den und zu binden. Pendeln entfällt, und die Mit -
arbeiter*innen sind effizienter.
Allerdings sind Firmen wie Lulubu oder Send-
task im deutschsprachigen Raum aktuell die
Avantgarde. Zum einen fehlt schlicht die Infra-
struktur: Co-Working-Spaces fangen erst an zu
wachsen, und sind noch viel zu teuer. Zum ande-
ren sollte man Führen im virtuellen Raum nicht
unterschätzen. „Anfangs hat man sicher Start-
schwierigkeiten“, sagt denn auch Cédric Wald-
burg. „Man muss viel neu denken, regeln und kom-
munizieren.“ Aber wenn die Arbeitsprozesse ein-
mal funktionierten, könne ein Unternehmen bes-
ser und schneller wachsen. Außerdem hat die
Freiheit von Raum und Zeit ihren Preis: „Man ist
immer erreichbar, es gibt keinen wirklichen Feier-
abend“, sagt Kekeisen. Tatsächlich braucht es
nicht nur die Disziplin, sich zum Arbeiten auf -
zuraffen, sondern auch abzuschalten.
Ja, das Risiko ohne Büro sei, dass man pausen-
los arbeitet, bestätigt Sendtask-Gründer Cédric
Waldburg. Und es könne schon mal einsam wer-
den. Manchmal verlässt Kekeisen tagelang das
Haus nicht. Und wenn seine Freundin abends von
der Arbeit kommt und ihre Ruhe haben will, möch-
te er endlich mal raus.
Davor warnt auch Martin Krzywdzinski. Der
44-Jährige ist Co-Direktor des Weizenbaum-Insti-
tuts für die vernetzte Gesellschaft. Er hält das
Grundmodell einer komplett bürolosen Arbeit für
die meisten Unternehmen für nicht praktikabel –
vor allem auch wegen der Abstimmung und Kom-
munikation. Während Sendtask gut damit klar-
kommt, alle drei Monate bei einem Treffen einen
Plan für die nächsten Monate auszuhecken, un-
terhält Waldburg für seine andere Firma Dfinity
zwei Büros: „Hier spielen Mathematik und
Forschung eine Schlüsselrolle“, sagt er, „daher
brauchen die Leute mehr gemeinsame Zeit, um
zu diskutieren.“ Unter dem Strich gilt daher: Je
softwarelastiger, desto besser funktioniert das
bürolose Arbeiten.
Doch der Informationsaustausch ist nur ein
Teil. Deshalb organisiert Waldburger regelmäßig
Treffen, die mit dem Beruf nichts zu tun haben:
Fallschirmspringen, Wandern, Städtereisen. „So
lernt sich das Team in verschiedenen Situationen
außerhalb des Büros kennen“, sagt er, „und es ver-
bindet, etwas zusammen zu entdecken.“
Womöglich liegt die Lösung in einem Kompro-
miss, sagt auch Martin Krzywdzinski. Er glaubt
fest daran, dass das Interesse an alternativer Ar-
beitsorganisation zunehmen wird, viele Beschäf-
tigte wollten zumindest zeitweise nicht im Büro
arbeiten. Weil sie sich Zeit für Familie, Freunde
und Freizeit nehmen wollen, und weil sie so über
ihre Arbeitszeit und -weise besser bestimmen
könnten. Doch auch Thomas Kekeisen von Lulubu
sagt: „Ganz ohne Treffen von Angesicht zu Ange-
sicht geht es nicht.“ n
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