ideal für feine Kaskade.
Während des Gestaltungsprozesses
werde ich sehen, ob der Baum eine volle
Kaskade oder eine Halbkaskade werden
wird.
Das Entfernen der Rinde
Zuerst muss das Totholz bearbeitet wer-
den. Im Vergleich zu Wacholdern sind Ei-
ben begrenzt, wenn Sie planen den Fluss
der Lebensadern zu verändern. Eiben be-
sitzen nicht so ausdrucksstarke Lebens-
adern, wie Sie die bei vielen Wacholdern
finden können. Deswegen muss sorgfältig
überprüft werden, wo die Lebensadern
und Fasern verlaufen und wo sie entfernt
werden können, um Totholz zu gestalten.
Nach dem Aufteilen der Ränder der Le-
bensader und dem Markieren mit Kreide,
habe ich vorsichtig damit begonnen, die
Rinde abzuschälen. Dabei schneide ich
keine Linien in das lebende Gewebe, son-
dern lasse sie von alleine abreißen. Dabei
wird oben und immer von außen begon-
nen, in einem geringen Abstand von dem
lebenden Gewebe, das erhalten bleiben
soll, um sicher zu gehen.
Das Entfernen der Rinde wird am besten
im frühen Frühjahr durchgeführt, unmit-
telbar bevor das lebende Gewebe nach der
Winterruhe wieder aktiv wird. Ich kann
die Fasern in der Rinde als Leitlinien ver-
wenden und so steche ich den Meißel in
das lebende Gewebe und reiße einen Teil
der Rinde ab, wobei der Riss nicht durch
mich definiert wird. Sobald die Ränder
des neuen Totholzes markiert sind, kann
ich dazu übergehen, den Rest der Rinde
dazwischen zu entfernen.
Ich säubere die Rinde, indem ich alte Schichten abschäle. Auffällig waren die Rin-
denverdickungen, die darauf hinweisen, dass dort eine Lebensader verläuft.
Die Rinde besitzt hier eine leichte Verdickung, die ich mit Kreide markiere. Dieser
Bereich sollte erhalten bleiben.
Auf der Rückseite. Ich verwende die Risse in der
Rinde als Markierung des Rands des Totholzes.
Dann entferne ich die Rinde zwischen den
markierten Rändern vorsichtig.
Entfernen der Rinde im oberen Bereich.
Ansicht der Rückseite. Ein großer Bereich lebender Rinde verbleibt am Baum.
30 MEISTERKLASSE Bonsai Focus