Süddeutsche Zeitung - 21.02.2020

(Barré) #1
von verena mayer

M


an muss sich den Mann tatsäch-
lich als ausgeglichenen Men-
schen vorstellen. Ein Balkan-Res-
taurant in Berlin-Kreuzberg, dunkles
Holz, weiße Tischdecken, gerade hat Mi-
chael Moser seinen Grillteller bekommen,
mit den scharfen Zwiebeln, die er so gern
mag. Moser isst sie mit der Miene eines
Menschen, der die kleinen Dinge zu schät-
zen weiß. Der im Moment leben kann.
Nichts deutet daraufhin, was Moser hin-
ter sich hat. Dass er hineingezogen wurde
in einen der spektakulärsten Kriminalfälle
Berlins, in eine Mordserie, der sieben Men-
schen zum Opfer fielen und die mehr als
ein Jahrzehnt lang unaufgeklärt blieb.
Nicht als Angehöriger oder Zeuge oder ei-
ner, den die Polizei routinemäßig über-
prüft. Sondern als unschuldig Verdächtig-
ter. Sechs Jahre lang saß Moser im Gefäng-
nis für ein Verbrechen, das ein anderer be-
gangen hat.

Michael Moser heißt eigentlich nicht Mi-
chael Moser. Er habe kein Problem damit,
seinen Namen zu nennen, sagt er, er stehe
zu allem, was passiert ist. Aber er will
nicht, dass ihn jemand auf den Artikel an-
spricht und alles wieder hochkommt. Die
Zeit im Knast und die Jahre danach, als nie-
mand etwas mit ihm zu tun haben wollte.
Die Fragen, die ihn bis heute beschäftigen.
„Dass die sich eenen schnappen und du
kannst nüscht dajegen tun.“ Moser spricht
auf eine Altberliner Art, die selten gewor-
den ist. Die noch aus einer Zeit stammt, als
es in Berlin-Neukölln keine Hipster, Gale-
rien und Kaffeebars gab, sondern Hinter-
höfe, Handwerker und das Westberliner
Hinterland der Mauer.
Oktober 1983. Moser ist 20 Jahre alt, er
wohnt mal hier, mal da, hat keine Arbeit,
wartet, bis die Sozialhilfe kommt. Die ver-
zockt er am Spielautomaten. Moser hat nie
Geld, dafür 250 Mark Schulden bei Frau S.,
seiner Vermieterin. Sie hat ihm deswegen
einen bösen Brief geschrieben und seine
Sachen auf die Straße geworfen. An jenem
Herbstabend ist er unterwegs, um Kum-
pels zu treffen, als ihn plötzlich Polizisten
ansprechen. Moser erzählt das, als sei er
noch immer überrumpelt davon. Ob er wis-
se, warum sie hier sind, fragen sie. Wegen
Frau S.?, rät Moser.
Von diesem Moment an, sagt Moser heu-
te, steht er im Fokus der Polizei. Und
kommt nicht wieder raus.

Was davor passiert ist, weiß Moser zu
diesem Zeitpunkt noch gar nicht: Die Poli-
zei hat Frau S. tot in ihrem Bett gefunden,
erwürgt und mit verrutschter Unterwä-
sche. In ihrer Wohnung in der Neuköllner
Silbersteinstraße, eine Etage unter Mosers
Wohnung, fehlen Sparbücher und eine
Sammlung alter Fünf-Mark-Stücke. Was
die Ermittler dafür finden: Mosers Finger-
abdrücke und eine Version des Briefes von
Frau S. Sie habe sich in ihm getäuscht, hat
sie geschrieben.
Michael Moser wird von der Polizei ver-
hört, mehrmals, über Stunden. Mal bieten
die Ermittler ihm Cola und Zigaretten an,
mal werfen sie ihm Raubmord vor. An-
fangs habe er sich „keinen Kopp gemacht“,
sagt Moser, „ick wusste, ick hab keine
Scheiße jebaut, wat soll mir passieren?“ Ir-
gendwann aber sei der Druck größer ge-
worden, war plötzlich von einer Nachbarin
die Rede, die gesehen haben will, wie er in
die Wohnung von Frau S. einbrach.
Für die Polizei ist Moser der perfekte
Verdächtige: Es gibt Spuren und ein Motiv,
Geldnot. Und Moser, der vor der Tat noch
bei Frau S. war, um über die Schulden zu
sprechen, erwähnt, dass sie eine Schürze
trug - für die Polizei Täterwissen.
Michael Moser, 59, Brille, dunkler
Schnauzer, erzählt das alles geradeheraus.
Er arbeitet auf einem Recyclinghof, bei
den Treffen im Restaurant, in seinem alten
Kiez oder bei sich zu Hause trägt er locker
Jeans und Pulli. Er ist keiner, der sich ver-
stellt oder vorgibt, mehr zu sein, als er ist.
Damals beim Verhör wird ihm irgend-
wann alles zu viel. Da habe er gesagt: „Ick
war det.“ Damit es endlich vorbei ist. Und
weil Moser ein Krimi einfiel, den er im
Fernsehen gesehen hatte. Da hat jemand
ein falsches Geständnis abgelegt, aber am
Ende fand die Polizei den Richtigen.
Mosers Leben nimmt nun auch Züge ei-
nes Krimis an. Er kann sich noch erinnern,
wie er vor Gericht stand. Wie er versuchte,
dem Richter alles zu erklären, aber kaum
ein Wort aus seinem Mund kam. Wie er in
einem Raum auf die Urteilsverkündung
wartete, in dem ein Mann saß, der gerade
lebenslang wegen Mordes erhalten hatte.
„Der redete janz locker darüber, als ob er
dit in einem Buch jelesen hat.“ Da erst sei
ihm bewusst geworden, wo er war. Im Ge-
fängnis, zusammen mit Mördern, Verge-
waltigern und Räubern. Unschuldig verur-
teilt zu acht Jahren Jugendstrafe.

Dass Leute Verbrechen gestehen, die sie
nicht begangen haben, sei gar nicht so sel-
ten, sagt der Rechtswissenschaftler und
Kriminologe Henning Ernst Müller. Wie
oft das vorkommt, ist nicht erforscht, weil
man von den meisten Fällen nur aus Revisi-
onen erfährt. Aber man weiß, wie falsche
Geständnisse zustande kommen. Etwa,
wenn sich psychisch labile Menschen, die
aus den Medien von einem Verbrechen er-
fahren, der Polizei als Täter andienen. An-
dere wollen gezielt jemanden verschonen,
was in Familien vorkommt oder in der orga-
nisierten Kriminalität.
Und dann gibt es die, die einem polizeili-
chen Verhör und damit dem Druck, dem
Stress und der Angst entkommen möch-
ten, indem sie den Polizisten sagen, was
diese hören wollen. Zu ihnen gehört Micha-
el Moser. Er ist hilfsbereit, will Erwartun-
gen erfüllen und stellt Autoritäten nicht in-
frage. Ein offener, zugänglicher Mann, der
die Dinge nimmt, wie sie kommen, die gu-
ten wie die schlechten.
Für alle drei Gruppen gilt, dass ein Ge-
ständnis schwer rückgängig gemacht wer-
den kann, sagt Kriminologe Müller. Zwar
seien die Ermittler geschult, Aussagen mit
den Spuren vom Tatort zu vergleichen und
mit den Ergebnissen von Gutachten. „Aber
das Geständnis gilt als der Königsweg, als
Ausweis des Ermittlungserfolges. Da ist
man geneigt, das zu glauben.“
Ein kalter Winternachmittag im Febru-
ar. Es dämmert, als Michael Moser noch
einmal in die Silbersteinstraße in Neukölln

geht, dorthin, wo alles begann. Das Haus,
in dem er damals wohnte, Nummer 71, ist
heute frisch gestrichen, die Gegend rund-
herum wird gerade schick. Moser trägt ein
schwarzes Basecap, er guckt die Fenster
und Balkone hoch zu seiner früheren Woh-
nung, die Hände in den Hosentaschen. Ihm
fällt das alte Fotoalbum ein, das er damals
dort aufbewahrte. Sein Vater trank und
war gewalttätig, die Mutter vernachlässig-
te ihn. Moser kam erst in ein Heim, dann in
eine Pflegefamilie auf dem Land. Das sei
die beste Kindheit gewesen, die er sich vor-
stellen konnte, sagt er, mit lieben Eltern
auf einem Bauernhof. Doch dann starb die
Pflegemutter, Moser musste wieder weg.
Alles was ihm blieb, waren die Bilder sei-
ner Pflegeeltern in einem Fotoalbum.

Nichts kann einen so zerstören wie erlit-
tenes Unrecht. Zwar ist die Liste der Justiz-
irrtümer in Deutschland vergleichsweise
überschaubar, aber die Menschen, die es
getroffen hat, sind nicht selten daran zer-
brochen. Mosers Eigenschaft, die Dinge so
zu nehmen, wie sie kommen, hat ihn in Not
gebracht, aber die gleiche Eigenschaft hat
ihm auch geholfen, diese Not zu ertragen.
In der Psychologie würde man von Resili-
enz sprechen, von der Kraft, Lebenskrisen
auszuhalten.

Im ersten Jahr in der Jugendstrafanstalt
Plötzensee habe er noch gehadert, sagt Mi-
chael Moser, habe sich gefragt, ob er es
nicht vielleicht doch war. Ob er einen Black-
out hatte. Wenn er von der Vergangenheit
spricht, sagt er oft „man“ oder „du“. So, als
sei das alles nicht ihm passiert, sondern ei-
nem anderen. Er sagt: „Aber irgendwann
hat man aufgegeben, hast du dich damit ab-
gefunden.“
In all den Jahren habe er sich nie ge-
fragt, wer den Mord tatsächlich begangen
hat. Bis heute interessiert er sich nicht für
Thomas R., Berlins gefährlichsten Serien-
mörder, der zwischen 1983 und 1995 sechs
Frauen und einen Mann tötete und dafür
1996 zu lebenslanger Haft mit anschließen-
der Sicherungsverwahrung verurteilt wur-
de. Und der in jenem Herbst 1983 in dem-
selben Haus in der Silbersteinstraße
wohnt wie Michael Moser. Frau S. ist sein
erstes Mordopfer.
Wenn man etwas über Thomas R. erfah-
ren will, muss man den Autor Peter Niggl
fragen. Niggl hat ein Buch über ihn ge-
schrieben, es heißt „Ich bin ein Untier“ und
erzählt von einem jungen Mann, dessen Le-
ben sich zunächst nicht sehr von dem Mo-
sers unterschied.
Auch Thomas R. wächst im Berlin der
Hinterhöfe auf. In der Familie gibt es viel
Alkohol und Gewalt, der Vater steckt ihm ei-
nen Stock in den Schulranzen, damit die
Lehrer den Jungen verprügeln können. R.
hat kein Geld und keine Arbeit, er lässt sich
durch den Tag treiben und trinkt. Er be-

ginnt zu stehlen und zu rauben, kommt ins
Gefängnis, kommt wieder heraus, stiehlt
und raubt weiter. Und er überfällt Frauen.
Nur wenige Wochen nach dem Mord an
Frau S. vergewaltigt er eine Studentin auf
einem Spielplatz in der Silbersteinstraße,
er erwürgt sie und verscharrt ihre Leiche
im Sand.
Der Mord verursacht großes Aufsehen.
Es ist die Zeit der Frauenbewegung, in
ganz Westberlin schließen sich Frauen zu-
sammen und demonstrieren gegen Män-
nergewalt, einmal ziehen Tausende nachts
mit Fackeln durch Neukölln.
Doch Thomas R. kann unbehelligt wei-
tertöten. Er beraubt eine 85-Jährige, die er
zufällig auf der Straße trifft, und lässt sie
schwer verletzt erfrieren. Er vergewaltigt
eine 62-Jährige und wirft sie in den Kanal,
wo sie ertrinkt. Zwischen 1984 und 1990
vergewaltigt und beraubt er eine junge Au-
tofahrerin, überfällt die Inhaberin eines
Süßwarenladens, vergewaltigt eine Frau in
einem leerstehenden Haus und ertränkt
sie in der Badewanne. Dazwischen begeht
er Raubüberfälle und versuchte Vergewalti-
gungen. Doch niemand kommt ihm auf die
Spur, selbst als es von R. schon ein Phan-
tombild gibt. Es zeigt einen bulligen Mann
mit Vollbart.
Warum konnte ein Verbrecher, der
meist spontan zuschlägt und viele Spuren
hinterlässt, nicht früher gefasst werden?
Die Frage ist heute schwer zu beantworten,
fest steht: Damals ist die DNA-Analyse erst
im Entwicklungsstadium, die Taten kön-
nen nicht zusammengeführt werden. Dazu
kommt das Wirrwarr im Berlin der Wende-
zeit, und niemand denkt an eine Mordse-
rie. Serienmörder, das war etwas, das man
höchstens aus Amerika kannte, sagt Peter
Niggl, „das war im Denken der Ermittler
nicht drin“.
Von alledem bekommt Moser nichts
mit. Es ist Ende 1989, die Mauer ist gerade
gefallen, und Thomas R. steht vor seinem
fünften Mord. Moser wird damals auf Be-
währung entlassen. Sein Leben ist eine Rui-
ne. Er ist jetzt der Ex-Knacki, den alle mei-
den. Seine Mutter sagt zu ihm, sie wolle
mit einem Mörder nichts zu tun haben.
Doch Moser macht weiter, schlägt sich mit
den einzigen Jobs durch, die er bekommen
kann, Asbestbeseitigung und Schneesch-
naufeln. Und als Thomas R. schließlich
1995 nach dem Mord an seinem Stiefbru-
der und einer Bekannten verhaftet wird
und alle weiteren Morde gesteht – da
nimmt es Moser auch, wie es kommt. Lässt
sich einen Anwalt vermitteln, der dafür
sorgt, dass sein Fall noch einmal vor Ge-
richt aufgerollt wird.

Da erst stellt sich heraus, dass nichts
aus Mosers Geständnis zusammenpasst.
Frau S. hatte etwa keine Kopfverletzun-
gen, konnte also nicht sechs Mal mit einem
Brett auf den Kopf geschlagen worden
sein, wie es Moser der Polizei sagte. Und
Moser hatte ein Alibi: Zur Tatzeit war er bei
einem Termin auf dem Sozialamt. Im Au-
gust 1996 wird Michael Moser freigespro-
chen. Die Richter gestehen „unvertretbare
Fehler“ ein und sprechen ihm Haftentschä-
digung zu, rund 30 000 Mark.
Hier könnte die Geschichte enden. Mit
später Gerechtigkeit und damit, dass sich
ein Leben endlich zum Guten wendet. Mo-
ser wird in Talkshows eingeladen, man
sammelt Geld für ihn, damit er Urlaub in
Acapulco machen kann. Er bekommt ei-
nen guten Job bei der Berliner Stadtreini-
gung und findet seine Lebensgefährtin Da-
niela, die bei einer Versicherung arbeitet.
An einem Januarmorgen sitzen die beiden
auf dem Sofa ihrer ruhigen Erdgeschoss-
wohnung im Berliner Westen und erzäh-
len, wie sie sich kennengelernt haben. In
der Kneipe, im Kiez von Daniela, sie kann-
te Mosers Geschichte aus der Zeitung.
„Hattste Angst vor mir?“, fragt Moser.
„Vor dir doch nicht“, sagt sie.
Doch das Schicksal hält noch mehr be-
reit für Moser. Erst legt die Staatsanwalt-
schaft Beschwerde ein, sie findet, Moser
stehe keine Haftentschädigung zu. Das Ber-
liner Kammergericht sieht das 1997 genau-
so. Wer sich falsch belaste, handle grob
fahrlässig und sei selbst schuld an der
Haft, heißt es in der Urteilsbegründung. So-
gar die Verfahrenskosten muss Moser tra-
gen. Er bleibt auf allem sitzen: auf dem Un-
recht, auf sechs verlorenen Jahren und auf
seinen Schuldgefühlen. Der Frage, wie es
so weit kommen konnte, warum er damals
nicht anders gehandelt hat. Und ob sechs
Menschen noch am Leben sein könnten,
wenn er nicht für den ersten Mord von Tho-
mas R. ins Gefängnis gekommen wäre.
Manchmal quält ihn dieser Gedanke.
Zuletzt erkrankt Moser an Lymphdrü-
senkrebs, muss in Behandlung. Auf einem
Schrank im Flur von Mosers Wohnung
steht die Londoner Tower Bridge, ein riesi-
ges Gebilde aus Lego, Moser setzte es in
der Zeit seiner Chemotherapie zusammen,
als er so schwach war, dass er kaum etwas
anderes tun konnte. Aber am Ende über-
steht er auch den Krebs. Oder übersteht er
ihn, weil er schon so viel Erfahrung im
Überstehen hat? Moser kann es nicht sa-
gen, er lächelt nur.
Noch einmal zurück in die Silberstein-
straße. Michael Moser steht am verschlos-
senen Eingangstor, so nah an dem Ort, der
sein Leben so radikal verändert hat. Es ist
dunkel geworden, Moser zündet sich eine
Zigarette an. Er vermisst das Fotoalbum
seiner Pflegeeltern, das er nach der Verhaf-
tung hier lassen musste, das Album mit
den schönen Erinnerungen, das schon.
Aber ansonsten? Empfinde er nichts. Kei-
ne Wut, keinen Groll. „Ick sage immer, ick
lebe jetzt, ick habe alles, Arbeit, Wohnung,
eine nette Frau. Allet jut.“

 Dies ist die vorerst letzte Folge der Se-
rie „Kein Mord verjährt“. Alle Folgen fin-
den Sie unter sz.de/crime.

Los Angeles– Trauer um den US-Rap-
per Pop Smoke: Der 20 Jahre alte Musi-
ker, der mit bürgerlichem Namen Bas-
har Barakah Jackson hieß, ist in Los
Angeles erschossen worden. Sein Plat-
tenlabel Republic Records bestätigte
den Tod des Rappers und schrieb auf
Twitter von einem „unerwarteten und
tragischen Verlust“. Die Polizei gab an,
dass am frühen Mittwochmorgen (Orts-
zeit) ein Notruf über einen Hausein-
bruch in den Hollywood Hills eingegan-
gen sei. Demnach habe mindestens
einer der mutmaßlichen Täter eine
Maske und eine Schusswaffe getragen.
Beamte hätten Pop Smoke mit Schuss-
wunden aufgefunden, berichteten US-
Medien. In einem Krankenhaus wurde
er später für tot erklärt. Festnahmen
gab es zunächst nicht. dpa


Auf den Spuren
rätselhafter Kriminalfälle
SZ-Serie, Folge IV

Chris Noth, 65, US-Schauspieler, hat zur
Geburt seines zweiten Kindes seine poeti-
sche Ader entdeckt. Auf Instagram
schrieb der „Sex and the City“-Darsteller
leicht blumig: „Vom Himmel herab
kommt unser zweiter Sohn – Keats!“
Zudem zitierte er den Dichter John Keats
(1795 –1821): „A thing of beauty is a joy
forever.“ Noth und seine Frau, die Schau-
spielerin Tara Wilson, 37, haben bereits
den zwölf Jahre alten Sohn Orion.


Mirja du Mont, 44, Schauspielerin und
Model, verlängert ihre ohnehin schon
beachtliche Bildungskarriere. Sie mache
derzeit drei Ausbildungen parallel, zur
Kosmetikerin, Visagistin und Make-up-
Artistin, sagte sie derBild, „man lernt
doch nie aus“. Du Mont hat sich von der
Haupt- über die Realschule in die gymna-
siale Oberstufe hochgehangelt, danach
ließ sie sich zur veterinärmedizinisch-
technischen Assistentin ausbilden und
begann ein Unistudium in Psychologie
und ein FH-Studium in Sozialwesen.


Lewis Hamilton, 35, britischer Merce-
desfahrer, hat eine neue Diät auspro-
biert: Während der vergangenen Renn-
saison habe er „keine Pfannkuchen ge-
gessen“, sagte der sechsmalige Weltmeis-
ter der französischen Sportzeitung
L’Équipe. Das sei die beste Diät gewesen,
seit er Formel-1-Fahrer sei. Seit drei
Jahren ernähre er sich vegan und versu-
che, niemals eine Mahlzeit auszulassen.


Martin Hinteregger, 27, österreichi-
scher Fußballer, hat ein medizinisch
unbedenkliches Einschlafmittel gefun-
den: die ZDF-Serie „Der Bergdoktor“.
Der Abwehrspieler von Eintracht Frank-
furt sagte dem Streamingdienst Dazn:
„Für mich war es immer perfekt zum
Einschlafen. Ich habe mir ein, zwei Fol-
gen vor dem Schlafengehen angeschaut,
dann konnte ich super schlafen.“


Mikaela Spielberg, 23, Tochter von
US-Filmemacher Steven Spielberg, will
Karriere vor der Kamera machen – als
Erotik-Darstellerin, erzählte sie der Bou-
levardzeitungThe Sun. Ihre bisherige
Arbeit sei „nicht befriedigend für meine
Seele“ gewesen.


Ronica Froese, US-Amerikanerin, hat
ihr Pferd mit ins Flugzeug genommen.
Das Minipferd mit Namen „Freckle Butt
Fred“ durfte mit ihr First Class von Mi-
chigan nach Kalifornien fliegen, wie das
People-Magazin berichtet. Sie habe dem
Tier extra beigebracht, nicht auf den
Boden zu äppeln, und habe ihm einen
Ganzkörperanzug
übergezogen, falls
sich Pferdehaaraller-
giker an Bord befän-
den. „Fred“ gilt be-
förderungsrechtlich
nicht als Tier, son-
dern als medizini-
sches Hilfsmittel,
seine Besitzerin
leidet an einer Auto-
immunerkrankung.
FOTO: FACEBOOK


„Hattste Angst vor mir?“, fragt er.
„Vor dir doch nicht“, sagt seine
Lebensgefährtin

Der Serienmörder Thomas R.
lebte damals in derselben Straße,
in demselben Haus wie Moser

Neukirchen/Schwalmstadt–ImPro-
zess um den Tod von drei in einem Dorf-
teich in Nordhessen ertrunkenen Ge-
schwistern ist das Urteil gefallen. Das
Amtsgericht Schwalmstadt verhängte
gegen den angeklagten Bürgermeister
Klemens Olbrich (CDU) am Donnerstag
eine Geldstrafe in Höhe von 12 000 Euro
(120 Tagessätze zu 100 Euro), allerdings
unter Vorbehalt. Die Geldstrafe ist für
zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.
Verurteilt wurde Olbrich wegen fahrläs-
siger Tötung wegen Unterlassen. Laut
Gericht habe er die Verkehrssicherungs-
pflicht für den Teich verletzt, der erheb-
liches Gefahrenpotenzial aufweise. Das
Urteil ist noch nicht rechtskräftig. dpa


Forst– Ein Dieb in Forst (Kreis Karlsru-
he) hat ein Faschingskostüm, Roller-
blades, Süßigkeiten und einen Schinken
mitgehen lassen. Der Unbekannte sei
am Mittwochabend in das Nebengebäu-
de eines Wohnhauses eingedrungen,
sagte eine Polizeisprecherin am Don-
nerstag. Das Nebengebäude sei nicht
abgeschlossen gewesen. Sein Diebesgut
fand er den Angaben zufolge auf dem
Speicher. Vermutlich zum Transport
seiner Beute ließ der Dieb demnach
noch eine kaputte Reisetasche mitge-
hen und entkam unbemerkt. dpa


Das Geständnis


Sechs Jahre lang sitzt Michael Moser in den Achtzigerjahren im Gefängnis,
für einen Mord, den er nicht begangen hat. Bis heute
hat er trotz Freispruch keine Entschädigung erhalten. Über einen Mann,
der im falschen Moment das Falsche gesagt hat

Irgendwann, als der Druck
immer größer wird, sagt er
einfach drei Worte: „Ick war det“

10 HF2 (^) PANORAMA Freitag, 21. Februar 2020, Nr. 43 DEFGH
„Irgendwann hat man aufgegeben“: Michael Moser, hier gezeichnet nach einem Bild von 1996, nimmt
das Leben, wie es kommt. Auch die Haft in Plötzensee.ILLUSTRATION: CLAUDIA KLEIN /VORLAGEN: AFP, KARL MITTENZWEI
LEUTE
K
E
IN
M
O
R
D
VE
RJÄHRT
US-Rapper erschossen
Geldstrafe für Bürgermeister
KURZ GEMELDET
Beute: Faschingskostüm

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