Die Parteinahme für Dealer im Görlitzer
Park durch die Bezirksbürgermeisterin
von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika
Herrmann(Grüne),hatscharfeKritikher-
vorgerufen. Benjamin Jendro, der Spre-
cher der Gewerkschaft der Polizei (GdP),
sagte:„WirredenhiervonStraftätern,die
gefährliche Substanzen in Umlauf brin-
gen, Menschen bedrohen und auch vor
schwersten Gewalttaten nicht zurück-
schrecken.“
Monika Herrmann hatte in einem Bei-
trag des ARD-Magazins „Kontraste“ er-
klärt, „dass keine Gruppe aus dem Görlit-
zer Park ausgeschlossen werden soll“. Sie
bezog sich dabei aus-
drücklich auch auf die
Drogendealer. Herr-
mann erklärte, sie folge
dem Wunsch von An-
wohnernundeinerenga-
gierten Nachbarschaft.
Jendro sagte dazu: „In
dem Park spielen Kin-
der. Ich glaube, die aller-
meisten Bürger aus dem
Bezirk wollen nicht, dass ihre Kinder
dort spielen, wo Straftaten passieren.“ Er
kenne Frauen, die sich nachts nicht allein
durch den Park trauten, weil sie von
Dealern abgefangen würden.
Falko Liecke (CDU), Jugend- und Ge-
sundheitsstadtrat von Neukölln, sagte:
„Ich bin fassungslos über diese Haltung
zuRechtund Gesetz.Damit istder Görlit-
zer Park ein rechtsfreier Raum.“ SPD-In-
nenpolitiker Tom Schreiber erklärte,
man müsse „unterbinden, dass im Görlit-
zer Parkorganisierter Drogenhandelstatt-
findet“. Es sei aber ebenso wenig zielfüh-
rend, nur repressiv gegen die Dealer vor-
zugehen wieihnennur mit „Wohlfühlver-
halten“ zu begegnen. Eine Lösung könne
nur eine gemeinsame Strategie von Be-
zirk, Land und Sicherheitsbehörden sein.
Für Schreiber ist klar, „dass kriminelle
Handlungen im Park für ein Asylverfah-
ren“ Bedeutung haben müssten. Wer mit
Drogen handle, habe „sein Recht auf Asyl
verwirkt“. Ein Sprecher von Innense-
nator Andreas Geisel (SPD) lehnte eine
Stellungnahme zu Herrmanns Äußerun-
gen ab, kündigte aber an, dass die Polizei-
präsenz im Park verstärkt werde. Direkt
am Freitag fand im Görlitzer Park eine
große Drogenrazzia statt, bei der 120 Po-
lizeibeamte und Spürhunde im Einsatz
waren. Frank Bachner (mit dpa)
— Mehr Berlin
W
ennwirmal nicht nurüberPoli-
tik reden: Das war nun die Wo-
che des Berliner Zoos. Die
Mini-Pandas,eigentlich vorallem einteu-
res Objekt chinesischer Außenpolitik,
aber sooo süß! Na, eigentlich nicht mal
das,sie sehenaus wie Nacktmulle in häss-
lich, aber das Potenzial ist gigantisch,
noch ein paar Monate, dann hopsen die
beiden herum, und der Knut-Rummel
wird vom Panda-Fieber getoppt werden.
Dawirkeinenlustlos brummelnden Tier-
verwalter mehr haben, sondern einen
höchst kommunikationsfreundlichen Di-
rektor, wird das um so geschmeidiger ab-
laufen. Und garantiert bekommen beide
Bären ganz furchtbar lustige Namen um-
gehängt.
Das Ergänzungsprogramm allerdings
wurde abgesagt. Skipper und Ping, beide
dem männlichen Geschlecht zugeneigt,
haben ihr adoptiertes Ei verloren, es ist
aufgeplatzt, war aber nicht befruchtet.
Die Geschichte queerer Vogelfamilien
muss vorerst nicht neu geschrieben wer-
den, wenngleich ein weiterer Versuch
nicht ausgeschlossen ist.
Sehnse, det is Berlin. Zwei mehr oder
weniger künstlich gezeugte Pandababys
vorerst unklarer Geschlechtszuordnung,
zwei schwule Pinguine mit unerfülltem
Kinderwunsch – das Tierleben ist nicht
so monoton, wie das mancher glauben
mag. Es geht bei ihnen zu wie beim Men-
schen, das scheinbar Normale ist auch
nur eine Variante. Allerdings gehört un-
ser Herz nun einmal nur ausgewählten
Tieren, zu denen Bären und Pinguine
ganz sicher gehören. Hängebauch-
schweine müssten schon wahre Orgien
feiern, umnur einen Bruchteildieser Auf-
merksamkeit auf sich zu ziehen.
22
So viele Siege haben die Kenianer erreicht
- mehr als jedes andere Land. 15 Mal bei
den Männern, 7 Mal bei den Frauen
MARATHONWarm-up
Von Tag zu Tag
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Foto: Getty Images/carlosalvarez
Ein schwerer Verkehrsunfall mit mehre-
ren Toten in Berlin-Mitte hat am Freitag-
abend einen Großeinsatz von Polizei und
Feuerwehrausgelöst. AnderEckevonIn-
validen-undAckerstraßerastenachAnga-
ben der Feuerwehr ein Porsche-SUV mit
drei Insassen auf einen Gehweg und fuhr
dabeimehrereFußgängeran.WieeinFeu-
erwehrsprecherdemTagesspiegelberich-
tete, wurden dabei vier Menschen getö-
tet, darunter ein drei bis vier Jahre altes
Kleinkind. Auch unter den Toten: die
Großmutter des Kindes. Reanimations-
versuche blieben erfolglos.
Die drei Insassen des Unfallswagens
wurden nach Feuerwehr-Angaben „mit-
telschwer“ verletzt. Sie kamen zur Be-
handlung in eine Klinik. Am Steuer saß
demnach ein Mann mittleren Alters, da-
neben eine Frau. Sie waren mit einem
sechsjährigen Mädchen unterwegs.
Der Unfall hatte sich gegen 19 Uhr er-
eignet. In der beliebten Gegend mit vie-
len Bars und Restaurants waren zu die-
sem Zeitpunkt zahlreiche Passanten un-
terwegs. Nach Behördenangaben war der
Geländewagen aus Richtung Nordbahn-
hofkommend aufderInvalidenstraßeun-
terwegs und kam in Höhe der Acker-
straße aus bislang ungeklärter Ursache
nach links von der Fahrbahn ab.
Dabei riss er einen Ampelmast um,
raste über einen Gehweg und kam erst
zum Stehen, nachdem er in einen Bau-
zaun gekracht war und ihn durchbrochen
hatte. Die Einsatzkräfte prüften mit Wär-
mekameras, ob es auf dem bewachsenen
Grundstück dahinter weitere Verletzte
gab, was jedoch nicht der Fall war. Die
Flächewurdemitgroßen Strahlernausge-
leuchtet. Das Auto stand mit der Front
zur Straße. „Es ist nur noch am Emblem
alsPorscheerkennbar“, sagte Polizeispre-
cher Thilo Cablitz dem Tagesspiegel. Die
Motorhaube des Unfallwagens war völlig
zerstört worden, die Windschutzscheibe
zersplittert.
Zur Geschwindigkeit wollte Cablitz zu-
nächst keine Angaben machen. Es sei zu
früh, das einzuschätzen, sagte er. „Es gibt
zumindest keine Zeugen, die von aufheu-
lenden Motoren sprechen.“ Derzeit gehe
die Polizei „mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit“voneinemnormalen
Verkehrsunfall aus, betonte ihr Sprecher.
„Wir haben bislang keine Beweise für ein
illegales Autorennen“, sagte Cablitz. „Es
gibt dahingehend sich widersprechende
Zeugenaussagen.“
Der Vertreter der Feuerwehr sprach
von einem „Bild des Schreckens“. Meh-
rere Passanten wurden Zeugen des Un-
falls und erfuhrenanschließendpsycholo-
gische Betreuung durch die Feuerwehr.
Dazu zählte auch die Mutter des getöte-
ten Kleinkinds, die wie ihr zweites Kind
den Unfall körperlich unversehrt über-
stand. Die 40 Einsatzkräfte der Berliner
Feuerwehr wurden ebenfalls betreut.
Die Invalidenstraße war bis spät in die
Nacht zwischen Ackerstraße und Brun-
nenstraße vollständig gesperrt. Straßen-
bahnen wurden umgeleitet.
Bei den Sicherheitsbehörden herrschte
nach Informationen des Tagesspiegels
kurz nach dem Unfall höchste Anspan-
nung. Vorsorglich rief die Polizei eine Si-
cherheitsstufe aus. Das ist bei einem sol-
chen Szenario ein Routine-Vorgang. Die
Befürchtung, dass es sich um einen terro-
ristischen Hintergrund handeln könnte,
bestätigte sich im Laufe des Abends je-
doch nicht.
Ein ähnlich schwerer Unfall hatte sich
2016 auf dem Kurfürstendamm ereignet.
Damals hatten sich zwei Männer in der
Nacht ein Autorennen geliefert. Mit bis
zu 170 Kilometern pro Stunde rasten sie
über den Kurfürstendamm. Auf der Tau-
entzienstraße kam es dann zum Unfall.
Ein unbeteiligter 69-Jähriger starb. Er
war mit seinem Fahrzeug bei Grün auf
die Kreuzung gefahren. Die beiden Raser
wurden wegen Mordes zu lebenslängli-
chen Freiheitsstrafen verurteilt.
Auch der schwere Unfall, der sich vor
26 Jahren auf der Schlossbrücke in Mitte
ereignet hatte, dürfte vielen noch in Erin-
nerung sein. Zwei Kinder starben da-
mals,als ein Streifenwagen mit Tempo 75
ins Schleudern geriet.
Den Nazis gedient: Historiker Stephan Malinowski über die Hohenzollern – Seite 10
BERLIN
Keine Toleranz
für
Drogendealer
Kritik an Äußerungen
von Monika Herrmann
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Bernd Matthiessinniert über
Schicksalsschläge im Berliner Zoo
Großeinsatz.Vierzig Rettungskräfte waren
am Unfallort. Foto: Britta Pedersen/dpa
Foto: promo
Tage
Auto rast auf Gehweg in Passanten
Schwerer Verkehrsunfall in der Invalidenstraße in Mitte. Vier Menschen starben, darunter ein Kleinkind
Von J. Betschka, A. Fröhlich,
H. Heine, L. Rosenauer und I. Salmen
Zwei ohne Ei
SONNABEND, 7. SEPTEMBER 2019 / NR. 23 938 ’ WWW.TAGESSPIEGEL.DE/BERLIN SEITE 9
Jendro
noch
Die Unfallstelle.
Das zerstörte Auto
kam an der Ecke
Ackerstraße/Invaliden-
straße in Mitte auf ei-
nem Baugrundstück
zum Stehen.
Foto: Britta Pedersen/dpa
Der Vertreter der Feuerwehr
sprach von einem
„Bild des Schreckens“
(H)=Vertragshändler, (A)=Vertragswerkstatt mit Neuwagenagentur, (V)=Verkaufsstelle
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