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as weiße Blatt Papier. Fast schon provozierend liegt es
auf dem Schreibtisch – und will sich einfach nicht füllen.
Nicht mit Worten, erst recht nicht mit Ideen. Dabei müss-
te das Konzept längst abgegeben, der Text für den Kunden längst
geschrieben sein. Stattdessen: Leere. Schreibblockade. Damit ist
bald Schluss – wenn es nach Sigmund geht. Sigmund ist der neue
virtuelle Assistent für all jene, die in kurzer Zeit viele Inhalte für
unterschiedliche Formate produzieren müssen: Blogger, Marketer,
Unternehmenskommunikatoren. Sigmund ist jedoch kein Mensch.
Sigmund ist ein Chatbot. Ein Worte-Versteher. Ein Inhalte-Ent-
wickler. Ein Konzepte-Macher.
Entwickelt wurde Sigmund von Marc Süß und Michael Schmitt
vom Hamburger Design- und Innovationsunternehmen Gravitales.
Süß ist Kreativkopf, Schmitt Technologieprofi. Beide halten ihre
Idee, Künstliche Intel-
ligenz in Schreibpro-
zessen einzusetzen,
für so vielversprechend,
dass sie 2018 das Start-up
SIGMUND TALKS gegrün-
det haben – und konzentrieren
sich mit drei weiteren Mitarbei-
tern nur noch darauf.
DUB UNTERNEHMER-Magazin: Was hat der
Welt gefehlt, bevor es SIGMUND TALKS gab?
❱❱❱ Marc Süß: Ich würde es eher so formulieren: Womit hat die
Welt gekämpft? Mit dem weißen Blatt Papier! In Verlagen, in
der Unternehmenskommunikation oder im Marketing müssen
täglich immer mehr Texte in immer mehr Formaten produziert
werden. Gleichzeitig werden die Teams kleiner. Da kommt Sig-
mund als virtueller Partner ins Spiel und unterstützt mit Inhal-
ten, aber auch mit ganzen Konzepten.
Sigmund nimmt also Arbeit ab?
❱❱❱ Süß: Nein, Sigmund ist ein kreativer Sparringspartner. Er
unterstützt bei Schreibprozessen und macht seine Partner somit
schneller und effektiver.
Wie funktioniert das?
❱❱❱ Michael Schmitt: Messenger-Dienste erfreuen sich großer
Beliebtheit. Mittlerweile chattet fast jeder von uns regelmäßig.
So ähnlich läuft das mit Sigmund: Ich chatte mit ihm. Am Anfang
fragt er kurz ab: Was ist das Thema? Welches Format? Für wel-
che Zielgruppe? Dann fängt Sigmund an zu arbeiten. Er er-
stellt ein Konzept, macht Vorschläge für den Einstieg,
entwickelt den roten Faden, textet einzelne Passagen,
gestaltet Designbausteine – was auch immer ich ge-
rade brauche.
Sigmund ist ein sehr konkretes Beispiel für die An-
wendung von Künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag.
Wie lernt er seinen Job?
❱❱❱ Süß: Wir arbeiten kundengetrieben. Welche For-
mate sind gewünscht? Aktuell steht vielfach der Blog
im Fokus. Damit hat Sigmund begonnen. Seit Jahres-
beginn läuft eine geschlossene Testphase. Darin lernt
Sigmund von den Bloggern, die mit ihm arbeiten. Das
gilt für Sprache, Stil und Tonalität genauso wie für Auf-
bau, Struktur und Design.
Wann startet Sigmund richtig durch?
❱❱❱ Schmitt: Sigmund lernt derzeit in hohem Tempo dazu. Kürz-
lich sind wir offiziell gestartet – mit einer ersten Version für
Blogger. Es folgen Formate für Teams im Marketing, in der Un-
ternehmenskommunikation und in Verlagen.
❱❱❱ Michael Schmitt ist Inge-
nieur und hat einen Master
in Marketing und Innovation.
Über sechs Jahre war er
Produktmanager und Ent-
wickler bei Start-ups und in
Innovationsprojekten
❱❱❱ Marc Süß hat
Medien design und
Innovationsmanage-
ment studiert. Danach
war er als Creative
Director in Agenturen
und freiberuflich tätig
KEINE ANGST VORM
WEISSEN BLATT
VORDENKER
KÜNSTLICHE INTELLIGE
NZ
SIGMUND TALKS
Das Hamburger Start-up
hat einen Chatbot
entwickelt, der Inhalte
fürs Content-Marke-
ting automatisiert
erstellt.
DIGITALISIERUNG & TECHNOLOGIE
DUB UNTERNEHMER-Magazin
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