Neue Zürcher Zeitung - 07.09.2019

(Ron) #1

Was geht Ihnen auf die Nerven?
Ich bin von Natur aus ungeduldig
und mag es deshalb nicht, wenn es
langsam vorwärtsgeht. Dazu kommt,
dass ich mich überFehler ärgere, die
ich eigentlich hätte vermeidenkönnen.


Worüber können Sie herzlich lachen?
Wenn wir uns im Kreis derFamilie
selbst auf den Arm nehmen.


Was sagen Ihre Mitarbeiter über Sie?
Darüber mache ich mir wenige
Gedanken. Mir ist es viel wichtiger, die
Mitarbeitenden zu spüren und ihre
Anliegen ernst zu nehmen. Denn ich
merke schnell, ob sie mit dem Herzen
dabei sind und einTeil der Ospena
GroupAG sein wollen.


Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?
Die Vielseitigkeit! Ich liebe es, mich
mit den unterschiedlichen Herausfor-
derungen und Anspruchsgruppen in
der Gastronomie und Hotellerie zu
beschäftigen und sie so zu orchestrie-
ren, dass alles perfekt zusammenspielt.
Zudem darf ich immer wiederNeues
erlernen.Das Erbe der Pizzeria Risto-
rante Molino weiterzuentwickeln und
die Verantwortung dafür zu überneh-
men, fasziniert mich täglich.


Wie reagieren Sie auf Kritik?
Ich versuche, begründete Kritik
dankbar anzunehmen und danach an
ihr zu wachsen. Generell bin ich wohl
selbst mein grösster Kritiker.


Könnten Sie ohne Handy undTa blet
leben?
Privat ist dieskein Problem, da
reduziere ich die Nutzung auf ein Mini-
mum – ausser wenn es zu meinemVor-


teil ist. Zum Beispiel wenn man sich in
einer Stadt verläuft und wieder zum
Hotel finden möchte. Im Geschäft
setze ich mich für eine bewusste Nut-
zung mobiler Geräte ein.

Welche Startup-Idee würden Siewählen,
könnten Sie neu beginnen?
Das klingt vielleicht wenig span-
nend: Ich bin sehr zufrieden mit dem,
was ich heute mache. Mit Stolz darf
ich behaupten, immer das gemacht zu
haben, was ich wollte.Wenn es nicht
mehr passte, zog ich dieReissleine,
gönnte mir einePause und wählte dann
einen neuenWeg.

Inwelches Land würden Sie auswan-
dern undwarum gerade dorthin?
NachDänemark. MeinerFrau
zuliebe.

Hat Sie IhrBauchgefühl schon
getäuscht?
Enttäuschungen und falsche Ent-
scheidungen gehören zum Leben,
genauso wie Erfolg undFreude. Es ist
wie eineAchterbahnfahrt, doch eben-
dies macht das Leben spannend. Man
wächst daran, entwickelt sich weiter.

Stellen Sie frühere Arbeitskollegen ein?
Wenn ihreKompetenzen undFähig-
keiten optimal passen, ja.Persönlich
finde ich esreizvoller, mit neuen Mit-
arbeitendenAufgaben anzugehen und
voranzutreiben. Gemeinsame Lernpro-
zesse und verschiedene Denkmuster
bereichern gegenseitig, eröffnen neue
Sichtweisen, und man baut einVertrau-
ensverhältnis auf.

SindFrauenquoten notwendig?
UnsereFrauenquote liegt in der
Zentrale derzeit bei 40 Prozent, in der
Geschäftsleitung sind es 50 Prozent.

Bei uns scheint bald eine Männerquote
notwendig zu sein.

Welchen Stellenwert haben für Sie
soziale Netzwerke?
Auf geschäftlicher Ebene ist eine
zurückhaltendeAuseinandersetzung
mitsozialenNetzwerkennotwendig.
Selbstverständlich haben sowohl die
Pizzeria Ristorante Molino, das
Restaurant LeLacustre in Genf als
auch das Marktgasse-Hotel Zürich
eigene Social-Media-Kanäle. Diese
werden aber nicht von mir betreut.
Privat nutze ich Linkedin.

Würden Sie Ihre Karriere zugunsten
eines humanitären Einsatzes aufgeben?
Bei einem Seitenwechsel hatte ich
die Chance, eine Woche in einer huma-
nitären Institution tätig zu sein. Es han-
delte sich um die Pflege von Kindern,
mit welchenkeine verbaleKommuni-
kation möglich war. Im Mittelpunkt
stand dasWohlbefinden des Kindes.
Das war eine der dankbarsten und
bewegendstenWochen meines Lebens.

Wann können Sie wirklich abschalten?
Am besten kann ich mit derFamilie
oderFreunden in der Natur abschalten,
gerade die Berge geben mir Kraft und
inspirieren mich. Beim Sport kann ich
mich auspowern, den Kopf lüften und
den Arbeitsalltag hinter mir lassen.

Welches ist Ihr bevorzugtesFerienland
undwarum?
Unsere Familienferien nutzen wir,
um neueLänder zu entdecken. Eines
ist dabei stets wichtig: gutes Essen.

Welches ist Ihre Leibspeise, und könn-
ten Sie sie selber kochen?
Für mich als CEO einerFirma, die
in der Schweiz unter anderem19 Pizze-

ri as betreibt, die für Italianità stehen,
liegt die Antwort auf der Hand. Ich
liebe die italienischeKüche, habe
aber keine Leibspeise. Da ich gelernter
Koch bin, würde ich mich selbst als
sehr guten Cuisinier bezeichnen. Unter
uns: Ich lasse mich lieber bekochen.

SindVorbilder noch aktuell?
Ich schneide mir von vieleneine
Scheibeab, möchte dabei jedoch
immer ich selbst sein und niemandem
nacheifern.

Was raten Sie demBerufsnachwuchs?
Gerade in der Gastronomie und
Hotellerie ist es essenziell, dass wir die
Begeisterung für die Branche weiter
wecken.Wir müssen dem talentierten
Nachwuchs die vielen Möglichkeiten
und Facetten in der Branche aufzeigen.

Wie wurden Sie durch Ihre Lehrperso-
nen eingeschätzt?

Als lebendig und neugierig, teil-
weise sogar als kleiner Störfaktor, weil
ich so unruhig war.

Hat Ihnen die Schule das wirklichRele-
vante vermittelt?
In der Schule wurde mir klar, dass
ich eigentlich ein unwissender Mensch
bin. Gleichzeitig weckte sie meine
Wissbegierde und meinen Drang,
mehr zu erfahren und zu lernen.

Haben Sie ein Lieblingslied?
«PurpleRain» von Prince – es erin-
nert mich an sein Live-Konzert in
Montreux. Einfach unvergesslich.

Sind sportliche Grossereignisse für Sie
ein Magnet?
Mit dem Alter immer weniger. Man
findet micheher an der Seitenlinie,
oder ich mache selbst aktiv Sport.

Glauben Sie an das Schicksal?
Das Schicksal nehme ich gerne
selbst in die Hand.

Sind Sie zuversichtlich für die Schweiz?
Ich habeVertrauen in unserSystem,
unser politischesFundament ist gut.

Welche Probleme sollte diePolitik
unverzüglich anpacken?
In erster Linie soll glaubwürdig
politisiert und sollenkeine falschen
Versprechungen gemacht werden.

Eine Ihrer Lebensweisheiten?
In jeder Situation und Lebenslage
versuchen, bewusst zu handeln.

Wie könnte derTitel dieses Interviews
auch lauten?
«Ich spüre, ob die Mitarbeitenden
mit dem Herzen dabei sind».
Interview:Walter Hagenbüchle

ZUR PERSON

Daniel Reimann,55, ist seit Januar 2017 CEO der
Ospena Group AG. Der Schweizer besuch te die
Belvoi r-Hotelfachschu le in Zü rich und verfügt über
30 Jahre Erfahrung in der Hotellerie- und Gastrono-
miebranche. Er war für Unternehmen wie Möven-
pick Gastronomie AG und Manor AG tätig. Vor
runddrei Jahrenwechselte DanielReimann als
Geschäftsführer zur Ospena Grou p AG und leitet
dasUnter nehmen seither mitLeidenschaft und
Engagement. Mit schweizweit 19 «Pizzeria Risto-
rante Molino»-L okalen, dem Ristor ante Frascati in
Zürich und dem Restaurant Le Lacustre in Genf hat
sich die Ospena Grou p AG in mehr als 30 Jahren
erfolgreich alsAnbieter a uthe ntisch er it alienischer
Gastronomie etabliert. Zu dem betreibt die Gruppe
das Marktgasse-Hotel Zürich. Seit 20 14 gehörtdas
Unternehmenzur Genossenschaft Migros Zürich,
beschäftigt rund500 Mitarb eitende und verzeich-
net einen Jahresumsatz von 70 Mio. Fr.

«...selbst mein grösst er Kritiker»


Fortsetzungvon Seite 1


Samstag, 7. September 2019 3


Chef•fe de Projet Haut-Valais

(100%)

auprès de l’Officecantonal de la construction du Rhône
(OCCR3),àSion
Postulation en ligne: http://www.vs.ch/jobs

Vos tâches
Assurer la réalisation des mesures de la 3ecorrection du Rhône sur le secteur
du Haut-Valais
Assumer la direction administrative,financière et opérationnelle des Mesures
Prioritaires et Anticipées qui vous sont confiées, de la conceptionàla
réalisation
Conduire les bureaux et entreprises mandatées, en garantissant la satisfaction
des conditions des spécialistes de l’OCCR3, des Services et Offices cantonaux
et des Offices fédéraux
Garantir la qualité, les coûts et les délais des mesures confiées

Votre profil
Formation universitaire, EPF, HES/ETS ou jugée équivalente
Expérience avérée dans la conception et la réalisation de travaux
d’infrastructurepluridisciplinaires
Expérience professionnelle dans le domainedel’aménagementdes coursd’eau
Expérience avérée dans la conduite de personnel
Entregent, rigueur, capacitéàgérer lesconfli ts et qualitésdenégociateur
reconnues
Langue maternelle allemande avec de très bonnes connaissances de la
deuxième langue officielle

Entrée en fonction
De suite ouàconvenir

Informations
Office cantonal de la construction du Rhône, Monsieur Derk Ottenkamp (027606 35 82)
Post ulation en ligne souhaitée: http://www.vs.ch/jobs ou
envoi des offres: Service des ressources humaines, Place St-Théodule 15, 1951 Sion
Délaidepostulation:27 septembre 2019/Numéro de référence: 112065

Sion, le6septembre2019

Déparrtement desfinances et de l’énergie
Serrvice des ressources humaines
Deparrtement für Finanzen und Energie
Dienststelle für Personalmanagement

Die Geschäftsleitungdes Kantonsrates sucht aufgrund des Altersrücktritts des Stelleninhabersauf den


  1. Mai 2020 oder nachVereinbarung


eine Datenschutzbeauftragte oder einen Datenschutzbeauftragten
des Kantons Zürich.

Funktion

Die oder derDatenschutzbeauftragte führt dieStelle für Datenschutz und Information. Diese ist verantwort­
lich für die Aufsicht über die Datenbearbeitungen der kantonalenVerwaltung, der Gemeinden und der
übrigen Behörden und öffentlichen Einrichtungen im Kanton und prüft, ob dierechtlichen, organisatorischen
und sicherheitstechnischenVorgaben des Datenschutzes eingehalten sind. Die Stelle unterstütztund berät
die öffentlichen Organe bei datenschutzrelevantenVorhaben und beurteilt Erlasse zum Datenschutz. Sie gibt
Empfehlungen zur Umsetzungund Weiterentwicklung des Gesetzes über die Information und den Daten­
schutz (IDG)ab und hat spezifische Informationsrechte und ein selbständiges Beschwerderecht.

Die Bevölkerung des Kantons Zürich kann sich mit ihren Anliegen im Bereich Datenschutz andie Daten­
schutzstelle wenden. Diese berät die betroffenen Personen in ihren Rechten und vermittelt bei Streitigkeiten
mit den öffentlichen Organen. Die Datenschutzstelle informiert die Öffentlichkeitregelmässig über die
Entwicklungen und Anliegen im Datenschutz undthematisiert die Möglichkeiten undRisiken der technologi­
schen Entwicklung. Sie bietet zudem Aus­ undWeiterbildungen an.

Die oder derDatenschutzbeauftragte führt eine unabhängige Behörde mit 950 Stellenprozenten undvertritt
diese in nationalen und internationalen Gremien. Die Datenschutzstelle ist administrativ der Geschäftsleitung
des Kantonsrates zugeordnet.

Anforderungen

Wir suchen eine führungserfahrene Persönlichkeit mit Hochschulabschluss, vorzugsweise in Rechtswissen­
schaften. Sie verfügen über ausgewiesene Kenntnisse in Informations­ und Kommunikationstechnologie und
eine fundierte Berufserfahrung in Datenschutz und Informatik. Mit Grundrechtsschutz, Persönlichkeitsrecht
und öffentlichem Recht sind Sie bestens vertraut. Sie interessieren sich für politische Fragestellungen und
können die heiklen Themen der Digitalisierung derVerwaltung antizipieren. Daneben habenSie Freude an
der Kommunikation mit unterschiedlichen Zielgruppen und sind in der Lage, sich an Fachdiskussionenauch
in Französisch und Englisch zu beteiligen.

Angebot

Wir bieten eine verantwortungsvolle undvielseitige Tätigkeit in unabhängiger Position mit hohem Ansehen.
Die Entlöhnung entspricht denVorgaben des IDG. Arbeitsort ist Zürich.

Verfahren

Die Wahl der oder des Datenschutzbeauftragten obliegt dem Zürcher Kantonsrat und ist öffentlich. Dessen
Geschäftsleitung bereitet dasWahlgeschäft vor und hat zu diesemZweck eine Findungskommission ein­
gesetzt. DerWahlvorschlag der Geschäftsleitung wird von den Fraktionen vorberaten.Wohnsitz im Kanton
Zürich ist beiAmtsantritt gesetzlich vorgeschrieben.

Wir freuen uns auf Ihr Bewerbungsschreiben und Ihre persönlichen Unterlagenbis spätestens am Mittwoch,


  1. September 2019,online unter:http://www.kantonsrat.zh.ch/aktuell/stellenausschreibungen.aspx.
    Findungskommission DSB, Parlamentsdienste, Rechberg, Postfach, 8090 Zürich


Mündliche Auskünfte erteilt der Präsident der Findungskommission, Roman Schmid,
unterTelefon079 581 88 00.
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