Frankfurter Allgemeine Zeitung - 06.03.2020

(sharon) #1

SEITE 32·FREITAG,6.MÄRZ 2020·NR.56 Sport FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


M

anchen Leuten kommen
die bestenIdeen beim Jog-
gen, wenn die Gedanken
ins Mäandernkommen, manchmal
istesauchdie Dusche, deren Prickeln
und Perlen sichoffenbarstimulie-
rend auf die Gehirnströme auswirkt.
Dasseinem die bestenIdeenunmittel-
bar nachAbpfif feines Fußballspiels
kommen, passiertnachallem,was
man so hörtund sieht, hingegen eher
selten.Fredi Bobic wirddas alsstets
sehr engagierterersterAnwalt seiner
Eintrachtvermutlichnicht so sehen.
Aber der Vorstoßdes Frankfurter
Sportvorstands, neben Gelben (wie
es mitunter schon praktiziertwird)
auchRoteKartenunter denTischfal-
len zu lassen,wenn es auf dasFinale
einesWettbewerbs zugeht, hält dem
Realitäts- und Gerechtigkeitstest
schon nachein paarmal Durch-
schnaufen nichtstand.
Sicher,dassFilip Kostic nachsei-
nem Platzverweis im Pokal-Viertelfi-
nale gegenWerder Bremen das Halb-
finale und imFall der Fälle wohl auch
das Endspielverpassen wird, bedeu-
tetfür dieFrankfurterund ihren Flü-
gelmann den maximalen Verlust-
schmerz.Kostic is tder Spieler,der
das Eintracht-Spiel auf eine andere
Ebene hebt,weil er mit seinemTem-
po und dem messerscharfenFlanken-
schnitt aus einer schwer zu bezwin-
genden Mannschafteine macht, der
auchdas Erobernleicht fällt.Das ge-
fällt demFrankfurterPublikum, und
das gefällt Bobic. DenfamosenKos-
tic nun aber zu einem Opfer derRe-
geln zu machen,weil ihmwomöglich
ein großes Spiel „genommen“ wird,
führtindie falsche Richtung.
Eine Amnestiewäre zwar im Sinne
des Spielersund vielleicht auchdes
Spektakels –ein Finale solltedie Büh-
ne für die Bestensein. Im Sinne des
Sportswäre sie dennochnicht .Dort
mussweiter derRegelgrundsatzgel-
ten, dasseinemVergehen aucheine
Sanktionfolgt.Erstvor ein paarWo-
chen is tder uruguayische ProfiFede-
rico Valverde als Held in einem be-
sonderen Schurkenstü ck gefeiertwor-
den, nachdem erkur zvor Ende des
spanischen Supercup-Finales dieTor-
chance eines Gegnersbrutalzunichte-
gemacht hatte. DasFoul zog zwarre-
gelgerecht eineRote Kartenachsich,
blieb aber imgrößeren Maßstabdoch
folgenlos, weil Valverde und sein
Team, Real Madrid, so am Ende den
Sieg gegenAtlético und denPokalfei-
ernkonnten. Denkt man das ein biss-
chen weiter ,wäreohne denAutoma-
tismus der Sperre bei einerRotenKar-
te die TürzutaktischenFouls ganz an-
derer Artals jenengeöffnet, die wir
jetzt schon aus dem Alltagkennen.
Da hilftesinKostics Fall auch
nicht, dassder kein unfairer Spieler
ist, wie Bobic zuRechtbemerkte. Das
Foul an ÖmerToprak sah brutal aus,
aber es wirkteeher einerKopflosig-
keit geschuldet, wie sie am Ende der
Kräf te schon malvorkommenkann,
als einer bösen Absicht .Soetwas
wirkt sichmitunter günstig auf das
Strafmaß aus.Aber dassSchiedsrich-
teroder Sportrichterkünftigversu-
chen, auf der Suche nachMoral und
Motiv nochtiefer in die Spieler hin-
einzuschauen–das wäre eine Idee,
wie si enicht mal dem ProjektleiterVi-
deobeweis beim Joggen oder unter
der Duschekommen dürfte.

Treten


und nehmen


VonChristianKamp

E

swäreeinfach, diewachsende
Frühjahrs-Begeisterung, die das
Kölner Geißbockheim in diesen
Tagenumgibt, auf ein altes Kli-
schee zurückzuführen: So sind sie eben,
die Kölner.Kaum haben sie ein paarFuß-
ballspiele nacheinander gewonnen,
schonverlieren sie sichwieder in ihren
selbstherrlichen Phantasien voneiner
leuchtendenZukunft. Tatsächlichmüs-
sen dieKölner wiederFragen nachihren
Chancen auf eine Europapokal-Qualifika-
tion beantworten, wassie selbstverständ-
lichkonsequentverweigern. „Da brau-
chen wirgarnicht hingucken“, sagt Elvis
Rexhbecaj, und FlorianKainz ergänzt:
„Das istder völlig falsche Ansatz.“ Aller-
dings gibt es inKöln derzeit auchfür weni-
gerüberschwängliche Beobachter gute
Gründe, zumindestmal einen Blickauf
den schrumpfendenAbstand zum oberen
Tabellendrittel zuwerfen. Schließlichhat
der 1. FCKöln sieben dervergangenen
neun Spielegewonnen.
An den Theken derStadt wirdlängst
über die sogenannte„Gisd ol/Heldt-Tabel-
le“ gesprochen. Betrachtet man nur die
13 Spieltage, seit der Manager Horst
Heldt und derTrainer MarkusGisdol die
sportlicheVerantwortung bei demAuf-
steiger übernommen haben, ergibt sich
ein Tableau mit denKölnernauf Rang
fünf. An diesemFreitagabendsteht nun
ein Duell beim SCPaderbornbevor,esfol-
genzweiHeimspielegegenFortuna Düs-
seldorfund Mainz 05, und das imFebruar
wegeneines Sturms ausgefallene Spiel in
Mönchengladbachbieteteine weitere
Möglichkeit für Punktgewinne. Dakann
man schon mal träumen. Der Märzkönn-
te zum Monat einer endgültigenVerwand-
lungdes 1. FCKöln vomAbstiegskandida-
tenineinen Verein mit Ambitionen nach
obenwerden, dochHeldt sagt: „Das Einzi-
ge,was aus meiner Sichtkommt, isteine
Veränderung desWetters.“

Es tut demfiebrigenFußballstandort
Köln gut, diesen Meisterder Deeskalati-
on anvorderster Front stehen zu haben.
In seinen Jahren auf Schalkehat er sich
darangewöhnt, mit immer neuenWidrig-
keiten klarzukommen, ohne jemals den
Kopf zu verlieren oderKonflikt eeskalie-
renzulassen.Nunerlebt er inKöln eine
neue, erstaunliche Erfolgsgeschichte. Als
der Sportvorstand und der neueTrainer
Gisdol imNovember am Geißbockheim
auftauchten, schlug ihnen erst mal viel
Skepsis entgegen, nun blickendie beiden
Männer auf eine beachtliche Serie sehr
guter Entscheidungen zurück. Ihnen ist
eine Operation sozusagen am offenen
Herzengelungen, derUmbau einer Mann-
schaf timlaufenden Betrieb.Nach wuchs-
spieler wurden integriert, die Spielweise
wurde modifiziert, undWinterzugänge
wie Rexhbecaj, MarkUth oderToni Leist-
ner funktionieren prächtig. Gisdol

sprichtvoneinem „engen undvertrauens-
vollen Verhältnis“ zu Heldt, er sei „sehr
glücklichüber dieKonstellation“.
Zwei Bundesligafiguren, die akutvom
Absturzaus dem Kreis der echten Protago-
nistenauf die Ebene derFernsehexperten
und Fußballprivatiersbedrohtwaren, er-
leben einen neuen persönlichen Höhe-
punkt.Und wersichnachdem Erfolgsge-
heimnis erkundigt, bekommt immer wie-
dereinen zentralen Begriffzuhören :„ein-
fach“. Schon an seinem ersten Arbeitstag
in Köln sagteGisdol, er habe „dieFähig-
keit, Spieler mit einfachen Hilfen schnell
aufdenrichtigenWegzubringen“.Ersatz-
torwartThomasKessler,dessenStimme
viel Gewicht in derKabine hat, erklärtin
der neuestenAusgabe einerTV-Serie, die
über das Spieljahrgedreht wird, der neue
Trainer habe „sehr,sehr einfache Elemen-
te eingebaut“. Aspekte, „die uns offen-
sichtlichgefehlt haben in dertaktischen

Disziplin, imUmgang mit unserem Be-
ruf“. UndKainz berichtet,dassder Trai-
ner ihnvordem 5:0-Sieg in Berlinvor
zwei Wochen gebetenhabe, es „möglichst
einfachanzugehen und nicht sokompli-
ziertwie sonst“.
Dazu passt, dassder neueTrainerge-
nau weiß, wie unverzichtbar in der Bun-
desligaphysische Qualitäten sind: Laufbe-
reitschaft, Kraftinden Zweikämpfen, be-
sondereSprintfähigkeiten.Auch das ist
eher ein einfacher Ansatz, mit demganz
nebenbei eine Sehnsucht vieler Anhänger
befriedigt wird: In Müngersdorfgibt es im
Moment intensiven Fußball ohne viel
Schnickschnackzusehen.Undohne die
ganzen Nebenschauplätze, auf denen die
Kölner in derVergangenheit immer wie-
der viel Energieverschwendethaben. So-
gardas im Spätsommer unter heftigen
Kontroversen neu gewähltePräsidium
kann seine Arbeit mittlerweile leise im
Hintergrund erledigen, ohneständig in
der Zeitung zustehen.Für fast alle Berei-
chedes Vereins gilt,wasHeldt über die
Mannschaftsagt:„Ichglaube, dasswir
momentan eine guteMischung haben,
dassjeder gewillt ist,wenn er eineAufga-
be bekommt, die dann dementsprechend
zu erfüllen.“ Mal wiederkeimt die Hoff-
nung, dasseine nachhaltigeWende zum
Gutengelingenkönnte,wobei beimAuf-
schwung dervergangenenWochen auch
eine ordentlichePortion GlückimSpiel
war.
Die vielen Punktesammelten Heldt,
Gisdol und ihrTeam vorder Winterpause
in SpielengegenBayer Leverkusen, in
Frankfurtsowie gegenWerder Bremen,
bevor2020 Siegegegen den VfLWolfs-
burg, SCFreiburg, in Berlin undgegen
Schalkefolgten. All dieseTeams befan-
den sichpünktlichzum Duell mit dem FC
ziemlichgenau am bislang tiefsten Punkt
ihrer Saisonleistungskurven.

witt. FRANKFURT. Michael Ga-
briel, Leiter der bundesweitenKoor-
dinationsstelle Fanprojek te (KOS),
glaubt nachden vier Spielen im DFB-
Pokal, das ssichdie Pr oteste in den
Fankur venverändernwerden. „Mein
Eindruckist,dassdasehr viel als
Selbstregulierung stattgefunden hat
in denFanszenen. Zwar wurden Pro-
testbanner gezeigt, aber es wurde
sehr genau daraufgeachtet, dassbe-
stimmteGrenzen nicht überschritten
werden“, sagteGabriel am Donners-
tagdieser Zeitung: „Das istbedeut-
sam, das mussman auchals Signal le-
sen, dassman nicht mehr eskalieren
möchte.“Zugleichwürden dieFans
allerdings deutlichmachen, dassihre
Themen nochimmer aktuell seien. Ih-
nen geht es unter anderem um Pro-
test gegenKollektivstrafen. Anhän-
gervon Borussia Dortmundwaren
vomSportgericht des DeutschenFuß-
ball-Bundes (DFB) zuletzt für die
nächs tenzweiJahrevon Spielen in
Sinsheimgegendie TSGHoffenheim
ausgeschlossenworden, nachdem sie
gegenBewährungsauflagen versto-
ßen hatten. Siereagiertendarauf mit
abermaligen Schmähungen Dietmar
Hopps sowieTransparenten, die den
Hoffenheimer Mäzenineinem Faden-
kreuz zeigen. AndereFanszenen, un-
teranderem die des FC Bayern Mün-
chen und des 1. FCKöln, stimmten
am vergangenen Bundesliga-Wochen-
ende mit ein in diesem Protest. Als
Reaktion darauf trafen sichamDon-
nerstag Vertreterdes DFB, der Deut-
schenFußball Ligasowie Mitglieder
der Fanbündnisse „UnsereKurve“,
„Frauen im Fußball“ und „Queer
Football Fans“ zu einer Sondersit-
zung der AG Fankulturen in der
DFB-Zentrale inFrankfurt. AuchMi-
chael Gabriel beteiligtesichandie-
sem Austausch, über dessen Inhalt
die BeteiligtenStillschweigenverein-
barten.


ZDF:17.10 Uhr:Biathlon,Weltcup inNove
Mesto/Tschechien, Sprint (10 km) der Män-
ner.


EUROSPORT1:17 Uhr :Biathlon,Weltcup in
Nove Mesto,Sprint (10 km)der Männer.
19.25Uhr:Skispringen,WeltcupinOslo/
Norwegen, Qualifikation. 20.45 Uhr:Hand-
ball, Bundesligader Frauen,18. Spieltag:
TuSMetzingen–FrischAuf Göppingen.


SPORT1:19.30 Uhr: DeutscheEishockey
Liga, 51. Spieltag:RedBull München –
Straubing Tigers.


Die guteNachrichtkam am frühen Mor-
gen. BeiWerder Bremenwarendie Sor gen
nachder 0:2-Viertelfinalniederlageim
DFB-Pokalgroß, dassder Klub zusätzlich
zu einemweiteren sportlichen Tiefschlag
auchnochlänger auf ÖmerToprak ver-
zichten müsste. Nach einemTritt in der
NachspielzeitvonFilip Kostic warder Bre-
mer Verteidiger mitVerdacht aufWaden-
beinbruchinein FrankfurterKranken-
hausgebrachtworden. Kostic sahRot,
Werder auch–dochdas Bulletin brachte
Entwarnung. BeiToprak wurde eine Riss-
quetschwunde an der Wade diagnosti-
ziert. „Eine sehr schmerzvolle Angelegen-
heit für Ömer“, sagteWerder -Traine rFlo-
rian Kohfeldt .„Aber zum Glückist nichts
gebrochen.“ Schlimmer erwischteesTor-
hüter JiriPavlenka,der einenMuskel faser-
riss im Adduktorenbereicherlitt und erst
einmal pausieren muss.
Toplakund Pavl enkewirdden Bremern
fehlen–so wie auchKostic denFrankfur-
tern,daerzumindestfür das Halbfinale
am 21. oder 22. Aprilgesperrt sein wird.
Der flinkeKostic, der auchgegen Werder
als Vorbereiterglänzte, istals Herzund
Hirnder Eintracht-Offensivevon großer
Bedeutung. Sowie auchToprak einer der
Männer ist, die beiWerder defensiv für
Ordnung sorgensollen. Dabei istund
bleibt diegroße Achillesferseder Bremer
der Angriff.Schon wiederkein Tor, schon

wiedereine Niederlage. Geschäftsführer
Frank Baumannhatte sichgroße Hoffnun-
gengemacht, „dasswir im Pokaldie Wen-
de schaffen“. Ein Trugschluss.Werder
steckt weiter tief im Schlamassel und hat
als Tabellensiebzehnter mit lediglich17
Punkten nicht mehr viel Zeit, um das
schier Unaussprechliche abzuwenden:

den Abstieg. Der Glaube, es dochnochzu
schaf fen, is toffenbarunvermindert da.
„Ichkämpfeweiter undweiß, dassauch
dieMannschaftweiter kämpft“, sagteKoh-
feldt. Die Blickedes Trainers und seiner
Mannschaftgehen nachBerlin. Am End-
spielortdes DFB-Pokalfinales, das dieBre-
mer nur amFernseherverfolgenwerden,
wirdsichweisen, obWerder „das am Ende
zu einem erfolgreichenAbschlussbringen
wird“, wieKohfeld tdies zu nächtlicher
Stunde in denKatakomben derFrankfur-
terArena mitfester Überzeugung sagte.
Vordem wegweisendenAuswärtsspiel im
Kerngeschäf tBundesligabei Hertha BSC
Berlin an diesem Samstag fühlt sichKoh-
feldt nachdem AusimP okal „nicht als Op-
fer. Wenn wir uns das einreden,wäre das
unsergrößter Fehler“.
Erst der nach Intervention desVideoas-
sistentengegebene Handelfmeterinder
Nachspielzeit der ersten Halbzeit für die
Frankfurter,was André Silva zum Füh-
rungstrefferzunutzen wusste. Dann der
Verlustdes Kämpfers Toprak in derNach-
spielzeit des zweitenAbschnitts:Werder
sieht sichderzeitvorallem vomPech ver-
folgt.„Keiner derZuschauer oder der Spie-
ler hat irgendwasgesehen. Dann beginnt
die forensische Suche“, mäkelteKohfeldt
und wundertesichscheinbar darüber,
dassder Videoassistent imKölner Keller
nur dastat, wasseine Aufgabe ist:genau
hinzuschauen.Kohfeldts Sicht der Dinge:

„Ichbin der Meinung, dassder Videoassis-
tent bei klarenFehlentscheidungen ein-
greifen soll. Das habe ichnicht gegeben ge-
sehen.“ Das HandspielvonLudwigAugus-
tinsson aberwarFakt –und wurde zum
Knackpunkt desPokalduells. Eintracht-
Trainer AdiHütter sprachvon einer
„glücklichen Entscheidungfür uns“ und
nanntees„die Schlüsselszene des Spiels“.
Kurz vorMitternacht, als dasPokal-Aus
derBremer längstbesiegeltwar, weil auch
DaichiKamada nochein Torerzielte
(60.), trottete Kostic wort-und grußlos
durch die KellerflureRichtung Tiefgarage.
Der Serbewar sichtlichgeknickt, denn mit
seinemTritt gegenToprak hat er sichund
seiner Mannschaftgeschadet. Gleichwohl
gabesniemanden, derKostic Vorsatz un-
terstellte. „Filipist ein Schlüsselspielerfür
uns,aber keiner,der absichtlichFouls
spielt“,sagte Hütter.Kostic bereutesein
Foul sofortund bat beiKohfeldt um Ent-
schuldigung. Auch Werder-Manager Bau-
mannunter stellteKostic kein mutwilliges
Fehlverhalten. „IchmöchteFilip Kostic
nicht in eine Ecke stellen. Er hat sichso-
fort entschuldigt.“ Ebenso wieKohfeldt
gabsichBaumann imKampf um den Klas-
se nverbleib unvermindertoptimistisch.
„DieMannschaftist charakterlichinOrd-
nung. Sie hat die Situationgrundsätzlich
angenommen. Ichbin überzeugt, dasswir
den Bockumstoßen werden. Aber wir ha-
ben nicht mehr vielZeit.“

dpa. NÜRNBERG.Angesichts der
Ausbreitung des Coronavirus hält die
Stadt Nürnbergeine Absagedes Län-
derspiels der deutschenFußb all-Na-
tionalmannschaftam31. Märzin
Nürnberggegen Italien nicht für aus-
geschlossen.Wenn die Entscheidung
heutezutreffenwäre, würde die
Stadtverwaltung wegender zu erwar-
tenden AnreiseTausender Besucher
aus Italien eineAbsageempfehlen,
sagteSozialreferentPeterPluschke
am Donnerstag. Die Situationkönne
sichaber binnen einerWochesignifi-
kant ändern. DieStadt Nürnberghat
nachseinerAuskunf tbisherkeine
Empfehlungfür eineeventuelleAbsa-
ge des geplanten Fußball-Länder-
spielsgegeben. Bürgermeister Christi-
an Vogelwies darauf hin, dassdie
Stadt „aktuell nochkeinerlei ausrei-
chende und belastbareErkenntnisse“
habe, „um eineverbindliche Entschei-
dung zu treffen.

Neue persönliche Höhepunkte:Sportvorstand Horst Heldt undTrainer MarkusGisdol lassen den 1. FCKöln wieder nachoben blicken. Foto Perenyi

ÖmerToprak leidet–und Fili pKostic
sieht Rotfür seinenTritt. FotoHübner

Bundesliga, 25. Spieltag:SC Paderborn
07 –1.FCK öln (20 Uhr).
ZweiteBundesliga, 25. Spieltag:1. FC
Nürnberg –Hannover96, VfL Osnabrück–
SV Wehen Wiesbaden (beide 18.30 Uhr).


dpa. FRANKFURT. Der Schweizer
Sommermärchen-Prozessgegen drei
frühere Funktionäre des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) soll trotzdes
Coronavirus wiegeplantstattfinden.
Die ehemaligen DFB-Präsidenten
Theo Zwanziger undWolfgang Niers-
bachsowie der ehemaligeDFB-Ge-
neralsekretär Horst R. Schmidt hat-
tenauchaufgrund derAusbreitung
vonSars-CoV-2 die Aussetzung des
Prozesses im Schweizer OrtBellinzo-
na beantragt.Dies lehnte das Bun-
desstrafgerichtab,wiedieSchweizer
Zeitung „Tagesanzeiger“ am Don-
nerstagabendvermeldete. Dererste
vonzwölf Verhandlungstagenist für
den kommenden Montag anbe-
raumt, angeklagt istauchder Schwei-
zer UrsLinsi, der frühereGeneralse-
kretär des Weltfußballverbandes
(Fifa).Dabeisteht das Gerichtsteht
unterZeitdruck: Spätestens am 27.
April mussein er stinstanzlichesUr-
teil gefällt werden, weil sonstdie Ver-
jährungeintrit t. DieSchweizer Regie-
rung hattezuletzt einVerbotfür alle
Veranstaltungen mit mehr als 1000
Besuchernverkündet. Bellinzona
liegt nurrund 50 Kilometervon der
italienischen Grenzregion entfernt,
in der zahlreicheFälle des Coronavi-
rusregistriertwurden. Den vier Ange-
klagten wirdungetreue Geschäftsbe-
sorgung vorgeworfen. Als Zeugen
sind der frühereFifa-Präsident Jo-
seph Blatter,GünterNetzer und der
damaligeWM-Organisationschef
Franz Beckenbauergeladen. DasVer-
fahren gegenBeckenbauer in der An-
gelegenheit wurde aufgrund dessen
Gesundheitszustandes abgetrennt.
Der DFB tritt in dem Prozessals Pri-
vatkläger auf. Hintergrund istder du-
biose Geldflussvon 6,7 Millionen
Euroaus den Jahren 2002 und 2005.


Alles ganz

einf ach

Intensive rFußball, ohneviele S chnörkel:


Der 1. FCKöln schaf ft denUmschwung–und


ergötztsichander „Gisdol/Heldt- Tabelle“.


VonDaniel Theweleit, Köln


„Selbstregulierung


in denFanszenen“


Bloß nicht als Opfer fühlen


Werder im Dilemma: Entwarnung beiToprak ,aber TorwartPavlenkaverletzt /VonRalf Weitbrecht,Frankfurt


Absagedes


Italien-Spiels?


Prozess soll


stattfinden


Sommermärchen:


Bundesstrafgericht


gegenVerschiebung


Fußball amFreitag


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