München–DieTauben-Marie,dasMäd-
chenaufderSchildkröte,dasMädchenmit
demSeehund,dieGänseliesl,diegroßeSin-
nende,dieSitzende,dieWasserspenderin,
dieWartende,diezarteJuliaCapulet,die
voluminöseBukolika,dieTurnerinOlym-
piaTriumphans,natürlichJustitia,Zeus-
TochterAglaia,PallasAthene,viele,viele
Nymphen,ebensozahlreichdieMadonnen
–unddieBavarianichtzuvergessen.Ja,es
gibtsie,Frauendarstellungenzwischenall
denReiterstandbildern,dengravitäti-
schen,steinernenMännern,diehochdro-
benaufSäulenthronen.Dochsinddiese
Frauen,denenman(n)imStadtbildBrun-
nenfigurenoderStatuengewidmethat,
vonderLebenswirklichkeitheutiger
Münchnerinneninetwasoweitentfernt
wiedieVenusvomMars.Darankannauch
derMonumentalismusvonRitaMcBrides
„MaeWest“nichtwirklichetwasändern.
IneinemAntragfordertjetztdieCSU-
Stadtratsfraktion,beineuenBaugebieten
inMünchendaraufzuachten,dassbeige-
planterKunstimöffentlichenRaumauch
FrauenausderMünchnerGeschichtedar-
gestelltwerden.
DasMünchnerStadtbildlebevonsei-
nenDenkmälern,BrunnenundStatuen.
DieseSkulpturenerinnerndieMünchne-
rinnenundMünchnerandieTatenund
WerkedergroßenDenker,Wissenschaft-
ler,DichterundpolitischenVisionäre.
„DerzeitstellendiemeistendieserSkulptu-
renMännerdar“,schreibtCSU-Stadträtin
UlrikeGrimm.„AberauchderEinflussder
FrauenaufdieGeschichte,KunstundWis-
senschaftistundwarvongroßerBedeu-
tung.“FürMädchenundFrauenseiessehr
wichtig,dasssieauchFrauenausderGe-
schichte,dieeineVorbildfunktioneinneh-
men,imöffentlichenRaumvorfänden.
„FrauenhabenunsereStadtgeprägt–und
dassollteinderKunstimöffentlichen
Raumganzdeutlichsichtbargemachtwer-
den“,fordertGrimm.
UndinderTat,wersichaufdieSuche
machtnachFrauengestaltenimMünchner
Stadtbild,dieüberdieBedeutungsmuster
undÄsthetikenvonantikenAllegorien
oderskulpturalenNiedlichkeitenhinaus-
gehen,musseinigesanGeduldaufbrin-
gen.Immerhin:InSchwabingetwagibtes
eineGedenktafelfürdieunkonventionelle
SchriftstellerinundMalerinFranziskazu
Reventlow,amHausinBogenhausen,wo
AnnetteKolbzuletztlebte,wirdandie
MünchnerAutorinundleidenschaftliche
Europäerinerinnert.DerVolkssängerin
BallyPrellwurdeeinBrunnenanderLeo-
poldstraßegewidmet.UndaufdemViktua-
lienmarktwerdenmitIdaSchumacher,Eli-
seAulingerundLieslKarlstadtgleichdrei
großeMünchnerinnengeehrt.
DerCSU-AntragbringtdenDiskurs
überdieMünchnerStraßennameninErin-
nerung,auchsoeineMännerdomäne,mit
derlangeZeitdieGeschichtederStadtein-
seitigbeziehungsweiseverfälschendge-
schriebenwurde.VoneinerGeschlechter-
gerechtigkeitistmanhierbislangnoch
weitentfernt,dochgibtesinderLandes-
hauptstadtseit2004dasBestreben,bei
StraßenneubenennungenweiblichenPer-
sönlichkeitendenVorrangzugeben,„so-
weitesderjeweiligenSystematikderStra-
ßenbenennungentspricht“,heißtesdamit
Einschränkung,alswollemansicheinHin-
tertürchenoffenhalten.
DochhatderBeschlussdesStadtrats
auchWirkunggezeigt:ImWerksviertelet-
wawurdenvierStraßennachFrauenund
dreinachMännernbenannt.AuchimNeu-
baugebietFreihamwerdenkünftigFrauen
mitStraßenschilderngeehrt,unterande-
remdiePolitikerinnenHildegardHamm-
Brücher,AnnemarieRenger,EmilieMau-
rer,RosaKempfundAugusteHalbmeier,
letztereeineWeggefährtinvonBayernsers-
terArmen-PflegerinLuiseKiesselbach,
nachderdieStadteinenPlatzundeinen
Tunnelbenannthat.PrägendfürMünchen
warenauchMargareteVollmar,dieehema-
ligeGeschäftsführerinder„Pfennigpara-
de“,undAmalieNacken,dielangjährige
VorsitzendedesVereinsKinderschutz.In
FreihamgibtesnunauchStraßen,diean
dieZirkusdirektorinChristelSembach-
KroneundandieWiderstandskämpferin
Marie-LuiseJahnerinnern.
Nachwievorallerdings,soheißtesinei-
nemBerichtdesMünchnerKommunalre-
feratsausdemJahr2018etwasernüchtert,
bezögensichdieWünschenachEhrung
vonPersönlichkeitendurcheineStraßen-
benennung,sowohlvonprivaterSeiteals
auchausdenBezirksausschüssenundden
ReihendesStadtrats,inderMehrheitauf
Männer. Kommentar
Lehel–KinderimAltervonachtbiszwölf
JahrenkommenbeidieserVeranstaltung
aufihreKosten:DasJüdischeMuseum
MünchenamSankt-Jakobs-Platz16lädt
amDienstag,3.September,undDonners-
tag,5.September,jeweilsvon10bis12Uhr
zumKinderworkshopmitdemTitel„Ein
süßesNeujahr“.DieTeilnehmerlernendie
NeujahrstraditionendesJudentumsken-
nenunderfahren,wasesmitHonigku-
chen,ÄpfelnmitHonigundGranatapfel
aufsichhat.Außerdemwerdengemein-
samNeujahrsgrußkartenzumbevorste-
hendenSchuljahrgebastelt;dieTeilnahme
istgratis,derEintrittentfällt.DieAnmel-
dungfürdenWorkshoperfolgtperE-Mail
[email protected]
telefonischunter23329402.WeitereIn-
formationengibtesunterwww.juedisches-
museum-muenchen.de.
Ludwigsvorstadt–AndiesemFreitag,
30.August,veranstaltetderDGB-Kreisver-
bandMünchenzusammenmitdem
MünchnerFriedensbündnisundAttac
MüncheneinenAbendunterdemMotto:
„Antikriegstag–NiewiederKrieg“.Jürgen
WagnerwirdeinReferatzuNatoundRuss-
landhalten,essprichtauchderZeitzeuge
ErnstGrube.Beginnistum18.30Uhrim
GewerkschaftshausanderSchwanthaler-
straße64.
Neuhausen–WegendesBausderzweiten
S-Bahn-StammstreckemussderJugend-
spielplatzanderRichelstraßeverlegtwer-
den,derZugangistinzwischengesperrt
worden.UrsprünglichwarmitderDeut-
schenBahnvereinbartworden,dassderZu-
gangmithilfeeinesZebrastreifensüberdie
Baustraßesichergestelltwird.Dieausfüh-
rendeBaufirmaallerdingshatmassiveBe-
denkenangemeldet,siekönnekeineVer-
antwortungfürdieSicherheitderJugendli-
chenübernehmen.NacheinemOrtster-
minmitMitgliederndesBezirksausschus-
ses,derBahnunddesGartenbaureferates
wurdevereint,denSpielplatzsamtAusstat-
tungaufeinNachbargrundstückzuverset-
zen.DieStadtviertelvertreterdringenaber
darauf,dassderSpielplatznachEndeder
BauarbeitenwiederandiealteStelle
kommt.Wiedervorlagealso2025.
Sendling–Die„MonacoSessions“,eine
monatlicheKonzertreiheimStemmerhof
anderPlinganserstraße6,holenandie-
semDonnerstag,29.August,dastypische
MünchnerLebensgefühlderAchtzigerjah-
rezurück.ProtagonistendiesesRevival-
AbendssinddieIndieformationHannah&
FalkoundderRockbandJakomo.Beginn
derVeranstaltungistum20Uhr,derEin-
trittistfrei.
GrußausVerona:einReplikat
vonNereoCostantinis
Julia-Skulptur(oben),
RitaMcBrides„MaeWest“(li),
dieBavaria(Mitte)und
IdaSchumachervon
MarleneNeubauer-Woener.
FOTOS:S.PREUIN,C.HESS,R.HAAS,
A.SCHELLNEGGER
München–UnterstützungvonallenSei-
ten:NachCSUundSPDsetzensichnun
auchdieGrünenfürdenErhaltderdrei
BeerencafésLochhausen,Feldmoching
undJohanneskirchenein.DieRathaus-
FraktionfordertineinemAntraganOBDie-
terReiter(SPD),dassdieVerwaltungzu-
sammenmitdemBetreibereineLösunger-
arbeitet,diedenBetriebimursprüngli-
chenUmfangermöglicht.DieStadtsolle
überdiesdenFlächennutzungsplanfürdie
betreffendenTeiledesGrundstücksän-
dern,ohnedadurchdieEntwicklungim
MünchnerNordostenzugefährden.ZurBe-
gründungführendieGrünenan,dassdie
Beerencaféssehrbeliebtseien.Sieermög-
lichtenesMünchnerFamilien,Obstund
Gemüseselbstzuerntenunddabeidiege-
samteProduktionskettemitzuverfolgen.
DienatürlicherrichtetenNatur-undAben-
teuerspielplätzeseieneineBereicherung
fürKinder.DiehohenAuflagenfürdieBe-
treibermögenbaurechtlichnachvollzieh-
barsein,aberesgeltenun,einKonzeptzu
ihrerSicherungzuentwickeln.
Verkehrsfragen
EinBürgerfordertanderHohenzollernstraße
RadwegestattParkstreifen.DerFerienaus-
schussdesBezirksausschussesSchwabing-
WestdiskutiertdenAntragandiesemMitt-
woch,28.August,19Uhr,imTal13.
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http://www.twitter.com/SZ_Muenchen
I
nihremwunderbarenNew-York-At-
las„NonstopMetropolis“hatsichdie
amerikanischeSchriftstellerinRebec-
caSolnitzusammenmitihrenCo-Auto-
rinnenund-autorendenSpaßgemacht,
daskompletteSubway-NetzderStadt
umzutaufen.JedeeinzelneU-Bahnstati-
on–unddassindsehr,sehrvieleinGrea-
terNewYork–bekamdenNameneiner
Frau.MadisonAvenue,LincolnCenter,
WashingtonSquareoderPennStation,
sieallewurdenvonderLandkartegefegt.
InSolnitsutopischerCityofWomenhei-
ßenStationennunYokoOno,LouiseBour-
geois,EleanorRoosevelt,GretaGarbo,Jo-
anDidion,ZoraNealeHurstonoderBar-
braStreisand.Unddassindnurdiebe-
kanntenNamen.DerNewYorkerFrauen-
Atlasfeiertauchjene,denendieStadtviel
zuverdankenhat,dieaberniesichtbar
werdendurftenundvergessenwurden.
DerStadtplanderNewYorkerFrauen
wareinExperiment,dassichwohlaufje-
deandereMetropoleübertragenließe.
DennbeinaheüberallsindesdieNamen
vonMännern,dieindenStadtraumeinge-
schriebensind.MitihrerBedeutung,
magsienochsofragwürdigsein,schmü-
ckensieStraßenundPlätze,Monumente
oderMuseen,dieanihrWirken,manch-
malWüten,erinnern.InMünchenistdas
nichtanders.DasinddieLeopoldsund
Ludwigs,dieMaxens,dieSchwerenRei-
ter,Asams,Kaulbachs,Spitzwegs,die
Montgelasund...
„Manscape“nenntdasRebeccaSolnit,
undspieltmitdemWort„landscape“
(Landschaft).MitStudentinnenundStu-
dentenhatsieihreimaginäreStadtder
FrauendurchwandertundihnendieFra-
gegestellt:„WaswürdeesmitEuchma-
chen,wennIhrEuchdurcheineStadtbe-
wegenkönntet,dieauchFrauen,unter-
schiedlichenEthnienundSexualitätenIh-
renPlatzgewährt?“EineStudentinant-
wortete:„Ichwürdemichermuntertfüh-
len,auchmirselbstmehrRaumzuneh-
men.“AuchMünchenstündederartEr-
munterunggutzuGesicht,dennesgab
undgibtindieserStadtjedeMengecha-
rismatischeFrauen.Man(n)sollteessich
nichtentgehenlassen,ihnendenPlatz
einzuräumen,derihnenzusteht.
Maxvorstadt–DiesogenannteGlyptothe-
keamKönigsplatzistseitdiesemMontag
genehmigt,wieJohannesMayervomKreis-
verwaltungsreferatmitteilt.WasalsIdee
derbeidenArchitekturstudentenander
TechnischenUniversitätMünchen,Nick
FörsterundMariaSchlüter,begann,wird
demnachbalddenKönigsplatzzieren:eine
Replikderbeliebten,aberderzeitvonei-
nemBauzaunvorderGlyptothekverborge-
nenStufen.DieGenehmigunggilt,ausge-
nommensindTagemitKonzertenoderan-
derenVeranstaltungenaufdemPlatz,bis
EndeOktober2020.Dannsollauchdie
Glyptothekfertigsaniertseinunddieorigi-
nalenStufenwiederzumSonnetankenein-
laden.
BisMontagwarnichtsicher,obausder
IdeeauchWirklichkeitwerdenwird.Voral-
lemderLeiterderGlyptothekFlorian
KnaußhattesichlautgegendasProjekt
ausgesprochen.Offensichtlichwurdeer
überstimmt,sohattenbeiderAnhörungso-
wohlKulturreferat,StadtbaurätinElisa-
bethMerkalsauchderMaxvorstädterBe-
zirksausschussihreSympathienfürdas
Projektkundgetan.
SeitderGenehmigungsindSchlüter
undFörsterschonaktivgeworden.„So
schnellwiemöglich“sollendieInterimstu-
fenschließlichaufdemKönigsplatzste-
hen,sagtFörster.Wanngenauessoweit
seinwird,wissendiebeidenabernoch
nicht.„SpätsommeroderFrüh-Früh-
Herbst“,hofftSchlüter.Denn„diemuss
jetztersteinmalgebautwerden“.DasHolz
seischonorganisiert,einSchreinergefun-
den.DerschneidedieHolzteilezurecht,be-
vorsievondenStudentenverschraubtund
angemaltwerden.DieGlyptothekesoll
sichinihrenMaßenundihremAussehen
andenOriginalstufenorientieren.
ChristianKrimpmann,ChefdesMaxvor-
städterBezirksausschusses,siehtnundie
Herausforderungdarin,mitdem„sensib-
len“PlatzunddenunterschiedlichenInter-
essenangemessenumzugehen.FürdieIn-
itiatorenseidasdieChancezuzeigen,
„dasssiedenSpagatbeherrschen.“Dienö-
tigeBereitschaftzumDialoghättensieje-
denfallsindenvergangenenMonaten
schonbewiesen,seitMärzistdieGlyptothe-
keinderDiskussion.WiezumBeweisha-
bendiebeidenStudentendenStandortder
Glyptothekeerneutangepasst.Insgesamt
werdenzweiInterimsstufenzumSitzen
einladen.EinekommtnebendieGlypto-
thekinRichtungArcisstraßeunddiezwei-
tezurStaatlichenAntikensammlungauf
diegegenüberliegendeStraßenseite.So
wollensieaufdieBaustelleRücksichtneh-
men.EinSpagatüberdieStraßeistalsobe-
reitsgemacht.
DasHolzistschonorganisiert,einSchreinergefunden:IndenOriginalmaßender
Tempelstufensolldie„Glyptotheke“entstehen. FOTO:MARIASCHLÜTER/NICKFÖRSTER,OH
SüßesNeujahr
imJüdischenMuseum
Genehmigungfürdie„Glyptotheke“
DieArchitekturstudentenMariaSchlüterundNickFörsterdürfenaufdemKönigsplatzeineReplikderbeliebtenTempelstufenaufbauen
Antikriegstag
imGewerkschaftshaus
DieAchtziger
akustisch
GrünefordernErhalt
derBeerencafés
Immerhin:InSchwabinggibt
eseineGedenktafelfür
FranziskazuReventlow
Redaktion:ThomasKronewiter(Leitung),
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Telefon:(089)2183-7293
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HINGEHEN
FOTO:STEPHANRUMPF
NichtinSteingemeißelt
DerStadtraumerzähltmitseinenMonumenten,SkulpturenundStraßennamenfastausschließlich
dieGeschichtevonMännern.DieCSUfordertnunmiteinemAntragmehrWürdigungfürFrauenpersönlichkeiten
Jugendspielplatz
verlegt
Stammstreckenbaustelle
gefährdetsicherenZugang
MÜNCHENFEMININ
Stadt
derFrauen
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