Süddeutsche Zeitung - 10.09.2019

(Darren Dugan) #1
von veronika wulf

F


rüher ging Maya Wochner in ihrer
Freizeit gerne shoppen. „Meine
Freundinnen und ich haben uns oft
Shoppingtouren in andere Städte ge-
schenkt, weil es da andere Läden gab“, sagt
die 21-Jährige aus Backnang bei Stuttgart.
Dann ging sie nach dem Abi für ein freiwilli-
ges Jahr nach Argentinien, arbeitete in ei-
nem Kindergarten und half in einem Sozial-
projekt mit. „Da habe ich gemerkt, wie pri-
vilegiert wir sind, und dass ich so viel Mate-
rielles habe, was ich gar nicht brauche.“ Vor
ihrem Auslandsaufenthalt, ärgerte sie sich
noch, dass sie von ihren Eltern kein Auto
zum 18. Geburtstag bekam, wie ihre Freun-
de. Als sie zurückkam, war sie froh darüber



  • und wollte vieles anders machen.


Heute kauft Wochner, die inzwischen in
Berlin wohnt, ihre Kleider fast nur noch
auf Flohmärkten und in Secondhand-
läden, tauscht und leiht sie oder trägt die
alten von ihren Großeltern. „Vieles davon
passt zum Hipster-Trend.“ Zurzeit ist
Wochner so etwas wie Vollzeitaktivistin,
auch wenn sie den Begriff nicht mag. Sie
setzt sich für „Bewusstsein, Menschlich-
keit und Empathie“ ein, hat in ihrer
Heimatstadt eine Initiative gegen Plastik
gegründet, mit der sie den Einzelhandel
versucht zu überzeugen, Kunststoffver-
packungen zu vermeiden, und organisiert
Aktionen gegen die Verschmutzung und
Überfischung der Weltmeere.
Das Umweltbewusstsein in Deutsch-
land steigt, und auch wenn die meisten
Menschen nicht so weit gehen wie Woch-
ner, suchen dennoch viele nach Wegen,
wie sie auch ihre Freizeit nachhaltiger
gestalten können. Dadurch sind allerlei
neue Hobbys entstanden wie das Plogging
(Joggen und Müll aufsammeln) oder das
Plalking (das Gleiche nur in langsamer, al-
so im Prinzip nur noch Müll aufsammeln).


Man mag nun einwenden, dass Freizeit
immer noch zum Entspannen da ist und
nicht dazu, sich durch Einschränkungen
oder weitere Arbeit zu belasten. Man opti-
miert sich ohnehin ständig, soll effizienter
arbeiten, gesünder leben und jetzt soll
man auch noch seine Hobbys nach der Um-
welt richten? Auch Wochner räumt ein: „So
viel über die Welt nachzudenken, tut auch
weh, das kann schon Weltschmerz auslö-
sen.“ Doch um nachhaltiger zu leben, muss
man nicht gleich Aktivist werden oder es
zu seinem Hobby erklären, Lebensmittel
zu retten, Bäume zu pflanzen und sich aus
Hanf Mützen zu häkeln. Manchmal helfen
schon kleine Änderungen.
Die gute Nachricht ist: Die Freizeit ist
nicht das größte CO2-Laster der Deut-
schen. Weniger als zehn Prozent ihres Net-
toeinkommens geben deutsche Haushalte
für Freizeit, Unterhaltung und Kultur aus.
Und meist entsteht CO2 da, wo Geld ausge-
geben wird. „Schaut man sich die Top-Ten-
Freizeitaktivitäten der Deutschen an, lässt
der erste Blick vermuten, dass wir gar
nicht so schlecht abschneiden“, sagt Ja-
nosch Menger von der Klimaschutzinitiati-
ve Myclimate. Das beliebteste Hobby ist
einer Befragung des Instituts für Demosko-
pie Allensbach (IfA) zufolge nämlich Gärt-
nern, eine Beschäftigung, die sogar gut
fürs Klima sein kann. Auch Rätsel lösen


(Platz vier) ist klimatechnisch eher unver-
fänglich. Aber: Knapp nach dem Gärtnern
kommt das Shoppen, gefolgt von weiteren
Aktivitäten, die das Klima durchaus belas-
ten. Deshalb fügt Menger hinzu: „Natür-
lich gibt es auf den zweiten Blick noch ein
deutliches Einsparpotenzial.“
In seiner Freizeit stößt ein Mensch hier-
zulande durchschnittlich rund 1,7 Tonnen
CO2-Äquivalente im Jahr aus, schätzt das
Umweltbundesamt. Das sind immerhin
rund 15 Prozent der Gesamtemissionen –
genauso viel wie durch die Ernährung. Na-
türlich variieren die Zahlen je nach Freizeit-
beschäftigung. Das österreichische Bun-
desministerium für Nachhaltigkeit und
Tourismus hat Hobbys nach der Größe

ihres ökologischen Fußabdrucks eingeord-
net. Als „vernachlässigbar“ gelten dem-
nach beispielsweise Lesen, Malen und
Kartenspielen, als „gering“ etwa Gärtnern,
Musizieren, Computerspielen und Tanzen.

Zu den „aufwendigen“ Aktivitäten gehö-
ren Gerätetauchen, Fallschirmspringen
und Reiten, und „sehr aufwendig“ sind Mo-
torsport, Hochseeangeln und Kunstflug.
Bei vielen Hobbys kommt es jedoch
darauf an, wie man sie ausübt. Klettern

sollte man beispielsweise lieber am Fels
statt in der beleuchteten, klimatisierten
Halle, empfiehlt Menger, schwimmen im
Fluss oder Badesee statt im beheizten
Schwimmbad, Rad fahren mit dem norma-
len Fahrrad statt mit dem E-Bike.
Doch nicht alles, was in der Natur statt-
findet, ist auch gut für die Natur. Mehr als
15 Millionen Menschen treiben jede Wo-
che Sport im Freien. „Insgesamt scheint
der Höhepunkt des quantitativen Wachs-
tums im Natursport erreicht“, schrieb der
Beirat Umwelt und Sport des Bundesum-
weltministeriums 2017 in einem Positions-
papier. „Oft tangieren Trails, Wander-
wege, Pisten und Loipen sensible Lebens-
räume mit hoher biologischer Vielfalt.“

Am wichtigsten ist jedoch die Anreise,
denn wenn man mit dem SUV zum Berg
fährt, kann das Wandern, das eigentlich
kaum CO2 ausstößt, schnell zum Klima-
killer werden. Der Freizeitverkehr hat mit
knapp einem Drittel einen großen Anteil
am gesamten Verkehrsaufkommen in
Deutschland. Noch immer nehmen die
meisten Menschen das Auto oder das Mo-
torrad, um zur Freundin oder ins Theater,
zur Probe der Blaskapelle oder zum Fuß-
balltraining zu gelangen. Auf dem Land
mag das auch daran liegen, dass es weni-
ger Vereine gibt und die Wege dadurch
länger werden. Zwischen 2006 und 2016
haben sich in ländlichen Regionen mehr
als 15 500 Vereine aufgelöst, hat das Think-
tank Zivilgesellschaft in Zahlen errechnet.
Andreas Silbersack vom Deutschen Olym-
pischen Sportbund (DOSB) plädiert dafür,
mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen
Nahverkehr anzureisen oder Fahrgemein-
schaften zu bilden. „Wenn alle Sporttrei-
benden mit umweltfreundlichen Verkehrs-
mitteln zum Sport in den Verein, zu Wett-
kämpfen oder als Fans ins Stadion fahren
würden, wäre damit schon ein großer
Schritt getan“, sagt er.
Der Sport verursacht aber auch an ande-
rer Stelle CO2. „Die meisten Sportstätten
dürften aus den 1960er- bis 1980er-Jahren
stammen, sind entsprechend sanierungs-
bedürftig und weisen hohe Energie- und
Ressourcenverbräuche auf“, sagt Silber-
sack. Durch die Sanierung der rund
230000 Sportanlagen in Deutschland
könnte einiges an CO2 eingespart werden.
Doch das kostet nach Schätzungen des
DOSB 31 Milliarden Euro – was weder die
Kommunen noch die Vereine übrig haben.

Neben der Natur ist das Netz ein belieb-
ter Freizeitort. Die Internetverbindungen
werden immer schneller, die Technik wird
immer besser, das Angebot an Filmen, Mu-
sik und Informationen immer größer. Für
knapp 14 Prozent der Deutschen gehören
der Allensbach-Umfrage zufolge Compu-
terspiele zum beliebtesten Hobby. Dabei
wird schnell vergessen, dass auch digitale
Aktivitäten das Klima belasten können.
Einer Studie des Bundeswirtschaftsminis-
teriums zufolge, waren im Jahr 2015 etwa
47 Terrawattstunden Strom notwendig,
um die gesamte Informations- und Kom-
munikationstechnik in Deutschland am
Laufen zu halten. Das ist viermal so viel
wie die Stadt Hamburg benötigt. Und die
Rechenzentren müssen ständig ausgebaut
werden, weil der Bedarf wächst.
Ein Grund dafür ist eine weitere belieb-
te Freizeitbeschäftigung: Streaming. Das
Schauen von Filmen und Videos im Inter-
net macht nach Angaben des Umwelt-
bundesamtes etwa 80 Prozent des Daten-
verkehrs aus. „Besser wäre es, Filme oder
Dokumentationen über das klassische TV-
Programm anzusehen, statt sie online zu
streamen“, sagt Hans-Jürgen Baumeister,
Leiter der Beratungsstelle Green-IT im Um-
weltbundesamt. Wenn die Lieblingsserie
im linearen Fernsehen nicht gespielt wird,
dann sei es immer noch „wesentlich um-
weltverträglicher“, über Wlan zu streamen
als über das Mobilfunknetz. Denn das hat
den höchsten Energieaufwand pro übertra-
gener Datenmenge.
Und dann gibt es noch die Hobbys, die
zwar umweltfreundlich klingen, es aber
nicht unbedingt sind. Dazu zählen das
Heimwerken und andere Do-it-yourself-
Aktivitäten. Sie sind dann nachhaltig,
wenn man etwa den alten Schrank zersägt,
der sowieso auf den Sperrmüll sollte, statt
im Baumarkt Bretter zu kaufen, oder wenn
man zum Basteln vorhandene Reste ver-
wendet, statt jedes Mal neue Bastel-Kom-
plettsets. Maya Wochner beispielsweise
hat sich ihr Bett selbst gebaut – aus alten
Europaletten vom Getränkemarkt.

Folge 15 der Nachhaltigkeitsserie erscheint am


  1. September zum Thema Schenken und Spenden.


Henning Gebhardt, 52,früher Starfonds-
manager der Deutschen Bank und zuletzt
Hoffnungsträger der Privatbank Beren-
berg, zieht erneut beruflich weiter. Geb-
hardt wolle sich „neuen beruflichen Her-
ausforderungen zuzuwenden“, teilt die
Hamburger Privatbank am Montag mit.
Gebhardt(FOTO: THORSTEN JANSEN)war erst An-
fang 2017 von der Deutsche-Bank-Toch-
ter DWS zu Berenberg gewechselt, um
deren Vermögensverwaltung auszubauen.
Deutschlands älteste Bank kämpft also
nicht nur mit schrumpfenden Gewinnen,
sondern auch mit Rückschlägen beim
Führungspersonal. Berenberg hatte im
Juni erklärt, dass zwei andere Zentralbe-
reichsleiter – David Mortlock und Christi-
an Kühn – neben den beiden persönlich
haftenden Gesellschaftern Hans-Walter
Peters und Hendrik Riehmer zu Geschäfts-
leitern berufen werden sollen. Ende 2018
hatte auch schon DWS-Fondsmanager
Tim Albrecht seine
Entscheidung zurück-
gezogen, von der Deut-
schen Bank zu Beren-
berg zu wechseln.
Laut demManager
Magazinsind zudem
Peters und Riehmer
inzwischen zerstrit-
ten.bloomberg


Heike Schweitzer, Berliner Wettbewerbs-
rechtlerin, tummelt sich auf dem viel-
leicht spannendsten Feld, dass Juristen
derzeit beackern können: Wie soll der
gesetzliche Ordnungsrahmen in Zeiten
der Digitalisierung aussehen, wenn die
alten Regeln von Angebot und Nachfrage
nicht mehr so gelten wie früher? Und
wenn der Satz überholt ist, Wettbewerb
belebe das Geschäft – weil nämlich Digi-
talfirmen womöglich so viele Daten ge-
sammelt haben, dass sie ihre Branche und
womöglich gleich noch andere dominie-
ren. Mit Kollegen aus anderen Diszipli-
nen, vor allem Ökonomen, hat die Profes-
sorin von der Humboldt-Universität in
einem Gutachten für Bundeswirtschafts-
minister Peter Altmaier (CDU) den Re-
formbedarf ermittelt. Das Gutachten
wurde am Montag in Berlin an den Minis-
ter überreicht.
Altmaier sagte, es gehe um ein moder-
nes Wettbewerbsrecht im Zeitalter der
Digitalisierung. An bewährten Prinzipien
solle festgehalten werden. Die Kommissi-
on habe aber wichtige Vorschläge dazu
gemacht, wo es genauere Vorgaben etwa
für marktbeherrschende Plattformen
geben solle. „Einerseits müssen wir die
Wachstumsmöglichkeiten deutscher und
europäischer Digitalunternehmen und
Plattformen fördern, andererseits Miss-

brauch von Marktmacht verhindern und
Märkte offen halten.“
Im Zuge einer Reform des Wettbe-
werbsrechts schlägt die Regierungskom-
mission vor, die Rolle der Verbraucher zu
stärken. Die praktische und tatsächliche
„Verfügungsgewalt“ der Konsumenten
über ihre eigenen Daten solle verbessert
werden. Die Kommission habe sich die
Arbeit nicht einfach gemacht, berichtet
Schweitzer(FOTO: OH), die am Ende den Be-

richt zusammengeschrieben hat – nach
intensiven Diskussionen, Vorarbeiten der
Mitglieder und der Vorsitzenden zu einzel-
nen Ausschnitten. Schweitzer ist der
„Swing“, die „Story“ des Berichts wichtig,
die da lautet: Es ist gut, dass die Bundesre-
gierung über eine Reform des nationalen
Wettbewerbsrechts nachdenkt, aber in
Zeiten weitgehender Europäisierung des
Rechts müssen wichtige Weichenstellun-
gen in Brüssel fallen.
Eine Empfehlung, die in der Kommissi-
on intensiv diskutiert und die wahrschein-
lich auch in Brüssel zu Diskussionen füh-
ren wird, ist der Vorschlag, auf europäi-
scher Ebene ein freiwilliges Anmeldever-
fahren für neuartige Kooperationen einzu-
führen. Unternehmen und Anwälte haben
immer wieder berichtet, wie schwierig es
ist, die kartellrechtliche Zulässigkeit etwa
eines „Datenpooling“, einer Kooperation
beim Aufbau einer neuen Plattform oder
auch das Datenteilen im Betrieb mehrerer
Plattformen, einigermaßen rechtssicher
einzuschätzen. Unter neuen Bedingungen
der Datenökonomie sei es aber für die
Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen
wichtig, sagt Schweitzer, mit solchen
neuen Kooperationsformen experimentie-
ren zu können. Das Anmeldeverfahren
soll es ihnen ermöglichen, hier vorab
Rechtssicherheit zu erlangen. mbe

Maria Sievert, 29, hat sich wieder mal
feiern lassen. Die Gründerin aus München
zählt zu den zehn „Innovatoren unter 35“
in Deutschland, die das MagazinTechnolo-
gy Reviewgekürt hat. Auszeichnungen
sind für Sievert(FOTO: OH)fast Routine.
„Nur“ drei Frauen schafften es in das
Magazin-Ranking, die Quote lässt zu wün-
schen übrig. Aber schließlich gründen
Frauen auch immer noch seltener. Alle
drei haben sich eines medizinischen Pro-
blems angenommen. Sievert ist Mitgrün-
derin von Inveox, die Firma hat ein Gerät
entwickelt, das die Pathologie professiona-
lisieren soll. Viel zu häufig, beklagt Sie-
vert, werden Gewebeproben verwechselt,
was zu falschen Diagnosen und in der
Folge auch zu fehlerhaften Behandlungen
führt. „Jedes Paket bei Amazon wird ge-
trackt, Gewebeproben meist nicht“, sagte
Sievert einmal im SZ-Gespräch. Neben ihr
auf der Liste: Isabel Schellinger, 31, hat
mit ihrem Start-up
Angiolutions einen
Stabilisator für die
große Bauchschlag-
ader entwickelt; und
Miriam Haerst, 32,
mit Kumovis einen
3-D-Drucker für maß-
geschneiderte Implan-
tate. etd

Mitsuya Kishida, Chef der Smartphone-
sparte bei Sony, sieht sich trotz eines wei-
teren Absatzeinbruchs bei seinen Smart-
phones auf Kurs. Er sei jetzt sogar zuver-
sichtlicher als Anfang des Jahres, sagte
Kishida(FOTO: DPA)auf der Technik-Messe
IFA in Berlin. Sonys Top-Modell Xperia 1,
bei dem der Konzern den Fokus auf Video
und Musik legte, verkaufe sich gut. Auf
der IFA stellte Sony das nächste Modell
Xperia 5 vor, das mit etwas kompakterer
Form vor allem mehr Frauen ansprechen
solle. Im vergangenen Quartal fiel der
Verkauf der Sony-Smartphones im Jahres-
vergleich von zwei Millionen auf nur noch
900000 Geräte. Der Konzern kappte die
Absatzprognose für das noch bis Ende
März 2020 laufende Geschäftsjahr von
fünf auf vier Millionen Smartphones. Dies
gehe allerdings auf sinkende Verkäufe
wenig lukrativer Einstiegsgeräte zurück,
sagte Kishida. Dadurch habe Sony erst-
mals nach einer lan-
gen Durststrecke
wieder einen operati-
ven Gewinn mit Smart-
phones erwirtschaf-
tet, betonte er. Der
war mit eine Milliarde
Yen (rund 8,5 Millio-
nen Euro) allerdings
schmal. dpa

Nicht immer muss man das Hobby wech-
seln, umnachhaltiger zu handeln. Manch-
mal reichen ein paar Veränderungen bei
der Ausführung. Janosch Menger von der
gemeinnützigen Stiftung Myclimate er-
klärt, wie das bei den zehn beliebtesten
Freizeitaktivitäten geht.


  1. Gärtnern
    „Wählen Sie Bio-Erde, die frei von chemi-
    schen Düngerstoffen ist und die vor allem
    keinen Torf enthält. Torf ist ein Bestand-
    teil von Mooren, der nur gewonnen werden
    kann, wenn ein Moor vorher trockengelegt
    wird. Was die meisten nicht wissen, ist je-
    doch, dass Moore – noch vor Waldflächen



  • die größten und effektivsten Kohlenstoff-
    speicher sind. Zudem: Düngen Sie Ihre
    Erde mit organischem Dünger, also Ihrem
    Kompost, statt mit synthetisch hergestell-
    tem Dünger. Letzterer benötigt viel Ener-
    gie für die Herstellung und ist weniger um-
    weltverträglich.“



  1. Shoppen
    „Allgemein sollten wir unseren Konsum re-
    duzieren. Wenn Sie shoppen wollen, dann
    gehen Sie doch mal auf einen Flohmarkt
    oder in eine gut sortierte Secondhand-Klei-
    derboutique statt in die klimatisierte Shop-
    pingmall. Ob Kleider, Möbel oder Elektro-
    geräte – der Erwerb von Gebrauchtgütern
    ist aus Umwelt- und Klimaschutzaspekten
    vorzuziehen.“

  2. Zum Essen ausgehen
    „Laden Sie Ihre Freunde zur Abwechse-
    lung zum Essen zu sich nach Hause ein und
    entdecken Sie, wie Sie Ihre Gäste auch mit
    vegetarischen oder veganen Gerichten
    verwöhnen können. Wenn Sie doch ins
    Restaurant gehen, dann lassen Sie sich
    Ihre Essensreste zum Mitnehmen einpa-
    cken. Reduzieren wir das Wegwerfen von
    noch brauchbaren Lebensmitteln, so kön-
    nen pro Person und Jahr 107 Kilogramm
    CO2-Äquivalente eingespart werden.“

  3. Rätsel lösen
    Siehe Gesellschaftsspiele

  4. Computerspiele
    „Steigen Sie auf Ökostrom um und achten
    Sie beim Kauf darauf, dass Ihr Fernseher
    und alle angeschlossenen Geräte so ener-
    gieeffizient wie möglich sind.“

  5. Fitnessstudio
    „Muss es ein klimatisiertes Fitnessstudio
    sein? Treffen Sie sich stattdessen mit
    Freunden zum Joggen in der Natur, besu-
    chen Sie einen Trimm-dich-Pfad und
    halten Sie sich mit Bodyweighttraining fit.
    Das ist nicht nur gut für das Klima, son-
    dern schont auch den Geldbeutel.“

  6. Einfache Reparaturarbeiten
    „Leihen Sie sich Werkzeug, das Sie nicht
    besitzen, von Ihren Nachbarn oder dem
    Baumarkt, statt es zu kaufen. Kaufen Sie,
    wenn nötig, nachhaltig hergestellte Wa-
    ren. Achten Sie beim Erwerb von Holz
    beispielsweise auf eine nachhaltige Forst-
    wirtschaft (FSC-Siegel).“

  7. Wandern
    „Aktivitäten im Grünen sind sehr gut. Rei-
    sen Sie zu Ihren Ausflugszielen mit dem
    ÖPNV an. Auch bei Ihrer Outdoorkleidung
    können Sie sich bewusst für nachhaltige
    Produkte entscheiden.“

  8. Gesellschaftsspiele
    „Leihen Sie sich Gesellschaftsspiele in der
    Bibliothek aus, wenn Sie sich mal wieder
    nach einer Abwechslung sehnen. Das glei-
    che gilt auch für Rätsel und Spiele für eine
    Person, Bücher und Filme.“

  9. Sauna
    „Wenn Sie die Wahl haben, dann entschei-
    den Sie sich für Schwimmbäder oder Sau-
    naparks, die eine Nachhaltigkeitsstrategie
    verfolgen und somit aktiv Maßnahmen
    umsetzen, um ihre Ökobilanz zu verbes-
    sern. Dafür ist etwas Recherche im Vorfeld
    des Besuchs notwendig. Zudem: Reisen Sie
    mit den ÖPNV an oder mit dem Fahrrad,
    wenn möglich.“ veronika wulf


Serien zu streamen,
verbraucht mehr Energie, als
sie im Fernsehen anzuschauen

Man muss nicht gleich


Aktivist werden – schon


Kleinigkeiten helfen


18 HF2 (^) WIRTSCHAFT Dienstag,10. September 2019, Nr. 209 DEFGH
Richtig gut leben – die große NachhaltigkeitsserieFolge 14: Freizeit
ILLUSTRATION: STEFAN DIMITROV
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Krach bei Berenberg Die Digitalisierung bändigen Gewebe im Blick Schmale Zukunft
PERSONALIEN
Bewusst erholen
Sport ist gesund, Entspannung wichtig. Doch nicht alle Hobbys,
die dem Menschen guttun, sind auch gut für die Umwelt.
Wie man seine Freizeit klimafreundlicher gestalten kann
Rausgehen,
einladen, ausleihen
Wie man die beliebtesten Hobbys
umweltschonender gestalten kann
Klettern sollte man lieber
am Fels statt in der beleuchteten,
klimatisierten Kletterhalle

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