In der U17 standen neben dir u.a. Kim Fellhauer, Lisa Karl (heute beide SC
Freiburg) auf dem Platz. Dich warfen irgendwann Verletzungen zurück,
die für dein Karriereende sorgten. Ärgert es dich, dass die „große“ Karri-
ere nicht geklappt hat, oder denkst du dir, die Opfer dafür wären zu groß
geworden, zumal der Stellenwert Frauenfußball nicht dort liegt, wo er
sein sollte? Natürlich ist es schade, wenn ich auf die Zeit zurückblicke und
sehe, wie es am Ende gelaufen ist. Klar fragt man sich manchmal: Was
wäre, wenn gewesen, wenn ich drangeblieben wäre, wenn die Verletzun-
gen nicht gekommen wären, aber das werde ich nie mit Sicherheit wissen.
Trotzdem: Ich bin heute zufrieden mit dem, wo ich stehe und was ich ma-
chen darf. Der Fußball hat mir unglaublich viel gegeben - nicht nur sport-
lich, sondern auch persönlich. Man lernt so viel, gerade was den Umgang
mit Menschen angeht: Teamgeist, Kommunikation, Respekt, Zusammen-
halt - all das habe ich aus dem Fußball mitgenommen. Diese intensive Zeit
auf und neben dem Platz hat mich sehr geprägt und mir viele Werte ver-
mittelt, die ich heute in meinen beruflichen Alltag mitnehmen kann. Ich
bin der Überzeugung: Es sollte genauso kommen, wie es gekommen ist.
Der Weg, auf dem ich jetzt bin, fühlt sich richtig an.
Was den Stellenwert des Frauenfußballs angeht, da ist sicher noch Luft
nach oben. Aber ich sehe auch: In den letzten Jahren hat sich schon richtig
viel getan. Die Aufmerksamkeit wächst, die Stadien füllen sich, das medi-
ale Interesse steigt. Es freut mich einfach zu sehen, dass der Frauenfußball
immer mehr Anerkennung und Popularität bekommt - das ist ein wichtiger
Schritt nach vorne.
Wann kam der Entschluss, dem Fußball als Trainerin treu zu bleiben?
Auch nachdem ich mit dem Leistungssport aufgehört hatte, war der Fuß-
ball nie ganz weg. Ich war weiterhin regelmäßig auf dem Platz - ob beim
Kicken mit Freunden, allein oder bei den Alten Herren. Und bis heute gibt
es diesen festen Fußballrunden mit meinem Vater und meinem Bruder,
wie früher. Der Ball war also immer noch ein Teil meines Lebens, nur eben
auf eine andere Art. Der Gedanke, irgendwann mal als Trainerin einzustei-
gen hat mich schon länger begleitet. Konkret wurde es dann vor drei