Handelsblatt - 20.02.2020

(Ann) #1

Global Challenges


Sigmar Gabriel: Europa muss
amerikanischer werden! S. 13

G 02531 NR. 36 PREIS 3,10 €

Dax
13 778,
+0,71 %

E-Stoxx 50
3 863,
+0,71 %

Dow Jones
29 318,
+0,29 %

S&P 500
3 385,
+0,44 %

Gold
1 607,45 $
+0,36 %

Euro/Dollar
1,0786 $
-0,06 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·
Ökonom Snower will Wohl-
stand anders messen: Mit neu-
en Indizes will der Ökonom
Dennis Snower Regierungen
dazu bewegen, nicht nur auf
das Bruttoinlandsprodukt als
Wohlstandsindikator zu achten.
„Wenn in einer Gesellschaft vie-
le Menschen ängstlich sind und
den Verlust der Kontrolle über
ihr Leben fürchten, dann wird
die Gesellschaft anfällig für Po-
pulisten“, sagt Snower. Seite 8

·
Von Real-Übernahme profi-
tieren vor allem die Käufer:
Nach der Übernahme von Real
arbeitet die SCP Group mit ih-
rem Partner X+Bricks an der zu-
künftigen Ausrichtung der SB-
Warenhauskette. Doch schon
wenige Stunden nach Unter-
zeichnung des Kaufvertrags
wird immer deutlicher: Es geht
weniger darum, Real eine dau-
erhafte Zukunft zu sichern, als
den Käufern ein gutes Geschäft
zu bereiten. Seite 16

·
Cum-Ex-Firma spendete an
Hamburger SPD: Kurz vor der
Wahl in der Hansestadt gerät
die Partei unter Druck. Eine Be-
teiligungsgesellschaft der
Haupteigentümer von M.M.
Warburg spendete ihr 2017
Zehntausende Euro. Die Gesell-
schaft hatte mit Cum-Ex-Ge-
schäften zu tun. Seite 32

arden Dollar. Die US-Rivalen AT&T und Verizon sind
an der Börse indes rund doppelt so viel wert. Diese
Lücke müsse geschlossen werden.
Gleichzeitig gibt es für Höttges, der künftig auch
im Aufsichtsrat von Daimler wirkt, etliche weitere
Herausforderungen. In Europa etwa steht der Aus-
bau des 5G-Mobilfunks an, doch wird dem für die
Telekom bislang wichtigsten Ausrüster Huawei von
den USA Spionage vorgeworfen. Zudem verliert die
Telekom in Deutschland ihren Spartenchef Dirk
Wössner. Und auch im Aufsichtsrat des Konzerns ste-
hen Veränderungen an. Chefaufseher Ulrich Lehner
will nach zwölf Jahren an der Spitze des Gremiums
auf der Hauptversammlung im März seinen Plan vor-
stellen, wie und wann er seinen Nachfolger finden
will. Als Favorit gilt derzeit Ex-BMW-Chef Harald
Krüger. Peter Brors, Martin Murphy, Stephan Scheuer

Tim Höttges kann Erlöse und Ergebnis steigern – und ist in den USA fast am Ziel.


Gleichzeitig hat Aufsichtsratschef Lehner begonnen, seinen Abschied zu organisieren.


Telekom im Angriffsmodus


Konzernchef Tim
Höttges in Bonn:
Vorbild für die
gesamte deutsche
Wirtschaft.

imago images/sepp spiegl

> Schwerpunkt Seiten 4, 5

D


ie Deutsche Telekom befindet sich nach
Ansicht von Timotheus Höttges im An-
griffsmodus. Die Bilanz des vergangenen
Jahres feierte der Konzernchef als die
beste in der Geschichte des Unterneh-
mens. Einerseits sind Umsatz und Gewinn gestiegen.
Andererseits weist der Konzern aber auch gestiegene
Schulden aus und senkt die Dividende. Das alles ge-
schieht vor dem Hintergrund, dass die 26 Milliarden
Dollar umfassende Fusion der US-Tochter T-Mobile mit
dem Rivalen Sprint kurz vor dem Abschluss steht. „Der
Deal liegt auf der Straße“, sagte Höttges.
Höttges sieht seine Firma damit als Vorbild für die
gesamte deutsche Wirtschaft. „Das ist dann die größ-
te Fusion eines deutschen Unternehmens in den
USA jemals“, fügte der Telekom-Chef hinzu. T-Mo -
bile US und Sprint bringen es zusammen auf 140 Mil-
lionen Kunden und einen Börsenwert von 120 Milli-

Merkels Berater warnen vor China


EFI-Kommission fordert schärfere Investitionskontrollen.


Die Expertenkommission Forschung
und Innovation (EFI) warnt in ihrem
neuen Gutachten vor der Gefahr ei-
ner zunehmenden „technologischen
Abhängigkeit“ von der Volksrepublik
China. Die Bundesregierung sollte
daher „die Kontrolle der Wirtschafts-
und Wissenschaftsbeziehungen zu
China verschärfen und ausweiten“,
sagte der Vorsitzende der Regie-
rungsberater, Uwe Cantner.
Man müsse die Frage, ob eine Be-
teiligung Chinas an deutschen Unter-
nehmen „sicherheitsrelevant“ ist,

„inhaltlich weiter definieren“ als bis-
her. Jede einzelne Beteiligung solle
darauf abgeklopft werden, ob eine
neue Abhängigkeit entstehen könnte.
Außerdem warnt die EFI vor wach-
senden Schäden durch Cyberkrimi-
nalität: Ein Drittel aller Unternehmen
gebe an, dass Cyberattacken ihre In-
novationen erschweren oder ganz
verhindern, zeige eine Umfrage für
die EFI. „Extrem bedroht“ sei vor al-
lem der Mittelstand, wo es für die Ge-
fahr bisher noch kaum ein Bewusst-
sein gebe. Der Bund müsse auch über

eine Pflicht zu Cyberversicherungen
nachdenken, empfiehlt EFI-Chef
Cantner.
Einer Studie der KfW zufolge set-
zen Mittelständler immer weniger auf
Innovationen. Der Anteil der Innova-
toren sei auf einen neuen Tiefstand
gesunken. 2016 bis 2018 brachten nur
noch 725 000 der 3,8 Millionen klei-
nen und mittleren Unternehmen
Neuerungen bei Produkten und Pro-
zessen hervor. Das waren 125 000 we-
niger als 2015 bis 2017. B. Gillmann

DONNERSTAG, 20. FEBRUAR 2020

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


> Bericht Seiten 6, 7

Leerverkäufe: Harte Zeiten


Kursanstieg der Deutschen Bank kommt
Hedgefonds teuer zu stehen. S. 30

80


MILLIARDEN
Euro Umsatz konnte die
Telekom für 2019 aus -
weisen – so viel wie nie
zuvor in der Geschichte
des Bonner Konzerns.

Quelle: Unternehmen

ȧȨȧ ȰȱɂȩȾȼȭɆɂ


ȧȹȶȭɂȯȷȼȱȻȻȱȦȱɂɆȼȱɆɊȸȬɉȺɉȼȳɆ
ȰȭȼȺȦȹȮȱɁȪȾȰȱɂ ȫɀȽ





  



Handelsblatt GmbH KundenserviceTel. 0800–2233110, [email protected]

Monatsabonnement:
Handelsblatt Print: 66,70 Euro Handelsblatt Print + Premium: 76,69 Eurowww.handelsblatt.com/angebot

Belgien, Luxemburg, Niederlande u. Österreich 3,70 € / 3,90 €, Frankreich 4,10 € / 4,50 €, Großbritannien 3,70 GBP / 3,90 GBP, Schweiz 5,80 CHF / 6,20 CHF, Polen 22,90 PLN / 23,90 PLN

Anzeige

Anzeige

‹+DQGHOVEODWW0HGLDURXSPE+ &R.*$OOH5HFKWHYRUEHKDOWHQ=XP(UZHUEZHLWHUJHKHQGHU5HFKWHZHQGHQ6LHVLFKELWWHDQQXW]XQJVUHFKWH#KDQGHOVEODWWJURXSFRP

Free download pdf