Blickpunkt Film - 09.09.2019

(coco) #1

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gen. Interessant ist außerdem, dass wir
zuerst den Realfilm-Anteil gedreht ha-
ben, die Animation ging erst danach los.
Das fühlte sich an, als hätte man noch
einen zweiten Film produziert.
HB: Daher fand die Rohschnittabnahme
mit schwarzen Tafeln für die
Fantasywelt- Szenen statt, auf denen die
original Drehbuchseiten zu lesen waren.
Zusammenfassend gab es u.a. drei ent-
scheidende Dinge, die fürs Fernsehma-
chen interessant waren: Das reale
Schlüsselrequisit wie der magische Dolch
oder das Kostüm für unseren Endboss im
Realfilmteil wurden für den Dreh in der
Vorbereitungszeit vorab hergestellt und
danach für die Fantasywelt in 3D nachge-
baut. Wir haben für die VFX und CGI ne-
ben der neuen Realtime Engine Technik
auch mit MoCap und Facial Capture ge-


arbeitet. Die inhaltliche und technische
Abstimmung zwischen den klassischen
Filmabteilungen und den Animation
Head-ofs sowohl von Trixter als auch
Black Sail Pictures war daher enorm
und wichtig.
CS: Das ging dann noch weiter mit der
Tonpostproduktion, wir mussten mit
dem Sounddesigner und dem Mischton-
meister diese Welt Avalonia auch noch
akustisch erschaffen. Welche Geräusche
gibt es da, wie brüllt der Drache, wie hö-
ren sich die Kämpfe an. Da stellen sich
zahlreiche neue Fragen für ein klassi-
sches ARD-Fernsehspiel. Das war der
nächste Schritt, der viel Aufwand und
Zeit bedeutete. Da hat ARRI für die Bild-
und Tonveredelung tolle Arbeit geleistet.
HB: Was Trixter und ARRI geleistet ha-
ben, ist maßgeblich für den Film.

Nehmen Sie den Drachen-Sound: da kon-
kurrieren wir mit Game of Thrones oder
den Drachen aus Mittelerde.

Maßgeblich für den Film ist auch Emma
Bading. Ohne sie wäre der Film ein ande-
rer. Hatten Sie oder Philip Koch sie von
vornherein im Kopf oder ist das ein Fall
von erfolgreichem Casting?
HB: Unsere Casterin Daniela Tolkien hat
uns mehrere junge Frauen vorgeschla-
gen. Es gab Favoritinnen, zu denen
Emma Bading zählte. Wir hatten eine
Schauspielerin, die etwas angeboten hat,
das zum damaligen Stand des Drehbuchs
passte. Emma Bading hat wiederum et-
was angeboten, das nicht exakt die Figur
war, so wie wir sie erzählt hatten.
Emmas Interpretation der Figur hat uns
aber sehr beeindruckt. Für diese Beset-
zungsentscheidung haben wir in Abspra-
che mit den Redakteuren Cornelius Con-
rad, Claudia Simionescu und Birgit Titze
die Hauptfigur noch einmal im Drehbuch
unter die Lupe genommen. Und diese
Entscheidung war goldrichtig und eine
sehr schöne Erfahrung. Emma Bading ist
einfach eine Wucht. Und toll von Alexan-
der Fischerkoesen gefilmt.

Sie hatten mit Play einen perfekten
Einstand durch die Premiere auf dem

Christoph Szonn
(ganz links) und
Hamid Baroua (ganz
rechts) mit dem
»Play«-Team (v.l.):
Koproduzent Philipp
Schall, den
Schauspielern
Jonas Hämmerle,
Emma Bading,
Oliver Masucci,
Victoria Mayer und
Regisseur/Autor
Philip Koch

»Der Schlüssel ist: CGI


wird durch die Game-


Technologien günstiger.«


HAMID BAROUA

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