Süddeutsche Zeitung - 24.08.2019

(National Geographic (Little) Kids) #1
Boxer sind Athleten der Nacht. Für die
großenKämpfe machen sie sich erst auf
den Weg zur Halle, wenn es dunkel gewor-
den ist. Ein Boxer, der Hauptkämpfer ist,
tritt nicht vor 22 Uhr in den Ring. So läuft
das im Boxen, eigentlich. Alem Begic aber
bestreitet das wichtigste Duell seiner Kar-
riere an diesem Samstag, bevor die Sonne
untergegangen sein wird.
In Going bei Kitzbühel kämpft Begic,
32, gegen den ein Jahr älteren Tiran Metz,
es geht um den vakanten Interkontinen-
tal-Titel im Supermittelgewicht des Welt-
verbandes WBO. Der Titel ist zunächst
nur einer von vielen im Profiboxen, es ist
kein großer Boxkampf. Doch der Titel
kann ein Schritt sein auf dem Weg zu den
großen Aufgaben. Die Regularien der
WBO besagen, dass der Interkontinental-
Champion seinen Titel ein-, zweimal ver-
teidigen muss – dann hat er ein Anrecht
auf einen WM-Kampf (das größte An-
recht im Boxen hat allerdings immer der,
der das lukrativste Duell verspricht).
Für diesen Schritt nach oben passt
auch die Uhrzeit für den ersten Gong am
Samstag: 17 Uhr.
Der Kampf findet statt im Hotel Stan-
glwirt, das im Boxsport bekannt ist, weil

sich dort die Klitschko-Brüder jahrelang
auf ihre WM-Kämpfe vorbereitet hatten.
Der Münchner Begic trainiert beim dorti-
gen Personal Coach Björn Schulz, gemein-
sam haben sie im vergangenen Herbst
den EM-Titel der IBF gewonnen. Da im
Boxen der Sport alleine nicht reicht, woll-
ten sie etwas Besonderes bieten, daher
veranstalten sie auf der Hotelanlage; es
ist der erste Boxkampf dort. Knapp
400Zuschauer werden Platz finden, dar-
unter Prominente wie Barbara Becker
und Monica Meier-Ivancan. Der Kampf
von Begic ist an diesem Nachmittag der
erste und der letzte, Begic hat sich daher
viel vorgenommen. Er will gewinnen,
klar. Und er sagt: „Ich will technisch ver-
siert auftreten. Vielleicht werde ich auch
mehr aus der Defensive heraus arbeiten.“
Sein Gegner ist vier Zentimeter kleiner,
Begic will sich nicht locken lassen.
Eigentlich sollte das Duell im Freien
stattfinden, kurzfristig wurde es in die
Tennishalle verlegt. Für Samstag ist ein
Regenrisiko von 60 Prozent angekün-
digt. Und sollte es während des Kampfs
anfangen zu regnen, so steht es in den
WBO-Regularien, geht es nicht mehr um
einen Titel. benedikt warmbrunn

von sebastian fischer

S


pätestens um kurz vor halb vier
werden die Menschen im Stadi-
on merken, dass sich etwas ver-
ändert hat. Es gibt da jemand
Neues beim FC Augsburg, er soll
bei den Gegnern in der Bundesliga blei-
benden Eindruck hinterlassen: Lukas, der
Lokomotivführer. Es ist Tradition, dass
der Kapitän der Gastmannschaft bei der
Platzwahl eine Marionette aus der Augs-
burger Puppenkiste geschenkt bekommt,
zuletzt war das der Räuber Hotzenplotz.
Dass dieser Sommer einer der Verände-
rungen beim FCA ist, sollen die Menschen
allerdings auch um kurz nach halb vier an
diesem Samstag noch sehen, im ersten
Heimspiel gegen Union Berlin. „Jetzt
muss von uns was kommen“, hat Martin
Schmidt angekündigt. Jede Woche gibt
der Trainer eine Pressekonferenz zum
nächsten Spiel, und man tritt wohl nie-
mandem zu nahe, wenn man die Veranstal-
tung vor dem Bundesligaauftakt in der
vergangenen Woche eine eher graue nann-
te. Schmidt musste noch mal die 1:2-Nie-
derlage im DFB-Pokal beim Viertligisten
Verl erklären sowie über das Auftaktspiel
bei Borussia Dortmund sprechen, von
dem er gewusst haben muss, dass seine
Mannschaft es wohl kaum erfolgreich be-
streiten würde. Augsburg verlor am ver-
gangenen Samstag 1:5. Doch nun, vor dem
Spiel gegen den Aufsteiger, sagte er zu Be-
ginn, den Blick auf eine neu gefärbte Spon-
sorenwand hinter sich: „Alles neu, alles
grün.“ Danach sprach er von einer „neuen
Welle“, einem „Neuanfang“. Er sagte: „Al-
les auf Anfang.“ Es muss also eine beson-
dere Woche gewesen sein.
Das 1:2 in Verl wie das 1:5 beim BVB wa-
ren Niederlagen gewesen, die zuerst mit ei-
ner schwachen Abwehrleistung zu begrün-
den waren. Dass der neue Torwart Tomas
Koubek aus Tschechien in Dortmund an-
deutete, dass er sich nur schwerlich mit
seinen Vorderleuten habe verständigen
können, war nur eins von vielen Proble-
men. Seit Dienstag sind nun allerdings Ste-
phan Lichtsteiner und Tin Jedvaj in Augs-
burg, zwei Neue, die Zugänge Nummer
zehn und elf eines turbulenten Sommers.
Und deshalb sagte Schmidt, es gehe nun ei-
gentlich erst richtig los mit Augsburgs
neunter Saison in der ersten Liga.
Der Rechtsverteidiger Lichtsteiner, 35,
ist einer der größten Namen in der Bundes-
ligageschichte des Klubs, er spielte in der
vergangenen Saison beim FC Arsenal, da-
vor wurde er siebenmal mit Juventus Tu-
rin italienischer Meister. Zweifel, die man
ob seines Alters an seinem Fitnesszustand
haben könnte, hat er offenbar gleich wi-
derlegt: „Wie der steht, das ist ein Brett,
der ist bereit“, sagte Schmidt. Und er lob-
te, wie Lichtsteiner sofort aufs Team zuge-
gangen sei, wie er im Training bereits an-
leite und korrigiere, wie seine Kollegen
dies schon annehmen würden.

Überhaupt schwärmte Schmidt: Die
Neuen seien Spieler, von denen man als
Trainer eigentlich „nicht zu träumen
wagt“. Er sagte: „Jetzt ist der Kader kom-
plett.“ Denn: „Jetzt haben wir das nachge-
legt, was es gebraucht hat.“
Der kroatische Innenverteidiger Jed-
vaj, 23, ein Jahr ausgeliehen von Bayer Le-
verkusen, will sich in Augsburg als Stamm-
spieler für die Europameisterschaft 2020
empfehlen. Jedvaj, in Leverkusen nur
noch Ergänzungsspieler, sei auf einem
„Top-Level“, sagte Schmidt. Der Transfer
war notwendig geworden, als nach dem
absehbaren Weggang von Martin Hinter-
egger zu Eintracht Frankfurt auch noch In-
nenverteidiger Kevin Danso den Verein
verlassen hatte, zunächst zur Leihe nach
Southampton. Und einen Nachfolger von

Jonathan Schmid als Rechtsverteidiger
suchte der Klub schon lange. Lichtsteiner
soll einerseits sofort weiterhelfen. Ande-
rerseits ist er mit 35 und einem Einjahres-
vertrag aber kein Spieler, der dem 18-jähri-
gen Nachwuchsprofi Simon Asta, von dem
sie im Verein sehr viel halten, die Perspek-
tive nimmt, in Zukunft als Rechtsverteidi-
ger in Augsburg eine Rolle zu spielen.
Linksverteidiger Philipp Max könnte den
Verein bei einem entsprechenden Ange-
bot noch verlassen, die Position wäre
dann mit den Zugängen Mads Pedersen
und dem noch verletzten Iago immer
noch doppelt besetzt.
Gegen Union Berlin soll auch Stürmer
Alfred Finnbogason nach einer Wadenver-
letzung wieder spielen können. Als der Is-
länder, der zuletzt im April für den Klub

auflief, unter der Woche über seine Rück-
kehr sprach, ging es noch mal um die Ver-
gangenheit. „Ich habe meinen Körper ge-
opfert für Trainer, die nicht mehr da sind“,
sagte er und meinte Schmidts Vorgänger
Manuel Baum. Doch das soll es nun gewe-
sen sein mit den Rückblicken, jedenfalls
wenn es nach Schmidt geht. Der Isländer
sei „gefühlt wie ein Neuzugang“, sagte er
und schloss selbst einen Systemwechsel
nicht aus. Finnbogason könne auch ge-
meinsam mit Florian Niederlechner, Tor-
schütze in Dortmund, in einer Doppelspit-
ze spielen.
Alles neu eben. Zwar am zweiten Spiel-
tag statt am ersten, aber dafür jetzt rich-
tig. „Wenn man zu spät kommt“, sagte der
Trainer, „muss man manchmal mit Blu-
men kommen.“

Bevor die Sonne untergeht


Der Münchner Alem Begic nähert sich einer Box-WM Im ersten Spiel geht es gegen den TV Ems-
detten, da muss natürlich ein deutlicher
Sieg her. Mindestens. Im zweiten Spiel
heißt der Gegner dann EHV Aue, und
auch bei dieser Aufgabe werden die Leute
da draußen sagen: Mensch, Aue, die wa-
ren letztes Jahr Elfter, da müssen die Co-
burger doch was reißen. Und weil sich der
Partie im Erzgebirge zwei Heimspiele ge-
gen den TuS N-Lübbecke und den VfL
Gummersbach anschließen, sagt selbst
Stefan Apfel: „Da müssen wir ja mit 8:0
Punkten starten.“ Das Entscheidende ist
bloß: Apfel lacht, wenn er das sagt – er
meint es nicht ernst.

Apfel, 44, ist keiner der Leute da drau-
ßen. Er ist der Vorstandssprecher des
HSC Coburg, er ist einer von innen. Er hät-
te zwar nichts dagegen einzuwenden,
wenn die Mannschaft tatsächlich mit 8:0
Punkten starten würde, er ist schon eine
Weile im Geschäft, er weiß ja, welch große
Bedeutung den ersten Saisonwochen zu-
kommt, schließlich hat Coburg im Vor-
jahr „bis Weihnachten von dem guten
Start gezehrt“ – Apfel ist aber auch klar,
dass es nicht gerade förderlich ist, in der
Öffentlichkeit allzu forsche Töne anzu-
schlagen. Deshalb sagt er: „Es muss keine
schlechte Saison sein, wenn wir am Ende
Fünfter werden und attraktiven Handball
gespielt haben.“
Das ist also das Spannungsfeld, in dem
sich die Coburger auch in der bevorstehen-
den Saison bewegen werden: Die Leute da
draußen wollen was sehen, zum einen at-
traktiven Handball, zum anderen so viele
Siege, dass der HSC am Ende eher Erster
als Fünfter wird – und die da drinnen, die
Verantwortlichen des Klubs, würden das
Aufstiegsrecht zwar schon wahrnehmen,
wenn es die Mannschaft in ihren 34 Sai-
sonspielen denn erwerben würde, Druck
wollen sie sich aber nicht auferlegen las-
sen. „Bei dieser Breite in der Spitze
kannst du den Aufstieg nicht planen“,
sagt Apfel, schließlich hat beinahe die
Hälfte aller Teams hohe Ambitionen. „Wir
haben auch keinen Kader, bei dem man sa-
gen kann: Der Aufstieg ist Pflicht“, findet
er und antwortet deshalb, gefragt nach

dem Ziel, mit dem die Coburger an die-
sem Samstag in die Saison gehen: „Wir
wollen oben mitspielen – so wie letztes
Jahr.“ In der zweiten Spielzeit nach dem
Abstieg belegten die Oberfranken am En-
de Platz drei hinter den Aufsteigern HBW
Balingen-Weilstetten und HSG Nordhorn-
Lingen, nun nehmen sie mit einem kaum
veränderten Kader erneut Anlauf.
Lediglich der Mittelblock ist erneuert:
An der Seite von U21-Nationalspieler Mar-
cel Timm ersetzt Stepan Zeman Markus
Hagelin, außerdem bekleidet Andreas
Schröder künftig den Posten von Anton
Prakapenia. „Das funktioniert in meinen
Augen schon sehr ordentlich“, sagt Apfel.
Er sieht die Mannschaft deshalb auch auf
einem guten Weg, was jenen Auftrag an-
geht, der über das Parkett hinausreicht.
Die Leute da draußen abzuholen und mit-
zunehmen, sie in die Halle zu locken und
sie dann für den HSC zu gewinnen, damit
sie wieder und wieder kommen: Auch dar-
um geht es. Apfel sagt: „Wir wollen Co-
burg emotionalisieren.“ Abseits des Spiel-

feldes mit einem frechen und offensiven
Marketing, auf dem Spielfeld mit attrakti-
vem Handball und mit Erfolgen.
Soll dieser Plan aufgehen, bedarf es
auch jener Sache, die der Mannschaft von
Trainer Jan Gorr in der vergangenen Sai-
son in entscheidenden Phasen einzelner
Spiele abging und schließlich ausschlag-
gebend war, dass Coburg auf den letzten
Metern der Konkurrenz den Vortritt las-
sen musste: Stressresistenz. Mit Schröder
hat sich der HSC jetzt auch diese Qualität
ins Team geholt. Beim TV Neuhausen, in
Gummersbach und beim HC Erlangen hat
der linke Rückraumspieler schon so man-
che Schlacht in der Bundesliga geschla-
gen, in Coburg ist ihm nun eine Führungs-
position zugedacht. Inwieweit er Gorrs
Team voranbringt, wird sich gegen Ems-
detten und in Aue zeigen – vor allem aber
gegen Lübbecke und Gummersbach, in je-
nen Partien also, in denen schon zu erken-
nen ist, ob Coburg am Ende eher Fünfter
oder Erster werden könnte.
sebastian leisgang

Von Going aus nach ganz oben: Wladimir Klitschko hat sich in Tirol jahrelang auf sei-
ne Boxduelle vorbereitet – nun findet dort ein Titelkampf statt. FOTO: GOTTSCHALK / IMAGO

Neuer Anlauf


Mit einemerneuerten Mittelblock strebt Handball-Zweitligist Coburg an die Spitze


Die erste Heimpartie in der neuen Saison
der Frauenfußball-Bundesliga war für
den FC Bayern gleich mal eine von weg-
weisender Bedeutung: Der 1. FFC Frank-
furt war zu Gast, der deutsche Rekord-
meister und eine Mannschaft, der Bayern-
Trainer Jens Scheuer eine Rolle „ganz
oben“ zutraut, wie er vor der Partie ge-
sagt hatte. Ganz oben, das ist ja genau der
Platz im Endklassement, auf dem der FC
Bayern nach drei zweiten Plätzen in Serie
nach dieser Saison wieder landen will.
Und nach dem Sieg im ersten Saison-
spiel gegen Freiburg unternahmen die
Münchnerinnen nun einen weiteren, klei-
nen Schritt in Richtung dieses Ziels: Sie
gewannen verdient 3:0 – nach Treffern
von Stürmerin Lineth Beerensteyn
(30./59.) und einem Eigentor von Sandri-
ne Mauron (64.). „Dass es so klar ausgeht,
hätte ich vorher nicht gedacht“, sagte
Scheuer. „Wir sind jetzt super gestartet,
und das gegen gute Gegner. So wollen wir
weitermachen, demnächst auch in der
Champions League.“

Die Bayern begannen die Partie auch
mit der Überlegenheit eines titelambitio-
nierten Klubs. Der Ball lief sicher durch
die eigenen Reihen, mit zunehmender
Spieldauer schärften sie auch das Tempo.
Einzig: Die Gastgeber entwickelten in der
ersten Hälfte selten die Mittel, um die sta-
bile Frankfurter Deckung zu überra-
schen. Den Angriffen fehlte wohl auch ei-
ne Spielerin im Sturmzentrum, die durch
ihre Physis Räume schafft für ihre Mit-
spielerinnen – eine Funktion, die künftig
Emily Gielnik, 27, übernehmen könnte.
Die 1,84 Meter große Stürmerin wurde
am Freitag als neue Bayern-Spielerin prä-
sentiert, sie kommt von Melbourne Victo-
ry. Für die australische Nationalspielerin,
die auch bei der WM 2019 dabei war, kam
ein Einsatz aber noch zu früh.
In der 30. Minute zeigten sich die
Frankfurterinnen doch einmal unauf-
merksam. Nach einem langen Ball von
Amanda Ilestedt lief Beerensteyn frei in
Richtung Strafraum, machte einen Ha-
ken und traf per Flachschuss zum 1:0. Es
blieb die einzige Münchner Torchance in
der ersten Hälfte. „Wir wollten defensiv
zunächst diszipliniert stehen, weil Frank-
furt extrem schnelle Angreiferinnen hat“,
sagte Scheuer. „Diese Vorgabe hat die
Mannschaft super umgesetzt.“
Nach der Pause kombinierten sich die
Münchnerinnen aus einer sicheren, aller-
dings auch wenig geforderten Defensive
flott durchs Mittelfeld – und jetzt auch
immer wieder in die gefährlichen Zonen
hinein. Ein solcher Angriff ging auch dem
zweiten Treffer voraus: Melanie Leupolz
schickte Linda Dallmann den rechten Flü-
gel entlang, die passte flach zu Beerenste-
yn, die Niederländerin traf freistehend
zum 2:0. Für den Endstand sorgte die
Frankfurterin Mauron mit einer verun-
glückten Rückgabe. thomas hürner

Auf den ersten Blick ist es nur ein Mann-
schaftsbild, das die Rimpar Wölfe vor ih-
rem ersten Spiel in der zweiten Handball-
Bundesliga zeigt. Ein Gruppenfoto, auf
dem Spieler, Trainer und Funktionäre zu
sehen sind, die Festung Marienberg im
Hintergrund, der Himmel über Würz-
burg beinahe derart blau, als habe je-
mand nachgeholfen. Manchmal erzählt
ein Bild eine Geschichte, in diesem Fall
ist es ein einziges Bild, das mehrere Ge-
schichten auf einmal erzählt – nicht nur
jene, wie lässig Geschäftsführer Roland
Sauer mit Sonnenbrille aussieht.

Wer Rimpars Mannschaftsfoto genau
betrachtet, erkennt die Botschaften, die
darin stecken: dass sich die Wölfe nicht
länger als Rimparer Dorfverein inszenie-
ren, sondern als Würzburger Stadtklub
aufstellen wollen. Oder, dass Ceven Klatt,
der neue Trainer, vermehrt auf die Spie-
ler der zweiten Reihe setzen will. So darf
man es als symbolisch ansehen, dass
nicht Max Brustmann, die Nummer eins,
in der Mitte der drei Torhüter sitzt, son-
dern Andreas Wieser, der Ersatzmann,
der vergangene Saison in aller Regel erst
mitspielen durfte, wenn die Frage nach
dem Sieger beantwortet war. Indem sie
nun die gesamte Breite des Kaders nut-
zen, wollen die Wölfe auch in dieser Sai-
son mit namhafter, potenter und leis-
tungsfähiger Konkurrenz mithalten.
Lübbecke, Rimpars Auftaktgegner an
diesem Samstag, ist ebenso ambitioniert
wie Gummersbach, Coburg, Bietigheim,
Lübeck-Schwartau oder Hamm. Im Grun-
de will die halbe Liga nicht mehr Teil die-
ser Liga sein – sondern Teil der Bundesli-
ga. Was hat das kleine Rimpar da entge-
genzusetzen?
„Wir haben denselben Kader, das ist
ein Pfund“, sagt Sauer, der sonnenbebrill-
te Geschäftsführer. Er hofft, dass das ein-
mal mehr Rimpars großes Plus sein wer-
de: dass die Mannschaft intakt und einge-
spielt ist. Vermutlich ist es aber eher die-
ser Spruch, der trefflich erklärt, wie sich
die Wölfe im Wettstreit mit ihren Geg-
nern behaupten können. Im Netz, auf
Rimpars Vereinsseite, heißt es: „Tiger
und Löwen sind furchterregend, aber ein
Wolf tritt niemals im Zirkus auf.“ slei

Saisonstart am zweiten Spieltag


„Alles neu,alles grün“: Nach den Verpflichtungen von Stephan Lichtsteiner und Tin Jedvaj für die anfällige
Abwehr ruft FCA-Trainer Martin Schmidt vor dem ersten Heimspiel gegen Union Berlin einen Neubeginn aus

Die Australierin Emily Gielnik
soll künftig den Angriff stärken

Schritt für Schritt


Bayern-Frauen überzeugen auch beim
3:0 zum Heimauftakt gegen Frankfurt
Fußball-Zweitligist SSV Jahn Regens-
burg kann im Heimspiel gegen Arminia
Bielefeld auf Mittelfeldspieler Max Be-
suschkow bauen. Wie Trainer Mersad
Selimbegovic berichtete, wurde der
22-Jährige nach seinem Nasenbein-
bruch bei der 0:1-Niederlage gegen die
SpVgg Greuther Fürth operiert: „Alles ist
gut verlaufen.“ Besuschkow könne an
diesem Samstag (13 Uhr) mit einer Mas-
ke auflaufen. Nach drei Pflichtspielen
ohne Sieg wollen die Oberpfälzer die
Trendwende schaffen. „Ich bin mir si-
cher, dass wir anders auftreten werden
als gegen Fürth“, sagte Selimbegovic.
Bielefeld sei aber ein „sehr unangeneh-
mer, starker Gegner“. Vor der Partie
verlängerte der SSV Jahn den Vertrag
von Stürmer Jann George, 27, vorzeitig
um zwei Jahre bis 2022. „Jann zählt seit
Beginn seiner Zeit beim SSV Jahn liga-
übergreifend zu jenen Spielern, welche
die Leistung unserer Mannschaft wesent-
lich mittragen können“, sagte Geschäfts-
führer Christian Keller. George war 2015
von der SpVgg Greuther Fürth nach Re-
gensburg gewechselt. dpa

Die SpVgg Greuther Fürth muss vorerst
auf Abwehrspieler Marco Meyerhöfer
verzichten. Wie Trainer Stefan Leitl vor
dem Gastspiel in der zweiten Fußball-
Bundesliga an diesem Samstag (13 Uhr)
bei Aufstiegskandidat Hannover 96
sagte, fällt der 23-Jährige wegen einer
Verletzung am Außenmeniskus aus.
Meyerhöfer muss operiert werden. Ver-
teidiger Maximilian Wittek und Daniel
Keita-Ruel trainierten zuletzt individu-
ell, sie sollen aber in Hannover einsatzfä-
hig sein. Zum Kader gehört auch weiter
der erst 18-jährige Jamie Leweling. Der
A-Jugendliche habe beim 1:0 gegen Jahn
Regensburg ein „richtig gutes Spiel ge-
macht“, befand Leitl. „Er ist ein Junge
mit Potenzial.“dpa

Zugang Michael Frey soll für den
schlecht gestarteten Fußball-Zweitligis-
ten 1. FC Nürnberg im Heimspiel gegen
den VfL Osnabrück gleich auf Torejagd
gehen. Der 25 Jahre alte Schweizer, der
vom Club für eine Saison vom türki-
schen Erstligisten Fenerbahce Istanbul
ausgeliehen wurde, habe im Training
einen guten Eindruck hinterlassen und
wirke fit, berichtete Trainer Damir Cana-
di. Wenn sich der Angreifer einen Ein-
satz über 60 bis 70 Minuten zutraue,
werde er am Sonntag (13.30Uhr) begin-
nen. Der Club ist nach nur drei Punkten
aus den ersten drei Spielen gegen den
mit sechs Zählern hervorragend gestarte-
ten Aufsteiger unter Zugzwang. dpa

Kein Zirkus


Rimpar baut auf ein eingespieltes Team

Die Wölfe wollen sich nicht
„Bei dieser Breite in der mehr als Dorfverein inszenieren
Spitze kannst du den Aufstieg
nicht planen“, findet Apfel

DEFGH Nr. 195, Samstag/Sonntag, 24./25. August 2019 HMG SPORT IN BAYERN 41


„Jetzthaben wir das nachgelegt, was es gebraucht hat.“ – Augsburgs Trainer Martin Schmidt (rechts) freut sich, dass
neuerdings Stephan Lichtsteiner mit zu den Übungseinheiten radelt. FOTO: KLAUS RAINER KRIEGER / IMAGO

Sport in Bayern
Fax:089/21 83-83 40
[email protected]

SSV Jahn mit Besuschkow


Fürth ohne Meyerhöfer


Club setzt auf Zugang Frey


KURZ GEMELDET


Neue Qualität: Der frühere Erlanger Andreas Schröder soll in der Coburger Mann-
schaftfürStressresistenz sorgen. FOTO: TOBIAS BAUR / EIBNER / IMAGO

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