Die Welt - 27.08.2019

(Michael S) #1

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27.08.19 Dienstag, 27. August 2019DWBE-HP



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DWBE-HP






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DIE WELT DIENSTAG,27.AUGUST2019 SEITE 24 *


PANORAMA


Breeemmmeeen Hamburg

Hannover

Leipzig

Münster

Rostockk

Düsseldoorff

Friedrichshafen

Saarbbrrüücken

Köln

Kiiell

MMünchhen

Kassel

Stuttgart

Berlinn

DDrrreessddenn

Frankkffuurt

Nürnnbberrg

Antalya
Bali
Bue
Dje
Hon

Innsbruck
J l

Manila
Mb

WELLLTTWETTERHEUTE

TEMPERAAATTURREKKKOORDE

DEUUTTSSCCHHLLAANNDDHHEEUUTTEE

VORHERSAAAGGE

Meiisttffreunddlliichh,vereiinzellttSSchhauer


Mittwoch

Norden Süden

Donnerstag Freitag Samstag

Sonne

Mond

06 : 2620 : 20

02 : 0718 : 50
AngabenffürKassel

NachörtlichemNebeloderHochnebelistesüberwiegend
freundlichundtrocken.ImLaufedesTTTaageskannesimBergland,im
äußerstenNordensowieimOstenörtlichintensiveRegengüsseund
kräftigeGewittergeben.Auchsonstbestehtvorübergehendein
leichterhöhtesGewitterrisiko.DieNachmittagstemperaturen
liegenbei 28 bis 34 Grad.DerWindwehtmeistschwachbismäßig.
ZunächstwirdderOrganismusdurchdasWetterpositiv
beeinflusst.Daherfühlensichvielewohlundsindausgeglichen.
ImLaufedesTTTaagessteigtjedochdieBelastungfürHerzundKreis-
lauf.BeiRheumakrankenstellensichschlimmereSchmerzenein.

Dubblliinn

Brüssel

Oslo

WWarschau

Bordeauuuxxx

Kiew

Mosskau

SStt.Petersbbuurgg
Stoockkhhhoolm

RRRiga

Reyykkkkjjavikk

KKoppenhhaaggenn

Berlin

Helsinki

WWiieen
Züürichh

Nizzza

Palma

LLooonnnddoonnn

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Romm

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Tunisss

ZZaaagggrreb

Budapestt

LLissabooon

LLLaaasPalmmmaaass

MMadrddii Barcelonnnaa

Maallaga

Algiieerr


  • 9 bis- 5 - 4 bis 0 1 bis 5 6 bis 10 11 bis 15 16 bis 20 21 bis 25 26 bis 30 31 bis 35 über 35


Hoch/Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft KKKaaltluffftt

(^18311226132414251530142713261428)
IIssttaanbull
38 ° heiter
25 ° lki
30 ° heiter
30 ° i
27 ° Regen
30 ° Shuer
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VVVaanccouver
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NewOrleans
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Peking SSeeoul
Chengdu
Bangkokk
KualaaLLuummpurr
HoChiMMinhStadt
Singaappuur
MMaanila
Hongkong
Shhanghaii
BBrruunneei
Dhaka TTTTaaipeh
SSanFrancisco YYYYaangon
SaltLakeCity
LosAngeles
Calgary
Winnipeg
TTTooronto
Montreal
NewYYYoork
ChicagoW
Dallas
Denver
Phoenix
AAAttlanta
MMiiamii
Nassauuu
Haavvannnnaaa
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22 °
20 °^1444 °°
23 °°°°°°°°°°
22 °
23 °
25 °
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222 ° 33444444 °°°°
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rrrr 33333 °
kkkk 2222777777 °°°°
332 °
rr 332 °
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2777 °°
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3333 °°
3333 °
311 °°
26666 °°
32 °
336666 °°
330 °°°°
2666 °°
2444 °°


A N Z E I G E


Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag

Mitte
1932 1326 1425 1426

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Maximum 32 , 5 °( 1964 ),
Minimum 6 , 6 °( 1941 )

Maximum 33 , 3 °( 1960 ),
Minimum 64 , 44 °°( 1978 )

Hamburg Berlin Maximum 30 , 6 °( 2001 )
Minimum 3 , 6 °( 2018 )

Maximum 35 , 3 °( 2016 ),München
Minimum 6 , 8 °( 1978 )

Frankfurt

MALLORCA


Münchner Familie


stirbt bei Absturz


Bei der Kollision eines Hubschrau-
bers mit einem Ultraleichtflugzeug
über der spanischen Ferieninsel
Mallorca sind auch vier Deutsche
ums Leben gekommen. Es handele
sich um ein Ehepaar aus München
sowie dessen elfjährigen Sohn und
die neunjährige Tochter, teilte ein
Sprecher des Bayerischen Landes-
kriminalamts mit. Die Familie habe
anlässlich des 43. Geburtstages des
Vaters einen Inselrundflug gebucht,
berichtete die „Mallorca Zeitung“.
Das Paar und die beiden Kinder
gehören zur bekannten Münchner
Unternehmerfamilie Inselkammer,
der unter anderem eine Brauerei
sowie ein Unternehmen zur Pro-
duktion von Fertighäusern gehört.
„Durch einen tragischen Unfall“
habe das Unternehmen Isartaler
Holzhaus seinen geschäftsführen-
den Gesellschafter sowie dessen
Frau und deren Kinder verloren,
hieß es in einer Stellungnahme. Die
anderen Opfern waren der italie-
nische Helikopterpilot und zwei
Spanier im Ultraleichtflugzeug.

KÖLN


Toter am Ebertplatz:


Verdächtiger gefasst


Nach der Tötung eines 25 Jahre
alten Somaliers auf dem Kölner
Ebertplatz hat die Polizei einen
anderen Somalier als Tatverdächti-
gen identifiziert. Es handele sich
um einen 25-Jährigen aus dem Raum
Düren. Er sei unmittelbar nach der
Tat an einer benachbarten S-Bahn-
Haltestelle festgenommen worden.
Ihm werde vorgeworfen, seinem
Landsmann in den Hals gestochen
zu haben.

KOMPAKT


D


er Gastgeber ließ sich
nicht lumpen. Gemessen
am allgegenwärtigen
Mangel in Nachkriegs-
deutschland hatte Konrad
Adenauer gewaltig auffahren lassen.
Seine Besucher im schön gelegenen
Wohnhaus in Rhöndorf hoch über dem
Ostufer des Rheins erwartete am Sonn-
tagmittag, dem 21. August 1949, genau
eine Woche nach der ersten Bundes-
tagswahl, eine gut gedeckte Kaffeetafel.

VON SVEN FELIX KELLERHOFF

Später am Nachmittag folgte ein Büf-
fet und dazu Weine aus dem heimischen
Keller. Vor allem der jüngste Teilneh-
mer, der noch nicht ganz 34-jährige Ge-
neralsekretär der Christlich-sozialen
Union in Bayern, Franz Josef Strauß,
zeigte sich nachhaltig beeindruckt: „Auf
Privatkosten Adenauers“ habe er weder
vorher noch nachher jemals Ähnliches
erlebt. Über die angebotenen Getränke

vorher noch nachher jemals Ähnliches
erlebt. Über die angebotenen Getränke

vorher noch nachher jemals Ähnliches


schwärmte Strauß sogar: Ein „Sorti-
ment Weine, die für uns wie himmlische
Glocken klangen“.
Es ging um viel an diesem sonnig-
warmen Nachmittag – für die gerade ge-
gründete Bundesrepublik und für Kon-
rad Adenauer persönlich. Denn die erste
Bundestagswahl hatte ein deutlich an-
deres Ergebnis erbracht als vielfach er-
wartet: Mit 31 Prozent der Stimmen hat-
te die CDU/CSU 139 Sitze errungen und
war damit klar die stärkste Fraktion.
Die SPD, die sich selbst im Voraus als
klarer Favorit betrachtet hatte, blieb
mit 29,2 Prozent und 131 Sitze deutlich
hinter den eigenen Ambitionen zurück.
Die übrigen der zunächst 402 Sitze teil-
ten sich die teils wirtschafts-, teil natio-
nalliberale FDP mit 11,9 Prozent der
Stimmen und 52 Mandate, die regionale
CSU-Konkurrenz Bayernpartei und die
reaktionäre Deutsche Partei mit jeweils
17 Sitzen. Die KPD stellte 15 Abgeordne-
ten, die populistische Wirtschaftliche
Aufbau-Vereinigung (WAV) zwölf und
die CDU-Konkurrenz Deutsche Zen-
trumspartei zehn. Fünf Mandate waren
auf offen rechtsextreme Gruppen ent-
fallen, vier gingen an Parteilose.
Das Wahlergebnis ließ rechnerisch
zwei verschiedene Bündnisse zu: Ers-
tens ein Bündnis des (knappen) Wahl-
gewinners CDU/CSU mit dem Wahlver-
lierer SPD – eine Große Koalition mit
zusammen knapp zwei Drittel der Man-
date im Parlament. Oder ein bürgerli-
ches Bündnis aus CDU/CSU, FDP und
DP, das über eine knappe Mehrheit von
208 der 402 Abgeordneten haben wür-
de, aber durchaus in Sachfragen auch
mit den Stimmen der Zentrumspartei,
der Bayernpartei und sogar der WAV
rechnen konnte. Welches dieser beiden
Bündnisse sollte die CDU als eindeutig
größere der beiden Unionsteile anstre-
ben? Darum ging es eigentlich am 21.
August 1949. um nicht mehr, aber auch
nicht um weniger. Weil Adenauer, for-
mal eigentlich nur Vorsitzender der

CDU in der britischen Zone, aber zu-
gleich als ehemaliger Präsident des Par-
lamentarischen Rates sicher der promi-
nenteste Kopf der gerade erst entstan-
denen Bundesrepublik, auf eigene Ini-
tiative in sein haus eingeladen hatte,
führte er ganz selbstverständlich den
Vorsitz; irgendeine Legitimation dazu
hatte er nicht. Seine erste List.
Mindestens genauso wichtig war,
dass er als Gastgeber natürlich ent-
scheiden konnte, wen er in sein Privat-
haus einlud. Genauer: wen nicht. Es
ging vor allem um seinen großen Ge-
genspieler in der nordrhein-westfäli-
schen CDU, Ministerpräsident Karl Ar-
nold. Der hatte sich nach der Bundes-
tagswahl eindeutig für eine Große Ko-
alition ausgesprochen und war ihr
stärkster Anhänger. Adenauer lud ihn
nicht ein, wohl aber mehrere andere
Unionspolitiker, die sich ebenfalls eine
Zusammenarbeit mit der SPD vorstel-
len konnten. Keinesfalls wollte er, dass
die Besprechung als Termin allein der
Gegner einer Großen Koalition wahrge-
nommen würde. Die Gästeauswahl war
Adenauers zweite List. Dokumentiert
ist die Rhöndorfer Konferenz für ein in-
formelles Treffen vergleichsweise gut.

Zwar kann man Adenauers eigenen Be-
richt im ersten Band seiner Erinnerung
(erschienen 1965) getrost ignorieren –
diese Darstellung diente lediglich der
nachträglichen Selbststilisierung. Eben-
so wenig verlässlich war das Pressekom-
muniqué, in dem es vage hieß, die Wahl
habe „nicht nur ein eindrucksvolles Be-
kenntnis zu den Grundideen der christ-
lich-demokratischen Gesellschaftsauf-
fassung, sondern auch eine eindeutige
Bejahung der sozialen Marktwirtschaft
im Gegensatz zur sozialistischen Plan-
wirtschaft“ erbracht.
Jedoch gibt es einige weitere Berichte
und Mitschriften. Manche, wie jene von
Franz Josef Strauß, sind eher für die
Umstände der Besprechung interessant.
Andere, vor allem die umfassende Auf-
zeichnung des CDU-Vorsitzenden im
damaligen Bundesland Württemberg-
Hohenzollern Gebhard Müller, geben
wirklich große Teile der Besprechung
nahezu wörtlich wieder. Adenauer ver-
knüpfte die Koalitionsfrage von Anfang
an mit der Personalfrage. Müller hielt
die Begrüßungsworte des Gastgebers
mit der Notiz, dass „es sich um drei Fra-
gen handle: Bildung einer Regierungs-
koalition, Bundeskanzler und Bundes-

präsident.“ Damit machte er klar, dass
in Rhöndorf ein Paket geschnürt wer-
den sollte – die dritte List.
Schon am Tag zuvor übrigens hatte
sich Adenauer in Frankfurt mit Bayerns
CSU-Ministerpräsident Hans Ehard in
diesem Sinne verständigt. Ehard war
eingeladen gewesen, wollte sich aber
nicht Adenauer gegenüber zu Dank ver-
pflichtet sehen; er schickte jedoch sei-
nen Staatsminister Anton Pfeiffer nach
Rhöndorf. Hier legte der Gastgeber nun
richtig los: „Der Wille der Wähler hat
klar und eindeutig gegen ein Zusam-
mengehen mit der SPD sich ausgespro-
chen“, hielt Gebhard Müller fest. Da-
von konnte allerdings angesichts des
knappen Ergebnisses nun wirklich kei-
ne Rede sein. Adenauers gab eine ganz
nicht einmal naheliegende Interpreta-
tion als Selbstverständlichkeit vor – die
vierte List. Gleichzeitig gab er sich
nachdenklich: „Ganze Situation unsag-
bar schwer. Habe denkbar größte Sor-
gen. Welcher Weg bietet die bessere
AAAussicht zur Meisterung der Aufga-ussicht zur Meisterung der Aufga-
ben?“, hielt Müller fest. Die fünfte List.
Sein Meisterstück in Polittaktik aber
lieferte Konrad Adenauer bei der Kern-
fffrage ab: Wer sollte die erste Bundesre-rage ab: Wer sollte die erste Bundesre-

gierung leiten? In den Berichten über
die Rhöndorfer Konferenz gibt es dazu
ganz verschiedene Versionen. Her-
mann Pünder zum Beispiel, der als
Oberdirektor des Frankfurter Wirt-
schaftsrates ebenfalls ein Kandidat für
das Amt des Kanzler war, notierte
Adenauers Worte nach eigenen Anga-
ben sofort stenografisch: „Man hat
mich dazu vermocht, mich für die Stel-
lung des Bundeskanzlers zur Verfügung
zu stellen. Ich bin trotz meiner Jahre
grundsätzlich hierzu bereit.“ Adenauer
selber verkündete wenige Tage nach
der Konferenz: „Dann hat man mich
auch dazu bekommen, dass ich Bundes-
kanzler werden solle.“ Die Entschei-
dung bleibe jedoch der Bundestagsfrak-
tion überlassen.
In seinen Erinnerungen gab Aden-
auer anderthalb Jahrzehnte später eine
etwas andere Variante wieder. Demnach
habe „einer der Anwesenden“, der na-
mentlich nicht genannt wurde, seine
Ausführungen über die Besetzung der
Ämter des Bundespräsidenten und des
Kanzlers unterbrochen und ihn selbst
als Bundeskanzler vorgeschlagen. Völlig
anders hingegen war es nach Gebhard
Müllers Bericht, der Adenauers Worte
wiedergab: „Präsident soll ein anderer
werden, ich will Kanzler werden. Ich bin
73 Jahre. Aber ich würde das Amt des
Kanzlers annehmen.“ Vergleicht man
alle Informationen über die Rhöndorfer
Konferenz, spricht dafür, dass Müllers
Version der Wirklichkeit am nächsten
kam. Sie passt auch zu einer sowohl von
Adenauer selbst als auch von seinem
Vertrauten Robert Pferdmenges ver-
breiteten zusätzlichen Anekdote. Dem-
nach habe Adenauer vor dem Treffen
seinen Arzt gefragt, ob er denn den He-
rausforderung der Funktion als Kanzler
in seinem Alter noch gewachsen sei. „Er
meint auch, für zwei Jahre könne ich
das Amt ausführen.“
Leicht variiert erzählte Adenauer, er
habe seinen Arzt gefragt, „ob er wohl
glaube, dass ich trotz meines Alters
noch ein Jahr lang die Arbeit leisten
könne“. Der Mediziner habe ihn darauf-
hin „pflichtgemäß untersucht und mir
dann gesagt (und das hat mich sehr be-
ruhigt), Sie werden sicher anderthalb
Jahre lang die Arbeit leisten können.“
Rudolf Morsey, der inzwischen fast 92-
jährige Doyen der Bundesrepublikfor-
schung, bilanziert: „Bei der Erörterung
der Personalfragen hat Adenauer, um
die mögliche Nennung eines anderen
Kandidaten für das Amt des Bundes-
kanzlers zu verhindern, von vornherein
seinen Anspruch angemeldet und durch
Hinweis auf seinen ärztlich bestätigten
Gesundheitszustand untermauert.“ Al-
lerdings spricht nichts dafür, dass Aden-
auer tatsächlich vorgehabt hätte, nach
ein bis zwei Jahren als erster Bundes-
kanzler zurückzutreten. Insofern krön-
te er die Reihe seiner Listen im Zuge der
Rhöndorfer Konferenz mit einer vor-
sätzlichen Falschaussage. Mit anderen
Worten: mit einer Lüge.

Mit Alkohol trickste sich


Adenauer ins Kanzleramt


Auf der Rhöndorfer Konferenz am 21. August 1949 wurden die


Weichen für die erste Regierung der Bundesrepublik gestellt.


Mit einer List setzte sich der CDU-Mann durch


KKKonrad Adenauer ließ in seinem Haus in Rhöndorf oberhalb des Rheins kräftig ausschenkenonrad Adenauer ließ in seinem Haus in Rhöndorf oberhalb des Rheins kräftig ausschenken


PICTURE-ALLIANCE

Weil er sich morgens um 4.20 Uhr
in seiner Nachtruhe gestört fühlte,
hat ein Anwohner im Kreis Borken
den Fahrer eines Kühlwagens beim
Ausladen eingesperrt – der Fahrer
konnte die die Kühlung aber von
innen abstellen. Doch erst nach 30
Minuten hörte ein Passant die Hilfe-
rufe und befreite ihn aus seiner
kalten Gefangenschaft. Gegenüber
der Polizei gab der Anwohner alles
zu, sah sein Handeln laut Polizei
allerdings „als gerechtfertigt an“.

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