Frankfurter Allgemeine Zeitung - 13.09.2019

(lily) #1

SEITE 24·FREITAG, 13. SEPTEMBER 2019·NR. 213 Unternehmen FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


D


as Grußwort, das der Frankfur-
ter Oberbürgermeister gestern
anlässlich der Eröffnung der In-
ternationalen Automobilausstel-
lung in seiner Stadt nicht halten durfte, ist
nicht die erste ungehaltene Rede Peter
Feldmanns. Als am 29. April dieses Jahres
der Grundstein für das Terminal 3 des
Frankfurter Flughafens gelegt wurde, war
von dem Sozialdemokraten weit und breit
nichts zu sehen. Damals war der Verzicht
des Stadtoberhaupts auf den Auftritt auf
großer Bühne allerdings freiwillig. Feld-
mann wollte und will nicht in Verbindung
mit dem Ausbau des Flughafens gebracht
werden, der zwar der größte Arbeitgeber
in Frankfurt ist, aber vor allem in den süd-
lichen Stadtteilen wegen des Fluglärms
auf Ablehnung stößt.
Jenseits protokollarischer Fragen sind
beide Vorgänge von eminenter wirtschafts-
politischer Bedeutung. Der Frankfurter
Oberbürgermeister ist qua Amt ein Mann
der Wirtschaft: er sitzt dem Aufsichtsrat
der Frankfurter Messegesellschaft vor, des
mit Abstand erfolgreichsten Unterneh-
mens seiner Branche in Deutschland, an
dem die Stadt Frankfurt noch vor dem
Land Hessen maßgeblich beteiligt ist. Und
der Sechzigjährige gehört dem Aufsichts-
rat des Flughafenbetreibers Fraport an,
dessen Anteile mehrheitlich im Besitz des
Landes Hessen und der Stadt Frankfurt
sind.
Nicht nur wegen der ausgeschütteten
Gewinne spielen beide Unternehmen für
die Prosperität der Stadt eine große Rolle.
Vom Flughafen lässt sich ohne Übertrei-
bung sagen, dass Frankfurt und das
Rhein-Main-Gebiet das, was sie sind, nur
durch ihn sind. Ohne den Flughafen hätte
sich Frankfurt nach dem Zweiten Welt-
krieg nicht zur Finanzmetropole Deutsch-
lands entwickelt, später wäre die Europäi-
sche Zentralbank nicht an den Main gezo-
gen. Die Messe wiederum trägt mit Aus-
stellungen und Kongressen maßgeblich
dazu bei, dass Hotels und Restaurants gute
Geschäfte machen, auch das Taxigewerbe
profitiert enorm. Vom Prestigegewinn,
den Veranstaltungen wie der Buchmesse
und – bis vor kurzem – auch der IAA be-
deuten, ganz zu schweigen.
Die Aufsichtsratsposten füllt Feldmann
körperlich zwar aus, auch wenn von häufi-
gem Fehlen bei den Sitzungen des Fra-
port-Gremiums zu hören ist. Und er nutzt
sie zu öffentlichen Auftritten, wenn diese
ihm politisch nutzen. Doch die damit ver-
bundene Rolle für die Unternehmen
selbst nimmt der Mann, der seit 2012
Oberhaupt der Mainmetropole ist, nicht

an. Er fühlt sich ihrem Wohlergehen nicht
rückhaltlos verpflichtet, zumindest dann
nicht, wenn man es nach den gängigen Kri-
terien beurteilt, also Wachstum, Arbeits-
platzsicherung und Gewinn. Das unter-
scheidet Feldmann von seinen Amtsvor-
gängern, auch aus der eigenen Partei. An
ihm zeigt sich ein für Frankfurts Oberbür-
germeister neuer Konflikt: Er entsteht zwi-
schen den Überzeugungen, für die ihm
vom Wähler ein politisches Mandat verlie-
hen worden ist, und seiner Verpflichtung,
für das Wohl der beaufsichtigten Unter-
nehmen zu wirken. Der Verzicht auf die
Aufsichtsratsposten wäre eine Lösung.
So aber kommt es zu absurden Szenen:
Wenn von dem gewieften Linkspopulisten
öffentlich etwas zum Flughafen zu hören
ist, dann ist es seine Forderung, das Nacht-
flugverbot um zwei Stunden auf die Zeit
zwischen 22 und 6 Uhr zu verlängern. Lan-
ge Zeit hatte der Oberbürgermeister sogar
bezweifelt, dass der Bau des dritten Termi-
nals notwendig sei. Und in seiner uner-
wünschten Rede zur IAA-Eröffnung, die
er gleichwohl ausarbeiten und verbreiten
ließ, bemühte er sich nicht etwa darum,
unter den Vertretern einer verunsicherten
Branche für einen Verbleib in Frankfurt
zu werben, sondern streute noch Salz in
die Wunden.
Als Aufsichtsratsvorsitzender der Mes-
se Frankfurt, die um die Verlängerung des
Vertrags mit ihrem wichtigsten Kunden
bangt, wäre ihm eigentlich eine andere
Rolle zugekommen. Womöglich folgt Feld-
mann dem Kalkül, dass der Erfolg von
Messe und Airport auch ohne sein Zutun
garantiert ist und seine Kritik an ihrem Ge-
schäftsmodell und ihren Kunden in dieser
Hinsicht nicht weiter ins Gewicht fällt.
Eine aktive und einflussreiche Rolle
spielt Feldmann mit Blick auf die städti-
sche Wohnungsgesellschaft ABG Hol-
ding. Als Aufsichtsratsvorsitzender hat er
das kommunale Unternehmen, das über
mehr als 50 000 Wohnungen verfügt, genö-
tigt, die Mieten nur noch minimal zu erhö-
hen. Die Geschäftsführung der ABG hat
vergeblich davor gewarnt, dass damit mit-
telfristig die Finanzierung dringend benö-
tigter Neubauprojekte gefährdet wird.
Noch ist es nicht so weit, das gut geführte
Unternehmen wird eine Zeitlang von sei-
ner Substanz zehren können. Im Gegen-
satz zu manch anderem Stadtoberhaupt in
der Rhein-Main-Region ist Feldmann zu-
dem durchaus bewusst, dass es nicht aus-
reicht, die Preise für das vorhandene Woh-
nungsangebot einzufrieren. Um der stetig
wachsenden Nachfrage Herr zu werden,
spricht er sich für die Ausweisung von gro-

ßen Neubaugebieten aus, die eher bei
CDU und Grünen auf Ablehnung stößt.
Auch wenn Feldmann den repräsentati-
ven öffentlichen Auftritt inzwischen be-
herrscht, zumindest dann, wenn er Lust
dazu hat, befremdet seine weitschweifige
Rhetorik immer wieder. Auch das könnte
eine Rolle bei der Nicht-Einladung durch
den VDA gespielt haben. Während der Bi-
lanzpressekonferenz der Messe Frankfurt
berichtete er vor den auf Geschäftszahlen
wartenden Redakteuren stolz, dass er im
Römer und damit in dem einzigen Rat-
haus weltweit residiere, das nach der
Hauptstadt eines Staates benannt sei,

streifte die Geschichte des aus Film und
Fernsehen bekannten Waisenkinds Heidi
und belehrte die versammelte Presse, dass
es Frankfurt ohne die Messe überhaupt
nicht gäbe.
In Frankfurt wird das ebenso wie seine
notorische Unpünktlichkeit achselzu-
ckend hingenommen, es wird längst we-
nig von Feldmann erwartet, zumal in der
Stadtregierung mit Markus Frank (CDU)
ein tüchtiger Wirtschaftsdezernent sitzt
und die städtische wie auch die regionale
Wirtschaftsförderung gut aufgestellt sind.
Überhaupt läuft die Frankfurter Wirt-
schaft auch jenseits der Politik recht gut,

sieht man von der Dauerkrise der Deut-
schen Bank und der Commerzbank ab.
Die Vertreter der Großbanken suchen al-
lerdings auch ihrerseits kaum mehr den
Kontakt zur Stadt. Die Zeiten eines Her-
mann Josef Abs, der sich im Städel Muse-
um verdient machte, sind lange vorbei,
eine „Frankfurt AG“, gemeinsames Han-
deln für den Finanzplatz, ist kaum mehr
zu erkennen. Insofern findet das Desinter-
esse Feldmanns an der Wirtschaft im Des-
interesse der Top-Manager an dem Ort, an
dem ihre Konzernzentralen stehen, seine
Entsprechung. MATTHIAS ALEXANDER
MANFRED KÖHLER

Feldmanns

ungehaltene Reden

M


it 41,5 Milliarden Euro ist der 79 Jah-
re alte Lidl- und Kaufland-Gründer
Dieter Schwarz weiterhin der reichste
Mensch in der Bundesrepublik. Das be-
richtet das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“,
das an diesem Freitag eine Liste der 1000
reichsten Deutschen veröffentlicht. Das
Vermögen des Schwarz-Gruppe-Eigentü-
mers sei im Vergleich zum Vorjahr um
eine Milliarde Euro gewachsen. Damit
wäre es jetzt fast so groß wie der gesamte
Verteidigungshaushalt der Bundesrepu-
blik für das Jahr 2020.
Mit großem Abstand folgen auf dem
zweiten Platz die Aldi-Nord-Miteigentü-
mer-Familie von Theo Albrecht und die
Familie von Wolfgang Porsche. Deren Ver-
mögen beläuft sich laut den Schätzungen
des Magazins auf jeweils 18 Milliarden
Euro. Während bei Schwarz nur seine eige-
nen Vermögenswerte in die Schätzung ein-
flossen, sind bei den Albrechts und Por-
sches auch die Familien berücksichtigt.
Platz vier belegt mit einem geschätzten
Vermögen von 16,25 Milliarden Euro die

Familie Reimann aus der Umgebung von
Mannheim und Heidelberg, deren Hol-
ding JAB unter anderem Beteiligungen
am Parfümhaus Coty und dem Kaffeeher-
steller Jacobs Douwe Egberts hält.
Von den Top-Plätzen verdrängt wurde
die Quandt-Erbin und BMW-Großaktionä-
rin Susanne Klatten, deren Vermögen von
19 Milliarden auf 15,3 Milliarden Euro ge-
schrumpft sei. Ihren Titel als reichste Frau
Deutschlands muss sie jedoch nicht abge-
ben – sie bleibt weiterhin die einzige weib-
liche Milliardärin unter den Top Ten. Ins-
gesamt soll es in Deutschland so viele Mil-
liardenvermögen geben wie nie zuvor: Die
Zahl sei im Vergleich zum Jahr 2018 um
31 auf 259 gestiegen. Das Gesamtvermö-
gen der 1000 reichsten Deutschen sei eben-
falls gestiegen, um 3,33 Prozent auf 1,053
Billionen Euro.
Auch zu den Vermögenswerten der gro-
ßen Familienverbunde hat das Magazin re-
cherchiert. Hier liege die Eigentümerfami-
lie Boehringer und von Baumbach des
Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim

mit 43,9 Milliarden Euro vorne, gefolgt
von der Familie Merck mit 37,1 Milliarden
Euro. Familie Siemens komme im Ver-
gleich auf „nur“ auf 7 Milliarden Euro.
Zusammengenommen belaufen sich die
Vermögenswerte der 1000 reichsten Ein-

zelpersonen und 16 wohlhabendsten
Großfamilien in Deutschland damit auf
fast 1,2 Billionen Euro, was mehr als ei-
nem Drittel des deutschen Bruttoinlands-
produkts entspricht. Mit Blick auf die
Landkarte der Bundesrepublik sammele
sich das meiste Vermögen in Westdeutsch-
land und dort vor allem in Nordrhein-
Westfalen, gefolgt von Bayern und Baden-
Württemberg. Im Osten fänden sich nur
wenige Vermögensmilliardäre.
Grundlage der Erhebung sind Recher-
chen in Dokumenten und bei Vermögens-
verwaltern, Finanzfachleuten, Ökono-
men, Anwälten und Vertretern der Rang-
liste selbst. In die Bewertung fließen Kapi-
talanlagen, Immobilien, Kunstsammlun-
gen und Familienstiftungen und Unterneh-
menswerte ein. Schwarz wird in der aktuel-
len Auflistung deutlich reicher gerechnet
als in anderen Rankings. Das „Manager
Magazin“ etwa schätzte sein Vermögen
vor einem Jahr auf 25 Milliarden Euro,
„Forbes“ auf 17 Milliarden Euro.(Kom-
mentar Seite 26.) jvb.

Peter Feldmann Foto Wolfgang Eilmes


M

ark Hurd, einer der beiden Vor-
standsvorsitzenden des amerika-
nischen Softwarekonzerns Oracle, wird
seinen Posten aus gesundheitlichen
Gründen auf unbestimmte Zeit nieder-
legen. „Ich habe entschieden, dass ich
Zeit brauche, um mich auf meine Ge-
sundheit zu konzentrieren“, sagte der
62 Jahre alte Manager in einer Mittei-
lung. Seine Aufgaben sollen in seiner
Abwesenheit von seiner Ko-Vorstands-
vorsitzenden Safra Catz und von Larry
Ellison, dem Mitgründer und Verwal-
tungsratschef, übernommen werden.
Details zu seinen gesundheitlichen
Schwierigkeiten wurden nicht genannt.
Hurd ist seit 2010 bei Oracle, zunächst
fungierte er als „President“. 2014 legte
Larry Ellison den Posten als Vorstands-
chef nieder und wurde von Hurd und
Catz ersetzt, die seither eine Doppel-
spitze bilden. Ellison hat seither neben
dem Vorsitz des Verwaltungsrats die
Aufgabe als Technologievorstand und
ist nach außen hin noch immer sehr prä-
sent.Oracleist ein Wettbewerber des
deutschen SAP-Konzerns. Hurds Auf-
stieg im Unternehmen bedeutete für
ihn eine Art Comeback. Er war zwi-
schen 2005 und 2010 Vorstandsvorsit-
zender des Technologiekonzerns
Hewlett-Packard, stolperte dann aber
über eine Affäre mit gefälschten Spe-
senrechnungen. Vor HP führte er das
auf Geldautomaten spezialisierte Un-
ternehmen NCR, wo er 25 Jahre seines
Berufslebens verbrachte. Der Aktien-
kurs von Oracle notierte am Donners-
tag leicht im Minus. Zeitgleich mit der
Bekanntgabe von Hurds Auszeit veröf-
fentlichte das Unternehmen auch Quar-
talszahlen, die die Erwartungen nicht
ganz erfüllten. lid.

E

in Innehalten und ein Kopfnicken
in Richtung von Alexander Falk,
der den Gruß von der Anklagebank aus
quittiert. Das war es dann auch mit den
Höflichkeiten des Wirtschaftsanwalts
in Richtung von Falk, der laut Anklage
im Februar 2010 einen Auftragskiller
auf ihn angesetzt haben soll. Eine unbe-
kannte Person lauerte dem Frankfurter
Juristen vor dessen Wohnhaus auf und
schoss ihm in den Oberschenkel. Das
Opfer überlebte schwerverletzt. „Ich
traue Herrn Falk eine Anstiftung zum
Mord absolut zu“, belastete er den Ham-
burger Unternehmer vor der Schwurge-
richtskammer des Landgerichts Frank-
furt schwer. Schon als die Polizei da-
mals am Tatort eintraf, fordert er Er-
mittlungen gegen Falk. „Ich führe ein
Verfahren gegen Alexander Falk, einen
Hamburger Multimillionär. Der steckt
hinter dem Anschlag, lassen Sie bitte
sein Handy abhören.“ Der Verlagserbe
wiederum beteuert seine Unschuld.
Über mehrere Stunden berichtete
der Zeuge am Donnerstag, wie sich sei-
ne Wege in den vergangenen zwei
Jahrzehnten mit Falk kreuzten. Als
Anwalt vonClifford Chance, später
dann beiDLA Piper, vertrat er die In-
solvenzverwalter des britischen Unter-
nehmens Energis, das 763 Millionen
Euro von Falk forderte. Zwischenzeit-
lich sicherte der Anwalt den Verwal-
tern den Zugriff auf 50 Millionen
Euro des Vermögens von Falk bezie-
hungsweise von dessen Holdinggesell-
schaft. „Über Jahre hinweg war ich für
Falk der visibelste Anwalt auf der Ge-
genseite.“ Von Herbst 2009 an, als sei-
nen Worten nach mehrere Zivil- und
Insolvenzstreitigkeiten „gleichzeitig
hochkochten“, nahmen massive „Be-
drohungen“ in seinem Privatleben ih-
ren Lauf – zuerst mit anonymen Anru-
fen, dann sei unter anderem versucht
worden, in sein Wohnhaus einzubre-
chen. Höhepunkt vor dem vermeintli-
chen Mordversuch sei das nächtliche
Einschlagen seiner Eingangstür mit ei-
nem Vorschlaghammer gewesen. Auf-
gebracht sprach der Zeuge von Terror
und Erpressung. „Das war die Bot-
schaft: Du sollst die Finger von dem
Fall lassen.“ Der Prozess wird im Okto-
ber fortgesetzt. cbu./mj.

Schwarz mit großem Abstand reichster Deutscher – Klatten rutscht ab


Oracle-Chef muss


Auszeit nehmen


Opfer belastet


Alexander Falk


D


erÖlunternehmer T. Boone Pickens,
einer der schillerndsten Protagonis-
ten seiner Branche in den Vereinigten
Staaten, ist tot. Er starb im Alter von 91
Jahren. Pickens gründete die Firma Mesa,
die sich zu einer Investmentgesellschaft
mit dem Ziel entwickelte, Aktien an
schlecht gemanagten Ölgesellschaften zu
übernehmen, um sie mit Kostensenkun-
gen auf Kurs zu bringen. Er war damit der
Pionier für zahlreiche aktive Aktieninves-
toren, die heute schwächelnde Unterneh-
men attackieren. Furore machte Pickens’
Plan, die Opec zu entmachten. Später im
Leben setzte der Unternehmer auf Erdgas
und schließlich auf Windenergie, wenn
auch mit weniger Fortune. Er gehört zu
den großen Philanthropen Amerikas mit
Spenden von mehr als einer Milliarde Dol-
lar. Die Hälfte davon erhielt seine alte
Alma Mater, die Oklahoma-State-Univer-
sität. Pickens war ein großer Fan der dorti-
gen Footballmannschaft. wvp.

D

er Vorstandsvorsitzende der Fürst-
lich Castell’schen Bank, Sebastian
Klein, legt überraschend schon zum 30.
September sein Amt nieder. Der Auf-
sichtsrat bedauere Kleins Ausscheiden
„nachdrücklich“, teilte die Bank mit.
Klein scheide freiwillig aus und werde an-
derswo eine neue Aufgabe übernehmen,
fügte der Sprecher der Castell-Bank auf
Anfrage hinzu.Die den beiden adeligen
Familien Castell-Castell und Castell-Rü-
denhausen gehörende Bank leidet stark
unter der Niedrigzinsphase und musste zu
Jahresanfang drei Filialen schließen. Im
Juli eröffnete die Bethmann Bank ausge-
rechnet am Stammsitz derCastell-Bankin
Würzburg einen Standort mit abgeworbe-
nen Castell-Mitarbeitern, wie die F.A.Z.
damals berichtete. Die Castell-Bank soll
künftig von den beiden verbleibenden Vor-
standsmitgliedern Klaus Vikuk und Pia
Weinkamm geführt werden. ham.

E

ine Wagniskapitalgesellschaft mit
Verbindungen zum deutschstämmi-
gen Investor Peter Thiel ist nach Angaben
der Online-Publikation „Recode“ ins Vi-
sier der amerikanischen Bundespolizei
FBI geraten. Wie es in dem Bericht heißt,
prüft die Behörde „mögliches finanzielles
Fehlverhalten“ bei Mithril Capital. Thiel
ist einer der Mitgründer von Mithril, soll
aber nicht in das Tagesgeschäft involviert
sein. Die Ermittlungen sollen sich noch
in einem frühen Stadium befinden. Thiel
ist in der Nähe von Frankfurt geboren,
aber schon als kleines Kind nach Ameri-
ka ausgewandert, wo er eine Karriere als
Unternehmer und Investor gemacht hat.
Er war der erste außenstehende Investor
des sozialen Netzwerks Facebook. Er
zählt zu den wenigen prominenten Figu-
ren aus dem Silicon Valley, die Donald
Trump schon vor seiner Wahl zum Präsi-
denten offen unterstützt haben. lid.


  • ("$'-$""$!#/.&)+(,%
    =H'HA&D$C 6 GB'ABA"H 69 H&D@$CB<!#&,
    D#F G(F 0 A 99 A#&H&!F#?H;B 7 &G#D 4 HA
    3 #&B 6 ;B 6 @G& 6 C'H
    :H 9 *) 8. 8 / 255 ..+-

    9 A>HF>#&#% 1 E##E 9 H' 6 A 9 *$#'




A)GG>)/)L> 7?=T B"B
%O) %)GJ0:Q) *G6+)0;=6M ;)=;0O:QJO"J- (48")6+) %O)60J8)O0JG6")6 CG E)1");)69
B)L"?>)7188)L< 46H...JJI&
*?13L5;):G< %)1GK=T) *17+)K>?7:- @)7GL?9)
EL5;):G '?831K
S)/)L:< D)?9PKP)L17"K/)GG>)/)L>
N%)L 7)1) '?831K (0L +P) @)7GL?9) +)L
%)1GK=T)7 *17+)K>?7:M
OLG +)L ,1K(0TL17"< %)1GK=T) *17+)K>?7:
AP9T)98R#3KG)P7RCGL2 4$-
I.$F4 !L?7:(1LG ?8 Q?P7
%O) ,G(J1="0G6J)18=")6 0J)Q)6 (F1 )O6)6 G6)O6")0:Q1<6MJ)6 G6+ E4880J<6+O")6 +O1)MJ)6
>G"=6" ");FQ1)6(1)O G6J)1 QJJ309KKDDD2+JE32+)KL=J)88OJ)K64JO:)K'@P$?/I%?'N CG1
A)1(F"G6"2
%)GJ0:Q) *G6+)0;=6M- *)0:Q=((G6"0C)6J1G7
B=G6G0=68=") &- /.IH5 #1=6M(G1J =7 !=O6

,("/.(%'("-$'/*(#+$$.!+)&-$'
,7 B>7KJ>S- +)6 2HM2.MH.25 0)L+)6 :6 +)L P46SL)QO>88) #:)Q)6- *)L8:6)L D8>J/ H- I$I5. #:)Q)6 >< 2HM.. AOL +:) <): +)L %L>14LJ ,#
:6 +)L ?):J E47 2M RG6: ( I.M RG6: H.25 G6+ +>E4L S)&G6+)6)6 #)S)6KJ=6+) G6+ #)1=;9KJF;9) >88)L ,LJ 3&&)6J8:;O E)LKJ):S)LJM
!:)L7:J 0)L+)6 +:) '71&>6SK<)L);OJ:SJ)6 +)L :6 +)L ?):J E47 2M RG6: ( I.M RG6: H.25 S)&G6+)6)6 #)8+<)JL=S) >G&S)&4L+)LJ- :OL) C);OJ)
<:66)6 " @4;O)6 K;OL:&J8:;O <): +)L %L>14LJ ,# S)8J)6+ /G 7>;O)6M
%L>69&GLJ >7 N>:6- +)6 2IM B)1J)7<)L H.25
%L>14LJ ,#

<;& 2 A:$>>D''D&"DA 9 D&?=DA 2 D?$> 53 @
%:'- 3 $>A)?=D&
[!B*% 5 B<:!%* 9 B+*((*a:! 7 *PQ< 9 B%K 9 C+!*
[!BE> 9 - #<!-#*>#*!: 7 ABY*B<:*>U 9 *>#Q#*BI
8 !*;G 9 :*!]*<!B+ 7 ABG 9 '*B 9 B<!-#:EG>I[<
E*<:*#:<*#>%>A'*NG-#(>G%*I 6 A:*BU!*]]*>
OG>a:!B[ 1 J-GI&FO!]]!AB*B 3 : 5 - aITB 7 *<J
:A>%*< 9 - #:IM 9 <-#>!(:*BE!::*GB^&Fd,$&L
YI=IMIL$F,$"Y(CI

TB 7 *<:A>( 5 >BG-##G]:!%*<&` 4 *B+!J
:*AEc*a:!B 3 :G+:C!:+* 9 :<-#]GB+Z*!:
E*<:*BR*BBUG#]*B%*< 9 - #:I;G 9 J
< 9 CC*.$KdO!ADKd)FIFFFDO!*:J
*!BBG#C*BHSG#>K,&SG#>*<;*:>*!E*>J
7 *>:>G%M 9 <-#>!(:*B*>E*:*B 9 B:*>
&Fd,$$LYI=IMIL$F,$"Y(CI

4''#8DA=A;D2 B)A 8DA';D=D=D C(D;='3A7=,<60 ;& "D& &D:D& ./ @D?:$>=*
3!-#*>* \ @>A(*<<!AB*]]* =EZ!-a]9B%K ,F SG#>* [>(G#>9B%I
=]]* [2/ +!>*a: 7AC [!%*B:5C*>I
OG!]^ !B(A?#A(CGBBJ!B7*<:I+*!F. "" H , &d )b &" J V*>> VA(CGBB

9 )A 13 !;= 353 & 5 D@DA+=%>G>JXCEV
!BO 0 C!:",&#G=-a*>[!%*B: 9 CK
.I.FF#G 6 G-#:(]_-#*K 0 V;,&O!ADI
G%>G>E*:>!*E*?WG#AAI+*

G e l d m a r k t


W i r t s c h a f t s w e r b u n g


A u s s c h r e i b u n g e n


B e t e i l i g u n g e n


G e s c h ä f t s v e r b. / V e r t r ä g e


Klein verlässt


Castell-Bank


FBI prüft Thiels


Investmentfirma


T. Boone Pickens


Der Frankfurter Oberbürgermeister fremdelt mit


der wirtschaftspolitischen Rolle, die ihm qua Amt


zukommt. Das missfällt vielen, doch die Stadt


entwickelt sich trotzdem gut.


Susanne Klatten Foto dpa


MENSCHEN& WIRTSCHAFT

Free download pdf