Süddeutsche Zeitung - 10.09.2019

(Darren Dugan) #1
Buenos Aires– Eswar früher Nachmittag,
als am vergangenen Freitag uniformierte
Beamte die Stände der Internationalen
Buchmesse von Rio de Janeiro durch-
kämmten. Sie waren auf der Suche nach
Büchern mit „unangebrachtem“ Inhalt,
allen voran einer Ausgabe der Comicreihe
„Avengers – The Children’s Crusade“. Dar-
in geben sich die beiden homosexuellen Su-
perhelden Wiccan und Hulkling einen
Kuss, vollbekleidet wohlgemerkt, und
eher romantisch als erotisch. Dennoch war
die Szene für Marçelo Crivella, Bürgermeis-
ter von Rio de Janeiro, wohl ein Schock. Am
Donnerstag wandte er sich in einer Video-
ansprache an seine Twitter-Follower. Man
müsse solche Bücher in „schwarzes Plastik
einpacken“, erklärte er, mit einem Warn-
hinweis darauf, schließlich seien sie eine
Gefahr für die Jugend.
Historisch gesehen ist das alles andere
als neu, geschweige denn sehr einfalls-
reich. Schon in den Fünfzigerjahren protes-
tierten konservative Lehrer und Politiker
in den USA gegen den angeblich verderbli-
chen Einfluss der bunten Bildergeschich-
ten auf die Jugend. Seitdem sind aber ein
paar Jahrzehnte ins Land gegangen, Co-
mics und Graphic Novels gehören längst
zur Pop- und teilweise Hochkultur, nicht
nur in den USA, sondern auch in Brasilien.
In dem südamerikanischen Land ist dazu
auch noch seit rund sechs Jahren die gleich-
geschlechtliche Ehe erlaubt, die Bücher
sollten also kein Grund zur Aufregung
sein, doch ultrakonservative politische
Kräfte sind in Brasilien auf dem Vor-
marsch. Zu ihnen gehört Präsident Jair Bol-
sonaro, der laut eigenen Aussagen lieber ei-
nen toten als einen schwulen Sohn hätte,
aber eben auch Rios Bürgermeister.
Seit 1. Januar 2017 ist er Stadtpräfekt
der Millionenmetropole am Zuckerhut.
Diesen Posten hat er vor allem auch sei-
nem Onkel zu verdanken, Edir Macedo,
einem ehemaligen Lotterielosverkäufer,
der die Igreja Universal do Reino de Deus
gegründet hat, eine von Brasiliens einfluss-
reichsten Pfingstkirchen, mit eigenen Ra-
diosendern, Fernsehkanälen und Verla-
gen. Die Glaubensgemeinschaft hat beste
Verbindungen in die Politik. Erst vor ein
paar Tagen hat sich Brasiliens Präsident öf-
fentlich an der Seite von Kirchengründer
Macedo gezeigt.

Rios Bürgermeister war selbst lange in
der Kirche seines Onkels aktiv, als Predi-
ger und Missionar. Allein Gott habe die
Welt erschaffen, glaubt Crivella, Schwan-
gerschaftsabbrüche seien Sünde und Ho-
mosexualität von Grund auf böse. Diese
Weltanschauung kommt bei vielen seiner
Wähler gut an, weshalb Crivella vergange-
ne Woche wohl auf die Idee kam, gegen
den Sittenverfall auf der Buchmesse von
Rio de Janeiro vorzugehen. Der Zuspruch
hielt sich in Grenzen, dafür gab es aber ei-
nen Sturm der Entrüstung, von Kunst-
schaffenden genauso wie von Politikern
und Staatsanwälten. Viele fühlten sich an
die Zensur erinnert, die Brasiliens letzte Mi-
litärdiktatur bis 1985 ausübte. Es gab also
Straßenproteste in Rio de Janeiro und ein
gleichgeschlechtliches Kuss-Event. DieFol-
ha de São Paulo, eine der größten Tageszei-
tungen Brasiliens, druckte das Bild der
knutschenden Superhelden aus Protest so-
gar auf die Titelseite.
Am Sonntag entschied nun der Oberste
Gerichtshof, Crivella habe verfassungswid-
rig gehandelt. Seine Beamten hätten nicht
das Recht gehabt, die Buchmesse zu durch-
suchen. Gefunden haben sie dort ohnehin
nichts. Nach Veröffentlichung von Crivel-
las Videoansprache war es zu einem Mas-
senansturm auf die Comicstände der Mes-
se gekommen. Innerhalb kürzester Zeit
waren alle Exemplare der „Avengers“-Aus-
gabe ausverkauft. christoph gurk

von julia hippert
und kerstin lottritz

A


utos stehen im Feierabendverkehr
an einer Kreuzung, plötzlich rast mit
lautem Motor links an den warten-
den Fahrzeugen ein dunkles SUV vorbei.
Das Bild wird schwarz. Diese kurze Se-
quenz hat am Freitagabend um kurz vor
19 Uhr die Dashkamera eines Taxifahrers
aufgenommen, die Bilder zeigen offenbar
die letzten Sekunden, bevor an der Invali-
denstraße in Berlin ein 42 Jahre alter Mann
mit seinem Porsche Macan in eine Men-
schengruppe raste und vier Fußgänger töte-
te, unter ihnen ein dreijähriges Kind. Fünf
weitere Menschen wurden verletzt. Das Vi-
deo hat der Fernsehsender RTL veröffent-
licht, allerdings ohne den Moment des Auf-
pralls zu zeigen, und das vollständige Mate-
rial der Berliner Polizei übergeben.
Diskutiert wird nun, wie gefährlich SUVs
(Sport Utility Vehicles) wirklich sind und ob
es nicht besser wäre, die Zulassung in den
Innenstädten zu begrenzen, wie es die Grü-
nen fordern. Die Debatte ist emotional auf-
geladen. Umso mehr kommt es auf Fakten
an. Antworten auf drängende Fragen.

Was ist bisher über die Unfallursache be-
kannt?
Nach ersten Erkenntnissen könnte die Un-
fallursache ein epileptischer Anfall des
Fahrers gewesen sein, wie aus Ermittler-
kreisen zu erfahren ist. Eine offizielle Be-
stätigung gibt es bisher nicht. Die Polizei er-

mittelt, wie üblich bei solchen Unfällen, we-
gen fahrlässiger Tötung. Das Ergebnis ei-
nes Bluttests steht noch aus. Der Fahrer
konnte aufgrund seiner schweren Verlet-
zungen noch nicht befragt werden. Vorsatz
schlossen die Ermittler zunächst aus.

Wer fährt überhaupt SUVs?
Die SUVs sind in Deutschland die beliebtes-
ten Neuwagen. Keine andere Fahrzeugart
verkauft sich so oft. Unter den Neuzulas-
sungen haben sie mit 31,4 Prozent im ers-
ten Halbjahr 2019 den größten Anteil. Das
geht aus den aktuellen Zahlen des Kraft-
fahrtbundesamtes hervor. Autoexperten
wie Ferdinand Dudenhöffer vom Center
Automotive Research (CAR) der Universi-
tät Duisburg-Essen rechnen damit, dass in
diesem Jahr erstmals mehr als eine Million
SUVs neu zugelassen werden. „Diese Autos
werden überwiegend von älteren Fahrern
gekauft“, sagt Dudenhöffer. Die seien nicht
unbedingt als Verkehrsrowdys unterwegs.
Vielmehr schätzen sie an den Autos, dass
der Einstieg höher ist und sie eine bessere
Übersicht haben.

Wie oft sind SUVs in Unfälle verwickelt?
Im vergangenen Jahr zählte das Statisti-
sche Bundesamt 206 041 Unfälle, in denen
ein Auto der Hauptverursacher war. Davon
gingen 16 711 Unfälle auf das Konto von
SUVs und Geländewagen. Das entspricht ei-
ner Unfallbeteiligung von 8,1 Prozent. Das
Kraftfahrtbundesamt unterscheidet in der
Definition kleine und mittlere Wagen als

SUVs (etwa BMW X1) und die großen Model-
le als Geländewagen (etwa BMW X3).

Wie gefährlich sind Unfälle mit SUVs?
„Man kann nicht einfach sagen: SUVs sind
grundsätzlich gefährlicher als ein Polo
oder als ein Smart“, sagt Unfallforscher
Siegfried Brockmann vom Gesamtver-
band der Deutschen Versicherungswirt-
schaft. Mehr Einfluss als das Gewicht hät-
ten Geschwindigkeit und Art des Zusam-
menstoßes. „Alles, was jenseits von 50 Kilo-
metern in der Stunde ist, ist für einen
menschlichen Körper mindestens lebens-
gefährlich, meistens aber auch tödlich,
egal mit welchem Fahrzeug.“
Das Risiko für Fußgänger, die von ei-
nem SUV angefahren werden, lässt sich
dem Unfallforscher zufolge nicht so ein-
deutig beziffern. In einer Untersuchung
aus dem Jahr 2011 kommt Brockmann zu
dem Schluss, dass sowohl die Größe des Un-
fallopfers als auch die Länge der Motorhau-
be des SUV eine Rolle spielen. Es kommt da-
bei darauf an, wo das Unfallopfer aufprallt,
wenn es über die Motorhaube geschleu-
dert wird. „Solange man die Scheibenrah-
men nicht trifft, hat man gute Chancen zu
überleben“, sagt Brockmann.
Für die Insassen ist das SUV bei einem
Zusammenprall eher sicherer als ein klei-
neres Auto, denn sie profitieren von ihrem
schweren Wagen. Die größere Masse hat ge-
ringere Schäden zur Folge.
„Jeder Unfall ist einer zu viel“, sagt Mi-
chael Müller-Görnert, verkehrspolitischer

Sprecher beim ökologischen Verkehrsclub.
„Wir brauchen eine andere Mobilität in un-
seren Städten. Das heißt, einen Ausbau des
öffentlichen Nahverkehrs und von Fuß-
und Radwegen. Damit auch ungeschützte
Verkehrsteilnehmer geschützt sind.“

Warum ist die Debatte über SUVs so emoti-
onal aufgeladen?
Kaum eine Fahrzeugart polarisiert so stark
wie die SUVs. Einen Grund dafür sieht Du-
denhöffer in der Größe der Wagen. „Sie be-
nötigen mehr Parkraum und stehen des-
halb auch öfter auf Gehwegen.“ Auch die
Klimaverträglichkeit spiele eine Rolle, sagt
Müller-Görnert. „Dabei passen nicht mehr
Menschen in einen SUV als in einen Wagen
der Kompaktklasse. Viele Leute sind nicht
mehr gewillt, das hinzunehmen.“

Wie klimaschädlich sind SUVs denn?
Dudenhöffer zufolge sind SUVs nur unwe-
sentlich umweltbelastender als andere
Mehrzweckfahrzeuge wie etwa der VW
Touran, Opel Zafira oder die Mercedes
B-Klasse. Im Durchschnitt stoßen die
SUVs 4,8 Gramm CO 2 pro Kilometer mehr

aus und verbrauchen auf 100 Kilometer
durchschnittlich 0,2 Liter Benzin mehr.
Dennoch: Ein Nachhaltigkeitsproblem
sieht Dudenhöffer vor allem bei den gro-
ßen SUVs wie dem BMW X7, Audi Q8 oder
GLS-Mercedes. Diese seien in Deutschland
aber eher ein Nischenprodukt, während
sie in den USA gut verkauft würden.
Nach Auffassung von Umweltschutzver-
bänden sollten Autoindustrie und Autofah-
rer für den Klimaschutz auf die Herstel-
lung beziehungsweise den Kauf spritschlu-
ckender Wagen verzichten. Die Hersteller
müssten die Entwicklung von SUVs und al-
len anderen Fahrzeugen mit Verbren-
nungsmotoren beenden und umgehend
auf Elektroautos umstellen, fordert etwa
das Bündnis „Aussteigen“.

Ist ein SUV-Verbot in Innenstädten die Lö-
sung?
Nach dem Unfall in Berlin fordern nun et-
wa Grünen-Politiker eine Obergrenze für
große SUVs in den Innenstädten. Das hält
Verkehrsexperte Dudenhöffer nicht für re-
alisierbar. Er appelliert dagegen an die Au-
tobauer, die Produktion der großen SUVs
für den europäischen Markt einzustellen,
„weil sie sich hier kaum verkaufen“.
Auch Michael Müller-Görnert findet ein
SUV-Verbot rechtlich schwierig zu begrün-
den und wünscht sich politische Anreize,
um die Zahl der SUVs auf deutschen Stra-
ßen zu verringern: „In den Niederlanden
zum Beispiel gibt es eine Zulassungssteuer
für Autos mit hohem CO 2 -Ausstoß.“

Dieses Jahr neu auf der Einkaufsliste des
Grauens:Heftumschläge aus Papier. In
elf Farben, Rot, Orange, Rosa, Gelb, Weiß,
Dunkelblau, Hellblau, Lila, Hellgrün,
Dunkelgrün, Grau. Also im Zickzacklauf
durch die mütterverstopften Gänge eines
Münchner Drogeriemarkts mit für ge-
wöhnlich gut sortierter Schreibwaren-
abteilung. Das Auge erblickt Plastik-
einbände, stapelweise, in mehr Farben,
als der Regenbogen Streifen hat. Aber Pa-
pier? Nicht zu finden, auch nach dem drit-
ten Zickzacklauf nicht.
„Ouaaah“, sagt der Verkäufer, er kennt
die Frage nach der Ökovariante schon –
und fürchtet sie. Der Zentraleinkauf hat
das neue Gefühl „Plastikscham“ leider
nicht mitgekriegt. Im Lager gibt es ein
paar ökologische Restexemplare, aber
nur in fünf Farben. Geht ja gut los.
Der Einkauf vor dem ersten Schultag
gehört zu den meistgefürchteten Termi-
nen im Elternjahr, lieber zehnmal ein mu-
mifiziertes Pausenbrot aus dem Ranzen
fischen als sich einmal mit der Material-
liste durch das Sortiment quälen – ver-
loren zwischen Borstenpinseln, Parabel-
schablonen und Ölpastellkreiden. Erst-
klässler-Eltern geben beim Schuljahres-
anfangseinkauf im Schnitt 47 Euro für
Schreibwaren aus, hat der Handelsver-
band Deutschland ermittelt.
Die Liste für die dritte Klasse einer
Münchner Umlandgrundschule umfasst
58 Posten, 41 sind es in der sechsten Klas-
se Gymnasium, plus acht Buchumschlä-
ge. Bleiben, abzüglich der Dinge, die noch
vom letzten Schuljahr übrig sind: 88 Sa-
chen. Was bitte ist ein Kieserblock? Hilft
der gegen Rückenschmerzen? Und auf
welchem Stapel findet sich jetzt das Voka-
belheft mit drei Spalten?
Das deutsche Schulheftewesen ist ein
enger Verwandter des deutschen Steuer-
systems: maximal ausdifferenziert. Maxi-
mal kompliziert. Für die Vorlieben eines
jeden Lehrertypus, vom Rotstift-Roman-
schreiber bis zur Fleißbildchen-Stemp-
lerin, gibt es eine eigene Lineatur, wobei
der Begriff „Lineatur“ nicht nur linierte,
sondern auch karierte, rautierte und Hef-

te mit leeren Blättern umfasst, nicht zu
vergessen Vokabel-, Noten- oder neu-
modische Dinge wie Geschichten-, For-
scher- oder Sachrechenhefte. Mit 16 oder
32 Blatt, ohne Rand, mit Rand, mit extra-
breitem Rand, angedeutetem Rand, Dop-
pelrand. Am Rand der Verzweiflung ste-
hen die Eltern im Laden vor dem Heftesta-
pel und suchen. Und suchen.

43 verschiedene Lineaturen umfasst
die DIN Norm 16552-1. Sie wurde im Mai
2005 eingeführt, um Ordnung in den Hef-
tewirrwarr zu bringen. Seither hat jede Li-
neatur eine vorgeschriebene Nummer.
Würde der Lehrer oder die Lehrerin also
statt „Heft kariert mit Doppelrand, vier-
fach gelocht und perforiert“ einfach die
Zahl 38 auf die Einkaufsliste schreiben,
sollte das richtige Heft ganz leicht zu fin-
den sein. So weit die Theorie.

Die Praxis: Nummer 26 zum Beispiel
bezeichnet die bewährte 08/15-Lineatur
kariert mit Rand, mit normal großen
Kästchen, fünf mal fünf Millimeter.
DIN A4. In DIN A5 trägt dieselbe Lineatur
die Nummer 10. Auch das ist eine deut-
sche Tugend: Verwirrung zu beseitigen,
indem man neue Verwirrung stiftet. Die
Franzosen übrigens kommen mit einer
einzigen Lineatur durchs Schulleben.
Am Ende des Einkaufs für zwei Schul-
kinder: 5,9 Kilo Hefte, Ordner und Blö-
cke, macht 117 Euro und elf Cent. Ein Sau-
erstoffzelt wäre jetzt nicht schlecht.
Ach nein, die Heftumschläge aus Pa-
pier! Im Mail-Postfach sind derweil ein
paar Nachrichten eingetrudelt, Betreff:
„Schulhefte“ und „Re: Schulhefte“ und
„WG: Re: Schulhefte“. Habt ihr die Um-
schläge bekommen? Leider nicht alle Far-
ben. Uns fehlt noch Rosa. Schaut doch mal
beim Schreibwaren-Fritze in Soundso, da
gab es vorhin noch Hellblau und Lila. Also
ab ins Auto, weitere Läden abklappern.
Heftumschläge aus Papier – super Öko-
bilanz. nadeschda scharfenberg

Verbotene Küsse


Rios Bürgermeisterfürchtet vermeintlich sündige Comicbücher


Monster der Straße


In Berlinhat ein Fahrer mit seinem SUV vier Menschen getötet.
Nicht erst seit diesem Unfall gelten die Pseudo-Geländewagen als besonders
gefährlich und umweltschädlich. Aber stimmt das?

Wolke Hegenbarth, 39,Schauspielerin,
ist Mutter geworden. „Herzlich willkom-
men zu dieser bunten Veranstaltung
namens Leben!“, postete Hegenbarth
mit zwei Schwarz-Weiß-Fotos von
Hand und behaartem Hinterkopf ihres
Sohnes auf Instagram.


Carey Hart, 44, US-Motocross-Profi,
vergleicht seine Ehefrau mit Wein.
„Wahrhaftig“ sei sie
genauso und werde
mit den Jahren „im-
mer besser“. Hart
redet im entspre-
chenden Instagram-
Post über Pop-Sän-
gerin Pink, die am
Wochenende ihren



  1. Geburtstag feier-
    te – und nebenher
    auch eigenen Wein
    vertreibt.FOTO: DPA


Markus Söder, 52, bayerischer Minis-
terpräsident, war am Tag seiner Ein-
schulung entsetzt – „als mir meine
Mutter am Abend sagte, ich müsse am
nächsten Tag wieder hin“, sagte der
CSU-Politiker derNürnberger Zeitung.
Er sei damals der Meinung gewesen,
„einmal in die Schule“ zu gehen, das
reiche.


Franziskus, 82, Papst, soll auf Mauriti-
us einen Arbeitsstreit schlichten. Vier
frühere Angestellte der Diözese Port
Louis haben ihre Beschwerde gegen
eine ihrer Ansicht nach „unfaire“ Entlas-
sung an den Papst herangetragen. Weil
eine Demonstration der Betroffenen
jedoch in letzter Minute verboten wur-
de, haben die Angestellten jetzt Franzis-
kus einen Brief geschickt.


Ruby O. Fee, 23, deutsche Schauspiele-
rin, findet die Veränderung des Klimas
„beunruhigend“. Ihre überraschenden
Tipps für nachhaltigeres Leben verriet
die Schauspielerin derGala: „Zum Ein-
kaufen Stoffbeutel
mitnehmen oder
weniger abgepackte
Sachen kaufen und
Ausschau nach regio-
nalen Produkten
halten.“ Außerdem
lerne sie „gerade
sehr viel über nach-
haltige Mode, damit
ich weiß, worauf
man beim Shoppen
achten sollte“.DPA


Mario Basler, 50, Ex-Fußballnational-
spieler, glaubt, er würde „durchdre-
hen“. Basler sagte demPlayboy:„Ich
käme in der heutigen Zeit mit den Spie-
lern gar nicht zurecht.“ Diese stünden
„’ne Stunde vor dem Spiegel, machen
Gel in die Haare, Stirnbänder drauf.
Dann kommen sie mit verbundenem
Arm zum Training, weil sie sich haben
tätowieren lassen, und können zwei
Tage nicht trainieren“. Das sei nicht
Baslers Fußball.


Freudenberg –Nach der schweren
Explosion einer Bratkartoffelpfanne bei
einem Dorffest im Siegerland am Sonn-
tag ist eine Frau gestorben. Eine 67-Jäh-
rige sei am Montagmorgen ihren Verlet-
zungen erlegen, sagte ein Polizeispre-
cher. Bei der Bratpfanne handele es sich
um einen doppelwandigen Eigenbau
mit einem Zwischenraum, der eine
bessere Wärmeverteilung ermöglichen
sollte. Die Pfanne sei aufgeplatzt und es
sei eine heiße Flüssigkeit aus dem Zwi-
schenraum, vermutlich Öl, herausge-
schleudert worden in die Flamme unter
der Pfanne. Ähnlich wie bei einem Auto-
vergaser habe dieses explosive Gemisch
gezündet, sagte ein Polizeisprecher am
Montagabend. dpa


Manila –Auf den Philippinen sind nach
den ersten Fällen von Afrikanischer
Schweinepest mehr als 7000 Tiere not-
geschlachtet worden. Die Schweine
wurden in einem Umkreis von einem
Kilometer rund um die betroffenen
Zuchtbetriebe in der Nähe der Haupt-
stadt Manila getötet, wie Landwirt-
schaftsminister William Dar mitteilte.
Die Schweinezucht gehört auf dem
Inselstaat zu den größten Industrien.
Aktuell gibt es dort etwa zwölf Millio-
nen Schweine. Im vergangenen Jahr
hatten die Philippinen den Import von
Schweinefleisch und schweinefleisch-
haltigen Produkten aus mehr als einem
Dutzend Ländern verboten. dpa


Rabat –Bei einem schweren Busun-
glück auf einer überfluteten Straße im
Westen Marokkos sind mindestens 17
Menschen ums Leben gekommen. Nach
Angaben der lokalen Gesundheitsbehör-
de wurden am Montag einen Tag nach
dem tragischen Unfall in der Nähe des
Ortes Errachidia sechs weitere Leichen
geborgen. 30 Menschen wurden dem-
nach verletzt. Weitere würden vermisst,
hieß es. Bilder des marokkanischen
Senders 2M zeigten Bergungsarbeiten
mit schwerem Gerät. Der Fahrer des
Busses sei am Montag in einem Kran-
kenhaus aufgetaucht, nachdem er zu-
nächst vom Unfallort geflohen sei, mel-
dete der Kanal. dpa


Am Rand der Verzweiflung


43 Lineaturen für Schulhefte – braucht’s das? Ein Hilferuf aus dem Schreibwarenladen


Heft kariert mit Doppelrand,
vierfach gelocht und perforiert


  • oder ganz einfach: Nummer 38


8 HMG (^) PANORAMA Dienstag,10. September 2019, Nr. 209 DEFGH
SUVs sind einerseits die belieb-
testen Neuwagen in Deutsch-
land, andererseits ein Feindbild
für andere Verkehrsteilnehmer,
schon allein, weil sie so oft über
Parkplätze hinausragen.
FOTO: FUTURE MOBILITY CORPORATION
Küssende Männer in einem Comicbuch?
Lieberin Plastik wickeln, findet der Bürger-
meister von Rio de Janeiro. F. SOUZA / AFP
Der gefürchteste Termin im Elternjahr: der Schreibwaren-Einkauf vor dem ersten
Schultag. Noch unangenehmer als mumifizierte Pausenbrote. ALESSANDRA SCHELLNEGGER
LEUTE
Frau stirbt nach Explosion
7000 Tiere notgeschlachtet
Tödlicher Busunfall in Marokko
KURZ GEMELDET

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