Die Welt - 17.08.2019

(Axel Boer) #1

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17.08.19 Samstag, 17. August 2019DWBE-HP


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DIE WELT SAMSTAG,17.AUGUST2019 FORUM 3


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D


ie Zukunft ist weiblich. Die
Rollenmuster für Erfolg ver-
schieben sich, und sie tun das,
weil im neuen Schülerbarometer be-
sonders die Mädchen eindrucksvoll
dokumentieren, dass in diesem Land
eine rührende Generation von Sinn-
suchern, Moralfreunden und Mann-
schaftsspielern heranwächst. Wichti-
ger als Geld und Karriere sind das
Ideal eines guten und gerechten Le-
bens, in dem Werte und Träume ohne
ironische Verrenkung im Berufsalltag
verwirklicht werden wollen.
Die Jungs wirken dabei archaischer.
Da gibt es auch noch jene Schüler, die
am Ende bei der Autoindustrie ihre
Zukunft sehen, aber der Trend geht
Richtung öffentlicher Dienst: allen
voran Polizei, Bundeswehr, Zoll und
Rotes Kreuz. Das Gemeinwohl wird
als direkter, existenzieller Auftrag
verstanden. Das kann der Gesellschaft
nicht schaden. Schwierig wird diese
Tendenz nur, wenn andere Säulen
unserer inneren Stabilität bröseln.
Der Gründergeist zum Beispiel. Da

meldete die KfW gerade, dass der
WWWunsch nach beruflicher Selbststän-unsch nach beruflicher Selbststän-
digkeit auf einem neuen Rekordtief
angekommen ist. War die Lust, Unter-
nehmer zu werden, hierzulande schon
bisher nur verhalten, so haben der
gute Arbeitsmarkt und die Finanzkrise
dem Unternehmergeist schweren
Schaden zugefügt.
Wir brauchen beides: Bürger, die
sich dem Gemeinwohl und der Sinn-
stiftung verschreiben – und jene
AAAbenteurer und Verantwortungs-benteurer und Verantwortungs-
verliebten, die mit Risiko, Kreativität
und viel Mühen ihre Geschäftsidee
zum Fliegen bringen, um damit Ar-
beitsplätze, Wohlstand und ein zu-
kunftsfähigeres Land zu schaffen.
Letzteres geht nur, wenn wir die in
vielen Medien und Milieus grassieren-
de „Todesverachtung“ für Wirtschaft
und Unternehmertum einhegen und
wenn deutlich wird, wie positiv – auch
fffür das Gemeinwohl – gelebtes Unter-ür das Gemeinwohl – gelebtes Unter-
nehmertum sein kann. Gerade in der
ökologischen Transformation unserer
VVVolkswirtschaft. Damit das alte Kli-olkswirtschaft. Damit das alte Kli-
schee von den Unternehmer-Machos
nicht perpetuiert wird, sind gerade
die Mädchen dazu aufgerufen, sich
selbstständig zu machen. Und Schu-
len wie Universitäten sollten diesen
WWWunsch fördern.unsch fördern.
[email protected]

Unternehmer von morgen


KOMMENTAR


ULF POSCHARDT

W


as wir an Wurst auf-
schneiden, was wir an
Schweinenacken grillen,
was wir gehackt legen,
durch den Wolf drehen, in
Pellen packen – über
Jahrzehnte hieß es, das
sei etwas Gutes. Jetzt wird uns klar: Wir schneiden
uns damit ins eigene Fleisch. Das alles ist plötzlich
unappetitlich, außerdem ungesund, dazu kommen
Klimaschädlichkeit und Umweltbelastung. Vor allem
aber beginnen schlechtes Gewissen und moralische
Skrupel den Geschmack am Fleisch zu verderben.
Fleisch bedeutet fast immer Tierquälerei, Fleisch
bedeutet CO 2 - und Feinstaubbelastung, nitratver-
seuchtes Grundwasser, ruinierte Ackerböden. Per-
sönlich genommen bedeutet Fleisch für jeden, der es
in Deutschland auf den statistischen Pro-Kopf-Kon-
sum von 60 Kilo Fleisch bringt, ein erhebliches Ge-
sundheitsrisiko. Eine ethische Schweinerei gegen-
über der gequälten Natur ist es in jedem Fall.
Der Schinken zum Spargel, die Grieben zum Sau-
erkraut und abends das Beef, die Leberwurst aufs
Brot – es ist zwar keine Sucht wie bei Zigaretten
oder Alkohol. Aber es ist viel mehr als bloß die
Macht der Gewohnheit. Vom Stolz auf die Nürn-
berger Rostbratwürstchen, die Currywurst aus Ber-
lin oder die Weißwurst aus München – Fleisch sät-
tigt ein gewachsenes, kulturell hoch entwickeltes
Bedürfnis. Der Grillabend mit Freunden, im Som-
mer und unter alten Bäumen dürfte auf der Sehn-
suchtsskala gleichauf liegen mit einem Sandstrand
in der Karibik.
Wenn jetzt aber viele Lippen bekennen, wenn
sogar die Mehrheit zu Protokoll gibt, „wir wollen das
nicht mehr“, und wenn es gleichzeitig nur wenige
Vorläufer sind, die radikal entschlossen vegetarisch,
vegan oder mit verträglichem Fleischkonsum aus-
kommen, dann steht da ein Tor offen, als Einladung
an den Staat. Da sollte er, da muss er durch. Tatsäch-
lich sind zum Thema Fleisch politisch schon einige
Versuchsballons in den Himmel gestiegen. Das Tier-
wohlsiegel, der Veggie-Day. Und jetzt der Vorschlag,
die Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte zu erhöhen.
Das klingt nach halbgaren Versuchen, und für sie gilt
dasselbe wie für das Steak auf dem Grill: Es will
gewendet werden. Jetzt ist die Gelegenheit, aufs
Ganze zu gehen. Eine Fleischwende muss her.
Das Schöne daran ist, dass sie sich von der Ener-
giewende, der Agrarwende oder der Verkehrswende
im wichtigsten Punkt unterscheidet: Die Fleisch-
wende zeigt gute Ansätze, tatsächlich die Kurve zu
kriegen. Dass staatliche Vernunft und Gewalt es
manchmal erstaunlich weit bringen können, beweist
das Nichtraucherschutzgesetz. Gaststättenverbot,
Raucherzonen-Schikanen, Horrorfotos auf den Ziga-
rettenschachteln – 2007 beschloss Berlin eines der
umstrittensten Gesetze der deutschen Nachkriegs-
geschichte. Aber mehr als zehn Jahre später hält die
Mehrheit selbst unter den Rauchern es für gut und
richtig, zum Rauchen vor die Tür zu gehen: Weil im
Konflikt zwischen Bequemlichkeit und Sucht es oft
eine Zigarette weniger wird.
Als Modell für die Fleischwende kann die Ziga-
rettenwende allerdings kaum infrage kommen. War-
nende Steckfähnchen im Schnitzel? Ekelerregende
Fotos, gepikst auf Salami oder Wiener Würstchen
mit der Warnung vor Krebs, Gicht, Antibiotika oder
Hormonüberschuss? Oder der Hinweis: „Diese Mor-

tadella verkürzt ihr Leben um xx Jahre.“? Eher nein.
Die Bilder von den unappetitlichen Folgen ungesun-
der Ernährung wirken schon in den Köpfen, wie der
große Zulauf ins Lager der Vegetarier und Veganer
zeigt.
Mit fast 15 Prozent der schädlichen Emissionen ist
die Fleischindustrie nach der Statistik der Vereinten
Nationen am Klimawandel beteiligt – was die Be-
reiche Transport und Verkehr in den Schatten stellt.
Eine vierköpfige amerikanische Durchschnittsfamilie
hinterlässt mit ihrem Fleischkonsum mehr Treib-
hausgase als durch ihre beiden Autos. Wissenschaft-
ler der Universität Oxford bilanzieren, dass vegetari-
sche oder vegane Ernährung 60 Prozent weniger
Emissionen verursacht als eine fleischhaltige.
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen einzel-
nen Nahrungsmitteln: Kopfsalat, so haben Forscher
der Universität Pittsburgh berechnet, schneidet in
der Klimabilanz dreimal schlechter ab als Schweine-
bauch. Brokkoli, Reis, Kartoffeln, Spinat oder Weizen
dagegen stünden in ihrer Klimafreundlichkeit erheb-
lich besser da. Ähnlich sieht es beim Wasserver-
brauch aus: Rindfleisch verbraucht in der Erzeugung
pro Kilokalorie rund 20-mal so viel Wasser wie Ge-
treide. Nüsse dagegen benötigen pro Kilokalorie
mehr Wasser als Hühner- oder Schweinefleisch. Will
man die Sache ausreizen, sähe ein klima- und um-
weltfreundlicher Speiseplan in etwa so aus, wie das
durchschnittliche Mittagsangebot in den Mensen
deutscher Hochschulen: Buchweizen-Buletten mit
Brokkoli im Wechsel mit Kartoffel-Spinat-Auflauf.
Wenn niemand mehr Fleisch isst, werden laut der
niederländischen Umweltagentur rund 2,7Milliarden
Hektar Weideland frei sowie rund 100 Millionen
Hektar Land, auf dem Futterpflanzen wachsen – eine
Fläche, fast so groß wie der afrikanische Kontinent.
Doch könnte man mit all dem Soja und Getreide, das
an Schweine, Rinder und Masthähnchen verfüttert
wird, dem Hunger auf der Welt begegnen? Daran
glauben selbst die Landwirtschaftsexperten von
Greenpeace nicht, weswegen sie und andere ge-
mäßigte Tierschützer ebenso wie Ökonomen die
Lösung für Tierqual, Umweltzerstörung und Klima-
erwärmung auch nicht in einem weltweiten Veganer-
tum sehen. Sondern in artgerechter Tierhaltung, die
freilich mehr kostet als die jetzigen EU-subventio-
nierten Massenställe.
In Umfragen behaupten 90 Prozent der Deut-
schen, das Schicksal gequälter Tiere gehe ihnen na-
he. Und dass sie als Kunden bereit seien, für ein
artgerechtes Tierleben bis zur Schlachtung mehr zu
zahlen. Die letzte dieser Umfragen ist kaum ein Jahr
alt. Aber im Supermarkt vor dem Kühlregal wird der
Unterschied zwischen Hirn und Hand greifbar: Ge-
kauft wird dann eben doch das Schweinenacken-
steak, 100 Gramm für 50 Cent. Oder Hähnchen-
schenkel im Angebot, das Kilo für 1,24Euro.
Ökobauern müssen für ein artgerecht aufgezoge-
nes Tier fünf Euro pro 100 Gramm Schweinesteak
verlangen, um wirtschaftlich über die Runden zu
kommen. Das kann als Markierung für die Fleisch-
wende genommen werden, fünf Euro statt 50 Cent
pro 100 Gramm aus der Massenproduktion, der Fak-
tor zehn beim Preis. Ist das Glück für Mensch und
Sau zu teuer? Politisch nicht durchsetzbar?
Es gibt dazu eine Antwort aus dem berühmtesten
Schweinestall der Literaturgeschichte, aus George
Orwells „Animal Farm“: „Falls Freiheit überhaupt
etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf,
den Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen.“
[email protected]

Wir fallen


vom Fleisch ab


Weniger Rind, Schwein


und Huhn auf dem


Teller ist besser für


Mensch, Tier und Klima.


Und anders als bei der


Energiewende und der


Verkehrswende könnte


es mit der Fleischwende


wirklich klappen


Bisher gab es Tierwohlsiegel


und den Veggie-Day. Aber das


waren nur halbgare Versuche


LEITARTIKEL


ǑǑ


ELKE BODDERAS

Ihre Post an:
DIE WELT, Brieffach 2410, 10888 Berlin,
Fax: (030) 2591-71606, E-Mail: [email protected]
Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser
wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen
uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das
Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der
sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei
uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage,
jede einzelne Zuschrift zu beantworten.

oder Assad-Kräfte verletzte Bruder
eines Flüchtlings im Süden des Landes
durch Israelis auf dem Golan in einem
israelischen Krankenhaus behandelt.
Von diesen humanitären Aktionen weiß
die Welt wohl nichts. Vielleicht spielt
dabei die Gefährdungslage der Opfer
eine Rolle. Ich stimme Ihnen voll zu,
dass die Politik vor dem Hintergrund
unserer Verfassung sowohl Überzeu-
gungsarbeit leisten wie auch Druck auf
muslimische Verbände ausüben muss.
Menschen, die sich antisemitisch ver-
halten, ob deutsch oder muslimisch,
sollten konsequent sanktioniert und
bei ausländischer Herkunft ausgewie-
sen werden.
WINFRIED HABERLAND, PER E-MAIL

Vielen Dank für Ihren Kommentar,
dem ich zustimme. Aber glauben Sie
ehrlich, dass Ihre berechtigte Forde-

kommen ebenfalls aus den jeweiligen
Ländern, und da gilt keine moderne
Lesart des Koran. So berechtigt Ihr
Wunsch auch ist, so wenig Chancen auf
Verwirklichung sehe ich.
MARTIN SPEIDEL, PER E-MAIL

Teure Eltern


Zu: „Und noch eine Wohltat“
vom 15. August

Dem Kommentar muss ich widerspre-
chen. Sehr generalisiert sind Sie der
Meinung, dass die Kinder ewig für die
Eltern bezahlen sollten. Aus hinrei-
chender Erfahrung und aus Konsulta-
tionen mit verschiedenen Rechtsanwäl-
ten weiß ich, dass fast sämtliche Be-
scheide der kommunalen Behörden
zuungunsten der Kinder und Angehöri-

gen falsch sind. Der Staat beziehungs-
weise die Kommunen ziehen die An-
gehörigen auf ungebührliche Art und
Weise ab. Praktisch alle Bescheide, die
vor Gericht landen, werden aufgehoben
und deutlich reduziert. Wer als Staat so
mit seinen Bürgern umgeht, der ver-
dient es nicht, in dem Bereich noch
ernst genommen zu werden. Eine enge
Freundin von mir hat als Volljuristin
auf einer Bundesbehörde praktisch
keine Chance, sich ein eigenes Leben
aufzubauen, weil sie seit dem Eintritt
in das Berufsleben den allergrößten
Teil für den Unterhalt ihres Vaters
aufbringen muss. Man billigt ihr nicht
zu, einen höheren Lebensstandard zu
haben als während ihres Studiums. Es
kann nicht sein, dass Kinder sich kein
eigenes Leben aufbauen können und
noch Schwiegereltern unterhalten
müssen. HANSPETER RING, DERNBACH

LESERBRIEFE


rung „Wer Europas Werte missachtet,
hat zu gehen!“ unter dieser Regierung
jemals realisiert wird? Eher wird Ihnen
Frau Merkel ein schnippisches „Jetzt
sind sie halt hier!“ entgegenhalten. Seit
2005 hat sich die Zahl der Juden in
Deutschland um 10.000 auf 98.
(2017) reduziert. Bis 2005 stieg sie an.
Die muslimische Einwanderung betrug
(2006) 3,3 Millionen und (2017) 4,
Millionen (laut Statista). Ich sehe da
einen Zusammenhang. Dass Deutsch-
land, für das laut Frau Merkel der
Schutz Israels zur Staatsräson gehört,
Millionen jüdischer Erzfeinde herein-
lässt, ist nicht nur grob fahrlässig, son-
dern konterkariert die Staatsräson.
Natürlich ist nicht jeder Muslim gleich
ein Judenhasser und geht gegen Juden
vor, aber gerade die, die neu hier sind,
bringen ihren kulturellen Hintergrund
mit und verbreiten ihn. Die Imame

Staatsräson


Zu: „Bedrohte Juden“
vom 16. August

Vielen Dank für Ihre klaren Worte zum
Thema Antisemitismus, die in gleicher
Weise von der Politik, insbesondere
dem Antisemitismus-Beauftragten,
vertreten werden sollten. Als Flücht-
lingshelfer unterstütze ich syrische
Flüchtlinge, denen gegenüber ich aus
meinen freundschaftlichen Kontakten
zu Israel kein Hehl mache. Bei den
Kurden positive Reaktionen, nicht
zuletzt aufgrund der militärischen
Unterstützung durch Israel im Norden
Syriens; dort werden die Kurden als
Juden beschimpft. Und selbst bei ei-
nigen syrischen Muslimen eine diffe-
renzierte, israelfreundliche Einstellung.
Unter anderem wurde der durch IS-

W


as wäre ein Leben ohne
Nachrichten! Mit einer
WWWeißweinschorle in dereißweinschorle in der
Hand in einer Hängematte baumeln, die
Sonnenstrahlen kitzeln die geschlosse-
nen Augen, das Smartphone liegt weit
weg stumm im Flugmodus. Man müsste
sich nicht vor den Folgen des Klima-
wandels fürchten, über das peinliche
Kandidatencasting für den SPD-Vorsitz
ärgern oder sich Sorgen machen, ob die
AAAfD im Osten zur stärksten politischenfD im Osten zur stärksten politischen
Kraft aufsteigen wird.
Tatsächlich gibt es immer mehr
Deutsche, die den Nachrichtenkon-
sum meiden – mittlerweile ist es jeder
Vierte. Das hat der im Juni veröffent-
lichte „Digital News Report“ ergeben,
den das Reuters Institute der Univer-
sität Oxford jährlich vorlegt. Interna-
tional hat knapp jeder Dritte der Be-
fffragten aus 38 Ländern keine Lustragten aus 38 Ländern keine Lust
mehr auf News. Das sind drei Pro-
zentpunkte mehr als vor zwei Jahren.
Der Fachbegriff lautet „Nachrich-
tenabstinenz“ und klingt damit fast
wie ein neuer Gesundheitstrend. „Sie-
ben gute Gründe, keine Nachrichten
mehr zu konsumieren“, schreiben
unzählige Schöner-leben-Blogger im

Internet und warnen vor sinnloser,
Angst schürender und kreativitäts-
raubender Berichterstattung.
Dabei ist die Lage ernst. Wer keine
Nachrichten schaut, kann schlecht
beurteilen, wie die Bundesregierung
performt und wo er bei den nächsten
WWWahlen sein Kreuz machen wird. Esahlen sein Kreuz machen wird. Es
kann ihm schwerer fallen, unseriöse
Fakten einzuordnen, er ist anfälliger
fffür Fake News und Meinungsmache inür Fake News und Meinungsmache in
den sozialen Netzwerken und auf ano-
nymen Websites mit Servern auf der
ganzen Welt. Er kann leichter in die
Falle der Populisten tappen, deren
Überlebensstrategie die Desinformati-
on ist.
AAAusgerechnet in krisengebeuteltenusgerechnet in krisengebeutelten
Ländern wie Großbritannien ist die
Zahl der Nachrichtenverweigerer um
elf Prozentpunkte gestiegen, mutmaß-
lich „angetrieben von Langeweile, Wut
oder Traurigkeit“ über den Brexit, wie
das Reuters Institute mitteilt. In Polen
nannten die meisten Befragten als
VVVerweigerungsgrund die Einseitigkeiterweigerungsgrund die Einseitigkeit
und die Unzuverlässigkeit der Nach-
richten.
Es ist die Verantwortung unabhängi-
ger Qualitätsmedien, Vertrauen wie-
derherzustellen. Man kann mit saube-
rer und transparenter Arbeit einige
Menschen aus ihrer Hängematte zu-
rückholen. Zumal das Leben ohne ein
bisschen Aufregung und Empörung
über das Weltgeschehen auch schnell
ziemlich langweilig werden kann.

Ein Leben ohne Nachrichten


PLATZ DER REPUBLIK


KAJA KLAPSA

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