Neue Zürcher Zeitung - 07.09.2019

(Ron) #1

Aus der Branche


Farbe am Denkmal und


unnütze Verzeichnisse


dst.· Die Masche ist so alt wie durchsich-
tig. Dennoch fallen immer wieder Men-
schen darauf herein.EineFirma namens
First Avenue Groupaus Luzernbietet
kostenpflichtige Einträge in ein Bran-
chenverzeichnis ohne besonderenWert
an, dasSwissPrime Agenciesheisst.
Mitgliedern einschlägiger Immobilien-
verbände we rden dabeiRabatte offe-
riert und wird so eine Nähe zu denVer-
einigungen suggeriert. Nun wehren sich
drei Organisationen,der SchweizerVer-
band der ImmobilienwirtschaftSVIT
und dieLandesverbände der weltweit
aktivenUSPIundFIABCI,gegendas
aggressiveVorgehendes Anbieters und
kündenrechtliche Schritte an.


Mit gelegentlichem Unbill hat derSVIT
auch intern zu tun, wie dasStandesge-
richtdes Verbands mitteilt. «Unsach-
gemässeAusführung vonAufträgen»
ist häufigster Grund für Anzeigen von
Kunden. Oft sind es Stockwerkeigentü-
mergemeinschaften, in denen es unter-
einander Streit gab. Die meisten Be-
schwerden liessen sich ohne gerichtliche
Übe rprüfung lösen, teilt das Standesge-
richt weiter mit.


Eine neueHandelsplattformfür Ren-
diteliegenschaftenist in Zürichlanciert
worden. Betrieben wird die Plattform
von derFirmaImmocando,die bereits
Objekte imWert von über 200 Mio. Fr.
im Angebot haben will und hinter wel-
cher der UnternehmensberaterAndreas
Schmid steht.Wer dort handeln will und
dazu Hypotheken einsetzt, wird sich
künftig aber auch an die neuen, ver-
schärften Richtlinien derBankierver-
einigung halten müssen, welche die
Finanzmarktaufsicht (Finma) letzte
Woche genehmigt hat und die Anfang
2020 in Kraft treten.


Verkauft hat die an der Börsekotierte
ImmobiliengesellschaftInvestis ihre
TochtergesellschaftRég ie du Rhône
in Lancy (GE). Sie geht anImmoparti-
cipationin Freibur g. Investis hat dafür
ein Portfolio mit sechs Liegenschaften in
Genf imWert von 60 Mio. Fr. erworben.


Rund 1000 Veranstaltungen an mehr
als 400 Orten finden heuer allein in
der Schweiz zu denEuropäischenTa-
gen des Denkmalsstatt, dessenAus-
gabe 2019 unter dem Motto «Potenzial
Farbe» steht.Farbgestalter und -gestal-
terinnen geben dabei Einblicke in ihre
Arbeit und zeigen die Bedeutung von
Farbe imKontext von Architektur und
Siedlungsraum. Die Denkmaltage fin-
den am14. und 15.September statt.Pro-
gramm unter http://www.hereinspaziert.ch.


Martin Bernhard,Lei ter Research bei
JLL Schweiz,wechselt zuSwisscanto
Invest.Bei derTochter der Zürcher
Kantonalbank (ZKB) wird er die Inves-
tor Relations Immobilien betreuen.


Zinsen
und Hypotheken

1%

91%

8%

Hypothekarbestand nach Produkttypen

QUELLE: ZKB

Geldmarkthypotheken
(Vormonat: 8%)

Juli 2019 Variable Hypotheken
(Vormonat: 1%)

Festhypotheken
(Vormonat: 91%)

05 10 15 20 25 30

2Jahre

4Jahre

6Jahre

8Jahre

10+Jahre

Laufzeitstru kturJ uli19
Laufzeitstru ktur2018

QUELLE:ZKB

In%

Entwicklung der Laufzeitstruktur
Hypotheken-Neugeschäfte

-0.15-0.10 -0.050.000.050.100.15

Variable Hypotheken Festhypotheken
Geldmarkthypothek

Juli 2018

Januar 2019

Juli 2019
QUELLE: ZKB

Hypothekarentwicklung (Produkttypen)
Veränderun g Marktanteile (Vormonatsverglei ch)

In %

-1.5

-1

-0.5

0

0.5

1

1.5

2012 2014 2016 2018 2020

Geldmarkts atz (Laufzeit 3 Monat e)
Kapitalmarktsatz(Laufzeit 5 Jahre)
Rendit e Staatsanleihen (10 Jahre)

QUELLEN: DATASTREAM, ZKB

Zinssätze mit Prognose
In %

Das neue Spitalgebäude bietetein attraktives Arbeitsumfeld und einezeitgemässe Infrastruktur. PD

Projekt im Fokus


Konzentrierte Kompetenzen


Das neueHôpital Riviera-Chablais ersetzt fünfbestehende Regionalspitäler


Es soll die medizinische Grundversor-
gung für180000Menschen in den Kan-
tonenWaadt undWallis künftig sicher-
stellen.Der Neubau eines Spitalsin Ren-
naz (VD) wird die bestehenden Akut-
spitäler vonVevey, Montreux,Aigle und
Monthey zusammenfassen und ersetzen.
Durch die Zusammenführung in einem
Zentrum werden erhebliche Einsparun-
gen im Betrieb angestrebt.
Das Neubauprojekt des Hôpital
Riviera-Chablais (HRC) entstammt
einem Architekturwettbewerb, an dem
zehn Schweizer und europäische Archi-
tekturbüros teilgenommen hatten. Der
erste Preis ging 2011 an das Projekt
«Pflege und grossartigeLandschaft» der
Büros Geninasca-Delefortrie in Neuen-
burg und Groupe-6 in Grenoble. Den
AuftragzurAusführungerhieltdieTotal-
unternehmerin SteinerAG.

Maximale Nutzungsflexibilität
Das Projekt steht auf einem 86000 m^2
grossen Grundstück zwischen der
Autobahn 9 und derRoute duVieux
Séq uoia in der weiten Rhone-Ebene.
Rund 1300 Pfähle, die in 20 Meter
Tiefe reichen, tragen das Gebäude-
fundament.Das Herzstück des Kom-
plexes ist der17,6 m hohe, dreigeschos-
sige Baukörper mit einer Gesamtfläche
vo n67000 m^2.

Der Bau ist in vierTrakte gegliedert,
die mittels eines zentralenLängstraktes
miteinander verbunden sind.Jeder der
Trakte verfügt über einen grossen be-
grünten Innenhof, der eine optimaleTa-
gesbelichtung undRuhe garantiert.Das
komplette Gebäude erstreckt sich auf
einer Fläche von 115×215m.Die Instal-
lationen der Gebäudetechnik sowie der
Innenausbau werdenso umgesetzt, dass
für die Endausstattung der Spitalstatio-
nen eine möglichst grosse Nutzungsfle-
xibilität entsteht.
Der vierteilige Baukörper erhält
seine Stabilität durch massive Beton-
pfeiler, was im Innern planerischen
Spielraum und eine weitgehende Flexi-
bilität der Strukturen erlaubt. Ein wich-
tiger Punkt, gerade im Hinblick auf die
ständigeWandlung der Medizintechnik,
die permanent weitreichende Innovatio-
nen mit neuen Abläufen mit sich bringt.
Auf denersten beiden Etagen des
Neubaus sind dieAdministration, das
Ambulatorium, die Logistik, der Mut-
ter-Kind-Bereich sowie Notfallmedizin,
bildgebende Diagnostik, Intensivstation
undOP-Räumeuntergebracht.Imobers-
ten, dritten Geschoss befinden sich die
Patientenzimmer.Die Gesamtkapazität
umfasst 300 Akutbetten, die auf maxi-
mal 360 ausbaubar ist. Die moderne,
lichtdurchflutete Architektur schafft ein

die Genesung förderndesAmbiente und
trägtzueinemangenehmenSpitalaufent-
halt bei.Ärzten und medizinischenFach-
kräften bietet das neueKlinikgebäude
zudemeinattraktivesArbeitsumfeldund
eine zeitgemässe Infrastruktur.

Eindrückliche Dimensionen
Im neuen Spitalkomplex wurden
50 000 m^3 Beton und 6000 t Stahl ver-
baut. Die technischeAusrüstung des
Krankenhauses erforderte 500t Luft-
kanäle, 70 kmVerteilungsnetze, 10 000
Leuchten und rund 500 km Strom-
kabel. Im Gebäude wurden 60000 m^2
verputzteWände erstellt,2600 Türen
montiert, 30000 m^2 PVC-Boden und
8000 m^2 Parkett verlegt.
Dank exakter Planung von Archi-
tekten,Spital und Generalunternehmer
sind dieBauarbeiten am Spital Riviera-
Chab lais zügig vorangekommen. Ende
September 2019 wird die technische
Infrastruktur des Gebäudes – ein-
schliesslich der biomedizinischen Ge-
räte –installiert,getestet und in Betrieb
genommen, womit das Gebäude offi-
ziell an dieBauherrin Consortium HRC
übergeben werden kann.Anschliessend
können die fünf bestehendenAkutspitä-
ler mit ihrem Umzug in dieneue, zu-
kunftsorientierte Umgebung beginnen.
Gerald Brandstätter

Samstag, 7. September 2019


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