Die Zeit - 01.08.2019

(Kiana) #1

  1. August 2019 DIE ZEIT No 32 POLITIK 5


»Ich kannte niemanden in


Berlin, war pleite. Ich dachte mir:


Was soll schon passieren?«


Y

osri F. ist so etwas wie der
arabische günther Jauch.
Er hat schon für alle gro-
ßen arabischsprachigen
Fernsehsender gearbei-
tet, darunter BBC Arabic
und Al-Dschasira. sein
Politmagazin »streng ge-
heim« schauten regelmä-
ßig Millionen von Men-
schen. Dort führte F. exklusiv Interviews mit den
Hintermännern der terroranschläge vom 11. sep-
tember 2001. und so hatte die Deutsche Welle
(DW) allen grund, im sommer 2016 F.s Verpflich-
tung beim sender als sensation zu feiern. In einem
Werbeclip von damals ist der Ägypter zu sehen, wie
er gedankenverloren am Berliner Alexanderplatz
in die u-Bahn steigt, auf dem Weg zum DW-
studio. »Der Weg zur Wahrheit mag lang sein,
doch die Adresse ist bekannt«, sagt der heute
55-jährige F., während das Logo der Deutschen
Welle eingeblendet wird.
Doch der starmoderator sollte dem sender bald
Ärger bringen: Es geht um Anschuldigungen gegen F.
und andere wegen sexueller Belästigung am Arbeits-
platz, um einen Vergewaltigungsvorwurf und um ein
Ermittlungsverfahren der Berliner staatsanwaltschaft.
Der ZEIT liegen interne Dokumente aus der Deut-
schen Welle vor, die zeigen, wie der aus steuergeldern
finanzierte sender in den vergangenen Monaten von
den Vorfällen erschüttert wurde. Besonders F. steht
im Fokus der Vorwürfe, die er allerdings bestreitet.
Nach Informationen der ZEIT wird dem Mode-
rator in mehreren Fällen sexuelle Belästigung und in
einem Fall Vergewaltigung vorgeworfen. F. bestreitet
die Vorwürfe. Einige der mutmaßlich betroffenen
Frauen arbeiten noch bei der DW, manche sind auf
die Arbeitsstelle angewiesen, weil sie keine deutsche
staatsbürgerschaft haben und sie ohne stelle keine
Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Manche woll-
ten nicht oder nur anonym mit der ZEIT sprechen.
Die DW antwortete auf eine Anfrage der ZEIT : »seit
Beginn der Aufklärungskampagne zum thema ›#me-
too‹ in der DW Anfang 2018 sind der geschäfts-
leitung drei Fälle bekannt geworden. In einem Fall
hat sich die anonym vorgebrachte Anschuldigung
nicht bestätigt.«
Im Deutsche-Welle-gesetz aus dem Jahr 2004
wurde der Auftrag des deutschen staatlichen Aus-
landsrundfunks vom Bundestag klar definiert:
»Deutschland als europäisch gewachsene Kultur-
nation und freiheitlich verfassten demokratischen
Rechtsstaat verständlich machen«. und so wird im
Programm viel über Demokratie, Meinungsfreiheit
und Frauenrechte berichtet. Wie in jedem anderen
Me dien haus sitzen bei der DW Journalisten, die
transparenz einfordern, kritische Fragen stellen,
Missstände aufdecken wollen. Doch ist die DW den
Anschuldigungen im eigenen Haus entschieden und
transparent genug nachgegangen?
Der Fall von Dalia Hamouda soll sich im Jahr
2016 ereignet haben. Die ägyptische Netzaktivistin
lebt und arbeitet in schweden. sie veröffentlichte
2016 Videos über die Diskriminierung von Homo-
sexuellen in ihrem Heimatland, die zehntausendfach
geklickt und kommentiert wurden. sie selbst hat sich
als lesbisch ge outet. F. wurde über die Videos auf die
Aktivistin aufmerksam. Der Moderator schrieb sie im
Juni 2016 über Face book an und soll ihr danach tele-
fonisch ein Kennenlerngespräch bei der DW in
Berlin versprochen haben. Der ZEIT liegen die Chat-
protokolle vor. Er könne für sie ein Hotel buchen,
falls sie Interesse an einer Zusammenarbeit habe, soll
F. ihr – nun am telefon – gesagt haben. »Ich war über-
glücklich, dass mir ein so wichtiger Journalist so ein
Angebot gemacht hat. Damals war ich arbeitslos und
voller Energie, etwas Neues zu starten«, sagte Hamou-
da Ende Februar 2019 im gespräch mit der ZEIT in
stockholm. Am 8. september 2016 bekam sie von F.s
E-Mail-Adresse bei der DW eine Reservierung für
den Air-Berlin-Flug AB8007 von stockholm nach
Berlin zugeschickt. Abflug am Folgetag abends.
Nach ihrer Ankunft in tegel soll F. sie abgeholt
haben. Im Auto soll er ihr dann erklärt haben, dass er
kein Hotelzimmer für sie gebucht habe, da in seiner
Wohnung genug Platz sei. »Ich kannte niemanden in

Berlin, war pleite. Ich dachte mir: Was soll schon
passieren?«, sagt Hamouda. Doch es habe sich im
Laufe des Abends herausgestellt, dass F. – anders als
abgemacht – auch kein Kennenlerngespräch bei der
DW organisiert hatte.
In der Wohnung, sagt Hamouda, habe F. sie bis
spät in die Nacht mehrfach auf ihre sexuelle Orien -
tie rung angesprochen. Er habe sie gefragt, woher sie
wisse, dass sie sex mit Männern nicht möge. Er habe
mehrfach versucht, so Hamouda, ihr näher zu kom-
men, etwa sei er, als sie gemeinsam auf dem sofa sa-
ßen, dicht an sie herangerückt. Einmal habe sie da-
rüber nachgedacht, ein Messer aus seiner Küche zu
entwenden, um sich verteidigen zu können. Er habe
sie auch begrapscht. sie sei daraufhin aus der Woh-
nung geflüchtet. Er habe sie nicht verfolgt. sie habe
nach stunden des umherirrens und mehreren Chats
und telefonaten am frühen Nachmittag einen schlaf-
platz bei einer Freundin eines guten Freundes in
einem studierendenwohnheim in Berlin-schlachten-
see gefunden. gegenüber der ZEIT haben dies sowohl
Hamoudas Bekannter als auch die Austauschstuden-
tin, die Hamouda in Berlin aufgenommen hat, be-
stätigt. Der ZEIT liegen entsprechende Chatproto-
kolle vor. »Ich habe Dalia damals zum ersten Mal
gesehen, keine Fragen gestellt. sie war verängstigt,
konnte nachts nicht schlafen, hat geweint. sie hat mir
dann von diesem Mann erzählt, der sie missbrauchen
wollte«, sagt die Austauschstudentin heute.
Diese Erlebnisse schilderte Hamouda am 11. sep-
tember 2018 in einem Face book- Bei trag öffentlich.
Hamouda benannte F. dort auch namentlich, nach
zehn stunden löschte sie seinen Namen allerdings.
sie sagt, sie habe Bedenken gehabt, dass F. sie ver-
klagen würde. Weil sie sich keinen Anwalt leisten
könne, habe sie ihn auch nicht angezeigt.
F.s Medienanwalt erklärt auf Anfrage der ZEIT,
dass sein Mandant Hamoudas Vorwürfe bestreitet
und sich gegen die Nachrichtenagentur Associated
Press, die eine Meldung zum Fall veröffentlicht hatte,
erfolgreich juristisch gewehrt habe. Der Medien anwalt
schreibt weiter: »Herr F. möchte bestätigen, dass er
der genannten Frau auf ihren Wunsch hin geholfen
hat, einen Flug in der Economy-Klasse zu buchen.
sie sagte ihm, dass sie sich den Flug nicht leisten
könne und ihm so schnell wie möglich das geld zu-
rückzahlen werde. Als freundliche geste hatte er auch
kein Problem damit, sie für die besagte Nacht zu
beherbergen. Herr F. bestreitet all ihre Beschuldigun-
gen, sie in irgendeiner Art belästigt zu haben.«

E


s gibt einen zweiten, womöglich
weitreichenderen Vorwurf: Eine
freie DW-Mitarbeiterin wirft F.
vor, sie vergewaltigt zu haben. In
internen DW-Berichten wurde die
Frau anonymisiert. Der ZEIT ist
ihre Identität bekannt. F. war ihr
Vorgesetzter. Er habe sie, hat die Mitarbeiterin zu
Protokoll gegeben, nach seiner Ankunft in Berlin
2016 mehrfach gebeten, mit ihm die stadt zu er-
kunden. sie habe jedes Mal eingewilligt. Am Mitt-
woch, dem 3. August 2016, habe er sie gebeten,
mit ihm in seiner Wohnung eine seiner sendungen
anzuschauen und zu analysieren. sie sei mit ihm
daraufhin in sein Apartment gegangen. sie gab
später an, dass sie ihrem Vorgesetzten nicht habe
widersprechen wollen.
F. habe auch sie zunächst auf sexuelle themen
angesprochen und danach intim berührt, sagt die
Frau. Im Rahmen einer später erfolgten untersu-
chung durch eine interne DW-Kommission gab sie
an, es sei anschließend in der Nacht auf den 4. August
zur Vergewaltigung gekommen. In einem von einer
externen gutachterin – einer auf sexualdelikte spe-
zialisierten Anwältin – angefertigten Protokoll der
schilderungen des tathergangs, das die ZEIT ein-
sehen konnte, steht, F. habe »gegen den ausdrücklich
erklärten Willen« und einen »anfänglichen körper-
lichen Widerstand« der Betroffenen geschlechtsver-
kehr mit ihr gehabt. F. bestreitet dies. Im Protokoll
steht: sie sei in schockstarre gewesen und habe sich
nicht wehren können. Nachdem sie in ihre Wohnung
zurückgekehrt war, habe sie zwei Freundinnen kon-
taktiert und ihnen von dem Übergriff erzählt. Dies

hat eine der Freundinnen der ZEIT bestätigt. Die
andere Zeugin war nicht erreichbar. Am Folgetag ließ
die Betroffene sich ärztlich untersuchen. Es wurde
keine eindeutige Dia gno se gestellt. Der ZEIT liegt
das ärztliche gutachten vor.
In den darauffolgenden Wochen, in denen sie
weiter mit F. zusammenarbeitete, so die Mitarbeiterin
in ihrer Aussage vor der DW-Kommission, sei sie von
ihm gemobbt und vor anderen gedemütigt worden.
Das hätten auch mehrere Führungskräfte mitbekom-
men. so soll F. scherzhaft ihre Wange getätschelt und
sich mit einem anderen Kollegen über sie lustig ge-
macht haben. F. bestreitet das Mobbing. Die ZEIT
konnte den damals angeblich anwesenden DW-Mit-
arbeiter nicht erreichen.
Mehrere Wochen nach der mutmaßlichen Ver-
gewaltigung soll die Frau bei einem Mittagessen in
der Cafeteria der DW-studios in Berlin mit ande-
ren Redakteuren und F. zusammengesessen haben.
Jemand erwähnte im gespräch das damalige thema
der Woche: die Vorwürfe gegen den portugiesi-
schen Fußballer Cristiano Ronaldo, der 2009 eine
Frau in Las Vegas missbraucht haben soll. F. habe
die besagte Mitarbeiterin daraufhin angeschaut und
gesagt, dass sich Frauen mit solchen Anschuldigun-
gen nur bereichern und einflussreiche Männer he-
rausfordern wollten. Drei DW-Mitarbeiter, mit
denen die ZEIT gesprochen hat, können sich an die
beschriebene szene und die »gemeine Art« F.s ge-
genüber der Frau erinnern. Alle wollen anonym
bleiben. F. bestreitet auch diese beschriebene szene.
Eineinhalb Jahre nach der mutmaßlichen Ver-
gewaltigung vertraute sich die Mitarbeiterin der
gesundheitsbeauftragten und später der gleich-
stellungsbeauftragten der DW an. Eine interne
Informationskampagne wurde gestartet.
Die gutachterin formulierte nach einem ge-
spräch mit der mutmaßlich betroffenen Frau ihre
Eindrücke, die der ZEIT schriftlich vorliegen: »Die
Person machte auf mich einen glaubhaften Eindruck
und scheint aufgrund der situation sehr belastet (...).
Jenseits der geschilderten sexuellen Übergriffe/
Belästigungen scheinen arbeitsrechtliche Vorgaben
missachtet zu werden, und es scheint sich eine Art
›Parallelstruktur‹ entwickelt zu haben, die nach
eigenen Regeln funktioniert, an Vorgaben des Hau-
ses vorbei.« Damit gemeint sind wohl vor allem
Führungskräfte auf allen Ebenen, die si gna le und
Beschwerden schlicht ignoriert haben sollen. so be-
schreibt die gutachterin »klassische täterstrategien«,
um die betroffene Frau nach der mutmaßlichen tat
»zu verwirren«. F. soll dem mutmaßlichen Opfer zum
Beispiel gesagt haben, dass »sie es auch gewollt habe
und sich nur nicht traue, weil er ihr Vorgesetzter sei«.
F. bestreitet dies. Die gutachterin beschreibt in einem
weiteren Protokoll eine »berufliche Degradierung«
der Betroffenen, die weniger Dienst-schichten und
redaktionelle Verantwortung zugeteilt bekommen
haben soll. Die Mitarbeiterin sei dadurch »im hohen
Maße psychisch belastet«. F. wird als »galionsfigur«
und als »mächtig« beschrieben. Er habe im sender
»freie Hand« gehabt, notiert die gutachterin nach
gesprächen mit DW-Mitarbeitern.
Bei der Kommission meldeten sich weitere Frauen
und berichteten über sexuelle Belästigung – durch F.
und andere. Eine Mitarbeiterin, die sich beschwerte
und dann monatelang nichts hörte, schrieb in einer
E-Mail an die Personalabteilung: »KÖNNEN sie sich
vorstellen, was seitdem alles über mich hineinbricht?«
Offenbar war ihre Anonymität nicht gewahrt worden.
Die offizielle DW-Linie lautet wie folgt: »Inten-
dant Peter Limbourg und Verwaltungsdirektorin
Barbara Massing haben (...) Redaktionen und Abtei-
lungen in Berlin und Bonn besucht und die Haltung
der geschäftsführung in der #Metoo-Debatte deut-
lich gemacht«, es gebe »null toleranz bei dem the-
ma«. Aber viele Mitarbeiter fühlen sich nicht ernst
genommen. so fordern einige Redakteure von ihren
Ressortleitern, dass sie sich glaubhafter mit dem
thema sexuelle Belästigung aus ein an der set zen. Auch
sollten Ausgrenzung, Demütigungen, Mobbing und
Machtmissbrauch problematisiert werden.
Fast parallel zu dieser Debatte wurde die Beleg-
schaft der Deutschen Welle am 14. september
2018 im Intranet über ein Zwischenergebnis der
internen Ermittlung informiert: »Kürzlich wurde

der geschäftsleitung der DW ein Fall von mögli-
cher sexueller Belästigung zur Kenntnis gebracht.
Die unverzüglich eingeleitete untersuchung ergab,
dass die vorgebrachten Anschuldigungen als glaub-
würdig einzustufen sind. In der Folge hatte die DW
sofort die erforderlichen Konsequenzen gezogen.
Die beschuldigte Person arbeitet nicht mehr für die
DW.« Das bezog sich offenbar auf F., dessen sen-
dung im August 2018 abgesetzt wurde. gegenüber
der ZEIT bekundete F.s Medienanwalt, dass sein
Mandant rechtliche schritte gegen seinen ehemali-
gen Arbeitgeber erwäge. Weiter heißt es in einer
stellungnahme: »Herr F. möchte wiederholen, dass
er niemals jemanden belästigt hat oder belästigen
würde. Er hat und würde nie jemanden in irgend-
einer Weise zwingen, etwas gegen seinen oder ihren
Willen zu tun. Er hat und würde niemals Druck
auf jemanden ausüben, um etwas gegen seinen oder
ihren Willen zu tun, und würde auch niemals etwas
versprechen, das in Konflikt mit der Arbeitsethik,
der Berufsausübung oder dem gewissen steht. Dies
betrifft alle Vorwürfe und gerüchte am und außer-
halb des Arbeitsplatzes.« Die DW teilt auf Anfrage
mit: »Zu dem in Bezug genommenen Fall sowie
konkret betroffenen Personen kann die DW aus ju-
ristischen gründen keine Angaben machen.«
Bei der Berliner Polizei liegt seit Oktober 2018
eine Anzeige gegen F., der mittlerweile in London
wohnt, wegen sexueller Nötigung und Vergewalti-
gung vor. Die freie Mitarbeiterin, die sich der
Kommission anvertraut hatte, hat ihn angezeigt.
Am 7. November 2018 eröffnete die staatsanwalt-
schaft in Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen
ihn. Die zuständige staatsanwältin antwortete
schriftlich auf eine Anfrage der ZEIT: »Ich kann
mitteilen, dass bei der staatsanwaltschaft Berlin
gegen die von Ihnen genannte Person wegen des
Anfangsverdachts einer straftat gegen die sexuelle
selbstbestimmung ein Ermittlungsverfahren ge-
führt wird. Die Ermittlungen dauern an. Im Hin-
blick auf die zu beachtenden Persönlichkeitsrechte
aller Verfahrensbeteiligten sowie der gewährleis-
tung der weiteren Ermittlungen können derzeit
keine weitergehenden Auskünfte erteilt werden.«

D


ie DW begründet die Abset-
zung der sendung Die fünfte
Gewalt gegenüber der ZEIT
wie folgt: »Die tV-sendung
wurde eingestellt, nachdem
der Moderator Yosri F. sein
Engagement bei der DW nach
zwei Jahren beendete.«
Für F. wurde trotz der Vorwürfe und in Anwesen-
heit einiger DW-Führungskräfte eine Abschieds-
party organisiert. Der Moderator kündigte da schon
seine Rückkehr an, angeblich, so hieß es, sei er er-
krankt. Den meisten Mitarbeitern erschien das aller-
dings wenig glaubwürdig. Wieder andere halten es
auch für möglich, dass die Vergewaltigungs- und
Belästigungsvorwürfe gegen F. teil einer schmieren-
kampagne des ägyptischen geheimdienstes sind.
tatsächlich hatte sich F. in Ägypten nach der
Revolution 2011 als gegner des Militärregimes
positioniert. staatsnahe Medien verbreiteten da-
raufhin schon damals Berichte über angebliche
Verfehlungen F.s. Auch aus anderen Fällen ist be-
kannt, dass das ägyptische Regime Vorwürfe des
sexuellen Missbrauchs gegen Oppositionelle für
seine eigenen Diskreditierungszwecke ausnutzte.
Es gibt allerdings keine Indizien dafür, dass es sich
im Falle F.s so verhalten haben könnte.
Der #Metoo-streit bei der DW geht unterdes-
sen weiter. Eine gruppe von Mitarbeitern der ara-
bischen Abteilung nahm die Causa F. zum Anlass,
einen Beschwerdebrief an die Intendanz zu schi-
cken. Von weiteren Anschuldigungen ist darin die
Rede, einer jüngeren Kollegin sei etwa von einem
anderen Kollegen gedroht worden, dass er ihr den
Finger breche. Es handle sich dabei nicht um einen
Einzelfall. »Demütigung und Einschüchterungen«
und »ein autoritärer stil« werden kritisiert. und
Führungskräfte auf allen Ebenen und in anderen
Abteilungen, die weiterhin diese Verhältnisse tole-
rierten oder ignorierten.

Ein starmoderator der Deutschen Welle soll Frauen sexuell missbraucht haben. Er bestreitet dies, der sender hat sich dennoch von ihm getrennt.
Die unruhe beim deutschen Auslandsrundfunk aber bleibt: Kümmern sich Vorgesetzte entschieden genug um derartige Vorwürfe? VON MOHAMED AMJAHID

Dalia Hamouda, ägyptische Netzaktivistin
Free download pdf