Auf dem Etikett steht
„Atomik“, radioaktiv
ist der Inhalt aber
nicht, denn beim
Destillieren bleiben
die Schadstoffe im
Abfallprodukt zurück.
Bislang gibt es nur
einen Prototyp, den
Forscher mit Getreide
und Wasser aus der
Verbotszone des 1986
explodierten Kern-
reaktors gebrannt
haben. Die „Chernobyl
Spirit Company“
will in diesem Jahr
500 Flaschen produzie-
ren und an Touristen
verkaufen. Nastrowje!
Wodka aus
dem Sperrgebiet von
Tschernobyl? Das
klingt verstrahlter,
als es ist
WISSENSCHAFT
Statt in der Erde haben Forscher in einem südafrika-
nischen Museumsfundus eine neue Dino-Art entdeckt.
Über 30 Jahre lagerte der als „Massospondylus“
beschriftete, 200 Millionen Jahre alte Schädel dort.
Doch die Schädelgröße ließ Wissenschaftler vom
Natural History Museum in London zweifeln. Und
tatsächlich: Eine Analyse ergab, dass es sich um eine
ganz neue Art handeln muss. Sie tauften den neu ent-
deckten Allesfresser auf den Namen „Ngwevu intloko“,
Grauschädel. „Auch Museumssammlungen können über-
raschen“, sagte der beteiligte Forscher Paul Barrett.
Ungewöhnlicher Dino-Fund
Ritter Yoshihiro Yamagishi
legt sich noch einmal
in die Kurve und saust in
seinem Rittermobil ins
Ziel. Jauchz! Der Japaner
nimmt an einer Art Seifen-
kistenrennen teil, das in
Vitoria-Gasteiz im Basken-
Brasiliens Präsident
Bolsonaro treibt die
Rodung des Ama-
zonas-Regenwaldes
groß flächig voran
IST DER AMAZONAS NOCH ZU RETTEN?
STERN-WELTERKLÄRER
Was bewirkt der internatio-
nale Druck?
Nicht viel. Den NGOs im Ama-
zonasbecken hat Bolsonaro den
Kampf angesagt. Auf die Dro-
hung der Bundesregierung, Mil-
lionenhilfen zu streichen, re-
agiert er mit Häme. „Die haben
immer noch nicht begriffen,
dass Brasilien ein neues Ma-
nagement hat“, rief er jetzt Anhängern zu.
Wer kann ihn jetzt noch aufhalten? Der
Papst? Er plant für den Oktober eine
Synode zum Thema Amazonas.
Bolsonaro rückt selbst Papst Franziskus
in die Nähe eines Verschwörungstheore-
tikers. Dessen Kritik an der Zerstörung
des Amazonasbeckens kontert er mit dem
Satz: „Brasilien ist die Jungfrau, die jeder
Perverse da draußen begrapschen will.“
Präsident Jair Bolsonaro treibt
die Abholzung des Amazonas-
beckens zügig voran. Inner-
halb eines Monats wurden
jetzt 2254 Quadratkilometer
Regenwald gerodet, jede
Minute sieben Fußballfelder.
Ist „Captain Motorsäge“, wie
er in Brasilien genannt wird,
noch zu stoppen?
Momentan nicht. Das Budget für die eige-
ne Umweltschutzbehörde hat er schon
drastisch gekürzt. Den Leiter der weltweit
anerkannten Weltraumbehörde, die per
Satellit die Abholzung wahrheits gemäß
berechnet, hat er jetzt der Lüge bezichtigt
und gefeuert. Und durch einen Luftwaf-
fengefreiten ersetzt, der den Klimawan-
del anzweifelt und über den Kahlschlag
sagt: „Das ist nicht mein Gebiet.“
Jan Christoph
Wiechmann,
stern-Südamerika-
Korrespondent
18 15.8.
KOS MOS