Süddeutsche Zeitung - 22.02.2020

(WallPaper) #1
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Als ich das erste Mal klettern war, habe ich ge-
dacht, dass mein Gurt nicht hält und ich nach
unten falle. Ich musste weinen. Mein Bruder
und meine Mama haben hochgerufen, dass al-
les gut ist und ich es schaffe. Das hat geholfen.

Nicht ablenken lassen
Beim Klettern versuche ich, mich nur auf die
Griffe und Tritte zu konzentrieren. Wenn ich
das hinkriege, klettere ich ruhiger und habe
keine Zeit, über Angst nachzudenken.

Durchatmen und denken
Einmal bin ich beim Bouldern so weit nach
oben geklettert, dass ich nicht mehr auf die
Matte abspringen konnte. Da hatte ich Angst.

Dann ist es gut, trotzdem ruhig zu bleiben, ein-
mal durchzuatmen und nachzudenken. Ich
bin dann einfach wieder etwas nach unten ge-
klettert und von da aus konnte ich springen.

Knuddeln
Wenn ich vor irgendetwas Angst habe, hilft es
mir immer, wenn ich mit meiner Mama dar-
über rede. Sie erklärt mir dann, warum ich kei-
ne Angst haben muss und nimmt mich in den
Arm. Danach geht es mir besser.

Nicht runterschauen
Beim Klettern hilft es mir, wenn ich nicht nach
unten schaue. Dann merke ich gar nicht, wie
weit oben ich bin und muss keine Angst haben.
protokoll: nadine regel

Angst überwinden


Wer klettert, darf keine Angst vor Höhe haben.
So kommt man ohne Herzklopfen die Wand hoch

Brieftauben sind schneller als Pferde und können un-
gehindert Grenzen überqueren. Noch wichtiger: Die
Tiere finden immer den Weg zurück nach Hause.
Heute nutzt man diese Superkraft nur noch für Wett-
kämpfe: Die Tauben werden irgendwo ausgesetzt
und müssen schnellstmöglich nach Hause finden.
Die weiteste Strecke soll dabei 1800 Kilometer lang
gewesen sein. Wie das genau funktioniert, darüber
rätseln die Forscher noch. Wahrscheinlich haben die
Tauben eine Art Navigationssystem im Schnabel,
das sich am Magnetfeld der Erde orientiert.

Beim Skaten den Arm gebro-
chen? Egal, wächst nach. Unver-
wundbar zu sein, wäre eine super
Superkraft. Axolotl besitzen sie.
Wenn die Lurche ein Bein oder
ein Stück Schwanz verlieren,
wächst es nach. Nicht mal eine
Narbe bleibt zurück. Sogar ganze
Organe wie das Herz oder Teile
des Gehirns heilen wieder.

Superman lässt grüßen


Nachwachsende Beine, Sprünge auf


Wolkenkratzer und die perfekte Tarnung:


Die Tierwelt steckt voller Superkräfte


text: birk grüling; illustration: henriette artz

Ein Champions-League-Ball wird so schnell nicht wieder durch das Stadion von Manchester City rollen.

Viele Spieler von Manchester City sind beliebt
und zählen zu den besten Kickern der Welt –
Kevin de Bruyne zum Beispiel, oder der deut-
sche Nationalspieler Leroy Sané. Sie werden
wegen ihrer Trikots gerne „die Himmelblau-
en“ genannt. Aber einige Mitarbeiter im Ver-
ein haben wohl jahrelang das Blaue vom Him-
mel gelogen. Die Mannschaft kostet das nun
richtig viel Geld. Der Marktwert von „Man Ci-
ty“ liegt bei 1,3 Milliarden Euro. Doch bei der
Erklärung, woher die Einnahmen dafür ka-
men, wurde geschummelt. In Wahrheit kam
viel zu viel vom Klub-Besitzer, einem Milliar-
där aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Das ist verboten, denn eine wichtige Fußball-
Finanz-Regel lautet: Ihr dürft euch nicht zu
stark von einer Person abhängig machen.

Einmal haben die „Citizens“ schon eine Art gel-
be Karte gesehen. 2014 mussten sie eine Strafe
von 20 Millionen Euro zahlen. Die neue Strafe
wirkt wie eine rote Karte: Jetzt folgt eine Sper-
re, zwei Jahre ausgeschlossen von allen euro-
päischen Wettbewerben. Noch behauptet der
Verein: Wir haben gar nicht gelogen! – und will
vor Gericht ziehen. Doch einige Spieler dürf-
ten ins Grübeln kommen: Ihnen geht es nicht
nur ums Geld, sondern auch um möglichst vie-
le Titel. Andere Vereine werden das nutzen
und versuchen, die Starkicker zu locken. Des-
halb droht jetzt der Ausverkauf, obwohl der
Klub ja gar nicht arm ist. Zumindest der Trai-
ner schwört Treue: Pep Guardiola hat gesagt,
dass er den Verein liebt und bleiben will. Das
könnte helfen, gute Spieler zu behalten. cal

Kindertipp


Flöhe können trotz ihres schwe-
ren Panzers hoch und weit sprin-
gen: Aus dem Stand schaffen sie
bis zu 60 Zentimeter. Würde man
diese Leistung auf Menschen
übertragen, könnten wir auf
Hochhäuser hüpfen. Aus dem
Stand. Möglich machen das bei
den Flöhen ihre Sprungbeine. Sie
sind so lang wie ihr ganzer Kör-
per und ihre Bewegung ist eine
der schnellsten im gesamten Tier-
reich. Einziges Problem: Flöhe
können ihre Flugbahn nicht be-
einflussen und kaum etwas se-
hen. Deshalb überlegen sie sich
ganz genau, wann sie ihre Super-
kraft einsetzen.

Navi-Tauben


Kraken wechseln bis zu
1000 Mal am Tag die Farbe.
Nicht aus modischen Grün-
den, sondern um ihre Fein-
de zu verwirren. Der König
der Verwandlung ist der Mi-
mikoktopus. Er lebt auf
dem sandigen Meeresbo-
den. Weil es dort kaum gute
Verstecke gibt, wäre er ohne
gute Tarnung leichte Beute.
Deshalb verkleidet er sich
als ein viel gefährlicheres
Tier. Etwa als schwarz-wei-
ße Seeschlange oder rot-
weiß gestreiften Feuer-
fisch. Er nimmt nicht nur ih-
re Farbe an, sondern macht
auch die Bewegungen nach.
Besonders clever: Seine Ver-
kleidung wählt er passend
zur Gefahr. Schwimmt ein
Riffbarsch vorbei, schlän-
gelt er sich wie eine See-
schlange. Vor denen hat der
Raubfisch nämlich große
Angst.

Springspinnen haben den Durch-
blick. Sie haben ja auch acht Au-
gen. Zwei große blicken nach vor-
ne und können sehr gut sehen.
Die sechs anderen sorgen für ei-
nen Rundumblick. Praktisch wä-
re für uns Menschen so was bei ei-
ner Klassenarbeit: Dann könnten
wir von beiden Sitznachbarn
gleichzeitig abschreiben.

Knallkrebse können mit ihren Scheren einen oh-


renbetäubenden Knall erzeugen. Der ist fast dop-


pelt so laut wie ein Düsenjet und kann sogar die


Ortung von U-Booten durcheinanderbringen.


Das ist aber nicht alles: Bei dem Donner ist auch


noch Blitz im Spiel. Die Krebse stoßen mit ihrer


Knallschere einen sehr heißen Wasserstrahl samt


Lichtblitz aus. Unterwasser-Gewitter!


Aktuell Finanz-Foul


Der Fußballverein Manchester


City darf zwei Jahre lang


nicht mehr in der Champions


League spielen. Das ist die


Strafe für ein Foul, das


der Club auf dem Papier


begangen hat


Foto: privat

Foto: imago images/PRiME Media Images; Jason Cairnduff/Action Images via Reuters

Von Lieselotte, 5

Katapult-Flöhe


Karneval-Krake


Spicker-Spinnen


Gewitter-Krebse


Selbstheil-Lurche

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