Die Welt am Sonntag - 18.08.2019

(lily) #1
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18.08.1918. AUGUST 2019WSBE-VP1


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1 8.AUGUST2019 WELT AM SONNTAG NR.33 STIL 59


Den Backofen auf 160 °C vorheizen. Die Kapern
in Wasser einweichen, damit sich ein Teil des
Salzes auflöst und sie etwas milder werden. Die
Kartoffeln mit kaltem Wasser bedecken, salzen
und gar kochen, anschließend ausdampfen lassen
und pellen. Den Saibling waschen und innen und
außen mit Salz und Pfeffer würzen. Von der
Zitrone drei bis vier dünne Scheiben abschnei-
den und in die Bauchhöhle des Fisches stopfen,
ebenso ein paar Stiele der Petersilie. Den Saib-
ling mit etwas Olivenöl begießen, in einen Bogen
Backpapier einschlagen und auf einem Backblech
auf mittlerer Höhe 30 Minuten garen, anschlie-
ßend aus dem Ofen nehmen und eingepackt
etwas abkühlen lassen.
Währenddessen die Bohnen in gut gesalzenem
Wasser kochen, bis sie angenehm bissfest, aber
nicht mehr zu roh sind. Abgießen und kalt ab-
schrecken. Die Stiele entferne ich erst nach dem
Kochen, so kommt kein Kochwasser in die Boh-
nen. Den kleinen Zipfel auf der gegenüberliegen-
den Seite lasse ich dran, den kann man mitessen.
Die Bohnen in etwa einen Zentimeter lange Stüc-
ke schneiden, die Petersilie und den Schnittlauch
fein hacken. Die Kapern abgießen, noch einmal
abspülen, gut abtropfen lassen und ebenfalls hac-
ken. Die Bohnen mit der Petersilie, dem Schnitt-
lauch und den Kapern mischen und mit Salz,
Pfeffer, Zitronenschale und Saft abschmecken.
Den Saibling auspacken und vorsichtig die Haut
abziehen. Das Fleisch in groben Stücken von der
Gräte zupfen und in eine Schüssel geben. Die
Kartoffeln mit einer Gabel zerdrücken und mit
dem Fischfleisch mischen. Mit Salz und Pfeffer
abschmecken und mit Olivenöl verrühren.
Die Brotscheiben im Toaster oder in einer Grill-
pfanne rösten, mit der Brandade bestreichen und
zusammen mit dem Bohnensalat servieren.

JETZT PERFEKT

Brandade


mit Bohnensalat


VONVOLKER HOBL UND ROBIN KRANZ (FOTO)

Eine Brandade ist meist eine Mischung aus gegar-
tem Stockfisch und Kartoffeln, die warm oder kalt
serviert werden kann. Anders als bei den meisten
anderen Zubereitungsarten spielt es keine allzu
große Rolle, wenn man den Fisch etwas übergart.
Ich schlage ihn einfach in ein Backpapier und lege
ihn in den Ofen, wo er im eigenen Saft dämpft und
die Aromen der Petersilienstängel und Zitronen-
scheiben aufnimmt. Die Brandade lässt sich gut
vorbereiten und ist ideal zum Aperitif oder als
Vorspeise. Nach meiner Erfahrung wird sie auch
von den meisten Fischmuffeln gerne gegessen.

Zutaten für 4 Personen
1Saibling circa 500 g
1–2 mehlig kochende Kartoffeln
Salz
4EL Olivenöl
4Scheiben Brot
400 g Buschbohnen
1Bund Schnittlauch
1Bund Petersilie
1EL Salzkapern
Abrieb einer halben unbehandelten Zitrone
Zitronensaft
Salz, Pfeffer

D


ie Spieler werden
noch nach Erfolgs-
schweiß gerochen
haben, als sie in den
„Schwarzen Adler“
in Oberbergen im
Breisgau einkehr-
ten. Es gab Braten, es gab Freudenträ-
nen, und es gab Weine von Franz Keller.
Es wurde eine lange Nacht.
Am 4. Juli 1954 hatte die deutsche
Fußballnationalmannschaft in der
Schweiz den Weltmeistertitel geholt.
Das „Wunder von Bern“ gilt seitdem als
Wendepunkt der deutschen Nach-
kriegsgeschichte. Es war eine Siegesfei-
er mit Folgen. Als drei Jahre später das
Gastgeberpaar Franz und Irma Keller
einen Sohn bekam, tauften sie ihn nach
dem Kapitän Fritz Walter, der dann
auch Patenonkel wurde. 62 Jahre später
soll nun Fritz Keller zum Präsidenten
des Deutschen Fußball-Bundes gewählt
werden. Man darf sagen: Selten wurde
einem Mann ein Job so klar in die Wiege
gelegt.

„Gastronomie, Wein machen, Fuß-
ball, all das hat mit Menschen und mit
Emotionen zu tun“, hat er mal gesagt.
Er weiß, wovon er spricht. Wolfram Sie-
beck attestierte ihm: „Mit Fritz Keller
feiern wir die Überwindung der purita-
nischen Anspruchslosigkeit durch die
Lebenslust.“
Beim Wandern in den kellerschen
Weinhängen Rast machend, kann man
hier weit in die Kulturlandschaft des
Kaiserstuhls blicken. Für die einen be-
deuten die Terrassen harte, Arbeit, an-
dere empfinden Lieblichkeit. Hungrige,
Durstige und Neugierige zieht es dann
in die „KellerWirtschaft“. Vor allem
Durstige, denn Wein, auch verschiedene
und ältere Jahrgänge, gibt es hier zur
Genüge. Das Restaurant ist Teil eines
2013 spektakulär in den Berg gebauten
Weinguts, das beweist, dass moderne
Architektur gut mit altem und traditio-
nellem Weinbau zusammengeht. In die-
sem, nach seinem Vater benannten
Weingut, steht Fritz Keller jeden Tag
gegen sieben Uhr auf und bespricht mit
seinem Sohn Friedrich beim ersten Kaf-
fee, was am Tag an Arbeit anfällt. „Das
ist das Faszinierende am Wein“, sagte er
2011 in einem Interview: „Er bringt geis-
tige Anregung, aber nur, wenn man in-
vestiert: Zeit, ein bisschen Geld, vor al-
lem Geist.“
Irgendwann an diesem Tag, so wie an
allen Tagen seit 2010, wird Fritz Keller
auch ein paar Stunden über Fußball
sprechen. Mit den Trainern und Betreu-
ern des Bundesligisten SC Freiburg,
dessen Präsident er ist. Seit Donnerstag
letzter Woche gilt der badische Spitzen-
winzer zudem aber als jener Mann, der
am 27. September in Frankfurt zum Prä-
sidenten des DFB, des Deutschen Fuß-
ball-Bundes, gewählt wird, dem zuletzt
der eher glücklos agierende Reinhard
Grindel vorstand.
Keller, der mit 62 Jahren fünf Jahre
älter als der scheidende Grindel ist, soll

für einen Neubeginn der Institution
stehen, die mit Imageproblemen und
Korruptionsvorwürfen zu kämpfen hat.
Seine erfolgreiche Präsidentschaft beim
SC Freiburg, das sagt Keller bedauernd
in seiner ersten Stellungnahme, wird
mit dem Antritt des Amtes beim DFB zu
Ende gehen. Ansonsten will (oder darf)
er sich nicht öffentlich äußern. Jetzt be-
ginnt in Freiburg die Suche nach Kellers
Nachfolger, der als Mann der leisen,
aber sicheren Töne bekannt war.
Fritz Keller ist das, was man einen ge-
borenen Gastgeber nennt. Er scheut
keine Menschen und kann, mit freundli-
cher Autorität, eine Menschenmenge
bei Bedarf schnell dirigieren. Er spricht
Hochdeutsch mit badischer Färbung.
Wenn er so richtig ins Reden kommt,
kann er auch mal ganz in den Dialekt
kippen. In der biertrinkenden Fußball-
welt ist Keller ein Exot: Auf seinen nie-
mals leeren Tischen stehen immer zwei
bis drei Flaschen Wein – und die sicher
nicht nur vom eigenen Weingut.
Seine Ahnen gründeten in der zwei-
ten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen
kleinen Weinhandel. Die damals neue
Methode des Schwefelzusatzes machte
es möglich, Flaschenweine mit der Bahn
über weite Strecken zu transportieren,
ohne dass die wertvollen Kelterungen
im Glasgebinde zu Essig verkamen. Die
Familie Keller holte die Weine vor allem
aus Frankreich, aus den Regionen Bur-
gund und Bordelais (Bordeaux). Das
wilhelminische Bürgertum, vor allem
hier, im tiefen Westen des Kaiserrei-
ches, wollte mit dem Konsum französi-
scher Weine seine Weltläufigkeit bewei-
sen. Der Weinhandel ist noch heute ei-
nes der Standbeine der Kellers.
Nach dem Zweiten Weltkrieg errich-
tete Franz Keller in Vogtsburg, Ortsteil
Oberbergen, das Hotel und das Restau-
rant „Schwarzer Adler“, das deutsche
Gourmetgeschichte schrieb, weil es vor
fünfzig Jahren einen Michelin-Stern er-
hielt, den es bis heute hält. Die andere
Besonderheit: Von den wenigen Restau-
rants, die Ende der 60er-Jahre in
Deutschland überhaupt eine Auszeich-
nung der französischen Gourmet-Bibel
zugesprochen bekamen, war der
„Schwarze Adler“ das einzige Lokal mit
einer Frau als Küchenchefin: Irma Kel-
ler, die Mutter von Fritz. Ihr kulinari-
sches Erbe trat später der ältere Bruder
von Fritz, Franz Keller junior, an, der
bei Paul Bocuse in Lyon lernte und dann
dem „Kellerschlösschen“ in Hatten-
heim im Rheingau den ersten Stern er-
kochte. Heute lebt der 69-Jährige in sei-
ner Landwirtschaft „Falkenhof“ bei
Wiesbaden, wo er mit seinem Sohn
hochqualitativ Rinder und Schweine
züchtet.
Sein Vater Franz Keller senior zog ne-
ben der Gastronomie über die Jahre
sein Weingut hoch, das mit wenigen
Hektar begann und vor allem Weine in
die Flaschen füllte, die man im Restau-
rant verkaufte. Die Küche Badens orien-
tierte sich immer am nahe gelegenen
Frankreich, hier drängten sich auf klei-
nem Raum die besten Wirtshäuser der
alten Bundesrepublik.

Fritz Kellers Weingut hält heute rund
40 Hektar Rebfläche am Kaiserstuhl in
Bewirtschaftung. Das ist ein großer,
aber kein richtig großer Winzerbetrieb.
Und es ist ein Familienbetrieb, in dem
jeder anpacken muss.
Mit dem Jahrgang 2015 übergab Fritz
Keller, der mit seiner Präsidentschaft,
dem Weingut und der Gastronomie so
ziemlich am Rande der Belastungsgren-
ze stand, das Weingut an seinen Sohn
Friedrich. Der heute 29-Jährige steht
meistens im neuen und weit in den Berg
reichenden Keller und begleitet die
Rebsäfte von der Gärung bis zur Fla-
schenfüllung. Sicher ist, dass Vater Fritz
mit der DFB-Präsidentschaft noch we-
niger Zeit als vorher haben wird, auch
wird er sich nicht mehr täglich in Ober-
bergen und Freiburg aufhalten können,
zwei Orte, die gut 20 Kilometer vonei-
nander entfernt sind, sondern im Land
und in der Welt unterwegs sein.

Das Weingut Franz Keller ist Mitglied
im VDP, dem renommierten Verein
Deutscher Prädikats- und Qualitätswin-
zer, dem in ganz Deutschland nur rund
200 Betriebe angehören. In der interna-
tionalen Weinwelt, wo sich Winzer
kaum auf nationale Zusammenschlüsse
einigen können, gilt er als vorbildlich.
Friedrich Keller führt jene Stilistik der
Weine weiter, die schon Franz senior
und Fritz Keller favorisierten: trockene,
terroir-orientierte Weine, die als ideale
Speisebegleiter Verwendung finden.
Das mag heute selbstverständlich klin-
gen, war aber noch vor dreißig Jahren
die Ausnahme. Es galt die Regel, dass
deutsche Weine immer auch eine
Fruchtsüße mitbringen müssen.
Franz Keller senior war also Rebell
und blieb das auch, als man am Kaiser-
stuhl in den 60er- und frühen 70er-Jah-
ren begann, die sogenannte Flurbereini-
gung aller deutschen Weinberge einzu-
leiten. Zwar sind flurbereinigte Wein-
gärten leichter zu bewirtschaften, doch
Franz Keller senior, und später auch
sein Sohn Fritz, wollten von mehr Be-
quemlichkeit wenig wissen und die Ori-
ginalität ihrer Parzellen sichern. Denn
beide wussten: Mikroterroir, das ge-
schmackliche Vielfalt garantiert, ist
mehr wert als ein Weingarten, der we-
nig Arbeit macht.
Fritz Kellers gemäßigte Preispolitik
vermittelt die Volksnähe des Patrons.
Die kann er am 27. September ganz
Deutschland beweisen, wenn er bei den
Qualifikationsspielen mitfiebert.

Liebliche Kulturlandschaft: Fritz Keller in seinen Weinbergen in Vogtsburg im Kaiserstuhl

PAUL SCHIRNHOFER / AGENTUR FOCUS

/PAUL SCHIRNHOFER

Volksnaher


Patron


Der künftige DFB-Chef Fritz Keller führt eines der


besten Weingüter Deutschlands. Die Liebe zum


Fußball wurde ihm in die Wiege gelegt


VONMANFRED KLIMEK

FFFritz Keller im Stadion des FC Freiburgritz Keller im Stadion des FC Freiburg

Die Böden am Kaiserstuhl sind von
vulkanischem Gestein und etwas Kalk
geprägt; Untergrund, der oft von
einer meterdicken, fruchtbaren Löß-
auflage verborgen bleibt. Hier wach-
sen die Reben burgundischer Sorten
besonders gut, also: Weißburgunder,
Spätburgunder (Pinot noir), Graubur-
gunder und Chardonnay. Mit dem
Spätburgunder „Oberberger Bass-
geige“keltert Friedrich Keller heute

einen seit mehr als zwanzig Jahren
deutschlandweit bekannten, ange-
nehm konservativen und genau ge-
nommen viel zu günstigen Ortswein,
der dem badischen Wein eine Quali-
tätsmarke außerhalb der Avantgarde
sicherte: ein im besten Sinne Volks-
wein, der zeigen soll, dass badische
Winzer mit jenen des Burgund mit-
halten können.
Ganz grandios und zu den besten

Grauburgundern Deutschlands zäh-
len Kellers Grauburgunder der Lagen
„Schlossberg“ und (etwas günstiger)
„Kähner“. Diese Topweine werden ab
Gut zwischen 24 und 35 Euro ver-
kauft (rechtzeitig reservieren) und
bleiben damit rund mindestens ein
Drittel günstiger als alle vergleichbar
erstklassigen Grauburgunder aus
dem nur wenige Kilometer entfernten
Elsass.

Traumhafte Lage: Was den Kaiserstuhl und Kellers Weine so besonders macht

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