Handelsblatt - 13.03.2020



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Dax

9 237,

-11,51 %

E-Stoxx 50

2 562,

-11,81 %

Dow Jones

21 307,

-9,54 %

S&P 500

2 523,

-7,95 %

Gold

1 572,19 $

-3,84 %

Euro/Dollar

1,1080 $

-1,69 %

Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert

·

Deutschland wird immer un-

gleicher: Die steigenden Immo-

bilienpreise sind ein wesentli-

cher Grund dafür, dass in

Deutschland die Schere zwi-

schen Arm und Reich immer

weiter auseinandergeht. Zu die-

sem Ergebnis kommt eine Stu-

die des Exzellenzclusters

„ECONtribute“ der Universitä-

ten Köln und Bonn. Seite 17

·

BMW tauscht Chefentwick-

ler aus: Klaus Fröhlich verlässt

den Vorstand des Automobil-

konzerns. Wichtigste Aufgabe

seines Nachfolgers Frank We-

ber ist die Umsetzung der Elek-

trostrategie. Der Manager wird

damit zu einer zentralen Figur

in der Führungsmannschaft des

Unternehmens. Seite 23

·

Neuer Streit bei VW: Die

Produktion des neuen Golf 8

stockt: Die Mängelliste ist lang.

Dafür macht Betriebsratschef

Bernd Osterloh nun öffentlich

Vorstandschef Herbert Diess

verantwortlich. „Hier wollen

übereifrige Vorstände zu schnell

zu viel Technik in ein Auto stop-

fen – und sind damit geschei-

tert“, schreibt Osterloh in einer

internen Publikation. Seite 24

·

Streit auf dem österrei-

chischen Immobilienmarkt: Der

Wiener Immobilienkonzern CA

Immo verlangt wegen der Nie-

derlage im zweifelhaften Bieter-

wettkampf um die Bundeswoh-

nungen fast zwei Milliarden

Euro Schadensersatz. Seite 34

erst im vergangenen Sommer auf den Weg gebracht

hat, ins Wanken bringen. In einer Rezession drohten

dem Konzern schnell wieder Verluste, warnt Stuart

Graham, Co-Gründer des Analysehauses Autono-

mous. Dann müssten die Sparanstrengungen ver-

schärft werden. Zudem könnte sich der stärkere Fo-

kus auf das Kreditgeschäft als Bumerang erweisen –

wenn die Pandemie zu immer mehr Kreditausfällen

bei Firmenkunden führe.

Investoren warnen, der aktuelle Umbau sei für die

Deutsche Bank die letzte Chance zu zeigen, dass sie

eigenständig überleben kann. Sewing und Finanz-

chef James von Moltke erwarten mittelfristig eine

Konsolidierung im europäischen Bankensektor und

hoffen auf eine aktive Rolle dabei. Nach der geplatz-

ten Commerzbank-Fusion, sagten beide im Ge-

spräch mit dem Handelsblatt, sei nun ein Partner im

Ausland wahrscheinlicher geworden. Kathrin Jones

Das Coronavirus macht die Aufbruchstimmung in dem Geldhaus zunichte. Die Aktie

fällt auf ein Rekordtief. Der Umbau wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit.

Deutsche Bank unter Stress

Christian Sewing:

Der Deutsche-Bank-Chef

steht unter Druck.

AP [M]

> Schwerpunkt Seiten 6 bis 11

D

ie Coronapanik an den Finanzmärkten

wird für die Deutsche Bank zum Stress-

test. Im Zuge des allgemeinen Ausver-

kaufs fiel der Aktienkurs von Deutsch-

lands größtem Geldhaus am Donnerstag

drastisch und erreichte ein Rekordtief von 4,87 Euro.

Vorstandschef Christian Sewing versuchte, die Mitar-

beiter in einem Memo zu beruhigen: „Bei aller Vorsicht

bin ich überzeugt davon, dass wir diese Situation alle

gemeinsam gut meistern werden“, schrieb er. „Wir ha-

ben durchdachte Krisenpläne, wir haben die Disziplin,

wir haben die Finanzkraft, um in diesen Zeiten zu be-

stehen.“

Laut Sewing steht die Bank geschäftlich gut da.

Der positive Trend aus dem vierten Quartal habe

sich Anfang 2020 fortgesetzt. Dennoch steigt in der

Führungsmannschaft die Nervosität. Von Aufbruch-

stimmung ist nicht mehr viel zu spüren. Denn die

Coronakrise könnte die neue Strategie, die Sewing

EZB beschließt Notfallplan für Banken

Die internationalen Finanzmärkte brechen nach der Ankündigung weltweit ein.

Die Europäische Zentralbank (EZB)

stemmt sich mit einem umfassenden Paket

gegen die wirtschaftlichen Folgen der Co-

ronakrise. Hauptziel der Maßnahmen ist

es, den Banken die Kreditvergabe zu er-

leichtern, um so trotz der Pandemie eine

ausreichende Finanzierung der Wirtschaft

zu garantieren.

Deshalb erweitert die EZB ab sofort ihr

Angebot längerfristiger Kredite an Ge-

schäftsbanken und senkt ab Juni die Zinsen

von minus 0,5 Prozent auf minus 0,75 Pro-

zent. Außerdem können die Banken künf-

tig jeweils rund zwei Drittel mehr als bis-

her von diesen subventionierten Krediten

bekommen. Zugleich dürfen sie Kapitalpuf-

fer, die sie für schlechte Zeiten anzulegen

hatten, aufbrauchen. All das erleichtert ih-

nen die Kreditvergabe.

Anders als am Markt erwartet hat die

EZB die Zinsen nicht weiter gesenkt. Sie

beschloss aber zusätzliche Anleihekäufe

von 120 Milliarden Euro bis Jahresende, die

zu flexiblen Zeitpunkten eingesetzt werden

können. Sie sollen zu einem guten Teil für

Käufe von Unternehmensanleihen verwen-

det werden. Ansonsten betonte EZB-Präsi-

dentin Christine Lagarde mehrfach, die Re-

gierungen sollten handeln. Anleger hatten

von der EZB offensichtlich mehr erwartet.

Die Märkte brachen nach der Ankündigung

erneut deutlich ein. fw

> Kommentar Seite 28

Wir

haben die

Finanzkraft,

um in diesen

Zeiten zu

bestehen.

Christian Sewing

Vorstandsvorsitzender

Virtuelle Ich-AG

Autor Martin Suter über seine

Start-up-Ambitionen. S. 54

G 02531 NR. 52 PREIS 3,80 €

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG

Keine Panik!

Vier Tipps für Manager, um die

Coronakrise zu meistern. S. 52

Im Zeichen des Virus

Gastkommentar: VDA-Präsidentin Müller

über nötige Hilfen für die Branche. S. 64

WOCHENENDE 13./14./15. MÄRZ 2020

·

Die USA schotten sich ab:

US-Präsident Donald Trump

schließt die Grenzen für Euro-

päer. Andere Länder gehen

einen ähnlichen Weg. Seite 12

·

Airlines erleben ein Desas-

ter: Durch das US-Einreisever-

bot bricht den Fluglinien wich-

tiges Geschäft weg. Seite 20

·

Märkte brechen weltweit

ein: Wie Investoren den Kurs-

rutsch bewerten und welche

Chancen sie in den EZB-Maß-

nahmen sehen. Seite 30

Corona und die Folgen