NEUE SCHUTZGEBIETE EINZURICHTEN ist eben
falls nicht einfach: „Die Menschen müssen
etwas davon haben“, sagt Akshari Masikki, ein
Beamter der Behörde für den Schutz natür
licher Ressourcen. „Wir können die Dinge nicht
nur aus ökologischer Sicht entscheiden, son
dern müssen auch die wirtschaftlichen und
kulturellen Faktoren berücksichtigen.“
Was könnte den Schopfmakaken dauerhaft
Sicherheit auf Sulawesi geben? Die Affen sind
nach den Worten des Tierschützers Hilser so
etwas wie die „Gärtner des Waldes“, denn sie
fressen Früchte und verteilen die Samen. „Wenn
wir solche Zusammenhänge und die Funktion
eines Ökosystems begreifbar machen, sehen die
Menschen einen anderen Wert der Makaken.“
Der Umweltschützer Purser setzt auf die
Kinder. Sie sollen lernen, dass es Unrecht ist,
Yaki als Haustiere zu halten. Dann seien auch
ihre Eltern eher bereit, die Tiere zu schützen. In
der Stadt Manado gibt es darum Studenten und
eini ge örtliche Honoratioren als „YakiBotschaf
ter“. Sie setzen sich in Schulen, Kirchen und in
weiteren Veranstaltungen für einen besseren
Schutz der Schopfmakaken ein. „Entscheidend
ist, dass die Gemeinden der Region eingebunden
werden“, sagt Hilser. „Nur so kann der Natur
schutz funktionieren.“
Im TangkokoReservat hat die Biologin En
gelhardt den früheren Jäger Ferdi Dalentang
angestellt, damit er junge Affen vertreibt, die in
der Nachbarschaft des Naturreservats die Gärten
der Bauern verwüsten. „Ich schreie und laufe
ihnen nach“, sagt er. „Manchmal mache ich
ihnen mit einer Steinschleuder Angst. Sie
müssen mich ernst nehmen, sonst kommen sie
sofort wieder zurück.“
Harry Hilser setzt zudem auf Ökotourismus
mit den Makaken als Aushängeschild. „Diese
Affen sind ein Sinnbild. Sie haben die lustige
Punkfrisur, ein ausdrucksstarkes Gesicht und
tolle Eigenschaften. Der Yaki könnte Sulawesis
Maskottchen sein: eine echte Galionsfigur.“ N
Aus dem Englischen von Sebastian Vogel
Nur wenn die Kinder Sulawesis lernen, den Wert eines Waldes voller solcher Affen zu erkennen,
könnte das Aussterben der Yaki genannten Schopfmakaken verhindert werden. „Wir sollten einfach ihren
Lebensraum schützen und sie in Ruhe lassen“, sagt die Biologin Antje Engelhardt.
Die Bestsellerautorin Jennifer S. Holland schrieb
unter anderem das Buch „Ungleiche Freunde“.
Der Zoologe Stefano Unterthiner ist ein preisge-
krönter Naturfotograf, er stammt aus Norditalien.
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