Handelsblatt - 23.08.2019

(Rick Simeone) #1

Absicherung fürs Alter


Beispiele für Immobilienfonds, international anlegende Aktienfonds
und Anleihefonds 4

Inter ImmoProfil


WestInvest ImmoValue


Aachener Grund-Fonds Nr. 1


DE0009820068


DE0009801431


DE0009800003


Fondsname
ISIN

1,32


0,55


0,43


%


%


%


0,30


1,85


1,78


%


%


%


0,94


0,91


0,80


%


%


%


+2,26


+4,53


+2,32


%


%


%


+16,47


+15,36


+10,63


%


%


%


+6,87


+9,22


+8,11


%


%


%


+1,28


+4,38


+3,49


%


%


%


+8,28


+14,40


+8,36


%


%


%


+4,22


+2,05


+1,77


%


%


%


+4,75


+3,84


+3,55


%


%


%


+13,79


+13,40


+13,28


%


%


%


+4,37


+3,66


+3,49


%


%


%


Immobilien


iShares Edge MSCI World Min. Vol. ETF


Nordea 1 - Global Opportunity


LGT Sustainable EF Global


IE00B8FHGS14


LU097 280 2


LI0106892966


Aktien


Deka-Nachhaltigkeit Renten


Pictet-EUR Bonds


DWS ESG Euro Bonds


LU070371103


LU0128490280


LU0044387 29


Renten


Wertentwicklung
1 Jahr 3 Jahre
p. a.

5 Jahre
Laufende Gebühren p. a. p. a.

1) Stand: 23.3.2019; 2) Werte mit nicht garantierter Überschussbeteiligung; 3) Inkl. Beteiligung an
den Bewertungsreserven; 4) Stand: 31.7.2019
HANDELSBLATT Quellen: Franke und Bornberg, Morningstar

Beispieltarife1 für eine sofort beginnende Rente ...


... nach Einzahlung von 100 000 Euro für einen 60-Jährigen


Europa


Ergo Vorsorge Lebensvers.


myLife Lebensversicherung


Huk24


Hannoversche


E-SR


ERGO Sofort-Rente (REN317035S)


myLife Classic (LSN)


RSGT24


R1


Gesellschaft
Tarifbezeichnung

Rente


286,02


285,50


283,78


281,41


280,70







Allianz


Alte Leipziger Lebensvers.


Axa


Barmenia Lebensversicherung


Canada Life Assurance Europe


Allianz PrivatSofortRente (R3U)


RV11


Relax SofortRente Classic


Barmenia PrivatRente Sofort


Garantie Investment Rente


Gesellschaft
Tarifbezeichnung
531,11

530,97


528,79


523,33


521,74







286,00


290,23


293,33


285,59


284,37







532,00


539,98


546,60


530,11


529,50







353,00


365,01


363,80


345,99


336,30







657,00


696,87


677,91


625,92


641,47







+1,90


+1,60


+2,75


+1,48


+1,35


%


%


%


%


%


+1,90


+1,60


+2,75


+1,35


+1,48


2


2 % % % % %


... nach Einzahlung von 150 000 Euro für einen 67-Jährigen


Garantiert zum Rentenbeginn
Inkl. Überschuss2 im 2. Jahr (2020)
Inkl. Überschuss2 im 15. Jahr (2033)
Rentensteigerungssatz in Prozent

sei in jedem Fall attraktiver als eine
private Sofortrente, meint er: Pro
10 000 gezahlten Euro kämen 40
Euro oder sogar mehr Rente heraus.
Wer keine lebenslange Garantie
braucht, aber dennoch eine feste,
planbare Auszahlung haben möchte,
kann einen Entnahme- oder Auszahl-
plan bei einer Bank oder Sparkasse
abschließen. Das Geldhaus zahlt das
Kapital dann über einen vorher fest-
gelegten Zeitraum aus. Solche Pläne
werden allerdings entsprechend der
rekordtiefen Zinsen gering verzinst.
So zahlt die IKB zum Beispiel für
50 000 Euro Kapital 1,1 Prozent im
Jahr, während das Geld über Auszah-
lungen von 440,07 Euro in zehn Jah-
ren verbraucht wird (Tabelle). Damit
verliert der Sparer real, nach Abzug
der Inflation von aktuell 1,7 Prozent,
Geld. Attraktiv seien solche Auszahl-
pläne längst nicht mehr im Zinstief,
meint Sigrid Herbst von Finanzdaten-
anbieter FMH-Finanzberatung. „Aber
solche Sparpläne geben einen festen
Rahmen“, erklärt sie.

Gemischte Strategien
Die kaum noch vorhandenen Zinsen
zeigen, wie wichtig es ist, sein Kapital
fürs Alter aufzuteilen. „Eine kluge Mi-
schung von Strategien ist wichtiger
denn je“, mahnt Friess von VZ.
Wer etwa die ersten zehn Jahre ei-
ne feste monatliche Extra-Rente ha-
ben wolle, müsse dafür einen Teil für
einen Sparplan abzweigen, erklärt
Mai. Für den Rest des Vermögens,
der später gebraucht werde, sollten
die Menschen über ihren Schatten
springen, fordert der Verbraucher-
schützer: Wer mehr als zehn Jahre
Zeit hat, könne getrost auch auf Ak-
tien setzen. Denn die Erfahrung der
Vergangenheit zeigt, dass die Wahr-
scheinlichkeit für Verluste dann sehr
gering ist, wie Studien immer wieder
belegen. Allerdings muss man zwi-
schenzeitlich auch mitunter heftige
Kursschwankungen ertragen können.
Je nach Rentenlücke und Risiko-
empfinden sollten zwischen 25 und
75 Prozent in Aktien gesteckt werden,
schlägt Mai vor. Dieser Anteil sollte
aber in breit investierenden Aktien-
fonds oder die preiswerteren Index-
fonds ETF fließen, der Rest in breit
investierende stabilere Produkte wie
Anleihefonds, Immobilienfonds oder
eben Auszahlpläne. Das Kapital sollte
auch im Rentenalter weiter für einen
arbeiten, betont Berater Friess.
Dafür hat er eine sogenannte Etap-
penstrategie entwickelt, bei der sich
jeder quasi eine eigene Pensionskas-
se schaffe: Im Kern wird mit dem

Vermögen ein Auszahlplan mit Fonds
gebaut. Dafür teilt der künftige Rent-
ner sein Geld auf: Auszahlungen flie-
ßen aus einem Verbrauchsteil, der in
wertstabileren Rentenfonds mit Fir-
menbonds guter Qualität und Staats-
anleihen sowie Immobilienfonds
steckt. In Aktienfonds soll Vermögen
aufgebaut werden. Unterm Strich soll
das Kundenkapital erhalten bleiben,
zugleich sollen regelmäßige Auszah-
lungen möglich sein.
Bei einer eher konservativen Ren-
diteerwartung von rund 1,5 Prozent
im Jahr bräuchte ein Sparer für eine
Auszahlung von 500 Euro im Monat
ein Vermögen von gut 400 000 Euro
(Grafik). Werden vier Prozent Rendi-
te erreicht, müssen nur knapp 40
Prozent dessen eingesetzt werden –
allerdings muss ein Anleger dann am
Aktienmarkt investieren und mit
den Wertschwankungen dort leben
können.

Entnahmepläne mit Fonds
Friess’ Etappenstrategie arbeitet in
Zehnjahresphasen. Für die erste De-
kade werden die gewünschten Aus-
zahlungen aus dem Verbrauchsteil
festgelegt, und entsprechendes Kapi-
tal wird eingeplant. Dieser sogenann-
te Verbrauchsteil macht je nach Be-
darf eines Anlegers und dem Vermö-
gen vielleicht ein Drittel bis die Hälfte
des Vermögens aus. Mit denen will er
zwei bis zweieinhalb Prozent Rendite
nach Kosten pro Jahr erzielen.
Der Rest wandert renditeorientiert
in einen separaten Wachstumstopf,
der breit in Aktienfonds investiert
wird. Aus dessen Erträgen speist sich
nach dem Modell ab der zweiten De-
kade der neue Verbrauchsteil, der
wiederum regelmäßige Auszahlun-
gen ermöglicht.
Bei besonderen Marktbewegungen
wird nachjustiert. Das ursprüngliche
Kapital des Wachstumstopfs bleibt
unverändert investiert. Friess’ Ziel-
rendite beträgt dafür vier bis sechs
Prozent im Jahr.
Wichtig ist, auf die Kosten zu ach-
ten. Denn sie nagen an der Rendite.
Verbraucherschützer Mai rät: Laufen-
de Kosten sollten zwei Prozent nicht
übersteigen. ETFs sind günstiger,
aber dafür kommen hier Auszahlkos-
ten hinzu, weil die Anteile über die
Börse verkauft werden. Beim Broker
Flatex kostet etwa jeder Verkauf 1,50
Euro, beim S-Broker der Sparkassen
2,5 Prozent der Auszahlung. VZ bietet
die Etappenstrategie ab einem Ver-
mögen von 200 000 Euro an und
verlangt dafür 0,7 bis 1,5 Prozent des
Kapitals im Jahr.

403 250


EURO
Vermögen braucht,
wer eine Extra-Rente
ohne Kapitalverzehr
von 500 Euro im
Monat haben möchte
und das Kapital zu
1,5 Prozent Rendite
anlegt.
Quelle:
eigene Berechnung

 
      
 
 



   
 
 


  


 
 

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WOCHENENDE 23./24./25. AUGUST 2019, NR. 162 Private Geldanlage^37


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