Miba - September 2019

(Brent) #1

Holzarbeiten


Zunächst nahm ich ein 8-mm-Pappel-
sperrholzbrett mit den Maßen 110 cm
x 55 cm und übertrug den Plan darauf.
Unschwer zu erraten, dass ich dieses
Brett noch in der Ecke rumstehen hat-
te! Daraus haben sich auch die Pla-
nungsmaße der Anlage ergeben. Eben
eine echte Resteverwertung! Hilfreich
war es dabei, zunächst ein Raster auf
das Brett aufzuzeichnen. Damit ist der
Plan, der maß-
stäblich über das
gleiche Raster
verfügt, leichter
zu übertragen.
Die Gleise können
dann entspre-
chend ausgelegt
werden.
Dann zersägte
ich eine 10 mm
starke alte
Schrankplatte in
sechs 7 cm hohe
Querspanten, eine
7 cm hohe Ab-
schlussleiste für
die Rückseite und
eine 10 cm hohe
Abschlussleiste
für die Vordersei-
te.
Zum Zusam-
menfügen des Un-
terbaus verwen-
dete ich nur Leim,
um hinterher kei-
ne sichtbaren
Schrauben an der
Vorderseite zu ha-
ben. Mit 90°-Win-
kelklemmen ist
das eine relativ
einfache Arbeit, wenn man noch zwei
helfende Hände zum Halten und aus-
richten hat.


Landschaftsgestaltung


Zunächst wurden die Seitenteile ange-
bracht, denn diese waren für den Ein-
bau des Hintergrundes zwingend not-
wendig. Den wiederum musste ich vor
der Landschaft einbauen, da diese bis
an die hintere Begrenzung reichen soll-
te. Den Hintergrund selbst fertigte ich
aus mehreren Lagen Fotokarton, die
dann mit den notwendigen Ausrundun-
gen der Ecken eingeleimt wurden. Vor
diesem Schritt habe ich den Karton
aber noch mit Dispersionsfarbe, die ich


übrig hatte, blau gepinselt. Um die Sta-
bilität zu erhöhen, wurden anschlie-
ßend hinter dem Karton noch zwei
handbreite dünne Holzleisten einge-
fügt. Das gibt dem Hintergrund im mitt-
leren Teil eine gerade Form.
Nun konnte ich beginnen, die Land-
schaft mit Styrodur grob zu gestalten.
Der Vorteil dieses Materials liegt in sei-
nem geringen Gewicht bei gleichzeitig
hoher Stabilität. Zudem lässt es sich
sowohl mit einem Heißschneidegerät

als auch mit einem Messer sehr gut be-
arbeiten. Links und rechts habe ich
dann noch Gips darüber gezogen, um
die Felsstrukturen besser herausarbei-
ten zu können. Dazu benutze ich einen
Stechbeitel. Lediglich die hintere Fels-
wand an der Rückwand ist ohne Gips-
überzug.
An diversen Stellen habe ich Mauern
eingefügt. Ich hatte mir vor mehreren
Jahren mal auf der Intermodellbau ver-
schiedene H0-Silikongussformen von
Langmesser angeschafft, die meines
Erachtens durchaus auch für die Spur
N nutzbar sind. So vermied ich auf je-
den Fall den Zukauf von Mauerplatten.
Das hätte ja nicht meiner Vorgabe ent-
sprochen.

Das rechte Tunnelportal stammte aus
einem früheren Anlagenrückbau und
fand sich im Restefundus wieder. Auch
das Kopfsteinpflaster ist gegossen und
zurechtgeschnitten. Das Gleiche gilt
auch für die Bahnsteigkante der klei-
nen Station. Die Bürgersteigkanten ent-
lang der Straße wurde aus Streichhöl-
zern hergestellt und die Beton-Zufahrt
zum Sägewerk ist aus Gips gefertigt, in
welchem ich dann herumgeritzt habe.
Nachdem die Gipsarbeiten so weit
abgeschlossen
waren, kam Farbe
ins Spiel. Ich ar-
beite generell viel
mit Dispersions-
farben, verwende
zudem gerne spe-
ziell für Mauern
Vallejo-Farben,
aber auch die
klassischen Far-
ben von Revell
und Humbrol
kommen bei mir
regelmäßig zum
Einsatz. Zum La-
sieren eignen sich
auch immer mal
wieder ganz ein-
fache Wasserfar-
ben. Es wird häu-
fig empfohlen, vor
dem Farbauftrag
alles einmal zu
grundieren. Ich
persönlich mache
das nicht immer.
Sobald Dinge
Struktur haben,
bringe ich die
Farbe immer
nach einem festen
Schema auf. Zu-
nächst wird die in der Regel recht
dunkle Grundfarbe aufgetragen. Dann
lasiere ich alles mit stark verdünnter
Farbe, die noch dunkler ist. Diese fließt
in alle Fugen und Vertiefungen und er-
zeugt so eine sehr gute Tiefenwirkung.
Im nächsten Schritt bringe ich eine
weitere Farbschicht auf. Bei Mauern
sind das Moos- und Grünverfärbungen.
Bei Felsen tupfe ich mit einem aus ei-
nem Spülschwamm abgerissenen Teil
(ca. 3 x 4 cm) helle Farbe auf. Zuletzt
werden mit einem Pinsel und weißer
Farbe noch die Kanten graniert.
Vergleicht man Felsen und damit
auch Natursteinmauern aus verschie-
denen Teilen Deutschlands, fallen übri-
gens ganz gravierende Farbunterschie-

Nach dem Passieren des Felseinschnitts rollt der kurze, von einer 81 geführte Gmp in den klei-
nen Bahnhof Blumenfeld ein. Die Bewohner dieses idyllisch gelegenen Fleckchens Erde nutzen
die Anbindung an die große weite Welt noch sehr fleißig. Selbst in der Stückgutabfertigung
ist immer etwas los.

Rechte Seite: Hauptarbeitgeber in Blumenfeld ist das Sägewerk, das nicht nur die Hölzer der
Umgebung verarbeitet.
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