AD Architectural Digest - September 2019

(Ron) #1

inHollywoodundeineunsererStammkneipen.
VorfünfJahrenwurdesiegeschlossen,dannzog
einSchnittstudioein.AlswirdasHauskauften,
wardasHausaufgeteiltinDutzendeRäumeohne
Fenster,eswarstockdunkel.Wirhaben alles raus­
gerissen,auchBödenundWände.
PS:Jetztkommtmanrein,undalleswirktsehr
hellundoffen.Ichglaube,Geometriekannwirk­
lichglücklichmachenunderden:Wirhabengro­
ßeRundbogenfensterundlangeFluchtengeschaf­
fen, anFarben und Proportionengefeilt. Alles
siehtsoaus,alswäreesschonimmerdagewesen.
BevorSieCommunemitgründeten,habenSie
auchalsSet-Designeringearbeitetundgelernt,
mitRäumenGeschichtenzuerzählen.ErzählenSiehierIhre?
PS:RaminundichsindzwischenTeheranundRomaufgewachsen
undhabenimmerFerieninL.A.gemacht.DaserklärtdenEklek­
tizismus:DasStudioistandieAmericanAcademyinRomange­
lehnt,gleichermaßeneineHommageanL.A.undHollywood,die
ArchitekturKaliforniensunddenModernistenIrvingGill.Und
einWinknachItalien:schön, lässig, warm und vielschichtig.
WarumHollywood?
RS:WirwolltenimmerimOstenderStadtsein.Diemeistenun­
sererMitarbeiterlebenhier,genauwiewir.FürdieKundenist es
einlängererWeg,aberdiekommenauchnichtjedenTag.
PS:HollywoodistdaswahreHerz von Los Angeles.
WoranarbeitenSiegerade?
PS:VorwenigenWochenhatinNewOrleansdas„Maisondela
Luz“eröffnet,unsererstesHotel.Wirarbeitenaneinem„FourSea­
sons“inPuertoRicoundeinpaarDutzend Privathäusern zwi­
schenNewYorkundLosAngeles.
SiesindGeschwisterundarbeitenseitJahrzehntenzusam-
men– erstbeiCommune,jetzthier.GanzohneStreit?
PS:EsistschonunseredrittegemeinsameUnternehmung.Wir
habeneinfachgemerkt,dasswirohneeinandernichtauskommen.
Ichkenneniemanden,derbesserDesignundBusinessverbinden
kannalsRamin.MitdieserTrennungkommenwirunsseltenin
die Quere. Wir haben auch gelernt, einander Raum zu geben.


RS:Du kennstniemandenbesseralsdeineeigeneFamilie– da
nimmtmandasGutemitdemSchlechten.Esfunktioniertinder
Regelauchwunderbar,aberwenneinerdannmalolleKamellen
vonvor 20 Jahrenauspackt,denkenunsereMitarbeiter zu Recht:
MeinGott,mussdasjetztwirklichsein?
SchafftdasInterioreinefamiliärereAtmosphäre?
PS:Absolut.JedenFreitagmachenwireingemeinsamesFrüh­
stück,diskutierenIdeenundEntwürfe,abendskochenwirhäufi­
gerzusammen.IchwollteeineneueArbeitskulturschaffen,und
ichglaube,dasStudioistderersteSchrittindieseRichtung.Ich
wollte,dasseseinHauswird– unserHaus.Undkeineverlassene
IndustriehallemitFachwerkdecke.WerguteArbeitfördern will,
mussRäumeschaffen,diedasauchermöglichen.
RS:PamhatinihremprivatenBereichsogareineDuscheund
eineGarderobe.IchhabefürmeinBüro nur ein paar neugotische
Spitzfensterabbekommen(lacht).
PS:IchhabevieleMeetingsundbinoftunterwegs,zuHausewar­
tendieKinder,deshalbnutzeichdasBüroauchzurKontempla­
tion.DasistmeinRefugium:DieFarbensindetwasdunklerge­
halten,esisteinOrtzumNachdenken,andemauchwichtige
Gesprächegeführtwerden,einOrtfürfrischeIdeen.
AlsogewissermaßeneinzweitesZuhause.
PS:MeineKindersagen,hierseiessoschön,dasssiesofortein­
ziehen würden. Gibt es ein schöneres Kompliment?

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