National Geographic Germany - 08.2019

(WallPaper) #1
32 NATIONAL GEOGRAPHIC

EXPLORER


ZIGMILLIONEN EINWEGTRINKHALME werden weltweit
jeden Tag verbraucht. Die meisten sind aus Plastik. Sie
landen im Wasser und schaden Meerestieren; sie zer­
fallen zu Mikroplastik, das inzwischen überall auf
der Welt zu finden ist, selbst in der Arktis. Viele Orte
haben Plastiktrinkhalme verboten, um dem Problem
Einhalt zu gebieten. Die Anwälte von Behindertenver­
bänden halten dagegen: Solche Halme seien ein not­
wendiger Alltagsgegenstand für viele Menschen und
könnten nicht so einfach ersetzt werden. Doch es gibt
Alternativen.

WELCHE TRINKHALME


SIND UMWELTFREUNDLICH?


Vorteile und Nachteile
der unterschiedlichen
Materialien:


  1. METALL
    Hergestellt aus Edelstahl, Alu­
    minium oder Titan, haben
    sich Trinkhalme aus Metall zu
    einer beliebten Alternative zur
    Plastikversion entwickelt. Kriti­
    ker stören sich an dem metal­
    lischen Geschmack und daran,
    dass die Halme die Hitze von
    Getränken aufnehmen. Dafür
    überstehen die Halme jeden
    Transport und können wieder­
    verwendet werden.

  2. PAPIER
    Trinkhalme aus Papier wurden
    schon im späten 19. Jahrhun­
    dert erfunden. Sie saugen sich
    oft mit Flüssigkeit voll, wer­
    den matschig und können
    Papiergeschmack im Getränk
    hinterlassen. Sie werden
    aber oft verwendet, wenn
    Plastikhalme verboten sind.

  3. SILIKON
    Halme aus diesem Material
    stellen die weiche Alternative
    zu den Metallröhrchen dar.
    Einige Exemplare bestechen
    durch einen ökologischen
    Vorteil: Wird das Silikon ver­
    brannt, zerfällt es zu biolo­
    gisch inerter Asche.

  4. GLAS
    Gläserne Trinkhilfen sind zwar
    zerbrechlicher als wiederver­
    wendbare Halme aus anderen
    Materialien – jedoch können
    sie prima gewaschen und oft
    benutzt werden. Einige Her­
    steller schmücken ihre Pro­
    dukte mit Farben und aufwen­
    digen Verzierungen.

  5. HARTPLASTIK
    Halme aus hartem Plastik las­
    sen sich leicht mitnehmen, rei­
    nigen und wiederverwenden.

  6. BAMBUS
    Der Naturstoff kann nachhal­
    tig produziert werden und
    ist eine gute Alternative zum
    Plastik. Bambushalme können
    mehrmals verwendet werden,
    sind aber nicht einfach zu rei­
    nigen. Wenn sie nicht mehr
    benutzt werden, kommen sie
    auf den Kompost.

  7. BIEGBARE HALME
    Als diese Halme in den Vie r­
    zigerjahren zum ersten
    Mal verwendet wurden, wur­
    den sie als Segen begrüßt:
    Patienten konnten nun trin­
    ken, ohne sich aufzusetzen.
    Biegbare Plastikhalme sind
    seither der sichere, kosten­
    günstige Standard zum Bei­
    spiel in Krankenhäusern. Doch
    auch für sie werden „grünere“
    Alternativen gesucht.


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FOTOS: REBECCA HALE
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