120 BELLEVUE 5/2019
STUTTGARTSPECIAL Deutsche Bank
FOTOS: JCC/stock.adobe.com (1), Deutsche Bank (1)
OTTO SAUERMOSER,
Leitung Spezialberatung
Baufinanzierung
Region Südwest
D
er Aufschwung am deutschen Woh-
nungsmarkt setzt sich fort: Die hohe
Zuwanderung und ein lebhafter Ar-
beitsmarkt lassen die Preise steigen, nied-
rige Zinsen helfen bei der Finanzierung.
Besonders in den Metropolen bleibt zu-
gleich das Wohnungsangebot knapp. Ins-
gesamt legten die Haus- und Wohnungs-
preise in 126 untersuchten Städten 2018
um rund acht Prozent zu, die Metropolen
erreichten sogar ein Plus von fast zehn
Prozent. „Die Angebotselastizität wird wohl
niedrig bleiben“, sagt Otto Sauermoser, Bau-
finanzierungs-Experte der Deutschen Bank
in Stuttgart. „Der bundesweite Aufwärts-
trend dürfte deshalb noch mindestens bis
2022 anhalten.“
Auch in der Landeshauptstadt stehen
die Zeichen weiter auf Wachstum. Zwar
stieg die Einwohnerzahl seit 2011 nur um
sieben Prozent oder 45.600 Menschen – an-
gesichts der Stuttgarter Kessellage, in der
Neubauten nur begrenzt möglich sind, ist
dies aber durchaus beachtlich. Der Arbeits-
markt entwickelt sich seit Jahren sehr posi-
tiv. Die prägenden Branchen Autoindustrie
und Maschinenbau profitieren hier wie im
ganzen Südwesten von der Globalisierung
und wirken sich positiv auf die Forschungs-
aktivität aus. Im November 2018 betrug die
Arbeitslosenquote in Stuttgart nur vier Pro-
zent, bei Jugendlichen sogar nur 2,8 Pro-
zent. Zudem sind viele sozialversicherungs-
pflichtige Beschäftigte gut ausgebildet: Der
Anteil der Akademiker erreicht hier mit fast
31 Prozent einen Spitzenwert.
„Gebaut wird dennoch wenig“, so Otto
Sauermoser. „2015 bis 2017 sind jeweils nur
rund 2.100 neue Wohnungen entstanden,
und 2017 wurden sogar nur 1.460 Einhei-
ten genehmigt. Der Wohnungsbestand in
Stuttgart wächst damit jährlich um deutlich
weniger als ein Prozent.“ Auch die im Zuge
des Projekts „Stuttgart 21“ frei werdende
Innenstadtfläche von über 100 Hektar dürf-
te keine schnelle Entspannung bringen – sie
wird laut aktueller Planung wohl erst nach
2025 zu nutzen sein.
Entsprechend dem beschränkten An-
gebot und der guten Wirtschaftsdyna-
mik legten die Hauspreise kräftig zu. Die
Wohnungspreise im Bestand stiegen seit
2009 um fast 120 Prozent und 2018 um
7,5 Prozent. Reihen- und Einfamilienhäu-
ser verteuerten sich über den gesamten Zy-
klus um rund 50 Prozent, 2018 erreichten
sie ein Plus von 7,2 Prozent bis 10,6 Prozent.
Die höheren Preise schlugen sich auch auf
das Mietwachstum nieder. Die Wiederver-
mietungsmieten stiegen über den gesamten
Zyklus um 68 Prozent und die Mieten für
neue Objekte um 65 Prozent. Im Jahr 2018
verzeichneten Mieten bei neuen Objekten
ein Plus von neun Prozent, bei Wiederver-
mietung von drei Prozent.
„Der Arbeitsmarkt in Stuttgart ist weiter
in guter Verfassung, und die Wohnnachfra-
ge dürfte in den kommenden Jahren hoch
bleiben“, sagt Otto Sauermoser. „Vermö-
gensanleger werden so auch künftig Chan-
cen auf attraktive Renditen am Stuttgarter
Wohnungsmarkt finden. Ein individuelles
Finanzierungskonzept unter Berücksich-
tigung der gesamten Vermögensstrategie
kann helfen, diese Chancen erfolgreich
wahrzunehmen.“
WEITERE INFORMATIONEN
- In allen Filialen der Deutschen Bank
- Im Internet unter
http://www.deutsche-bank.de/baufi - Telefonisch unter der
Servicenummer (069) 910-100 00
WOHNUNGSMARKT STUTTGART:
WOHNRAUM BLEIBT EIN KNAPPES GUT
Die Stuttgarter Kessellage bietet nur wenig Platz für den Wohnungsbau.
Das spricht für weiter steigende Preise und Mieten, sagt Otto Sauermoser, Deutsche Bank