Teddys Kreativ - September-Oktober 2019

(Greg DeLong) #1

Neu oder alt?


Man darf jedoch nicht vergessen, dass es auch in der
Tschechei mehrere Teddymanufakturen gegeben hat, die si­
cher – wie die großen Vorbilder aus Deutschland – gelungene
und gut verkäufliche Teddybären gegenseitig kopiert haben.
Unglücklicherweise ist es mit den Zuordnungen von histo-
rischen Teddybären nicht immer so einfach wie bei vielen
vergleichbaren Sammelgebieten.


So muss auch ein weitere Aspekt für eine Herkunft Ihres Bären
mit in die Waagschale geworfen werden: Es könnte sich auch
um eine neuzeitliche Replik handeln. Ganz ähnliche Teddys
wurden von der Firma Haida in großer Menge und in verschie-
densten Größen und Materialien auf den Markt gebracht. Die-
se sind üblicherweise ursprünglich mit diversen, angenähten
Stoff-Fahnen gekennzeichnet und haben in den großen Aus-
führungen auch meistens senkrecht gestickte Nasengarnierun-
gen. Letztendliche Sicherheit könnte eine Sichtung Ihres Bären
geben, bei der die Art der Holzwollstopfung geprüft werden
kann. Das Einbringen der Holzwolle war für Jahrzehnte ein an-
erkannter Lehrberuf, den ab den 1980er-Jahren nur noch sehr
wenige Fachleute beherrschten. An der Art und der Festigkeit
der Holzwollstopfung kann man heute historische Teddy bären
von einfacheren Repliken oder Künstlerbären unterscheiden.
Anhand der von Ihnen gesendeten Bilder ist bei der frappieren-
den Ähnlichkeit der beiden genannten Bären typen keine gesi-
cherte Aussage möglich. Die Tendenz geht eher in Richtung
eines möglicherweise tschechischen Bären aus der Zeit um



  1. Um einen Teddybären aus einer bedeutenden deutschen
    Manufaktur handelt es sich jedoch nicht.


Woher der Bär wirklich stammt, bleibt offen

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