PODCASTI
m Verteilzentrum Härkingen SO wer
den täglich 290 000 Pakete verarbeitet.
Ein harter Job. Verschiedene Mit
arbeiter, die bereits ein Jahr über ein Tem
porärbüro in Härkingen gearbeitet hatten,
wurden von der Post nur mit Halbjahres
verträgen übernommen. Bei Einzelnen
wurde erneut sechs Monate verlängert.
Dann wurden sie auf die Strasse gestellt.
Die Post bestätigt: In Härkingen seien
in den letzten zwölf Monaten 40 Mitarbei
tende für sechs Monate angestellt worden.
Bei 25 habe man das befristete Anstel
lungsverhältnis in ein unbefristetes um
gewandelt. Mit 15 von ihnen habe man den
Vertrag um sechs Monate verlängert, in
einem Fall zum zweiten Mal.
Wenn befristete Arbeitsverträge an
einandergereiht werden, spricht man von
Kettenverträgen. Sie sind nur zulässig,
wenn es sachliche Gründe dafür gibt. Die
gebe es, meint die Post: saisonale Schwan
kungen im Paketvolumen, strukturelle
Anpassungen wegen Umbauten, Mengen
verlagerungen in andere Zentren.Der Verdacht. «Wenn Arbeitsverträge für
sechs oder mehr Monate abgeschlossen
werden, geht es kaum um saisonale
Schwankungen», sagt der spezialisierte
Basler Anwalt Alex Ertl. «Die Post will
offenbar genau hinschauen, bevor ein un
befristetes Arbeitsverhältnis abgeschlos
sen wird, und verlängert durch die Befris
tung in unerlaubter Weise die ‹Probezeit›.»Eine Anfechtung könne sich lohnen.
Wenn ein sachlicher Grund fehlt, müssen
zwei Halbjahresverträge als unbefristetes,
einjähriges Arbeitsverhältnis eingestuft
werden. Betroffene würden dann vom Ge
samtarbeitsvertrag der Post profitieren,
etwa von besserem Kündigungsschutz.
An den Sperrfristen bei Krankheit oder
Unfall würde sich aber nichts ändern. Sie
sind erst ab dem zweiten Dienstjahr län
ger. Das ist besonders für die ehemaligen
Temporärkräfte stossend. Sie arbeiten
teils seit Jahren im Verteilzentrum – ohne
den Schutz, den mehrjährige Postmit
arbeitende haben. KATHARINA SIEGRISTEs ging fast zu schnell an diesem
Freitagabend am Bahnhof Wil SG.
Er sah, wie sechs junge Typen
einen 40-Jährigen anpöbelten.
Er ging dazwischen, sie klopften
weiter Sprüche, einer schubste, der
Nächste schlug zu, der Dritte zog ihm eine Flasche
über den Kopf. Dann rannten sie davon, auf den
Zug. «Ich habe nichts überlegt. Ich konnte nicht
zuschauen. Es gab einen ähnlichen Vorfall in Wil.
Da ging keiner dazwischen. Das darf nicht sein»,
sagt David Napieralla, der mit einer Platzwunde
und einer Hirnerschütterung liegen geblieben war.
Würde er wieder eingreifen? «Jederzeit.»Jelmoli richtet in seinem Waren-
haus mitten in Zürich neu eine
Walk-in-Schönheitsklinik ein. Man
folge Grossstädten wie New York,
London oder Paris und bringe da-
mit «das Flair der Weltmetropolen
nach Zürich», sülzt Franco Savastano, der Chef
des «Lifestyle-Hauses». Wem die Jeans nicht passt
oder die Haut im Umkleidelicht nicht gefällt,
der kann sich ab September im vierten Stock das
überschüssige Fett absaugen, die Lippen auf- und
die Falten wegspritzen lassen. O-Ton Savastano:
«Wir ermöglichen unseren Gästen ein ausser-
gewöhnliches Einkaufserlebnis.»BEOBACHTER. Manche
Hochstapler nutzen die Geld-
gier ihrer Opfer aus, andere
ihre Not. Wie Aleksandar
Stankovic. Er vermittelte
Gebisssanierungen in der
serbischen Hauptstadt
Belgrad zu einem Bruchteil
der hiesigen Kosten. Leider
waren auch die Arbeiten
am Gebiss ein echter Bruch.
In der jüngsten Ausgabe
des Podcasts «Gauner &
Ganoven» begeben sich
Andrea Haefely und Peter
Johannes Meier von der
Beobachter-Redaktion auf
Spurensuche, berichten,
wie der selbsternannte
Zahnarzt und Zahnreisen-
vermittler Menschen in Not
über den Tisch zog und sie
nicht nur um ihr Geld, son-
dern auch um ihre Gesund-
heit brachte. Den Podcast
«Gauner & Ganoven» kann
man auf Spotify.com und
auf Podcasts.apple.com
abonnieren.ARBEITSRECHT. Mitarbeitende der Paketpost erhalten oft nur
befristete Anstellungen in Folge. Verdächtig, meinen Kritiker.Umstrittene Verträge
bei der Post
COURAGE BLAMAGE
Krimis, die
das Leben
schrieb
Jobs nur auf Zeit: Verteilzentrum Härkingen