Mark lernte Giulia
mit 18 kennen und
verliebte sich sofort.
Inzwischen haben
sie zwei Söhne und
viele Höhen und
Tiefen zusammen
gemeistert
Fotos: fischerverlage, Getty Images, Privat (2), http://www.instagram.com/marklukach
Starke Schwankungen im
Denken und Fühlen sind typisch
für eine bipolare Störung. Wer
betroffen ist, erlebt ein ständiges
Auf und Ab der Gefühle. Man
spricht hier von Phasen der
Manie und der Depression. Etwa
ein bis drei Prozent der Bevölke-
rung sind davon betroffen. Oft
treten die Symptome im frühen
Erwachsenenalter auf. Aber auch
im späteren Alter kann eine Krise
oder ein schwerer Umbruch im
Leben solch eine psychische
Erkrankung auslösen.
Depressive Phasen sind
wie eine Depression selbst von
gedrückter Stimmung und
Antriebslosigkeit gekennzeich-
net. Betroffene fühlen sich
antriebslos, leiden unter Selbst-
zweifeln, können sich kaum kon-
zentrieren und schlafen schlecht.
Nicht selten kommen Gedanken
an Selbstmord dazu. Auch
körperliche Symptome wie
Appetitverlust oder Kopf- und
Magenschmerzen kommen vor.
In der Manie schlägt die
Stimmung komplett um. Mit
einem Mal sind Erkrankte sehr
aktiv und euphorisch. Das kann
auch extreme Ausmaße an-
nehmen: Ohne Anlass sind Be-
troffene überschwänglich heiter
oder auch gereizt. Das Gefähr-
liche an der Manie ist auch, dass
Erkrankte in dieser Phase nicht
selten den Bezug zur Realität
verlieren. Sie geben bedenken-
los Geld aus, stürzen sich in
überdimensionale Projekte oder
verlieren vor anderen Menschen
sämtliche Hemmungen. Neben
Größenwahn kann es außerdem
zu Verfolgungswahn kommen –
Symptome einer Psychose.
Die Ursachen konnten bisher
nicht festgestellt werden. For-
scher gehen momentan davon
aus, dass mehrere Faktoren eine
Rolle spielen. So deutet viel
darauf hin, dass bei einer
bipolaren Störung ein Ungleich-
gewicht wichtiger Botenstoffe
im Gehirn eine Rolle spielt.
Dazu kommen die individuellen
Lebensumstände. Vor allem
Stress soll laut Experten ein
Auslöser für manisch-depressive
Schübe sein. Aber auch manche
Medikamente können die
Stimmungslage verändern und
eine bipolare Störung auslösen.
Behandelt wird die Krankheit
durch eine Psychotherapie, in
der Regel werden außerdem
Medikamente verschrieben. Die
Tabletten können die Stim-
mungsschwankungen allerdings
nicht völlig verhindern, sondern
lediglich abmildern.
i TIPPS UND INFOS ZUM THEMA
Was ist eine
bipolare Störung?
FRÜHER
23
ü