Von thekLa sChwarzhaupt
A
ffe, Papagei, Schildkröte, Nilpferd,
Drache oder Außerirdischer... Es gibt
kaum ein Wesen, ob real oder nicht,
das man nicht in Form eines Kuschel-
tiers finden kann. Trotzdem ist der flauschige Bär
der ungeschlagene Liebling und lässt Kinderaugen
strahlen. Aber nicht nur die Kleinen schätzen ih-
ren plüschigen Freund. Der Teddybär weckt Kind-
heitserinnerungen in uns – an Momente, in denen
wir dachten, dass »Herr Bär« der einzige ist, der
uns wirklich versteht und unsere Gefühle kennt.
Wie der Bär zu seinem Namen kam
Die Erfolgsgeschichte des Bären begann bereits
Anfang des 20. Jahrhunderts, aber wer ihn erfunden hat,
ist bis heute nicht ganz klar. Es kursiert sowohl eine
deutsche als auch eine amerikanische Version über seine
Entstehung. Als erwiesen gilt, dass der Teddybär seinen
Namen vom amerikanischen Präsidenten Theodore Roose-
velt erhielt, dessen Spitzname »Teddy« war. Laut Legende
hatte dieser auf einer Jagd keine Gelegenheit zum Ab-
schuss eines Bären. Stattdessen bekam er ein angebun-
denes Bärenbaby vor die Flinte gesetzt. Roosevelt weigerte
sich, dieses zu erschießen. Ein Karikaturist der Washing-
ton Post hielt den Vorfall fest. Von der Zeichnung inspiriert,
bastelte ein russisches Einwandererpaar einen Bären als
Dekoration für das Schaufenster seines Ladens in Brook-
lyn. Roosevelt soll ihnen schriftlich gestattet haben, ihn
»Teddy’s bear« zu nennen.
Teddy aus Deutschland
Die deutsche Legende besagt, dass Richard Steiff, ein
Neffe der Spielzeugherstellerin Margarete Steiff, den ersten
Teddybären mit beweglichen Armen und Beinen 1902
entwickelte. Margarete Steiff stellte ihn auf ihrem Messe-
stand in Leipzig aus. Ein Amerikanischer erstand den
Bären als Mitbringsel. Der oder die Beschenkte gab ihn
weiter, bis er schließlich seinen Weg in die Auslage eines
Geschäftes fand. Dort wurde er vom Sekretär Teddy
Roosevelts entdeckt und kam auf die Geburtstagstafel
der Tochter Roosevelts. Das Kind war von dem Bären so
angetan, dass es ihn nach seinem Vater »Teddy« taufte.
Von da an wurde der putzige Geselle immer beliebter.
1903 bestellte ein amerikanischer Vertreter auf der Leip-
ziger Messe bereits 3000 Teddybären von Steiff.
Dieser Karikatur von
Clifford K. Berryman
(1902) verdankt der
Teddybär seinen Namen.
Darunter Präsident
Theodor »Teddy« Roose-
velt und seine Familie.
56 — Landzauber