Die Welt - 08.08.2019

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8 POLITIK DIE WELT DONNERSTAG,8.AUGUST


A


s Viech hod a Fleisch und a
Fedd, und des muass ma ois
fressn , hieß es in meiner Ju-
gend, und zwar nicht nur
bei den Bauernkindern,
sondern in einer etwas weniger derben
Form auch bei mir daheim. Grosso mo-
do war es so, dass man gegessen hat,
was auf den Tisch kam, denn wer das
nicht tat, bekam Geschichten aus der
ganz schlechten Zeit zu hören, und
zwar jene Aspekte, die besonders
schlecht und von Hunger gekennzeich-
net waren. Was man an einem Tag nicht
aufgegessen hat, wurde am nächsten
Tag irgendwie verkocht, und niemand
kannte das Wort „Leftover“, weil es Üb-
riggebliebenes nicht gab – falls doch,
würde man sich Sünden fürchten und
das könnte man schon noch essen, kei-
ne Widerrede, sonst gibt es Dulliwack
(bayr. für körperliche Züchtigung des
Sitzfleisches). Zum Beispiel, um in un-
sere Gegenwart zu springen, sagt mein
Nudelfabrikant immer, man könnte sei-
ne Nudeln drei, vier Tage im Kühl-
schrank aufbewahren. Tatsächlich wa-
ren jene Tortelli, die ich für den Beitrag
über Salvini abgelichtet habe, bis ges-
tern Nacht volle acht Tage in meinem
Kühlschrank, und was soll ich sagen:
„des gehd scho no“. Der Schimmel war
nur auf dem mitgegebenen Mehl, den
kann man runterkratzen.

VON DON ALPHONSO

Schimmel plus fünf Millimeter, das
ist die hiesige Maßeinheit für die Ent-
fernung der manchmal unvermeidli-
chen Pilzkulturen, die man hier von al-
lem schneidet, was befallen wurde.
Fleisch kann blau sein, aber violett soll-
te man sich überlegen, und generell sagt
man hier: Solange das tote Tier nicht
wieder Beine bekommt und aus dem
Kühlschrank laufen kann, kann man es
essen. Ich bin Vegetarier, und ich weiß
auch, warum ich das bin. Wir kommen
alle irgendwie vom Land, und bei mir ist
die Verkultivierung noch nicht so ganz
ausgebrochen wie bei jenen, die ins
„Nobelhart und Schmutzig“ gehen,
oder in die „Überfahrt“ in Rottach. For-
mal bin ich zwar gerade in einer Groß-
stadt, die international begehrte Pro-
dukte herstellt. Realistisch jedoch ist
das hier immer noch Dorf, und je länger
ich hier bin, desto mehr befremdet mich
das, was andere Menschen in den ange-
sagten Vierteln der vier, fünf echten

Millionenstädte dieses Landes so von
sich geben. Ich mein, wenn ich zum
Westviertel radle, in dem man hier
wohnt, und von da aus zum See, ist dort
ein Minigolfplatz, und über ihm die
Fahne der Bundesrepublik.
Woanders würde man das vielleicht
für eine Filmkulisse halten, für ein Na-
zidrama, in dem Spießer auf Gartens-
tühlen Anschläge planen, aber bei uns
ist das normale und harmlose Realität.
Mir fällt so etwas immer erst dann auf,
wenn die meinungsbildende Kaste des
Landes Artikel produziert, denen zufol-
ge der Aufgeklärte die Sternenflagge der
EU hisst, und nur der Zurückgebliebene
die Fahne des Landes oder gar der Regi-
on: Das hier bei mir ist kein marodes
Kaff in Sachsen, das ist eine der reichs-
ten und teuersten Regionen des Landes.
Aus unserer Sicht ist Hamburg eine
stinkende Hafenkloake, die nur existie-
ren muss, damit wir unsere Autos ex-
portieren können, und meine Wort-
schöpfung „Reichshauptslum“ für Ber-
lin wurde dankbar von jenen aufgenom-
men, die dort vor allem inkompetente
Transferleistungsprofiteure am Werk
sehen. Als ich am Wasser lag, radelte ei-
ne Großfamilie der Eingeborenen vor-
bei, mit Bayernfahne am Kinderanhän-
ger. So ist das hier.
Wir haben einen Konzertverein, in-
ternationale Stargäste beim Sommer-
festival und bei Vollgas mit den hiesigen
Luxusautos keine Stunde bis zur Tiefga-
rage der Staatsoper in München: Die
meinungsbildende Kaste glaubt, bei uns
läge etwas im Argen, weil so viele politi-
sche Sichtweisen wählen, die sie – und
zwar durchaus mitunter gut begründet -
für falsch und verwerflich halten. Sie
fürchten sich vor neuen Betriebsräten
in den leistungsfähigen Firmen. Sie
glauben, man hätte uns die Richtigkeit
ihrer Anliegen noch nicht hinreichend
dargelegt. Sie hätten aber auch gern
Fördermittel des Staates, mit denen sie
Bahnhofsmörder und Schwertab-
schlachter zu einem männlichen Pro-
blem erklären. Sie wollen nicht, dass
man ihre lückenhafte Berichterstattung
mit dem Begriff GEZ in Verbindung
bringt, und sie führen in Ministerien
und Medien die Gendersternchen ein,
die bei uns keiner benutzt. Sie wittern
überall Rassismus. Und sie ahnen, dass
an den Schafkopftischen hinter dem Mi-
nigolfkiosk ganz schlimme Sachen ge-
sagt werden. Tatsächlich hat ein mir be-
kannter Badegast vor drei Wochen ei-

nen Leserbrief im Filserstil an die Re-
gionalzeitung geschrieben und sich
über illegales Grillen und Dreck be-
schwert: Seitdem passt die Staatsmacht
hier wieder besser auf, auch wenn sich
der Leserbrief nicht scheute, die ethni-
sche Herkunft von Personen zu thema-
tisieren, die in den Beiträgen der mei-
nungsbildenden Kaste nur als „Mann“
oder „Gruppe“ in Erscheinung treten.
Kurz, es ist alles ganz schlimm hier,
weil einerseits die gängigen Thesen von
Abstieg und fehlendem Zugang zur Ur-
banität nicht stimmen, aber auf der an-
deren Seite genau jenes Verhalten
droht, das vielleicht legal sein mag, aber
in der meinungsbildenden Kaste nicht
erwünscht ist. Der scheinbar unschuldi-
ge See ist gefährlich, und wie der tücki-
sche Waller im Schlamm am Boden des
Sees mag hier am Ufer auch einer lau-
ern, der dieser Kaste entflohen ist, und
dem hiesigen Menschen Schauerge-
schichten über jene erzählt, die in Sa-
chen Digitalisierung, Migration und Kli-
mawandel die einzig wahren und er-
wünschten Standpunkte vertreten wol-
len. Da liegt dann so ein Radler und er-
zählt anderen, dass es in Berlin ein mit
öffentlichen Mitteln, also unser aller
Steuern gefördertes Projekt für Künst-
ler gibt, in dem sich auch die Parteistif-
tung der Grünen einfindet, und die dor-
tigen Parteifreunde und Hipster einlädt,
sich für 50 Euro drei Tage lang verwöh-
nen zu lassen. Schönes, gefördertes Le-
ben mit Essperformances, eingefloge-
nen Rednern aus aller Welt und einem
Schriftsteller, der zwar gerne mit der
Stiftung zusammenarbeitet, wenn es
um „Eco-Data, Counter/Knowledge,
Justice, Lifestyles und Ressources“
geht, aber selbst nicht einsieht, sich we-
gen seiner Fliegerei nach Amerika zu
schämen.
Und zum Essen kocht ein weltgereis-
ter Küchenchef, der seine Perfor-
mances als Alternative zu rechtspopu-
listischem Denken und Handeln ver-
steht, und Konturen einer Commons-
Cuisine entwickelt. Lauter so Zeug für,
pardon, Hochschgschissne hoid, be-
zahlt mit unseren Steuern, und wir
müssen dann CO 2 -Steuer zahlen und
uns anhören, dass wir uns ändern müs-
sen, während die da in Berlin auf unse-
re Kosten fressen und fliegen. Das alles
entspricht ziemlich genau dem Bild,
das man auf dem Land von „denen da
oben“ hat, und es wäre natürlich fein,
wenn das alles gar nicht so wäre – dann

könnte man in der Stadt mit Fake News
argumentieren. Bedauerlicherweise
werde ich tatsächlich am See liegen
und wirklich erzählen, was ich nicht er-
fffinde, sondern heute, abgeschickt voninde, sondern heute, abgeschickt von
der Böll-Stiftung, in meinem Postfach
gefunden habe.
Es gibt tatsächlich ein staatlich geför-
dertes Zentrum für Kunst und Urbanis-
tik, das Künstlern äußerst günstig Räu-
me und Gestaltungsmöglichkeiten zur
Verfügung stellt. Es gibt dort wirklich
den „More World Kongress“, und dort
bringt der nicht unumstrittene Schrift-
steller Falko Hennig im Oktober wirk-
lich Vertreter weltweiter Commons-
Initiativen zusammen. Jetzt ist aber
erst mal August, und Falko Hennig lässt
bei Twitter wissen, dass er in die USA
geflogen ist, und Fußball spielt. Ökolo-
gische Bedenken scheinen ihm dabei
eher fremd zu sein.
Tatsächlich kann man sich für
schmale 50 Euro anmelden und ihm
dortselbst zuhören, wie mit seinen in-
ternational eingeflogenen Gästen über
„Eco-Data, Counter/Knowledge, Justi-
ce, Lifestyles und Ressources“ gespro-
chen wird. Die Eco-Data der Ressour-
ces dieser World wären far better off,
wenn man dergleichen im Zeitalter der
im Kongress besprochenen Digitalisie-
rung mit Internetübertragung anstelle
von Viel- und Weitflug praktizieren
könnte. Aber das ist nur meine Mei-
nung als Provinzradfahrer zwischen
See und Deutschlandfahne. Falko Hen-
nig hat da offensichtlich keinerlei Be-
denken, selbst wenn sein Weg nicht zu
den Unterdrückten von Kapitalismus
ffführt, sondern in die USA von Donaldührt, sondern in die USA von Donald
Trump, dem jede Climate Justice wel-
tenfern ist. Man darf gespannt sein, wie
er sich dann im Oktober in Berlin aus-
zudrücken beliebt, wenn er in seiner
Urbanistik-Performance die Kongress-
fffrage „How can we cooperate acrossrage „How can we cooperate across
borders to tackle climate change?“ be-
antworten hilft.
Für den Kampf gegen solchen, par-
don, Zynismus gegenüber grünennahen
Weitflugfreunden bieten sich natürlich
die Koch-Performances von Pepe Day-
aw an, die von der Böll-Stiftung heraus-
gehoben werden: „Dayaw versteht seine
Performances als Alternative zu rechts-
populistischem Denken und Handeln
und entwickelt Konturen einer Com-
mons-Cuisine“. Ich habe mir diese Al-
ternative natürlich angeschaut und bin
erfreut zu sehen, dass Herr Dayaw „Lef-

tover-Cooking“ betreibt. Das kommt in
Berlin zwischen auf den Straßen liegen-
den Matratzen sicher gut an, aber wenn
wir über den Gegensatz von Stadt und
Land sprechen, muss man wohl mit der
Erkenntnis vorlieb nehmen, dass der
Neuigkeitencharakter nur in Berlin er-
kennbar ist. Für mich ist Leftover-Coo-
king, oder wie man auch sagt, Restever-
wertung, ganz normaler Teil des tägli-
chen Lebens. Bei den weniger Begüter-
ten nennt sich das „Gröstl“, sprich, was
am Verschimmeln ist, wird in der er-
hitzten Pfanne noch schnell einmal von
Keimen und Bakterien befreit. Ich bin
Vegetarier und Angehöriger der besse-
ren Kreise: Auch komplett durchgehär-
teter Scamorza aus dem letzten Italien-
urlaub wird in einer Gemüsetarte ge-
nießbar, und mit einem üppigen Zier-
dach aus Zucchinischeiben kann man
gewisse weniger frische Pilze darunter
recht gut kaschieren. Was in Berlin
Schlachtabfälle wären, ist bei uns die
Nationalspeise Leberkäs. Ich will hier
niemanden beunruhigen, aber glauben
Sie mir: Bei einem echt bayerischen
Provinzmagen bleibt nichts übrig. Egal
ob Pizzeria, Biergarten oder Inder: Was
man hier nicht schafft, bekommt man
auf dem Land im Staniolpapier mit, da
sind wir ganz leger.
Ich habe bei der Recherche zum Lef-
tover cooking übrigens auch den Ins-
tagram-Account des Kochs gefunden,
und er war in Toronto und Winnipeg,
was bekanntlich im schönen Kanada
auf der anderen Seite des Atlantiks
liegt. Er weilte mit seiner Kunst im no-
blen Genf, was für einen vorzüglichen
Reisegeschmack spricht, wenn man es
sich denn leisten kann, dort zu logieren


  • bei uns im Altmühltal gibt es am Rad-
    wanderweg die Nacht im Doppelzim-
    mer mit Frühstück schon ab 20 Euro.
    Er war in Prag und, natürlich, auch in
    der Berliner Volksbühne, von der uns
    Dörflern seitens der meinungsbilden-
    den Kaste gesagt wird, wir seien doch
    nur neidisch, weil wir kein so ein schö-
    nes Bauerntheater haben. Weitere Bil-
    der kommen aus dem schönen Manila,
    nur ein Drittel Erdenrund entfernt, aus
    der exquisiten Privatuniversität Wit-
    ten-Herdecke, dann mal wieder aus In-
    donesien und Bali und Singapur. Ich
    war, wie die meisten bei uns auf dem
    Dorf, dort noch nie, und werde da wohl
    auch nie hinkommen – das Gleiche gilt
    auch für Brasilien und den Club „Berg-
    hain“ in Berlin, der so divers und offen


sein soll, dass ich vermutlich besser
nicht mit meiner Trachtenlederhose
oder meinem Konzertanzug dort vor
der Tür auftauche. Die einen kommen
rum, die anderen liegen am Baggersee.
Die einen sind Alternativen zum
rechtspopulistischen Denken, und die
anderen tragen mit ihren Steuern dazu
bei, dass der Berliner für 50 Euro Teil
so eines Spektakels sein kann, und sich,
zusammen mit Politikern, Künstlern,
AAAktivisten und – leider – auch Vertre-ktivisten und – leider – auch Vertre-
tern der Zunft, der anzugehören ich das
Pech habe, die wahrhaft wichtigen Fra-
gen stellen, deren Antworten mehr of-
fffene Grenzen bei gleichzeitigen Spar-ene Grenzen bei gleichzeitigen Spar-
zwängen der Deutschen und höheren
AAAbgaben für globale Gerechtigkeit seinbgaben für globale Gerechtigkeit sein
werden.
Denn damit das auch so heraus-
kommt, hat man sich die passenden
Leute und Aktivisten eingeladen. Stän-
diges Catering wird versprochen, und
bei der Koch-Performance kann man
sich beim Leftover Food gegenseitig
versichern, wie gut Enthaltung doch
sein kann, wenn der weitgereiste Kü-
chenchef einem die richtige Schale von
Tänzern bringen lässt. Da hat der Städ-
ter dann wieder etwas für globale Ge-
rechtigkeit und gegen den Klimawan-
del getan, und allen ist am Ende klar,
dass sich global grundlegend etwas än-
dern muss. Eventuelle Kritik von je-
nen, die es letztlich mit Steuern bezah-
len und mit Mobilitätseinbußen auf
dem Land erdulden müssen, werden
dann sicher wieder leicht nasegerümpf-
te Artikel in der „Zeit“ abschmettern,
und mit dem Hinweis versehen, dass
man als Solidargemeinschaft auch mal
Opfer bringen muss, und auf gar keinen
Fall der Verhetzung der Städter durch
Populisten auf dem Land glauben darf.
Die Stadt und ihre Stiftungen, die hat
die Wahrheiten von den internationa-
len Gästen und Experten gehört, die
waren alle da, und dass das Land nicht
mitreden konnte, als die Verbote ge-
plant wurden: Mei. Ist halt Land. Was
wissen die schon bei ihrem Minigolf-
platz mit der Nazifahne.
Nichts, wenn die Böll-Stiftung die
hochgeschätzten und gut bezahlten Per-
formances gebeten hat, doch ein wenig
vorsichtiger im Umgang mit Social Me-
dia zu sein, und nicht aller Welt die
Freuden des real existierenden grünen
Lebensstils zu zeigen, den man der klei-
nen Welt auf dem Dorf erschweren,
wegnehmen und verbieten will.

Erst kommt das Fressen, dann der


TRANSATLANTIKFLUG


Die meinungsbildende Berliner Kaste redet die Konflikte zwischen Stadt und Land gern klein. Aber leider treten ihre Angehörigen


genau so auf, wie man sich auf dem Land städtische Profiteure der Verbotsparteien vorstellt


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