FOTOS DER WOCHE
Foto: Fernanda Bareggi/MEGA
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Autor der Vorlage
Der investigative
Journalist Jake Bernstein
schrieb das Buch
„Secrecy World“, auf dem
das Drehbuch basiert
Festspiel-Tempel
Die Film-Biennale von
Venedig ist das älteste
Kinofestival der Welt.
Die Konkurrenz um den
Goldenen Löwen ist in
den vergangenen Jah-
ren auch zum Oscar-
Indikator geworden
Es war ein Scoop, der
zumindest die westliche
Welt erschütterte, als ein
investigatives Journalis-
tenteam unter Führung
der „Süddeutschen Zei-
tung“ 2016 die Panama
Papers veröffentlichte.
109 Medien präsentier-
ten die Enthüllungen über
die Anwaltskanzlei Mos-
sack Fonseca, die von
Panama aus Banken,
Politikern, Prominenten
und der organisierten
Kriminalität Anleitungen
zur Steuervermeidung
und Geldwäsche gab.
Eigentlich ein Stoff für
einen Polit-Thriller, doch
Oscar-Preisträger Steven
Soderbergh schien bei
„Die Geldwäscherei“, sei-
ner Kino-Adaption des
Skandals, eine Farce eher
angemessen. So darf man
nun Gary Oldman (Jürgen
Mossack) und Antonio
Banderas (Ramón Fon-
seca Mora) dabei zuse-
hen, wie sie sich mit ihren
Machenschaften vergnü-
gen. Wäre da nicht Ellen,
ein fiktives Opfer, verkör-
pert von Meryl Streep. Die
Witwe kommt nicht an
die Lebensversicherung
ihres Mannes, weil das
Unternehmen hinter der
Versicherung eine Brief-
kastenfirma ist.
Und so wurde diese
Netflix-Produktion, die
beim Venedig-Festival um
den Goldenen Löwen
konkurriert, ein Bastard –
ein in jeder Hinsicht auf-
regender Mix aus Komödie
und Drama. n
HARALD PAULI
Sterne für
Venedig
Venedig
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