modellfan.de9/2019 13
Der Flettner Fl 282 Kolibri war der erste Hub-
schrauber, dessen Flugleistungen überzeugen
konnten. Der Erstflug fand im Oktober 1941
statt. Das auffälligste Merkmal war der Flettner-
Doppelrotor mit seinen beiden gegenläufig in-
einander kämmenden Rotoren. Dieses Prinzip,
für das der Spanier Villamil 1910 bereits Paten-
te anmeldete, machte den Heckrotor überflüs-
sig und wird beispielsweise von den Firmen Ka-
man und Kamow bis heute verwendet.
Übrigens war Anton Flettner, der nach dem
Krieg in die USA auswanderte, bei Kaman von
1947 bis 1958 Chefkonstrukteur. Als Motor kam
ein Siebenzylinder-Sternmotor Bramo 314 E mit
160 PS oder ein bei Bramo in Lizenz gebauter
Siemens Sh 14 zum Einsatz. Bereits zu Anfang
der Entwicklung zeigte die Marine großes Inte-
resse am Kolibri. Eine intensive Erprobung fand
in Travemünde sowie auf dem Flugsicherungs-
schiff Greifstatt. Insgesamt wurden 23 Erpro-
bungsträger produziert, die sehr unterschiedli-
che Merkmale aufwiesen, wie zum Beispiel eine
teilverglaste Kanzel oder einen Beobachtersitz
hinter dem Motor.
Flettner Kolibri im Flug; hier in den USA
Foto: Sammlung Hopfensperger
Das Vorbild:Flettner Fl 282
Blick von unten auf das komplexe Rohrrah-
mengestell des Flettner Fl 282. Selbst für
1:35 ist alles sehr filigran ausgeführt
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Der fertig montierte Rumpf ohne die
Motor- und Getriebeabdeckungen; so lässt
sich viel einfacher lackieren
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Der komplettierte Motor mit detaillierter
Rückwand. Er lässt sich auch später noch in
den fertigen Rumpf stecken
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Das Getriebe mit den Rotorköpfen ist ein
Eyecatcher, hier unlackiert vor dem Einbau
in das fein detaillierte Rohrrahmengestell
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Die filigranen Details des vorderen Rump-
fes erfordern genaues Arbeiten und scharfe
Werkzeuge zum Abtrennen der Einzelteile
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Das Getriebe mit den Rotorköpfen ist vor
der Lackierung einzubauen sowie zu ver-
kleiden und später zu bemalen
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Der Kolibri ist stark hecklastig. Der Einbau
von Gewichten im vorderen Rumpf ist nur in
den Zusatztanks möglich
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Die zusätzlichen Ätzteile von eduard sind
sehr überzeugend bedruckt. Daher müssen
die fein detaillierten Bausatzteile weichen
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Die wenigen Ätzteile des MiniArt-Bausatzes
verfeinern unter anderem die Motorabde-
ckungen ausgesprochen sinnvoll
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Fotos, sofern nicht anders angegeben: Frank Schulz
Nach der Grundierung und dem Auftrag
der hellblauen Lackierung nach Plan ist
die Unterseite sorgfältig mit Tape abzukleben
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Die sehr langen und filigranen Rohrblät-
ter neigen zu einem starken Durchhang.
Wer sich traut, kann hier Metallstäbe einbauen
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