NICHT DURCH VARROAMILBEN oder Pestizide.
Nicht durch das rätselhafte Massensterben,
in den USA colony collapse disorder genannt.
Und auch nicht durch eine der vielen anderen
Bedrohungen, denen die Bestände der Honig
biene heute auf der ganzen Welt ausgesetzt sind.
Die Gefahr kam in Gestalt alter Bekannter: Hor
nissen. Im Vergleich zu den behaarten kleinen
Bienen war jeder einzelne der Angreifer ein
rotäugiger Riese. Ihre Attacken kamen blitz
schnell aus der Luft. Die Hornissen schnappten
sich die Bienen im Flug und machten sich mit
den Opfern davon. In ihrem Nest zerteilten sie
die Beute und verfütterten sie an die eigenen
hungrigen Larven. Ein ungleicher Kampf, der
Schlimmes ahnen ließ. Denn im direkten Duell
hat eine Honigbiene gegen eine Hornisse keine
Chance. Der Räuber ist bis zu vier Zentimeter
lang und schneidet kleinere Insekten mit seinen
mächtigen Kiefern einfach in Stücke.
In den ersten Tagen der Belagerung sah es so
aus, als wären die Bienen den Hornissen hilf
los ausgeliefert. „Ich dachte: Oh Gott, wenn das
so weitergeht, machen die mein ganzes Volk
kaputt“, erinnert sich Fotograf Ingo Arndt, der
die Honigsammlerinnen in seinem Garten im
südhessischen Langen bis heute beherbergt.
Im Lauf der Woche jedoch gewannen sie an
Boden. Sie schwärmten nun nahe des Nestein
gangs und bildeten einen lebenden Teppich
aus Wachen. Kam eine Hornisse zu nahe he ran
geflogen, stürzten sich Verteidiger auf sie und
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