Wunder von El Hierro
Wie eine Kanareninsel ihre
Windenergie speichert. S. 10
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Liberale auf der Suche nach
dem grünen Zweig: Die Klima-
schutzdebatte findet weitge-
hend ohne die FDP statt. Die
Parteispitze geht nun in die Of-
fensive. Die Botschaft: Wettbe-
werb und Innovationen statt
Planwirtschaft sollen das Klima
retten. Seite 8·
„Todesstrafe“ für Firmen:
Bundesjustizministerin Christine
Lambrecht will Unternehmens-
kriminalität mit härteren Sank-
tionen bekämpfen. Bei beson-
derer Gefährlichkeit sollen Fir-
men aufgelöst werden können.
Der Bundesverband der Indus-
trie warnt vor einem Eingriff in
die Grundrechte. Seite 13·
EU-Staaten setzen auf deut-
sches Cloud-Start-up: Behör-
den in Frankreich, Schweden
und den Niederlanden setzen
künftig auf die deutsche Firma
Nextcloud, um Dateien
auszutauschen. Allein
das französische In-
nenministerium pla-
ne, 100 000 Mitar-
beiter mit Software
von Nextcloud auszu-
rüsten, sagte Gründer
Frank Karlitschek dem Handels-
blatt. Bereits im vergangenen
Jahr hatte er die Bundesregie-
rung als Großkunden gewon-
nen. Seite 18·
Energiebörse EEX spricht
sich gegen CO 2 -Steuer aus: Die
Energiebörse EEX sieht die
mögliche Einführung einer
CO 2 -Steuer in Deutschland kri-
tisch. Bei einer Steuer lege man
die Höhe fest und hoffe, dass
diese dann die gewünschte
Lenkungswirkung entfalte, sag-
te EEX-Chef Peter Reitz im Han-
delsblatt-Interview. Seite 30·
Streit über Kontoschnittstel-
len eskaliert: Der Konflikt um
die künftig erforderlichen Kon-
toschnittstellen der Banken
geht in eine neue Runde. Das
Finanz-Start-up Fintecsystems
sieht bei allen deutschen Kre-
ditinstituten Defizite und hat
seinen Unmut in einem Brief an
alle deutschen Banken deutlich
gemacht. Die Geldhäuser weh-
ren sich gegen die Vorwürfe.
Seite 33cher kein Unternehmertum“. Erich Sixt warnt vor ei-
ner Art Klassenkampf und den negativen Folgen für
den Standort: „Meiner Meinung nach gilt auch hier:
„Sozial ist nicht der, der verteilt, sondern der, der
dafür sorgt, dass es etwas zum Verteilen gibt.“
Die SPD verspricht „hohe persönliche Freibeträ-
ge“ und „Verschonungsregelungen“ bei Betriebsver-
mögen, nennt aber noch keine Details. Der kommis-
sarische Parteichef Thorsten Schäfer-Gümbel hofft
auf zehn Milliarden Euro Einnahmen jährlich. Fi-
nanzminister Olaf Scholz (SPD) unterstützt den Plan.
Die Umsetzung dürfte indes schwierig werden. „Die
Vermögensteuer ist das falsche Konzept für die Ge-
genwart“, sagte der ehemalige Bundesverfassungs-
richter Paul Kirchhof, diese sei nur dann verfas-
sungskonform, wenn die Bewertung des Vermögens
in Ordnung sei. Kirchhof: „Die Erbschaftsteuer zeigt,
dass dies kaum möglich ist.“ am, fas, jhi, kte, mgrDie SPD will mit einer Vermögensteuer bei den „Superreichen“ zehn Milliarden
Euro kassieren. Unternehmer warnen vor einem Schaden für den Standort.
Im Klassenkampf
Finanzminister
Scholz: Unter-
stützt den Vor-
schlag der SPD-
Parteispitze.
Henning Bode/laif [M]
Berichte, Leitartikel Seiten 4, 5, 14
plainpicture/WestendD
ie SPD macht Ernst mit ihren Plänen für
eine Vermögensteuer: Am Montag hat
das Parteipräsidium ein Konzept be-
schlossen, das eine Steuer von einem
Prozent vorsieht. Für „Superreiche“ kön-
ne der Satz etwas höher sein, heißt es in dem Eckpunk-
tepapier. Neben Immobilienbesitz, Barguthaben oder
Kunstsammlungen soll auch Betriebsvermögen besteu-
ert werden. Dieses sei „hochkonzentriert und macht
den überwiegenden Anteil der Vermögen von Multimil-
lionären und Milliardären“ aus, schreiben die Genossen.
In der Wirtschaft kommt die Idee nicht gut an. Er
habe grundsätzlich „kein Problem mit höherer Steu-
erbelastung für Vermögende“, sagt Unternehmer
Martin Herrenknecht, vor allem wenn die Einnah-
men für Investitionen genutzt würden. Was den
SPD-Beschluss angeht, „da schlackern mir allerdings
die Ohren“. Immer „noch monströsere Steuerwer-
ke“, kritisiert Herrenknecht, damit „fördert man si-G7: Hoffnung für die Weltwirtschaft
Gastgeber Macron treibt Entspannung in der Iran-Krise und im Handelsstreit voran.
Bei ihrem Gipfeltreffen im französischen
Biarritz haben die G7-Staaten überraschend
eine gemeinsame neue Iranpolitik gestar-
tet. Das Land soll einen Überbrückungskre-
dit erhalten, um besondere wirtschaftliche
Härten zu mildern.
„Wir wollen keinen Regimewechsel im
Iran“, sagte US-Präsident Donald Trump.
Derlei habe das Land schon zu oft erlebt. Er
könne schon bald Irans Präsidenten Hassan
Ruhani treffen, doch dürfe das Land keineAtomwaffen bekommen. „Wir haben die
Bedingungen geschaffen für eine Zusam-
menkunft“, sagte der Gastgeber des Tref-
fens, Emmanuel Macron. Der französische
Präsident bekräftigte zudem den Willen der
G7-Gemeinschaft, die Brände am Amazonas
zu löschen und den Schutz des Regenwalds
voranzutreiben – ebenfalls mit dem Einver-
ständnis des US-Präsidenten.
In einer einseitigen Abschlusserklärung
erinnern die sieben Staaten China an dieVerpflichtungen aus dem Abkommen mit
Großbritannien, das Hongkong ein eigenes
politisches System zusichert. Es dürfe kei-
ne Gewalt in der Stadt geben.
Trump äußerte den Wunsch, einen „gro-
ßen Deal mit der EU“ – ein Handelsabkom-
men – abzuschließen. Ein Hindernis dafür
wurde aus dem Weg geräumt: Washington
und Paris haben den Streit über die franzö-
sische Digitalsteuer beigelegt. Thomas HankeDIENSTAG, 27. AUGUST 2019
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG
Berichte, Kommentar Seiten 6, 7, 14
Mittel und Wege
Der Wettlauf um eine Mobilitäts-App für
alle Verkehrsmittel. S. 16
Die Vermögen -
steuer ist
das falsche
Konzept
für die
Gegenwart.
Paul Kirchhof
früherer
VerfassungsrichterDie Strafrichterin
Sigal Mandelker plant die US-
Wirtschaftssanktionen. S. 46
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