Die Welt - 18.03.2020

(Jeff_L) #1

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18.03.20 Mittwoch,18.März2020DWBE-HP


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DWBE-HP


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DIE WELT MITTWOCH,18.MÄRZ2020 SPORT 21


FUSSBALL


Teams von Hertha und


Wehen in Quarantäne


Bundesligist Hertha BSC hat nach
einem positiven Befund auf das Co-
ronavirus bei einem Spieler Mann-
schaft, Trainer und Funktionsteam
unter eine zweiwöchige häusliche
Quarantäne gestellt. Das teilte der
Berliner Fußball-Bundesligist am
Dienstag mit. Das für diesen Diens-
tag angesetzte erste Training nach
einer Pause wurde dementsprechend
abgesagt. Ebenfalls in Quarantäne
befindet sich das Team von Zweitli-
gist Wehen Wiesbaden. Abwehr-
spieler Tobias Mißner ist positiv auf
das Coronavirus getestet worden.

Chemnitz prüft


staatliche Hilfen


Drittligist Chemnitzer FC prüft die
Inanspruchnahme staatlicher Hilfen,
um durch die Aussetzung des Spiel-
betriebs bis Ende April finanziell
abgesichert zu sein. In einer Video-
konferenz hatten der Deutsche Fuß-
ball-Bund (DFB) sowie die Vertreter
der 20 Klubs am Montag beschlossen,
die Saison angesichts der Coronavi-
rus-Pandemie vorerst bis zum 30.
April auszusetzen.

Zwangsurlaub bei


Hansa Rostock


WWWegen der Ausbreitung des neu-egen der Ausbreitung des neu-
artigen Coronavirus ruht der Trai-
ningsbetrieb beim Drittligisten FC
Hansa Rostock ab sofort komplett.
„Neben dem Nachwuchs schicken
wir auch unsere Profis ab Mittwoch
in den Corona-Schlaf. Das betrifft
aber auch andere Abteilungen des
VVVereins, eine Art Ruheschlaf. Mit-ereins, eine Art Ruheschlaf. Mit-
arbeiter, die es können, nutzen das
Homeoffice“, sagte Hansa-Vor-
standschef Robert Marien.

Meunier vor Wechsel


von PSG zu BVB


Der belgische Nationalspieler Tho-
mas Meunier wechselt nach Angaben
der „Bild“ im Sommer zu Borussia
Dortmund. Demnach ist der ablöse-
freie Transfer von Paris Saint-Ger-
main nur noch Formsache.

FOOTBALL


Brady verlässt die New


England Patriots


Tom Brady wird nicht zu den New
England Patriots zurückkehren,
sondern seine Laufbahn bei einem
anderen Team fortsetzen. Der 42-
jährige Quarterback, der insgesamt
2 0 Jahre für das Team aus Massa-
chusetts gespielt hatte, teilte seinen
AAAbschied am Dienstag auf seinenbschied am Dienstag auf seinen
sozialen Kanälen mit. Schon seit
WWWochen war über die Zukunft desochen war über die Zukunft des
NFL-Superstars spekuliert worden.
Mit den Patriots gewann Brady ins-
gesamt sechs Meisterschaften in der
US-Liga.

KOMPAKT


scheinen mir die eindringlichen Bot-
schaften vor allem in Teilen der jüngeren
Generation noch nicht bei jedem ange-
kommen zu sein. Die erste Corona-Re-
gel, wonach jeder Einzelne schon durch
Verzicht und sein soziales Verhalten ei-
nen großen Beitrag zum Schutz der älte-
ren und krankheitsbedingt besonders
gefährdeten Menschen leisten kann,
wird noch viel zu oft missachtet. Coro-
na-Partys, die in einigen Städten statt-
fanden, sind nichts anderes als asozial.
Der Fußball sollte hier versuchen, als
Überzeugungstäter aktiv zu werden. In-
dem er nämlich alles dafür tut, dem
dringenden Appell von Experten und
Politik zu folgen und dabei zu helfen, ei-
ne Verhaltensänderung im täglichen ge-
sellschaftlichen Leben zu erreichen.
Warum also nicht auf allen Klubwebsi-
tes die Verhaltensregeln des Robert
Koch-Institutes prominent zeigen?
Während von den Vereinen Tatkraft
gefordert ist, kann der Fußball-Fan sei-
nen Beitrag im Verzicht finden. Sollte
überhaupt in absehbarer Zeit gespielt
werden können, hat er Geisterspiele als
Teil einer für manche Klubs unvermeid-
lichen Insolvenzvermeidungsstrategie
zu akzeptieren. Wenn es um den Erhalt
von mehr als 50.000 Arbeitsplätzen
geht, ist Solidarität gefragt. Auch und
insbesondere vom Fan. Indem er zur

Besonnenheit aufruft, wie es Fangrup-
pen des BVB taten, die vor dem Revier-
derby gegen Schalke 04 dazu aufriefen,
Menschenmengen zu meiden und sich
nicht wie Anhänger anderer Klubs vor
dem Stadion zu versammeln. Auch die
Fans des 1. FC Nürnberg und von Han-
nover 96 sind in der Corona-Krise be-
reits durch Hilfsangebote an Bedürftige
positiv aufgefallen.
Es ist an der Zeit, die vielbeschwore-
ne Solidarität nun auch zu leben, und
damit meine ich nicht zuvorderst die
Ausstellung von Schecks. Die Vereine
müssen kluge Antworten auf die Frage
finden: Was kann mein Klub für die
Aufrechterhaltung des Fußballs tun?
Hier muss das Einzelinteresse im Sinne
der Solidargemeinschaft zurückstehen.
Sich im Sinne seiner beruflichen und
emotionalen Verpflichtung zunächst
um sein eigenes Unternehmen zu küm-
mern, entbindet jedenfalls keinen Klub-
verantwortlichen von der Verantwor-
tung, bei auslegungsfähigen Entschei-
dungen, das Gemeinwohl zu berück-
sichtigen. Dazu gehört auch, die Wert-
haltigkeit der wichtigsten Erlösquelle,
die Medienrechte und die durch die
Übertragungen entstehenden Sponso-
reneinnahmen, zu sichern. Dass die Li-
ga an ihrem Ziel festhält, die Saison
durchzuziehen, ist für mich nachvoll-

ziehbar. Die wirtschaftlichen Notwen-
digkeiten und im Besonderen die Inte-
grität des Wettbewerbs, lassen ihr gar
keine Wahl. Ist es nicht der Fair-Play-
Gedanke, der dem Sport erst seine
Kraft und Bedeutung verleiht?
Solidarität ist aber auch innerhalb
und zwischen den Verbänden gefragt.
Es kann nicht sein, das nachgelagerte
(internationale) Wettbewerbe den na-
tionalen Ligen durch das Blockieren
von Zeitfenstern die Existenzgrundlage
entziehen. Diese Corona-Krise doku-
mentiert explizit, dass die bisherige
Praxis, nach der die Fifa über die Kon-
föderationen den nationalen Rahmen-
terminplan bestimmt, wieder ins Ge-
genteil verkehrt werden muss. Eine Ver-
änderung des Spieljahres, bislang vom 1.
Juli bis zum 30. Juni des Folgejahres,
darf kein Tabu sein. Wer eine Winter-
WM in Katar beschließt, sollte auch bei
dieser Problematik ausreichend Flexibi-
lität besitzen. Machtpolitische Erwä-
gungen und Eitelkeiten der Funktionäre
müssen hintangestellt werden.
Neben Klubs, Fans und Verbänden
sind es Spielergewerkschaften, -berater
und zuallererst die Profis selbst, die
nun ihren Solidarbeitrag liefern müs-
sen. Großverdiener können ihren Be-
rufskollegen Arbeitsplätze sichern. Ihre
Hilfe ist nötig, damit die Klubs ihre

Mindereinnahmen nicht zwangsläufig
mit einer Verkleinerung der Kader kom-
pensieren müssen. Alle Stakeholder
sind gefordert, ihren Beitrag zu leisten.
Durch Kreativität, Wahrhaftigkeit und
Tatkraft. Unterschiedliche Sichtweisen
tragen oftmals zu klugen Entscheidun-
gen für die Gesamtheit bei. Hier kann
die Schwarmintelligenz helfen, den aus
dem Nichts erschienenen schwarzen
Schwan zu vertreiben.
Gestatten Sie mir abschließend noch
eine persönliche Bemerkung. Meine
Frau arbeitet in einer Apotheke und so-
mit in einem Bereich, der mit der Krise
in besonderer Weise konfrontiert ist.
Sie verrichtet wie andere selbstver-
ständlich ihren Dienst. Ich möchte allen
Helfern im Gesundheitswesen, in Le-
bensmittelgeschäften, Verkehrswesen
und auch der Politik zurufen: danke!
Das ist täglich gelebte Solidarität.

TAndreas Rettig, 56, war von 2013 bis
2 015 Geschäftsführer der DFL. Als
Klub-Funktionär arbeitete er für Bayer
Leverkusen, den SC Freiburg, 1. FC Köln
und FC Augsburg. In den vergangenen
fünf Jahren bekleidete er beim FC St.
Pauli die Position des kaufmännischen
Geschäftsleiters. 2019 zog er sich aus
privaten Gründen aus dem Fußball-
geschäft zurück.

sellschaft nun zur Rettung des Fußballs
beitragen kann, sollte die Frage viel
mehr lauten: Was kann der Fußball zur
Rettung der Gesellschaft tun? Wie könn-
te seine gesellschaftliche Verantwortung
in diesen Tagen, Wochen und Monaten
konkret aussehen?
Ich sitze jeden Morgen wie viele ande-
re auch gebannt vor dem Fernseher und
verfolge die täglichen Pressekonferen-
zen des Robert Koch-Instituts. Dennoch

W


ir waren nicht vorbereitet.
Sie nicht, ich nicht. Weder
Politik, Wirtschaft, noch der
Sport. Wir besitzen keine erprobten
Kriseninstrumente, mit der wir dieser
Pandemie entgegentreten können. Und
ja: Der Fußball ist heute noch neben-
sächlicher, als er das ohnehin schon
immer war. Über uns alle schwappt ei-
ne Viruswelle, die das gesellschaftliche
Leben in allen Bereichen verändert
oder bereits zum Erliegen gebracht
hat. Das große und alles überlagernde
Ziel kann daher nur sein, die Ausbrei-
tung dieser Pandemie zu verlangsamen
und Leben zu retten.
Trotz dieser bedrückenden Stim-
mung in unserem Land, muss es den-
noch erlaubt sein, dass sich Entschei-
dungsträger Gedanken um Wohl und
Wehe ihres Unternehmens machen,
ohne direkt als ausschließlich profit-
orientierte Manager abqualifiziert zu
werden. Das gilt für Großkonzerne wie
für mittelständische Betriebe und klei-
ne Unternehmen – und damit auch für
den Fußball.
Er ist Teil der Gesellschaft und ihrer
Kultur und muss sich aufgrund seiner öf-
fentlichen Wahrnehmung und (manch-
mal viel zu großen) Bedeutung – seiner
besonderen Verantwortung bewusst
sein. Bevor wir also fragen, was die Ge-

GASTBEITRAG


Auf der


Suche


nach


Solidarität


ANDREAS RETTIG


B


ei den Norwegern hatten
sie es besonders eilig. Die
Nationalmannschaft ist
zwar noch nicht einmal
qualifiziert für die Fußball-
Europameisterschaft und kann die Teil-
nahme nur noch in den ausstehenden
Play-offs schaffen. Aber als es galt, die
Absage der kontinentalen Titelkämpfe
für den kommenden Sommer zu ver-
künden, war der Verband ganz vorn.
Um 13.17 Uhr am Dienstag und damit 116
Minuten vor dem europäischen Fuß-
ball-Verband Uefa gab Norges Fotball-
forbund bekannt, dass das kontinentale
Kräftemessen der besten Kicker auf den
Sommer 2021 verschoben wird.

VON JENS BIERSCHWALE

Statt wie geplant vom 12. Juni bis 12.
Juli 2020 soll die EM aufgrund der
grassierenden Coronavirus-Pandemie
nun im kommenden Jahr vom 11. Juni
bis zum 11. Juli stattfinden. An der Zahl
der zwölf Ausrichter ändert sich
nichts, das Turnier bleibt paneuropä-

isch – auch wenn der eigentliche An-
lass für die Mega-Titelkämpfe dann
schon vorüber ist: das 60-jährigen Be-
stehen des Wettbewerbs.
„Es war wichtig, dass die Uefa als
Dachverband des europäischen Fuß-
balls den Prozess anführte und das
größte Opfer brachte“, sagte Präsident
Aleksander Ceferin. „Die Verschiebung
der Euro 2020 ist für die Uefa mit enor-
men Kosten verbunden, aber wir wer-
den unser Bestes tun, um sicherzustel-
len, dass die lebenswichtige Finanzie-
rung des Breiten- und Frauenfußballs
und die Entwicklung des Spiels in un-
seren 55 Ländern nicht beeinträchtigt
werden.“ Die Gesundheit aller am Spiel
Beteiligten habe Priorität. „Der Wech-
sel wird dazu beitragen, dass alle natio-
nalen Wettbewerbe, die derzeit auf-
grund des Covid-19-Virus gezwunge-
nermaßen ausgesetzt sind, abgeschlos-
sen werden können.“
Ob die beschlossene Verschiebung
auch mit einer finanziellen Anschubhilfe
zustande kam, wurde gestern nicht be-
kannt. „The Athletic“ hatte zuvor be-

richtet, die Uefa wolle sich ihre Kompro-
missbereitschaft gut bezahlen lassen:
von einer Kompensationsregelung in
Höhe von 300 Millionen Euro, angeblich
bezahlt durch die großen europäischen
Ligen, schrieb das Internetportal.
„Wenn das wirklich stimmt, was ich heu-
te gelesen habe, dann würde ich mich
schon fragen, ob die den Schuss noch
nicht verstanden haben“, kommentierte
Horst Heldt, Geschäftsführer des 1. FC
Köln, entsprechende Meldungen.
Ob mit oder ohne kräftigen Zuschuss:
Am Ende stand die erste Verschiebung
einer EM überhaupt. Bevor eine Ent-
scheidung gefallen war, hatten sich die
Funktionäre und Vereinsverantwortli-
chen stundenlang in Telefonkonferen-
zen zusammengeschlossen. An der Ele-
fantenrunde am Vormittag nahmen Ver-
treter der 55 Uefa-Mitgliedsverbände
sowie die Führungsriegen der Klubver-
einigung ECA, des Ligen-Interessenver-
bundes European Leagues und der Spie-
lergewerkschaft FifPro teil. Der deut-
sche Fußball war durch Verbandsvize-
präsident Rainer Koch und aus dem

Kreis der europäischen Topvereine
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim
Watzke vertreten.
Sie dürften den Beschluss am Ende
goutiert haben. Denn die Uefa-Ent-
scheidung war auch in Deutschland auf-
merksam beobachtet worden. Schließ-
lich hat sie massiven Einfluss auf die
weitere Planung der aktuell unterbro-
chenen Spielzeiten in den beiden höchs-
ten nationalen Fußball-Ligen. Christian
Seifert, Geschäftsführer der Deutschen
Fußball Liga (DFL), hatte schon am
Montag nach der außerordentlichen
Mitgliederversammlung seiner Organi-
sation in Frankfurt am Main gesagt:
„Die Wahrscheinlichkeit, dass wir im
Sommer eine perfekte EM spielen, die
ist vermutlich keine Zahl mehr vor dem
Komma. Das ist jedem klar. Wichtig ist,
dass jetzt die Entscheidungsträger auch
Zeit bekommen, ihre Entscheidungen
zu erläutern.“
Die DFL hat nun deutlich mehr Zeit,
den Spielplan neu zu gestalten. Eigent-
lich war das Ende ob der am 12. Juni be-
ginnenden EM für den 16. Mai vorgese-
hen. Nun kann die restliche Saison bis
Ende Juni ausgedehnt werden. Mögli-
cherweise werden dann gar wieder Bun-
desligaspiele vor Zuschauern in Be-
tracht gezogen. „Wir sind noch ganz
weit davon entfernt, über eine Fortfüh-
rung der Bundesliga nachzudenken“,
sagte Seifert am Dienstag „BILD“. Die
DFL habe nun etwas mehr Planungssi-
cherheit. „Wir haben jetzt theoretisch
neue Spielräume gewonnen, wenn auch
natürlich mit Einschränkungen.“
Neben der Verschiebung der EM be-
schloss die Uefa am Dienstag auch, alle
Spiele für Vereine und Nationalmann-
schaften „bis auf Weiteres“ auszuset-
zen. Entscheidungen zu neuen Termi-
nen beispielsweise für Partien der
Champions League und Europa League
sollen „zu gegebener Zeit“ getroffen
und mitgeteilt werden. Eine Arbeits-
gruppe soll nun rasch nach Lösungen
im Kalender suchen, die es ermögli-
chen, die Saison trotz der großen Ein-
schnitte zu Ende zu spielen. Die für En-
de März geplanten Play-off-Spiele zur
Europameisterschaft sollen nach Mög-
lichkeit Anfang Juni stattfinden. Über
diese Nachricht dürften sich vor allem
die Norweger gefreut haben. Sie spielen
dann gegen Serbien.
Auch die Copa América, die parallel
zur EM von 12. Juni bis 11. Juli in Argen-
tinien und Kolumbien stattfinden soll-
te, wird in das kommende Jahr verlegt.
Das gab der südamerikanische Fußball-
verband Conmebol ebenfalls am Diens-
tag bekannt. Demnach habe man die
weltweite und regionale Entwicklung
des Coronavirus analysiert und erachte
eine Veranstaltung dieses Ausmaßes als
zweitrangig. „Das Ziel ist, die Gesund-
heit des südamerikanischen Fußballs zu
bewahren“, hieß es in einer Erklärung.
Die Entscheidung sei zusammen mit
der Uefa getroffen worden.
Bundestrainer Joachim Löw äußerte
am Dienstag Verständnis für die Ver-
bandsentscheidung in Europa: „Wir alle
müssen die Gesundheit und das Leben
von Menschen schützen, das gilt selbst-
verständlich auch für den Fußball. Des-
halb ist es völlig richtig und alternativlos,
die Euro zu verschieben“, sagte er – und
fffügte mit Blick auf seine Profis an: „Sieügte mit Blick auf seine Profis an: „Sie
hätten natürlich wahnsinnig gerne die
Euro im Sommer gespielt, was sie sich
auch erarbeitet hatten. Jeder Sportler
lebt doch für diese großen Spiele, für die-
se großen Turniere, die ein Land, einen
ganzen Kontinent oder bei Weltmeister-
schaften die ganze Welt begeistern.“

AFP

/FABRICE COFFRINI

„Das größte OPFER“


Die Uefa verschiebt


die für den


Sommer geplante


Europameisterschaft


auf das nächste Jahr.


Müssen die großen


Fußball-Ligen für


diesen Kompromiss


eine Millionensumme


zahlen?


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