Die Welt ist ein Tollhaus. 2016 erließ der Großmufti Saudi-
Arabiens eine Fatwa gegen Schach, dieses von Gott ablenkende
Spiel, dennoch fand kurz darauf in Riad die Schnell- und Blitz-
schach-Weltmeisterschaft statt. Auch beim Erzfeind Iran, neben
Indien Ursprungsland des »königlichen Spiels«, war Schach un-
ter Chomeini einige Jahre verboten – Begründung siehe oben.
Doch inzwischen »rühmt sich« der Iran sogar einiger der stärks-
ten Junioren der Welt. Nun ja. Konnte die Iranerin Sarasadat
Khademalsharieh bei der letzten, nach dem Saudi-König Salman
benannten – pecunia non olet – Schnell- und Blitzschach-Welt-
meisterschaft in St. Petersburg noch als jeweils Zweite einen
schönen Batzen dieses saudi-gefütterten Preisfonds nach Hause
tragen, so wurde diesmal in Moskau den Männern die Teilnah-
me untersagt: Sie hätten ja auf den Teufel in Gestalt eines Is-
raeli treffen können. Der 16-jährige Alireza Firouzja, für viele der
Nachfolger von Weltmeister Magnus Carlsen, tat es trotzdem,
vorsichtshalber setzte er sich allerdings vorher nach Frankreich
ab. So vertreibt man in diesem Land mit der uralten Schachtra-
dition seine besten Leute. Im Schnellschach wurde Alireza hinter
Carlsen Zweiter, im Blitzschach »nur« Sechster, nicht zuletzt weil
er gegen diesen in einer dramatischen Partie verlor.
Hier warf Firouzja als Weißer in höchster Zeitnot bei 1.Kg4
seinen König um und verlor durch Zeitüberschreitung. Wie
hätte er stattdessen gewinnen können?Lösung aus Nr. 11: Welche kleine Kombination
gewann sofort für Schwarz?
Nach 1...Lxb2! gab Weiß auf, weil 2.Sxb2 Sa3+
wegen der Springergabel die Dame verlöre.
So aber bleibt Weiß mit zwei Bauern weniger und
einer trostlosen Stellung zurück8 7 6 5 4 3 2 1a b c d e f g hSCHACHImpressum Chefredakteur Christoph Amend Stellvertretender Chefredakteur
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