Seit zwölf Jahren lebt Karin Töppler schon mit ihrem Lebensgefährten Inigo in Norwegen. Schon immer
an ihrer Seite ist ihr Bär Micky. Er war, seit sich die aus Gladbeck stammende Teddymama erinnern kann,
Tröster und Spielgefährte für die Kinder in Familie. Nun wollte Karin Töppler mehr über ihren Bären Micky
und seine Herkunft erfahren.
Bär aus Norwegen
Lebenslanger
Weggefährte Chiara Schmitz
Bereits im Jahre 1958 kam Micky in die Familie von Karin
Töppler. Sie selbst wurde erst 1969 geboren, kennt also gar
kein anderes Leben als das mit ihrem Weggefährten Micky.
Doch als sich die beiden kennenlernten, hieß Micky noch Pe
ter. „Er ist schon immer da gewesen. Ich könnte mir ein Leben
ohne Micky einfach gar nicht mehr vorstellen“, erzählt Karin
Töppler. Ihre Mutter hatte den Bären damals mit 19 Jahren
bekommen. Sie hatte sich so in seinen Blick verliebt, dass sie
ihn für 10 Deutsche Mark erwarb – das war für sie eine Menge
Geld. Die damalige Nachbarin von Karin Töpplers Mutter hat
te Besuch aus Leipzig bekommen, die diesen Bären aus Son
neberg in Thüringen aus einer Spielwarenfabrik mitgebracht
hatte. „So begann das Leben für Micky in unserer Familie.“
1959 war Micky dann zum ersten Mal für einen kleinen Jun
gen verantwortlich: Tröster und Spielgefährte. Dieser kleine
Junge war viel krank, musste ganz oft ins Krankenhaus. Leid
und Schmerzen hat Micky für kurze Momente abstellen kön
nen, wenn dieser kleine Junge dann mal Zuhause war. Micky
durfte aufgrund seiner Größe nicht mit ins Krankenhaus. Da
für bekam der kleine Jung einen anderen kleinen Bären, der
dann auch Peter hieß und der ihn dann regelmäßig ins Kran
kenhaus begleiten durfte. Auch heute noch ist er bei diesem
kleinen Jungen, dem großen Bruder von Karin Töppler.
Aufgehübscht
Jetzt ist Micky schon 61 Jahre alt und hat die Wunsch
Norwegerin überall hin mit begleitet, auch in die neue Heimat.
Er war stets mitten im Leben und im Geschehen. „Micky war
immer da: Ob es mein erster Liebeskummer war, bei Umzü
gen in eine neue Stadt, Glücksmomenten und Traurigkeit – all
das hat er mit mir erlebt.“ Als Kind hat Karin Töppler Micky in
den ersten Jahren noch nicht so viel Beachtung geschenkt. „Ich
mochte Puppen und andere Stofftiere, aber Micky war Norma
lität. Er war einfach immer da. Doch eines Tages schlugen mei
ne Brüder in ihrem jugendlichen Leichtsinn auf Micky ein, um
ihre Kräfte zu beweisen und da verspürte ich Wut und machte
das einzig Richtige: Ich nahm Micky an mich.“ Seit dieser Zeit
gehört Micky zu ihr. Er war ihr kleiner, großer Märchenprinz.
„Als ich mein erstes Geld verdient habe, kam Micky zu einem
Teddydoktor, der ihm die zerfallenen Pfoten wieder flickte,
aber seine Krallen sind bis zum heutigen Tag so geblieben.
Das eine Auge konnte ich nicht mehr auf den alten Platz in sei
nem Gesicht einsetzen. Da fehlte die Masse, die das Auge hält,
also musste es ein paar Millimeter weiter von der Stelle ver
setzt werden. Aber er sieht trotzdem noch aus wie mein lieber,
treuer Micky“, freut sich Karin Töppler über die erfolgreiche
Verjüngungskur des Bären.
Damit die Geschichte von Micky nicht in Vergessenheit ge
rät, hat Karin Töppler angefangen, sie aufzuschreiben: „Ich
möchte, dass meine Erzählung in einem Buch verfasst ist
und so Andere die Möglichkeit haben, sie fortzusetzen und
weiterzuschreiben.“ Dieses Buch soll Micky dann in einem
Rucksack immer bei sich haben, um seine Erfahrungen wei
ter zu tragen.
Karin Töppler hat ihren Bären Micky schon seit ihrer
Geburt. Er hat sie durch alle Lebenslagen begleitet