acht Stunden. Auch wenn das Jahr an der
Mosel heiß und trocken war – Adams
Wein ist fruchtig und frisch, da er die
Trauben dafür aus den kühleren Schiefer-
steillagen des Hofberges in Dhron ge-
nommen hat. Den herrlich leuchtenden
Most ließ er mit wilden Hefen spontan
vergären, der Wein ist ein aufmunternder
Kracher. Die Flasche kostet 10 Euro und
ist zu bestellen unter Tel. 06507/939 37 13
und http://www.aj-adam.com.
Vom Weingut Kleinood in Stellenbosch,
Südafrika, ist der 2018er Katharien, ein
orange-rosa-farbener Rosé aus der Syrah-
Traube, dem die Weinkritikerin Jancis Ro-
binson frischfruchtigen Duft, runden
Charme, schöne Balance und ein langes Fi-
nish attestiert. Das Weingut Kleinood ist
eines der schönsten, das ich je gesehen
habe, und das Verhältnis der Winzerfami-
lie de Villiers zum Personal ist für südafri-
kanische Verhältnisse vorbildlich. Für
13,50 Euro erhältlich beim Weinversender
http://www.rindchen.de, Tel. 040/556 20 20.
Aus Südtirol kommt La Rose de Manin-
cor, eine Cuvée aus den Rebsorten Lagrein,
los, egal von welcher Rebsorte. Es ist die Haut
der Beeren, in der die Farbe sitzt, und ob sie
gar nicht oder stark zum Eintrag kommt,
entscheidet der Winzer über den Faktor Zeit.
Hat er die Beeren nach der Lese von den
Stängeln getrennt, gibt er sie in einen
Bottich. Saft, Häute und Kerne hängen bei
beginnender alkoholischer Gärung ge-
mütlich zusammen ab. Dies ist die Zeit,
während der sich die Pigmente aus den
Häuten lösen und in den Saft übergehen.
Irgendwann aber werden Häute und
Kerne per Presse vom flüssigen Most ge-
trennt, und Letzterer gärt weiter, bis die
Hefen seinen Zucker ganz in Alkohol und
Kohlensäure gewandelt haben.
Presst der Winzer den Saft gleich nach der
Lese von den Häuten, wird auch aus roten
Trauben ein Weißwein (das Produkt wird
„blanc de noir“ genannt). Währt die Zeit des
Lümmelns und Abhängens immerhin ein
kurzes Weilchen, wird daraus Rosé.
Nun zu den Weinen, die ich empfehle
Andreas Adams Spätburgunder Rosé von
2018 entstand bei einer Abhängphase von
Merlot, Cabernet, Blauburgunder, Petit
Verdot, Tempranillo und Syrah. Der Wein
wird, immer neu ausbalanciert, alljährlich
hergestellt und gehört zu den Prachtstü-
cken des sehr schönen Gutes. Seine Lachs-
röte und den Duft von Himbeeren und Kir-
schen gewinnt er in einer 24-stündigen
Maischestandzeit. Er gärt in Holzfässern.
Die Flasche zu 17 Euro (ab Hof ) unter Te l
+39/0471/96 02 30 und http://www.manincor.com.
Première heißt der Bio-Rosé der Wein-
Domaine Saint André de Figuière in der
Provence. Der edelblasse Wein ist zur Hälf-
te aus Mourvèdre und je einem weiteren
Viertel aus Cinsault und Grenache gekel-
tert, immer aus alten Reben. Bei ihm sieht
man, wie gering der Farbeintrag aus den
nur angequetschten Trauben sein kann, die
dennoch einen großen Wein ergeben. Hier
kommt die Qualität des Glases ins Spiel,
das die Färbung brillant verstärkt. Diesen
Wein führen die besten Restaurants der
Côte d’Azur; die Flasche zu 16,90 Euro unter
Tel. 0911/52 51 53 und http://www.weinhalle.de.
Im günstigeren Bereich rangiert der
Trollinger Wilhelm vom Collegium Wirt-
emberg bei Stuttgart. Trollinger ist ein hel-
ler, leichter Rotwein aus der Rebe gleichen
Namens und bei den weinfrohen Schwa-
ben nicht umsonst der beliebteste. Der
2017er lässt sich auch gekühlt gut trinken
und kostet 7,79 Euro unter Tel. 0711/
32 77 75 80 und http://www.collegium-wirtem
berg.de.
2 Weißweingläser („Fresh“) der Serie
Vision kosten 85,90 Euro, zu bekommen
bei Zieher im fränkischen Himmelkron,
Tel. 09273/ 92 73 61 und http://www.zieher-shop.
de. Das scheint nicht billig, aber: Die Glä-
ser sind mundgeblasen, hauchdünn und
superleicht. Für mich sind sie ihr Geld
wert. 2
Die Rezepte zum Nachkochen finden Sie
online: http://www.stern.de/sternrezept
Weingläser, die einen gewellten Kelchboden haben,
reflektieren die Farbe des Weins besonders gut
Mosel, Südafrika, Südtirol, die Provence
und Württemberg sind die Regionen für
unsere Weinauswahl
120 22.8.2019
GENUSS