Handelsblatt - 31.07.2019

(Steven Felgate) #1

Geschäfte mit Genen


Private Anbieter von DNA-


Tests bleiben umstritten. S. 22


G 02531 NR. 145 PREIS 3,10 €


Dax
12 133,
-2,29 %

E-Stoxx 50
3 458,
-1,85 %

Dow Jones
27 198,
-0,08 %

S&P 500
3 011,
-0,33 %

Gold
1 429,46 $
+0,19 %

Euro/Dollar
1,1144 $
-0,01 %

Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·


Deutschland will nicht an der
Seite der USA ausrücken: Die
Bundesregierung lehnt die US-
Strategie des maximalen Drucks
auf den Iran ab und will sich
auch nicht an einer Schutzmissi-
on in der Straße von Hormus
beteiligen. Eine entsprechende
Anfrage aus Washington lehnt
Berlin ab. Seite 9

·


Kompromisssuche bei der
Grundsteuer: Die Bundesländer
legen sich noch nicht fest, ob
sie das Reformmodell von
Finanzminister Olaf Scholz
unterstützen wollen. Die FDP
befürwortet die geplante Öff-
nungsklausel für die Länder,
will aber verhindern, dass
durch die Berechnung der
Werte eine Vermögensteuer
später wieder eingeführt
werden kann. Seite 13

·


Preiskampf und höhere Kos-
ten belasten die Lufthansa: Pro-
bleme bei der Billigflugtochter
Eurowings und überraschende
Verluste im Frachtgeschäft ha-
ben den Betriebsgewinn des
Konzerns mehr als halbiert. Plä-
ne des Managements für den
Umbau der Lufthansa in eine
Holding landen offenbar wieder
in der Schublade. Seite 16

·


Gefährliche Mischung für
Bayer: Der Chemie- und Phar-
makonzern wird von ei-
ner neuen Welle an
Glyphosat-Klagen in
den USA erfasst. Au-
ßerdem schwächelt
die Agrarsparte ope-
rativ. Investoren se-
hen die Jahresziele von
Bayer bedroht. Seite 18

·


Rote Linie für die EZB: Die
deutschen Verfassungsrichter
segnen zwar die Bankenunion
im Euro-Raum ab. Aber sie mel-
den deutliche Bedenken gegen
die Anleihekäufe der Europäi-
schen Zentralbank an. Seite 30

·


Der leise Däne an der Sie-
mens-Spitze: Mit Bescheiden-
heit und Effizienz führt Jim Ha-
gemann Snabe den Aufsichtsrat
des Industriekonzerns. Manche
glauben nicht mehr, dass Kon-
zernchef Joe Kaeser ihn 2023
ablöst. Seite 46

warnt auch Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer
vom Center of Automotive Research.
Neben den gekürzten Produktionsmengen ver-
schieben die Autohersteller ihre Investitionen in An-
lagen und Maschinen. Bei Eisenmann – spezialisiert
auf Lackierstraßen – stehen weltweit 3 000 Jobs zur
Disposition. Der Pressenhersteller Schuler hatte
kurz zuvor den Abbau von 500 Stellen angekündigt.
Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle schließt
ein Werk mit 250 Beschäftigten, zudem sollen zehn
Prozent der 4 300 Beschäftigten in der Konzernzen-
trale abgebaut werden.
DIHK-Chef Eric Schweitzer sieht angesichts des Kon-
junktureinbruchs die Politik in der Pflicht. „Die Unter-
nehmen brauchen ein modernes Steuerrecht, wichtig
sind daneben Investitionen in Bildung und digitale In-
frastruktur sowie weniger Bürokratie“, fordert der
DIHK-Chef in Berlin. M. Buchenau, K. Stratmann

Schaeffler, Mahle, Eisenmann: Die Zulieferer spüren die Folgen der Auto-Krise.


Konsequenzen sind Stellenstreichungen, Werksschließungen und Gewinnwarnungen.


Weckruf der Zulieferer


Lackierzelle von Eisenmann: 3 000 Jobs
stehen weltweit zur Disposition.
Eisenmann


Berichte Seiten 4, 5



dpa

D


ie Krise der deutschen Autoindustrie
schlägt immer intensiver auf Ausrüster
und Zulieferer durch. Nachdem Bran-
chengrößen wie Daimler, Ford und Con-
tinental ihre Prognosen gesenkt haben,
muss auch der Automobilzulieferer Schaeffler seine Ge-
winnerwartungen für das laufende Jahr korrigieren:
Schaeffler geht von einem weltweiten Rückgang der Au-
toproduktion von vier Prozent in diesem Jahr aus. Der
Böblinger Anlagenbauer Eisenmann musste sogar In-
solvenz anmelden. Damit ist die Krise auch im Herzen
des Autolandes Baden-Württemberg angekommen.
Vor allem die US-Handelspolitik, der drohende
Brexit und die schwächere Konjunktur in China drü-
cken auf die Zahlen und die Stimmung. Man werde
sich in den nächsten Jahren auf „deutlich geringere
Margen in der Zulieferindustrie einstellen müssen“,
sagt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Ma-
nagement. „Schwere Krisenjahre stehen uns bevor“,

Johnsons Drohung beunruhigt Märkte


Das britische Pfund fällt auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren.


Der harte Brexit-Kurs der neuen britischen
Regierung versetzt die Märkte in Alarm-
stimmung. Das Pfund notierte am Dienstag
mit 1,21 Dollar so niedrig wie seit Mitte
März 2017 nicht mehr. Allein in den vergan-
genen drei Handelstagen gab die Währung
fast drei Prozent nach. „Das Pfund wird fal-
len gelassen wie eine heiße Kartoffel“, sagt
Marktanalyst Ipek Ozkardeskaya von Lon-
don Capital Group. Marktteilnehmer hal-
ten einen ungeordneten Brexit für immer

wahrscheinlicher. Die Experten von ING
warnen daher vor einem weiteren Wertver-
lust des Pfunds. Premierminister Boris
Johnson brüskierte zuletzt die EU-Partner,
indem er die üblichen Antrittsbesuche in
Paris und Berlin verweigerte. Zurzeit reist
er durch das Vereinigte Königreich. In ei-
nem Telefonat mit dem irischen Regie-
rungschef Leo Varadkar betont Johnson,
Großbritannien werde am 31. Oktober aus
der EU ausscheiden, „komme, was wolle“.

Er wolle Verhandlungen mit der EU „mit
Entschlossenheit, Energie und im Geiste
einer Freundschaft“ führen – aber nur,
wenn die EU-Seite bereit sei, den Ausstiegs-
vertrag neu zu verhandeln. Auch der US-
Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, der ohne-
hin „tief besorgt“ ist über die ökonomische
Stabilität Europas, warnt im Handelsblatt:
„Boris Johnson ist der Champion der Un-
berechenbarkeit.“ A. Dörner, K. Leitel

MITTWOCH, 31. JULI 2019


DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG



Interview, Bericht Seiten 6 - 7, 10



Zukunft der Finanzbranche


Wer die Gewinner und Verlierer


der Digitalisierung sind. S. 32


3 000


MENSCHEN


beschäftigt der in
Insolvenz gegangene
Anlagenbauer
Eisenmann.

Quelle: Unternehmen


„Schnell handeln“


Nicholas Stern über Finanz-


markt und Klimawandel. S. 34


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