Bild der Frau - 16. August 2019

(Barré) #1

S


tatt zum Hausarzt direkt in die
Notaufnahme: Weil immer
mehr Menschen diesen Weg
wählen, leidet die Notfallversorgung.

Versorgung in drei Bereichen
„Viele Patienten wissen nicht, wie das
Notfallsystem eigentlich
funktioniert“, sagt Prof. Uwe
Janssens von der Deutschen
Interdisziplinären Vereini-
gung für Intensiv- und Not-
fallmedizin. Hat die Haus-
arztpraxis zu, können
Patienten rund um die Uhr
vom ärztlichen Bereit-
schaftsdienst oder in Not-
fall-Praxen versorgt werden.
Dazu ruft man die 116 117 an
und wird von der Leitstelle
weitervermittelt. Die Notruf-
nummer 112 und die Notaufnahme
im Krankenhaus sind eigentlich nur
für lebensbedrohliche Fälle oder
Unfallverletzungen wie Brüche und
Verbrennungen gedacht, die nur im
Krankenhaus behandelt werden kön-
nen. Wer mit weniger gefährlichen
Erkrankungen die Notaufnahme auf-
sucht, muss sich auf lange Wartezei-
ten einstellen. Denn schwere Fälle
haben Vorrang. „Das führt zu Frust
bei Patienten, Ärzten und Pflegern“,
sagt Prof. Janssens.

Schnellere Hilfe


im Notfall


Erste Einschätzung am Telefon
Nach den Plänen von Bundesgesund-
heitsminister Jens Spahn sollen die
kassenärztliche Leitstelle (bisher
erreichbar unter 116 117) und der Not-
ruf 112 zusammengelegt werden:
Unter beiden Nummern erreicht man
dann die Gemeinsame Not-
fallleitstelle. Dort werden Pati-
enten nach einer medizini-
schen Ersteinschätzung an die
passende Versorgungseinrich-
tung weitervermittelt. Prof.
Janssens: „In der Schweiz ist so
eine Ersteinschätzung bereits
erfolgreich. In Deutschland
wird es derzeit von der Kas-
senärztlichen Vereinigung in
der Praxis erprobt.“

Das Ein-Tresen-Prinzip
Ein weiterer Vorschlag aus dem
Gesundheitsministerium: In ausge-
wählten Krankenhäusern sollen Inte-
grierte Notfallzentren entstehen. An
einem gemeinsamen Tresen für
Notaufnahme und Notfall-Praxis des
ärztlichen Bereitschaftsdienstes soll
dann entschieden werden, wo Patien-
ten am besten aufgehoben sind.
„Wird das flächendeckend umgesetzt,
können sich die Wartezeiten verkür-
zen und die Versorgung verbessern.“

Überfüllte Notaufnahmen, lange Wartezeiten, überlastete Sanitäter:
Gesundheitsminister Jens Spahn will diese Probleme jetzt
verbessern. Was ist dran an seinen Plänen?

Dr. med. Uwe
Janssens
Präsident der Deut-
schen Interdiszipli-
nären Vereinigung
für Intensiv- und
Notfallmedizin

Was sich bald ändern soll


GESUNDHEIT


Noch steckt
die Reform
in der Pla-
nungsphase.
Aber schon
2020 soll
sich die
Notfallver-
sorgung
verbessern

64 BILD der FRAU 34/2019


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