Beobachter - 13.09.2019

(nextflipdebug5) #1
trotzig, laut, schaukle mich hoch, bis ich auf den
Tisch haue, eine Tür zuknalle – oder handgreif-
lich werde.»
Seine Frau trennte sich von ihm, sein Sohn
brach den Kontakt ab. Da richteten sich seine
Wutausbrüche anfänglich gegen seine heute
11- und 14-jährigen Töchter. Zwei Tage die Woche
verbringen sie bei ihm – sie wollen es so. Die
Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb)
begleitet den Fall schon länger.

Sichtbar Angst. «Es kam so weit, dass meine
jüngste Tochter sichtbar Angst vor mir bekam,
wenn sie merkte, dass mein Geduldsfaden riss»,
berichtet Roth. Handgreiflich wurde er noch ein-
mal, er packte die ältere Tochter an der Schulter.
Seither habe er sein Verhalten weitgehend im
Griff. «Aber ich kann leider noch keine hundert-
prozentige Gewaltfreiheit garantieren.»
In der Therapie lernt er auch, sich besser
wahrzunehmen. «Ich habe realisiert, dass ich
mehr Kraft habe, als ich dachte. Und dass meine
Gewaltanwendung nicht mehr im harmlosen
Bereich lag.» In der Gruppe habe er auch gelernt,
dass es wichtig für die Töchter ist, dass er sich
nicht nur nach der Tat entschuldigt, sondern sie
eine Woche später erneut darauf ansprechen
muss. «Das haben sie gut aufgenommen.»
Autorität lässt sich besser durch Gespräche
herstellen, weiss die Erziehungswissenschaft

heute. Therapeutin Britta Went empfiehlt einen
sogenannt autoritativen Erziehungsstil. Persön-
liche und elterliche Autorität wird dabei zurück-
haltend eingesetzt, man gehe aber auch nicht
übertrieben stark auf die kindlichen Bedürf nisse
ein. Wichtig sei, dass Eltern die Verantwortung
für ihre Gefühle übernehmen. «Dann heisst es
eben nicht: ‹Weil du so blöd tust, schlage ich
dich.› Sondern: ‹Es macht mich wütend, wenn
du dich so aufführst. Das akzeptiere ich nicht.›»
Solche Erziehungskonzepte konsequent um-
zusetzen ist nicht immer leicht. Wichtig sei zu-
nächst, das Thema Überforderung überhaupt
aus der Tabuzone zu holen. «Mütter und Väter
sollten sich viel offener darüber austauschen,
auf dem Spielplatz, bei der Arbeit, unter Freun-
den.» Aber auch die Politik und die Wirtschaft
seien gefordert. «Wenn Familie und Beruf besser
vereinbar wären und erzieherische Tätigkeit
ökonomisch wertgeschätzt würde, würde das
viel zu einer Entspannung zu Hause beitragen.»
Wer merke, dass seine Beziehung zu den Kin-
dern überschattet wird von negativen Gefühlen,
soll sich professionelle Hilfe holen, rät Britta
Went. «Nicht allein bleiben mit dem Ist-Zustand,
das ist das Wichtigste.»
Auch Matthias Roth ist froh um die Unter-
stützung. «Mein grösster Wunsch ist, dass ich
mir selbst wieder vertrauen kann, egal in wel-
cher Situation.»

JemehrMenschenwissen,dasses
sichlohnt,einTestamentzuma chen
unddasssieinihr emletztenWillen
auchgemei nnützigeOrganisationen
berücksichtigenkönnen, desto
besser.

WofürsetztsichderVerein
MyHappyEndein?
Mehrals20gemeinnützigeOrga­
nisationenhabensi chentschlo ssen,
miteinander dafürzusor gen,dass
offenüberTabuthemenwieTodund
Erbschaftges prochenwird. Mit
derfreien QuotehatderGesetzgeber
ganzbewuss teineMöglichkeitge­
schaffen,via Testamentno chmals
ein Zei chenzu setzen– für ein
persönliche s Anliegen, das Ihnen
besonderswic htigist.Wer davon
Gebrauchmacht,tutGutesundkann
derGesellschaftetwa szurückge­
ben.Dasist docheinewunderb are
Sache!

WissenSie,wievielGeldSchweize­
rinnenundSchweizerer ben?
GenaueZahlendazugibtesnicht,
aberesdürftenetwa 70Milliarden
Frankensein–proJahr.


DasisteinehübscheSum me...
...unddennoch verfasstnuretwaein
Vierte l der Sch weizerinnenund
SchweizereinTestam ent.Dieande­
renhoffeneinfach,dassesscho n
irgendwiegutherau skommt.


Warumsoll icheinTestament
machen–dasErbrechtregeltdoch
schonalles?
Schön wär’s,danngä bee s auch
nicht sovie l Streitunterden
Nachkommen.Zwargi btes klare
Regelungen,etwazu mPflichtteil
fürdiedi rektenErben.Abergleich­
zeitigsieht dasGesetzau cheine
freie Quotevor. Warum alsonicht
nochma lsei nZeichensetzenfür
etwas,was einemselberwic htig
ist–un dmiteinemLega t anein


Hilfswerketwa sPositiv esbe wirke n?
Zudemlassensi chmiteine mTesta­
ment unschöneDi skussionenunter
denNachkommenvermeiden.

Magsein,aberwerden ktzuLeb­
zeitens chongernandenTod?
Einverstanden.Umfragenzeig en
aber,dassdreiVi ertelje ner,dieein
Testam entgemachthaben,die s
alssehrbefre iendempfanden.Ein
Testam entzuma chenis talsoin
einemgewissenSinn egesundheits­
förde rnd:EsschafftKlarheitüber
die eigenenLebenswünsche und
Ziele undeshilft,mitsichund
der We ltins Reine zukommen.

Aberei nTestament zuverfassen
istbestimmtziemlichkomplizie rt.
Überhaup tnicht–Si ebrauchen
dazunureinBlattPapier undeinen
Stif t,de nnein Testament muss
handschriftlichverfasstsein. Au f
http://www.myhap pyend.orgfindenSie
viel ehilfreicheTippsundVorlag en.

«Setzen Sie ein Zei chen un d tun Sie Gute s»


NureinVier telderSc hweizerBe völkerungmachteinTestam ent.Dergros seRe stverpas st
dieChance,Streitzuverm eidenundeinstar kes Zeiche nzusetzen.

PUBLIREPORTAGE


«EinTestamentzu machenis tin
einemgewisse nSinn eso ga r
gesundh eitsför dernd:Ess chafft
Kl arhe itüberdieeigene n
Le bens wüns che.»

BeatriceGallin
GeschäftsführerinMyHappyEnd
Free download pdf