National Geographic Germany - 08.2019

AUGUST 2019 21

FOTOS: MONKEY BUSINESS/SHOTSHOP (L. O.); T. PHANTHURA/GETTY IMAGES (L. U.); P. KOLLER/IMAGEBORKER/
OKAPIA (R.)

Ampel in der Kantine
Wenn Speisen in einer Kantine mit
einer Ampelkennzeichnung ver­
sehen sind, die anzeigt, wie gesund
und nachhaltig das Essen ist, essen
die Gäste deutlich gesünder. Oft
wählen sie sogar noch lieber die
nachhaltigere als die gesündere
Alternative. Das hat eine Studie der
Queen Mary University in London
ergeben. In Deutschland werden
Ampelkennzeichnungen von
Lebensmitteln heiß diskutiert.

Ve r ­

feuern

Hier ist der

Transport im

Schnitt viel

teurer: 5 Euro.

Dafür hat das

Verbrennen

in der Anlage

sogar nega­

tive Umwelt­

kosten, weil

so Energie

gewonnen

wird. Preis un­

term Strich:

3,15 Euro.

Sperr­

müll

Den Stuhl so zu

entsorgen,

kostet nur 40

Cent für Trans­

port und Depo­

nie. Dort verur­

sacht er für die

Umwelt jedoch

durch Methan­

emissionen

weitere Kosten,

insgesamt

15,20 Euro.

Fallout im Marianengraben

Forscher haben Flohkrebse aus dem

Marianengraben untersucht und

festgestellt, dass sie radioaktives

C14 angereichert haben. Das bedeu­

tet, der Fallout von Atomwaffen­

tests gelangt viel schneller in die

Tiefsee als bislang angenommen.

Bis dato hieß es, dies dauere Jahr­

hunderte. Nun ist es binnen 70 Jah­

ren geschehen. Organismusreste,

von denen sich die Krebschen er­

nähren, sinken offenbar recht schnell

in die Tiefe ab.

ELEKTROAUTOS

Geht doch

Deutsche Politiker, die sagen,

die Umstellung auf Elektro-

autos dauere halt, sollten mal

nach Norwegen schauen:

Das Land schafft Privilegien

wie Gratisparken in der In-

nenstadt für E-Autos wieder

ab, weil es so viele gibt.

Mehr als jedes zehnte Auto

in Oslo fährt elektrisch. Nor-

wegen fördert dies massiv,

sanktioniert herkömmliche

Antriebe mit Steuern, die

von Schadstoffausstoß und

Gewicht abhängen – da-

durch sind viele E-Autos be-

reits jetzt günstiger. Ab 2025

werden keine Benziner und

Diesel mehr neu zugelassen.

ISO­Norm für Umweltfolgekosten

Der Holzstuhl ist kaputt und muss entsorgt werden. Es bieten sich

zwei Optionen: Sperrmüll oder Verbrennungsanlage. Was ist teurer

für die Umwelt? In solchen Vergleichsfragen hilft nun eine neue, in

Schweden entwickelte ISO­Norm. Sie standardisiert die Bewertung

der Umweltfolgekosten von Waren und Dienstleistungen. Die

Sperrmülllösung beim Stuhl etwa ist nur vordergründig besser:

Mehr Nachhaltigkeit .S. 20

Ideen & Projekte .........S. 22

Alltagswissen ..............S. 24

PROZENT IHRER REGENWÄLDER HAT DIE

Elfenbeinküste in den vergangenen 50 Jahren verloren. Sie wurden

vor allem für den Kakaoanbau gerodet: Das Land produziert mehr

als ein Drittel des weltweiten Kakaos.

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