafka leitet. Fast alle der Kin-
der und Jugendlichen auf der Bühne hät-
ten einen Migrationshintergrund, man-
che seien selbst geflüchtet. So sei die Idee
zum Stück entstanden, sagt Forsbach. Ak-
tuell sei es allemal: „Bei der Torpedie-
rung von Seenotrettung wünscht man
sich einen neuen Moses, sodass man ein-
fach durchs Meer gehen kann“, sagt Fors-
bach.
Das Projekt wird Forsbach zufolge
vom Bundesverband Freie Darstellende
Künste gefördert. Die „Asyloper“ wird
Samstag und Sonntag jeweils um 19 Uhr
in der Alten Seilerei (Alte Seilerei 11) aufge-
führt. Der Eintritt ist frei. hfri


„Da lasse ich mir
die Stimmung
nicht verderben.“

Veranstalter und Pilger sprechen von
einem Wunder, das sich zweimal pro
Jahr in Unterflossing ereignet. Für die
katholische Kirche handelt es sich nur
um „angebliche Marienerscheinun-
gen“. Bei diesem Urteil beruft sich das
Erzbistum München und Freising auf
ein eigens angefertigtes Gutachten
des Lehrstuhls für Dogmatik an der
Münchner Ludwig-Maximilians-Uni-
versität (LMU). Das Gutachten bezeich-
net die Geschehnisse in Unterflossing
als „äußerst fragwürdig“. Zudem ist
die Rede von „Ungereimtheiten, die im
Zuge der Ereignisse um Herrn Salvato-
re Caputa auftauchen“. Daher hat das
Bistum allen Klerikern verboten, an
Auftritten des selbsternannten Sehers
aus Sizilien teilzunehmen. GLA

„Der ist ja mein Freund,
der würde mich
nicht bestehlen.“

Dies ist eine Finden-wir-gut-Textsorte
undda ist gleich Folgendes festzuhalten:
Der junge Mann, der in Zirndorf mit ei-
nem „Seidla-Express“ unterwegs war, hat
nun ein Verfahren wegen Fahrens ohne
Fahrerlaubnis am Hals. Da liegt das Lob ja
auf der Hand. Ein 18-Jähriger, der auf den
Führerschein verzichtet – das hätte es vor
30 Jahren doch gar nicht gegeben (signifi-
kantes Datenmaterial dazu stammt aus
dem Balthasar-Neumann-Gymnasium

Marktheidenfeld, Abijahrgang 1991). Also:
Lob, Lob, Lob, junger Mann!
Und noch etwas: Man kann natürlich
den Bau eines Elektromobils aus Press-
spanplatte, Treckersitz und leeren Geträn-
kekisten für strafrechtlich problematisch,
gar anrüchig halten, wie es das Polizeiprä-
sidium Mittelfranken offenbar tut und
neben besagter Führerscheinsache nun
auch noch wegen Verstößen gegen das
Pflichtversicherungs- respektive Kraft-
fahrzeugsteuergesetz ermittelt. Ja, ja, ja.
Andererseits sollte doch bitte einbezo-
gen werden, wie sich hier ein 18-jähriger
Führerscheinabstinenzler um das geistige
Leben verdient gemacht hat. Gäbe es eine
fränkische Biennale und der Mann hätte
sein Objekt dort ausgestellt – man sähe
die Rezensionen über die sprachspieleri-
sche Potenz eines automobilkritischen
Avantgardisten doch quasi vor sich.
Was will uns etwa dieser „Gaas-Seid-
la“-Schriftzug sagen? Dass es sich hier um
ein der Elektromobilität verschriebenes
Vehikel für die Gasse handelt? Dass sich
in dem Mobil Kohlensäurehaltiges findet,
Gas also? Oder wagt hier einer – quasi im
Vorüberziehen – die fränkische Antwort
auf die altbayerische Goaß und die dazuge-
hörende Mass? Das sind doch die Fragen,
die man hier stellen muss, wenn die Straf-
verfolgungsbehörden offenbar keinen
Zugang dazu haben. Also: weiter so. Aber
künftig vielleicht ohne Motor. prz

Was eineSchadografie
ist? Ganz einfach: eine
Rayografie. Was eine
Rayografie ist? Klar:
einFotogramm.Was
ein Fotogramm ist?
Das ist eine direkte
Belichtung von licht-
empfindlichen Materia-
lien, wobei im Gegen-
satz zur Fotografie keine Kamera benutzt
wird. Und damit nach Bayern: 1919 schuf
Christian Schad(FOTO: FRANZ GRAINER/OH)– der
später in ein neugebautes Atelierhaus bei
Aschaffenburg ziehen sollte – die ersten
Fotogramme. Diese nennt man daher
auch Schadografie. Weil die ersten Werke
vor 100 Jahren entstanden sind, stellt das
Christian-Schad-Museum in Aschaffen-
burgam Montag den dritten Band vom
Werkverzeichnis Schads vor. Man Ray
experimentierte übrigens in jener Zeit
ebenfalls mit Fotogrammen. Daher auch
der Name Rayografie oder Rayogramm.
Noch nicht genug Kultur? Am Dienstag
enthülltMarkus Lüpertzdas erste von
insgesamt acht Lüpertz-Fenstern, die in
der Bamberger Kirche St. Elisabeth ange-
bracht werden sollen. Das erste trägt den
Titel „Die alte Frau – Almosen geben“.
Auch derErzbischof Ludwig Schickwill
sich das nicht entgehen lassen. prz

DIE WOCHE


Sagte Markus Söder auf
einemPodium, wo er
gemeinsam mit
Wirtschaftsminister
Hubert Aiwanger saß.
Söder kam dabei auf die
beim Europäischen
Gerichtshof beantragte
Zwangshaft für bayerische
Regierungspolitiker
zu sprechen. Aiwanger
lächelte gequält. „Ein
Scherz“, fügte Söder hinzu.

Umstrittene


Lehrerin versetzt


Asyloper in der


Alten Seilerei


Gutachten


Derselbsternannte Seher Salvatore Caputa aus Sizilien
kommt auch an diesem Samstag wieder zur Sankt-
Laurentius-Kapelle.FOTOS: MAGDALENA PULZ/OH, MATTHIAS JUNG/DPA

In der „Asyloper“ in Bamberg spielen
Kinder und Jugendliche mit Migrations-
hintergrund mit. FOTO: MARIAN LENHARD/OH


Oh Maria, hilf!


In Unterflossing erscheint im Halbjahres-Rhythmus die Mutter Gottes. Dabei werden in Milchkannen Spenden gesammelt. Sie sollen
dem Förderverein der Sankt-Laurentius-Kapelle zugutekommen. Ein Blick aufs Vereinskonto nährt allerdings den Verdacht der Gaunerei

Held der Woche


Das kommt


IN STEIN GEMEISSELT


Marke Eigenbau: Spanplatte,
Sitzschale,Getränkekiste – fertig
ist der „Gaas-Seidla“-Express.
FOTO: PP MITTELFRANKEN

Ich habe mir gedacht, das


wärefür neue Minister


eine gute


Profilierungsmöglichkeit.“


BAYERN-TIPP


DEFGH Nr. 207, Samstag/Sonntag, 7./8. September 2019 BAYERN R15

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