Garden Style Nr.3 - September-November 2019

(lily) #1

46 GARDENSTYLE


GARTENthema


Waskönnen wir tun, um Nützlingezu
retten?Um in unserem Garten wiederArtenvielfalt
zu erreichen,müssenwir Nützlingen Wohnbereiche
und genügendNahrung anbieten, damitSchädlinge
nichtmehrin Massen auftreten.
ChemischePflanzenschutzmittel wirken zwar schnell
undzuverlässig,doch die Pestizide tötennichtnur
Schädlinge im Garten, sondern auchNützlinge. Die
logische Konsequenz:wirksamebiologischeAlterna-
tiveneinsetzen.
Bereits kleineMaßnahmen,wie das Anhäufenvon
Totholz,einpaar ScheiteKaminholz oder einfachnur
Laubbieten Tieren und InsektenWohn-und Ver-
steckmöglichkeiten.Blütenheckenoder eine kleine
Trockenmauermit Unterschlupfmöglichkeiten sind
hilfreich. Wenn manStauden erst im Frühjahrzu-
rückschneidet,schafftman Wohnraumfür viele nütz-
licheInsekten,die dortüberwinternkönnen.
Insektenhotels dienen Wildbienen, Schlupfwespen
und anderen „Krabblern“ als Nisthilfe,zur Eiablage
und als Überwinterungsplatz.
Wenn man Glück hat, überwintertein Igel (übrigens
ein super Scheckenvertilger!) im Garten.Erschätzt
einengroßen,trockenenLaubhaufenoder ein bereit-
gestelltesIgelhaus zum Überwintern.


ANLEITUNG
ZiehenSie zunächsteine stabileSchnurmit einemfestgeknoteten
Querholzvonunten durch einenumgekehrten, kleinenbis mittelgroßen
Tontopf.Der Blumentopf wirddann mit Stroh, Holzwolle odertrockenem
Moosgefüllt.Nichtzu dichthineinstopfen, um genügendFreiraumfür die
Insektenzubelassen.
Tipp:BringenSie am unteren Endedes Topfes ein kleinesMaschen-
drahtgitter an, das vondem Querholzam Schnurendegehalten wird.
So kann kein Füllmaterial herausfallenodervonVögelnals Nistmaterial
„entwendet“werden. Für einenraschenBezug ihres „Wohnungsangebo-
tes“ stellenSie den Blumentopf mit der Öffnungnachunten auf.

DIEMOBILE SPEZIALUNTER-


KUNFTFÜROHRENKRIECHER


UrsulaKopp erklärt,
wiees gelingt,ganze
Heerscharen kleiner
Helfer anzusiedeln.
Nebenpraktischen
TippsundGestal-
tungsideenwerden
zahlreicheNützlinge
porträtiert. (Heel-
Verlag,80 S., 10 €)


UNSERBuchtipp


Marienkäfer
(Coccinellaseptempunctata)

KENNZEICHEN:Die Käfererrei-
cheneine Längevon5bis 8Mil-
limetern. Ihr Körper istrund und
stark gewölbt. Bekannntister
aufgrundder rotenDeckflügel
mit den schwarzen Punkten, bei
Coccinellaseptempunctata(=
siebenPunkte)sind es drei auf
jedemFlügel.Der siebtePunkt
befindetsich mittigauf dem
sogenannten Schildchen.

INTERESSANTES:Der Siebenpunktist einerder häufigsteneuropäi-
schenMarienkäferarten. Wasdie Ansiedlungim Garten betrifft,rätUr-
sula Kopp dazu,eine Ecke mit Wildwuchsund speziell mit Brennnesseln
anzubieten und im Herbstunter den Hecken ein bisschen„Unordnung“
zuzulassen. Dortkann der Marienkäfer zwischenMoos,Gras oderLaub
überwintern. Lieblingsfutter der Larven und Käfer: Blatt-und Schildläu-
se.Ein erwachsenerKäfermampftbis zu 200 Läuseam Tag.

Hainschwebfliege
(Episyrphus balteatus)

KENNZEICHEN:Aufgrundder
schwarz-gelbenZeichnungäh-
nelt die Hainschwebfliegeeiner
Wespe,doch sie hat keinenSta-
chel.Fressfeindewissen das
nicht,sie halten die Hain-
schwebfliegefür eine Wespe
und nehmenAbstand.
Sie wirdetwa1,2 cm langund
hat auffällige,roteFacettenau-
gen.An den Augen lassen sich Männchenund Weibchenunterscheiden,
dennnur bei den Männchenstoßendie Augen an der Stirnzusammen.

INTERESSANTES:Die erwachsenenTiereernähren sich vonPollenund
Nektar.Praktischerweise legendie WeibchenihreEier mitten in Blatt-
lauskolonien,so dasssich die Larven nachdemSchlüpfen gleichüber
die Läusehermachen.Hainschwebfliegensind zudemFlugakrobaten.

Foto:Christine Kuchem/

Adobe Stock

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